Max Steel

Blu-ray Review

Universum Film, 24.02.2017

OT: Max Steel

 


Kräftige Symbiose

Ein weiterer Versuch, eine Spielzeugfigur zum Kinoleben zu erwecken.

Inhalt

Zum x-ten Mal sagt Max‘ Mutter ihrem Son, dass sie nun das letzte Mal umgezogen sind. Immerhin sind sie jetzt wieder an ihrem Ausgangsort, einem kleinen Dorf irgendwo im Nirgendwo. Schon vor seinem ersten Tag in der neuen High-School merkt der Junge, dass irgendetwas mit ihm nicht zu stimmen scheint. Wischt er über sein Handy, verschwimmt der Monitor ganz seltsam und das bald auftauchende Feedback in seinem Kopf bringt ihn fast um den Verstand. Den verliert er endgültig, als ein herumschwebendes Fliewatüüt namens „Steel“ auftaucht, das behauptet, es käme aus dem All und würde mit Max‘ Hilfe alles Böse in der Welt bekämpfen wollen. Zunächst allerdings muss Max lernen, welche Fähigkeiten er da plötzlich hat und vor allem warum. Steel, so stellt sich heraus, hat schon mit Max‘ Vater zusammengearbeitet und verfügt über außergewöhnliche Kräfte. Die kann er ganz nebenbei sogar mit Max vereinen, was darin resultiert, dass der Junge plötzlich einen coolen Kampfanzug mit Multifunktionalität trägt und gegen die geheimnisvollen Schergen bestehen kann, die im Hintergrund Böses wollen. Max muss sich bald sogar beeilen, seine Kräfte unter Kontrolle zu bringen, denn seine Mutter wird von denen entführt, die mit den Superkräften Schlimmes im Schilde führen …

Nicht jede Verfilmung, die auf einem Spielzeug und nachfolgender Animations-Kinderfilmchen basiert, wird auch zeitgleich zum großen Kinohit. Das musste Stewart Hendler schmerzhaft erfahren, als sein für (immerhin „nur“) 10 Mio. Dollar produzierter Max Steel im US-Kino mit gerade mal 3,8 Mio. Dollar unterging. Kein Wunder also, dass er hierzulande nur auf Video erscheint. Dabei fängt der Sci-Fi-Fantasy-Superhelden-Mix eigentlich ganz nett an. Ein sensibler Teenager, der sich im Leben noch nicht so richtig positioniert hat und immer noch unter dem Verlust des Vaters leidet, entdeckt, dass er eigentlich etwas ganz Besonderes ist. Ist natürlich ein Klischee und völlig austauschbar, zunächst aber charmant gespielt und umgesetzt. Maria Bello als Mutter sorgt für entspannte Warmherzigkeit und TV-Darsteller Ben Winchell (A.N.T. Farm) ist durchaus sympathisch. Ein bisschen E.T. schwingt mit, sobald „Steel“ auftaucht, ständig vor Max‘ Nase herumschwebt und ihn zutextet. Da dessen Charakter vornehmlich albern angelegt ist, ist die Zielgruppe für Max Steel dann auch eher unter 16 zu verorten. Erwachsene könnten bei den irgendwann anstrengenden Sprüchen des mechanoiden Sidekicks irgendwann etwas genervt reagieren. Ohnehin ist der Film eher Coming-of-Age- denn Superhelden-Story und vereint ganz gut gelungene visuelle Effekte mit viel Humor und durchaus rasanten Momenten, in denen unser Protagonist seine Fähigkeiten entdeckt oder einsetzt. Ein bisschen Karate-Kid-Feeling kommt dabei ebenfalls auf. Und weil eine Jugendstory natürlich auch ein Girl of Interest haben muss, gibt’s noch eine Love-Story obendrauf. Die funktioniert vor allem deshalb ziemlich gut, weil Ana Villafañe ein ziemlich süßes Mädel ist, bei dem man durchaus nachvollziehen kann, dass sich Max in sie verliebt. Die Chemie zwischen beiden stimmt, wenngleich sich auch hier nichts tut, was man nicht aus zig anderen Filmen schon kennt. Für ein wenig Starpower sorgt neben Maria Bello auch Andy Garcia als alter Freund der Familie MccGrath. Leider kann der aber auch nicht verhindern, dass der finale Kampf zweier Männer in bunt leuchtenden Anzügen ein bisschen kindisch aussieht.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Max Steel liegt im 2,35:1-Cinemascope vor und punktet mit guter Laufruhe und Rauscharmut in Außenszenen. Innenräume sumpfen im Dunklen etwas ab und intensivieren die Farben etwas zu arg. Wenn Max mit seinem schwebenden Begleiter das alte Firmengelände betritt, nutzt der Film bewusst einen leichten Weichzeichner-Look, der helle Details etwas ausreißen lässt. Die Schärfe ist durchweg okay, die Auflösung passt auch. Unschöne Artefakte bleiben jedenfalls aus.
Akustisch könnte man zunächst meinen, dass die Effekte der ersten zehn Minuten von Max Steel ein wenig mehr Druck und Dynamik verdient gehabt hätten – bis im Labor die Energiewelle das Wasser in eine bizarre Form bringt. Subwoofer und sämtliche anderen Lautsprecher bekommen dann extrem gut zu tun und der Heimkinoboden beginnt zu erzittern (ab 11’55). Gleiches gilt für den wirbelhaften Sturm und das Unwetter nach gut einer Stunde, das sich akustisch sehr deutlich im Wohnzimmer zu manifestieren sccheint (53’50).

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Max Steel wurden nur die Orginaltrailer und einige Programmtipps des Anbieters abgelegt.

Fazit

Max Steel erreicht zwar nicht das Niveau der Marvel- oder DC-Comics-Verfilmungen, liefert aber kurzweilige Unterhaltung mit vielen lockeren Sprüchen und ein paar netten visuellen Effekten.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Universum Film
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Stewart Hendler
Darsteller: Ben Winchell, Maria Bello, Andy Garcia, Phillip Devona, Mike Doyle, Ana Villafañe
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 92
Codec: AVC
FSK: 12

Trailer zu Max Steel

Max Steel - Trailer (deutsch/german; FSK 12)

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