Blu-ray Review
OT: Men in Black: International
Das Lügen-Business
Vierte Runde für die Damen und Herren in Schwarz.
Inhalt
Molly Wright weiß schon seit ihrer Kindheit, dass die Aliens unter den Menschen leben. Immerhin verhalf sie als kleines Mädchen einem kleinen außerirdischen Kuschelmonster zur Flucht, nachdem man ihre Eltern per Gedanken-Neutralisator resettet hatte. Seitdem träumt sie davon, eine Agentin der Damen und Herren in Schwarz zu werden, die das Gleichgewicht zwischen Aliens und Menschen herstellen. Und weil sie eine ziemlich forsche Frau ist, schmuggelt sie sich (nach Absagen bei der CIA und dem FBI) bis zu Agent O in die Agency.
Die ist wiederum beeindruckt von der direkten Art Mollys und engagiert sie. Auf Bewährung, wohlgemerkt. Und nicht in New York, sondern in London. Dort geht es schon bald turbulent her, denn der Kollege, dem sie zugeteilt wird – Agent H – hat nicht nur einen Gottkomplex, sondern muss einen gewissen Vungus beschützen, der für eine Stippvisite auf die Erde kommt. Was weder H, noch dessen Chef High T oder aber M wissen: Es gibt noch andere Außerirdische, die Vungus gerne tot sähen. Und weil diese direkt mit einer Aktion aus High Ts und Hs Vergangenheit in Verbindung stehen, scheint es auch noch einen Maulwurf innerhalb der Agency zu geben. Denn von Vungus‘ Besuch auf der Erde wusste nur eine Handvoll Agenten …
Zehn Jahre nach dem zweiten MIB hatte Barry Sonnenfeld im Auftrag von Columbia Pictures Will Smith noch einmal in den schwarzen Anzug schlüpfen und unliebsame Zeugen blitzdingsen lassen. An dessen Seite stellte man 2012 dann (Zeitreise sei dank) einen verjüngten K, der von Josh Brolin dargestellt wurde.
Zwar geriet der Film irgendwie doch zum finanziellen Erfolg (und das trotz seiner gut 220 Mio. Dollar Produktionskosten), doch die Luft schien irgendwie raus und die Zeitreisegeschichte wirkte nur bedingt schlüssig. Dennoch gab es im gleichen Jahr bereits Gespräche über einen möglichen vierten Teil. Weitere sechs Jahre dauerte es dann, bis dieser produziert wurde und als Quasi-Spin-off zu sehen ist.
Men in Black: International verlagert – nach kurzem Gastspiel in New York – die Geschichte nach London und kümmert sich um das Treiben in der britischen Agency der Schwarzanzug-Träger und Alienjäger.
Bekannte Gesichter gibt es in Form von Emma Thompson, die ihre Rolle der Agentin O aus dem dritten Teil intensivieren darf. Ansonsten gibt’s mit Chris Hemsworth und Tessa Thompson frisches Blut in Form zweier Darsteller, die sich schon aus der Asgard-Welt des MCU kennen (Thor und Valkyrie). Als erfahrener Agent kommt außerdem Liam Neeson dazu, der vor seinen Buchstaben T, sogar noch ein „High“ bekommt. Rein von der Besetzung ein durchaus attraktives Ding, dieser dritte Aufguss des 1996er Originals.
Warum es trotz des geringen Budgets (100 Mio. Dollar sind der zweitkleinste Produktionsbetrag der Filmreihe) und dem weltweiten Einspiel von 250 Mio. Dollar nicht zu einem finanziellen Erfolg kam, liegt einerseits am hohen Werbebudget und vielleicht auch an den Querelen zwischen Regisseur F. Gary Gray (Fast & Furious 8) und Produzent Walter F. Parkes, die soweit führten, dass Parkes das Drehbuch, das zunächst mehr bissige Kommentare auf soziopolitische Geschehnisse (aka: Einwanderung) ablieferte, mehr und mehr abrundete, um den kritischen Tenor bald ganz abzuwürgen. Mehrfach schien Gray aussteigen zu wollen und verlor am Ende auch die Macht über den finalen Cut des Films. Den „Rest“ tat dann die ziemlich verhaltenen Kritik des Films hinzu. Aber ist es wirklich so schlimm, wie manche US-Gazetten schrieben? Ist MIB: International „überflüssig“, „schnell vergessen“, „inhaltsleer“ „nutzlos“ und „ermüdend“?
Fangen wir mit dem Positiven an: Auch der vierte Teil ist visuell ein Genuss. Schon die hell erleuchteten, weißen Hallen und Räume der MIB-Agencys bieten diesen Wiedererkennungswert, der den Zuschauer sowohl in ein wohliges und behagliches Gefühl versetzt. Wir erinnern uns, wie Will Smith mit der viel zu großen orangeroten Jacke durch den Vorraum zum Aufzug stapfte, um hinter den Türen sein blaues Wunder zu erleben. Dieses Gefühl des lockeren Tons ist direkt von Beginn an da, sobald die Kamera die bevölkerten Ankunftshallen der Zentralen betritt. Auch in puncto visueller Effekte kann man MIB 4 nichts vorwerfen. Die Technik schreitet voran und die Tricks wirken ausgereifter. Vielleicht fehlt ihnen hin und wieder etwas knorrige Charme der 96er und 2002er Teile I und II. Wenn sich dort die schwarze Limousine kurzzeitig in ein Raketenfahrzeug verwandelte und dabei den Charme alter Stop-Motion-Filme versprühte.
Der Humor funktioniert – zunächst – ebenfalls gut. Gerade die Szenen zwischen den beiden Thompsons (Emma und Tessa) liefern einige gute Gags – und damit ist nicht nur der Seitenhieb auf den Namen der Agency gemeint. Emma Thompson ist einfach in jeder Rolle mit einem großartigen Sarkasmus gesegnet, der auch hier wunderbar funktioniert – leider ist ihre Rolle entsprechend klein ausgefallen.
Die Gags zwischen M und H funktionieren auf der Basis von lockeren Zickereien zwischen Macho-Mann und Emanzen-Frau, was ebenfalls für Witz sorgt – zumal die Chemie zwischen Tessa Thompson und Chris Hemsworth wirklich gut ist.
Auch die Nettigkeiten zwischen H und C sorgen für Kurzweil. Manchmal hängt sich der Film aber etwas zu sehr an diesen Frotzeleien auf und treibt seine Geschichte nicht wirklich voran. Denn was Men in Black: International fehlt, ist eine stimmige Geschichte. Man merkt ihm an, dass Produzent Parkes (der sich auch im Bonusmaterial ziemlich in den Vordergrund drängt) die Story immer wieder anpasste, und ihm dabei irgendwann der rote Faden etwas verloren ging. Es fehlen die charmanten Details und es fehlt auch so etwas wie Spannung. Der Subplot mit dem Maulwurf wirkt ein bisschen aufgesetzt und dessen Auflösung am Ende ohnehin alles andere als überraschend.
Man kann dem vierten MIB zwar nicht vorwerfen, dass er ein schlechter Film sei. Ist er nicht. Er unterhält – und das teilweise sogar ganz gut. Aber was hätte draus werden können, wenn das Drehbuch seinen ursprünglichen Weg gegangen und in bösartig-sarkastischer Weise die (amerikanische) Flüchtlings- und Einwanderungspolitik aufs Korn genommen hätte? Da kann die Figur des Königinnen-Beschützers Pawny noch so süß und die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern noch so gut sein.; es kann Rebecca Ferguson (Ilsa aus den Mission-Impossible-Filmen) eine noch so lustvoll böse dreiarmige Alien-Dame sein – es fehlt das Außergewöhnliche, was vor allem Teil I und in Grenzen auch noch Teil II ausgemacht hatte.
Bild- und Tonqualität BD
Im ungewöhnlichen Format von 2,00:1 kommt Men in Black: International daher, was eine kleine Reminiszenz an die bisherigen Filme des Franchise sein dürfte – keiner von ihnen erblickte die Kinos und Heimkinos im Scope-Format. Sieht man davon ab (was ja ohnehin kein Manko, sondern nur etwas ungewohnt ist), liefert die Blu-ray eine der besten Bildqualitäten der letzten Jahre überhaupt ab. Das einzige Manko sind die (kurzen) etwas körnigen Vogelperspektiven auf die Städte. Davon ab ist hier praktisch alles perfekt. Die Bildruhe und Rauschfreiheit sucht ihresgleichen. Die Kontraste sind gerade bei den vielen Schwarz-Weiß-Szenen in den MIB-Hauptquartieren bestechend und die bunten Farben der Aliens schöpfen die Palette vollständig aus. Dazu hat man selten eine bessere Schärfe und Detailzeichnung auf Gesichtern gesehen – und das nicht nur in Close-ups. Selbst die CGIs flachen hier nicht ab und kommen nur sehr selten mal etwas softer rüber. Ohne Übertreibung gehört die Blu-ray zum Besten, was man derzeit kriegen kann.
Der Ton von Men in Black: International liegt über die Blu-ray in dts-HD-Master vor – und zwar für beide Tonspuren. Und beide Sprachen liefern ein äußerst immersives und vor allem druckvolles Erlebnis. Schon die Blitzdings-Momente bekommen einen tollen Nachdruck. Wenn dann zu Beginn auf dem Eiffelturm der „Hive“ auftaucht, setzt es mal richtige Bassattacken. Wenn dann die Tentakel nach den Agents greifen, wird’s richtig dynamisch. Zur gleichen Zeit gefallen die deutschen Stimmen mit einer harmonischen Einbettung, während die Originalstimmen hier teilweise von einem leichten Rauschen begleitet werden.
Davon ab erfreut man sich an unglaublich vielen Szenen. So gerät der „Abschuss“ der U-Bahn zu veritablen Akustik-Highlight, die elektronischen Beats im Club liefern eine griffige Disko-Atmosphäre mit trockenem Bass (39’00) und der LFE-Sweep, der durchs Kino fegt, wenn der MIB-Bus am Ort des Geschehens eintrifft, fetzt spektakulär (43’30).
Die Räumlichkeit ist derweil bei jeder der Actionszenen sehr gut. Die Impulswaffen durchpflügen durchs Heimkino – vor allem in der Szene zur Mitte des Films, wenn praktisch jedes Kaliber der Agency durchprobiert wird. Gleiches gilt für die Wusch-Sounds der Alien-Zwillinge während ihrer Bewegungen und De-Materialisierungen.
Und wenn im Finale der große Endgegner bekämpft wird, dürfen noch mal sämtliche Speaker aktiv eingreifen. Vor allem beim finalen Energiestrahl. Dem fehlt’s zwar ein klein wenig an Tiefbass, aber man kann ihn praktisch um sich herum öffnen und schließen hören – einfach mal die Augen schließen (99’50). Vielleicht mangelt es am letzten Quäntchen Dynamik – vor allem, wenn man zuvor Godzilla II gesehen hat. Der Vergleich wäre aber auch etwas unfair, weshalb das hier durchaus Spaß macht.
Bild- und Tonqualität UHD
Men in Black: International wurde sichtlich volldigital aufgenommen. Zum Einsatz kamen neben der Alexa Mini auch die Alexa SXT und die Alexa 65 – allesamt von ARRI. Aus dem Basismaterial, das zwischen 3.4K und 6.5K hergab, wurde jedoch nur ein 2K Digital Intermediate gezogen, das für die UHD wieder hochskaliert wurde.
Zwar haben wir es also nicht mit einer nativen 4K-Scheibe zu tun, dafür gab’s aber natürlich einen erweiterten Farbraum und die höhere Bilddynamik in statischem HDR10.
War das Bild der Blu-ray schon sehr gut, kann die UHD das im direkten Vergleich noch mal eine Spur toppen. Mit einer Spitzenhelligkeit von 9008 Nit und einer maximalen durchschnittlichen Lichtstärke von 942 Nit flammen die Spitzlichter fast ein Abbild der Lampen und Lichtszenerie des nächtlichen Paris auf die Netzhaut (2’50). Dabei bleibt die vorzügliche Laufruhe ohne jedes Korn (Ausnahme sind auch hier die Totalen auf die Städte) vollständig erhalten und die Schwarzwerte gehören zum Besten, was jemals auf eine Disk gepresst wurde. Sattere schwarze Anzüge hat man vermutlich noch nicht gesehen – und schwarze Anzüge kommen in den MIB-Filmen ja nicht gerade selten vor.
Gleichzeitig bleibt die Schärfe in Close-ups trotz des nur 2K-DI exorbitant gut. Fast dreidimensional werden die Gesichter von Emma Thompson oder Liam Neeson ins Heimkino transportiert. Allerdings, und jetzt kommt die Einschränkung: Auf dem gleichen Level wie die Blu-ray. Um hier einen Auflösungs-/Schärfeunterschied zur Full-HD-Disk auszumachen, braucht man SEHR große Leinwandbreiten mit nativen 4K-Beamer. Auf einem 55“-TV kann man selbst mit der Nase auf der Bildscheibe keine Unterschiede erkennen – schlicht, weil die BD schon so unglaublich gut ist.
Dass die Differenzen in den Farben ebenfalls zu vernachlässigen sind, zeugt von einem nur sehr dezenten Eingriff ins Color Grading. Der erweiterte Farbraum kommt nur marginal zum Einsatz – beispielsweise, um blaue Verkehrsschilder etwas kräftiger darzustellen oder auch grüne Sträucher eine Spur dunkler zu präsentieren. Dabei ist der größte Unterschied zwischen UHD und BD, dass die UHD hier in der Tat insgesamt heller ist – allerdings ohne den Schwarzwert zu verschlechtern. Von allen UHDs, die bisher das Licht der Welt erblickten, gehört diese hier zu jenen, die man locker auch am Tage bei entsprechendem Restlicht schauen kann, ohne den Raum verdunkeln zu
Neutrale Oberflächen sind dazu noch etwas normgerechter und gerade die Szenen von Ms Rekrutierung, die praktisch nur aus Schwarz und Weiß sowie ihrem braunen Gesicht bestehen, liefern Musterwerte für Kontrastdynamik und sind beinahe Testmaterial für einen korrekt kalibrierten TV. Ob das der Fall ist, weiß man, wenn auf dem schwarzen Jacket von M die Einzelheiten noch gezeichnet bleiben. Versumpfen sie, ist eine Justage angeraten (16’50).
In Summe ist die UHD zwar eine Spur besser als die Blu-ray, setzt sich aber nur minimal von ihr ab, was letztlich dazu führt, dass ihre Einzelbewertung etwas schwächer ausfällt, da schlicht noch etwas mehr Farbsättigung hätte sein dürfen und die Blu-ray den Rahmen ihrer Möglichkeiten praktisch maximal ausschöpft.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Bei genauer Betrachtung erkennt man das etwas dunkelblauere Verkehrsschild sowie den harmonischeren Kontrast rund um die Säulen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das Gelb auf der Tüte ist etwas kräftiger, das Braun der Türe hinten ebenso und die Streifen des Hemdes im Vordergrund sind sauberer differenziert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier holt die UHD mit ihrer extrem hohen Helligkeit richtig Punch aus dem Bild.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD holt hier das Maximum an Kontrastumfang raus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Schon beim Vollbild erkennt man, dass es die UHD gegen die Blu-ray hier schwer hat.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Durch die dunklere Abstimmung wirkt eher die BD etwas knackiger definiert.
Bei Sony-Titeln ist es oftmals sehr lohnenswert, die UHD zu beschaffen – zumindest in Sachen O-Ton. Denn während die Synchro in dts-HD-Master bleibt, liefert die englische Fassung meist eine Atmos-Spur, wo die Blu-ray rein zweidimensionalen Sound hatte. Und es ist eine sehr aktive Tonspur. Von Windgeräuschen, die man auf dem Eifelturm wahrnimmt über krachenden Donner beim Gewitter bis hin zu den Wuschsounds, wenn Agent H den Aufzug hinunter purzelt und ihn eine Eisentür verfolgt, ist alles dabei. In New York wuppt es dann coole Geräusche, wenn (Noch-Nicht-Agentin) M Zeuge einer extraterrestrischen Erfahrung wird. Im Vernehmungsraum kommen dann immer die Stimmen der beiden aus den Heights, wenn sie für die anderen im jeweiligen Raum zu hören sind. Der Score wird übrigens in den rasanteren Szenen auch etwas in die Höhe gemischt und die Durchsage in der Subway-Station kommt natürlich ebenso von oben wie die Sounds beim Umbau des Zugs kurz darauf.
Im Prinzip werden alle nötigen Sounds durchweg korrekt auf den Heights platziert. So flattert ein Vogel von oben in die U-Bahn oder wird das „Excuse me, Mam“ vom riesigen Tentakel-Wesen, dessen Kopf man aufgrund der Kameraposition nicht mal sehen kann, über dem Hörplatz positioniert. Wirklich was zu meckern gibt’s hier erst einmal nicht.
Und es geht im Prinzip auch immer so weiter. Tauchen Aliens auf (wie nach gut 25 Minuten) gibt’s zahlreiche elektrische Blitzgeräusche. Lampen zerspringen effektvoll und selbst das Aufblinken in den Augen der Beiden wird unterstützt. Bei Minute 40 fliegt dann ein Auto effektvoll durch die Luft, der anschließende Kampf mit den beiden Widersachern bleibt jedoch optisch auf der regulären Ebene und bietet deshalb keinen Anlass für 3D-Sounds. Dafür schwingt sich der gute König nach 56’35 mit ein paar witzigen Sounds von der Decke und auch das Hoover-Bike rasselt effektvoll durchs Dach (64’20). Beim krassen Blitz-Sound nach 67’37 wirkt die Vertonung allerdings unglücklich, da er abrupt auftaucht und noch abrupter wieder abreißt – das hätte man harmonischer umsetzen können.
Richtig cool hingegen der raketenartige Start des kleinen Alien nach 70’49. Im doppelten Zweikampf auf dem Anwesen von Riza setzt es kurz eine hochziehende Lampe, wobei hier insgesamt ein wenig mehr hätte zu Bruch gehen dürfen – auch über die Heights. Dafür gibt’s dann im Finale ab Minute 97 wieder ein paar dedizierte 3D-Sounds. Insgesamt ist das nicht sonderlich viel, wenn man es über den Film verteilt betrachtet, aber sonderlich viele Anlässe gibt der Film halt auch nicht her.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Men in Black: International warten insgesamt neun entfernte Szenen sowie einige Outtakes. Dazu gesellen sich knapp zehn Featurettes, die allerdings allesamt nicht sonderlich lang ausfallen.
Sieben Minuten beispielsweise läuft „Neue Rekruten, klassische Anzüge“, das sich um die neue Besetzung kümmert.
„Einblicke in Actionszenen & Stunts“ läuft dann knapp sechs Minuten und gibt ein wenig Einblick in die Arbeit an den Kampf- und Actionszenen. Tessa Thompson stellt heraus, dass es immer auch um den Humor an der physischen Action geht.
Weitere Featurettes kümmern sich um die Gadgets – vom Neuralisator bis zu den coolen Fahrzeugen und besuchen die unterschiedlichen Locations und Sets. So baute man den klassischen Eingang, den man aus dem ersten Teil kennt, ganze vier Mal.
In „Les Twins rocken auf der Tanzfläche ab“ geht’s dann um die bösen Zwillinge – und um ihre Dance-Moves. Erstaunlich, wie die beiden Darsteller/Tänzer in ihren Bewegungen harmonieren. Außerdem gibt’s noch einen Rückblick auf die vergangenen drei Teile und die besten Versprecher.
Fazit
Men in Black: International ist kein schlechter Film. Er ist unterhaltsam, hat einige wirklich gut funktionierende Gags und ziemlich annehmbare Special-Effects. Einziges Problem: Er fügt dem MIB-Universum nichts wirklich Neues hinzu – trotz des Schauplatz- und Schauspielerwechsels. Was bleibt, ist ein unterhaltsamer, aber irgendwie auch schnell wieder vergessener SciFi-Film.
Ganz und gar nicht vergessen wird man die Technik der Blu-ray und UHD. Deren Bild gehört zum Besten, was das jeweilige Medium derzeit zu bieten hat. Hinzu kommt ein effektvoller Tonsektor, der vielleicht nur die allerletzte Dynamik vermissen lässt und im englischen Dolby Atmos ein bisschen unter den Möglichkeiten zurück bleibt.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 100%
Bildqualität UHD: 95%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 60%
Film: 65%
Anbieter: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Land/Jahr: USA 2018
Regie: F. Gary Gray
Darsteller: Chris Hemsworth, Tessa Thompson, Rebecca Ferguson, Liam Neeson, Emma Thompson, Rafe Spall
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Bildformat: 2,00:1
Laufzeit: 115
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 9008
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2019 Columbia Pictures Industries, Inc., Hemisphere-Culver III, LLC and Tencent Pictures (USA) LLC. All Rights Reserved.)
Kann ein Mastering, das lt. Angaben – ähnlich wie viele andere – einen maximalen Schwarzwert von 0,005 nits aufweist, tatsächlich auf die 100 % kommen? Das Bild ist doch dann nie Vollschwarz im Vergleich zu manch einer Bearbeitung, die tatsächlich auf 0,000 kommt. 0,005 entspricht fast meinem letzten Plasma und das ist schon Hellschwarz. Oder verstehe ich das falsch?
Grüße
Hi Bart.
Die 100%-Bewertung hat die BD bekommen, die UHD liegt ja „nur“ bei 95%.
Aber davon ab: 0,005 Nit entspricht ja den Werten der Referenz-Monitore von Dolby und Sony. Disks werden anhand dieser Daten gemastert. Unter realen Bedingungen wäre dieser Wert so extrem schwarz, dass man erst einmal physikalische Bedingungen schaffen müsste, um diese überhaupt sehen/wahrnehmen/darstellen zu können (absolut mattschwarzer Raum, schwarze Kleidung des Zuschauers etc.).
Es ist zudem der theoretisch mögliche Wert einer vollschwarzen Fläche von hochwertigen OLEDs. Plasmas erreichten diesen Wert seinerzeit nicht – jedenfalls nicht im eingeschalteten Zustand. Selbst bei vollschwarzer Fläche hatte ein späterer Kuro keine 0,005 Nit erreicht. Schaltet man einen Kuro mit schwarzem Bildinhalt (oder ohne Quelle) an, neigt er eher zu einer Art Rauschen und zeigt ein dunkelgrau. 0,005 Nit sind das nicht.
0,005 Nit sind in der Tat so schwarz, dass es Messgeräte im Bereich von 6000€ braucht, um das überhaupt messen zu können. Die typischen Consumer-Messgeräte schaffen vielleicht 0,1 Nit zuverlässig.
Und, wie gesagt: Wir reden bei 0,005 Nit über eine theoretische Vollschwarz-Fläche. Sobald auch nur ein bisschen Helligkeitsinformation dazu kommt, was im Falle von MIB International ja beständig der Fall ist, haben wir auf den schwarzen Anzügen keine 0,005 Nit.
Deshalb aber eine 100%-Wertung zu versagen, wenn die Im-Bild-Kontrastdynamik praktisch maximal möglich ausgenutzt wird (auch wenn’s keine 0,0001 und auch keine 0,005 Nit sind), ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt.
Davon ab empfehle ich hier, sich das Bild einfach wirklich selbst anzuschauen. Was MIB: International in Sachen Schwarz und Kontrastdynamik rausholt, ist schon erstaunlich.
Schönen Dank für die ausführliche Antwort, war auch nicht als Vorwurf gedacht. War eigentlich der Meinung, dass der letzte Pana bei 0,006 lag und mein Samsung bei unter 0,01 Vollschwarz, nicht im ANSI. Und im dunklen Raum war das von der Wahrnehmung her Anthrazit. Ich werde mich dann wohl falsch erinnern. Grüße
Hallo Timo,
ich hab mal eine Frage zu den Bildvergleichen BD/UHD. Du schreibst ja auf deiner Setup-Seite, dass „Bild-Verschlimmbesserer vollständig deaktiviert“ sind. Wie ist das jetzt aber bei dem Bild der BD … vergleichst Du hier das 1:1 Full HD Bild mit der UHD oder läuft die BD über einen Upscaler und wird in 4K hochgerechnet?
Hallo Torsten.
Du hast eine PN.
Das würde mich auch interessieren Danke!
Moin Torsten.
Völlig verpennt, dir zu antworten.
Es sprechen gleich mehrere Faktoren gegen den Vergleich zwischen 1:1-BD auf nativem FHD-Panel vs. UHD-BD auf 4k-Panel.
1. Nur noch wenige der Leser dieses Blogs dürften noch FHD-Panels zu Hause haben, schauen Blu-rays also auch spätestens durch den TV hochskaliert.
2. Du wirst nie zwei Panels unterschiedlicher Hersteller (eins in FHD, eines mit 4K-Auflösung) so aufeinander kalibriert bekommen, dass sie farblich und von der Neutralität her identisch sind. Ich müsste also zwei TVs (eines in 4K, eines in 2K) hier aufgebaut haben, nur um die Auflösungsunterschiede noch genauer analysieren zu können. Bei aller Liebe zur Technik. Da hört es dann auch irgendwo auf 😉
3. Selbst wenn du das Bild einer Blu-ray über ein 4K-Panel wiedergibst, sind Auflösungsunterschiede zwischen nativ 2K und nativ 4K sehr deutlich zu erkennen! Eine Skalierung kann nie ECHTEN Inhalt ersetzen. Und der Unterschied zwischen 2K-BD und 4K-UHD-BD auf einem skalierenden 4K-Display ist größer als die Differenz zwischen nativem 2K-Panel und skalierendem 4K-Panel bei der Wiedergabe einer FHD-Blu-ray.
Als ich damals mit dem Blog anfing und noch ein FHD-Gerät stehen hatte, habe ich des Öfteren mal quergeschaut, um zu gucken, ob sich das relevant noch mal nach unten verschlechtert, wenn man die BD gegenüber der 4K-Scheibe auf einem 2K-Panel schaut. Und die Unterschiede zwischen dem, was das 2K-Panel da nativ gezeigt hat und dem, was das 4K-Panel hochskaliert zeigte, waren sehr sehr gering. Wie gesagt: Auch ein Skalieren kann echte Auflösung nicht ersetzen.
Oder andersherum: Wenn auf dem 4K-Display in meinen Reviews der Auflösungsunterschied schon teils so groß ist, TROTZ dem, dass dort eine Skalierung passiert, spricht das ja zusätzlich für die UHD-Blu-ray – bzw. gegen die Blu-ray. Denn auf einem nativen 2K-Display sähe es ja noch einen Tick schwächer aufgelöst aus.
Früher hatten Panasonics mal die Schaltung, dass man die 2K-Auflösung nicht hochskalierte, sondern pixelgenau (bzw mit Vervierfachung einzelner Pixel) darstellen konnte. Da hast du den Unterschied noch deutlicher gesehen. Aber das war natürlich anders herum etwas „Augenwischerei“ und sorgte für andere Probleme.
Und am Ende ist’s, wie in Punkt 1 beschrieben: Wer meiner Leser (außer ein paar Kuro-Fans) hat noch einen FHD-TV im Heimkino oder Wohnzimmer stehen, der sich gleichzeitig für UHD Blu-rays interessiert? Der bei Weitem größere und praxisnähere Fall ist also der, dass BDs der Leser dieses Blogs vornehmlich eh auf einem 4K-Display geschaut werden. Und diese Realität bilde ich hier entsprechend ab.
Grandiose Bewertung in puncto Bildqualität und auch bei den Tonwertungen stimmt alles. Habe gerade die Blu-ray bestellt und freue mich riesig auf den Streifen den ich leider im Kino verpasst habe.