Mein Junggesellenabschied

Blu-ray Review

Mein Junggesellenabschied Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, 04.09.2014

OT: Stag

 


Spaßverderber

Dieser Junggesellenabschied vergaloppiert sich in müden Sprüchen.

Inhalt

Wenn es darum geht, möglichst albernen Schabernack mit zukünftigen Ehemännern auf deren Junggesellenabschied zu treiben, ist Ken Spezialist. 21 Mal hat er seinen Kumpels nun schon übel mitgespielt, sie als Sex-Doll in den Boxring geschickt oder ihnen während der alkoholischen Tiefschlafphase eine halbe Ananas in den Allerwertesten gesteckt. Nun, und das findet er so überhaupt nicht komisch, heiratet er selbst. Die Hochzeit ist natürlich nicht das Problem, immerhin liebt er seine Frau – doch auch Ken wird um den Junggesellenabschied nicht herum kommen. Und davor hat er (vollkommen zurecht, wie sich rausstellt) mächtig Bammel. Die verheirateten Freunde schmieden nämlich bereits Pläne, wie sie sich für die 21 peinlichen Späße möglichst umfassend rächen können. Jetzt könnte Ken einfach nüchtern bleiben, wie seine Zukünftige ihm vorschlägt – NÜCHTERN? Hat er richtig gehört? N-Ü-C-H-T-E-R-N – und das auf dem eigenen Junggesellenabschied? Lächerlich! Wie es sich jedoch bald herausstellt, vergessen die Kumpels ihr Vorhaben und ergehen sich in ersten Midlife-Crisis-Anfällen …

Scrubs-Co-Star Donald Faison funktioniert in der Krankenhaus-Serie hervorragend als alberner Sidekick von Zach Braff – hier schwankt er leider zwischen Infantilität und erstaunlicher Langeweile. Leider gilt Letzteres auch für den gesamten Film. Die teils bemüht offensive Sprache in Mein Junggesellenabschied wirkt in dem grundkonservativen Gerüst der Dramödie vollkommen deplatziert. Es macht den Eindruck, als wolle man ein wenig Aufsehen erregen, indem ein 40jähriger Mann mal „Penis“ oder „Muschi“ sagt – Gäääähn. Da hätte man sicherlich besser daran getan, die ernsten Zwischentöne zu betonen, die albernen Junggesellenabschiedsgags wegzulassen und dem Drehbuch ein wenig mehr Zuwendung zu gönnen. So funktioniert beispielsweise die erstaunlich ruhige und sensible Szenerie zwischen Carl und Filmsternchen Veronica ganz gut – auch die Aussprache zwischen Stripperin Candy und dem sexuell frustrierten Luke auf der Damentoilette ist ein kleines Highlight – allerdings gemessen an einem ansonsten vollkommen belanglosen Film.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Mein Junggesellenabschied bleibt ebenso unspektakulär wie der Film an sich. Weitgehend frei von Unruhen, zeigen sich leichte Randunschärfen und die Farbgebung wirkt ein wenig zu gelblich. Der Kontrastumfang geht in Ordnung, insgesamt fehlt es aber an Plastizität. Das Bild bleibt wie der Film auf TV-Niveau.
Ähnliches ergibt sich beim Sound, der vollständig auf die Front bezogen bleibt. In Mein Junggesellenabschied dominiert der Center mit den Dialogen das Geschehen. Auf den rückwärtigen Lautsprechern passiert über die gesamte Laufzeit nichts, Filmmusik wird zudem spärlich eingesetzt.

Bonusmaterial

Die Originaltrailer und einige Programmtipps sind im Bonusmaterial von Mein Junggesellenabschied abgelegt.

Fazit

Mein Junggesellenabschied ist eine viel zu brave, müde gespielte und zähe Dramödie über Männer, die verpassten Chancen nachtrauern.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 30%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Kanada 2013
Regie: Brett Heard
Darsteller: Donald Faison, Eva Amurri Martino, Jon Dore, Pat Thornton
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 84
Codec: AVC
FSK: 12

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