Blu-ray Review
OT: Misery
Eine perfekte Sache
Eine der besten King-Verfilmungen erscheint erstmals auf 4K in Deutschland.
Update: 11.12.: Die Antwort von Capelight zum Abspielproblem mit Dolby Vision ist da:
Inhalt
Sie liebt ihn. Sie vergöttert ihn. Sie klebt an jedem Satz, den er schreibt. Annie Wilkes ist stets die Erste, wenn es um den Erwerb eines neuen Misery-Romans von Paul Sheldon geht – jene Buchserie, von der sie jedes Wort aufsaugt wie ein ausgehungerter Vampir. Was Annie nicht ahnt: Sheldon hat keine Lust mehr auf die Fortführung der Romane. Kein Wunder also, dass sie den nach einem schweren Autounfall auf verschneiter Straße verunglückten Autor mit zu sich nach Hause nimmt, um ihn dort gesundzupflegen. Immerhin war sie lange Zeit als Krankenschwester aktiv. Weil Paul ihr das Leben verdankt, lässt er „seinen größten Fan“ das Manuskript für den jüngsten Misery-Roman lesen, das er gerade seiner Verlegerin bringen wollte, bevor er von der Straße abkam. Anfänglich auf Wolke sieben schwebend, regt sich Annie bald über die vulgäre Sprache auf. Doch ihre Reaktion darauf ist harmlos im Vergleich zum Tobsuchtsanfall, den sie bekommt, als sie erfährt, dass Paul Misery sterben lassen will. Von nun an erfährt Sheldon, wozu eine fanatische Anhängerin imstande sein kann, wenn man ihr das Lebenselixier raubt …
Es muss so etwa 1987 gewesen sein. Ich war noch ein pickliger Teenager, der den Bezug zum Lesen bis dato nicht gefunden hatte – jedenfalls nicht abseits vom notwendigen Schulstoff. Meine geschätzte Mutter hatte damals ein Quasi-Abo vom Weltbild-Verlag und konnte innerhalb dieses Modells auch etwas früher an bestimmte Bücher herankommen. Eines davon war Sie, also Stephen Kings Misery. Und ich erinnere mich noch, dass sie damals geflucht hat, wie furchtbar sie das Buch fand. Tatsächlich lag es am wenig lesefreundlichen Einstieg in den Roman, der (aus meiner Erinnerung von damals) aus lauter Stöhnlauten bestand. Als frühpubertierender Teenager fand man natürlich Instant-Gefallen an allem, was den Elternteilen eher ein Graus war. Also las ich das Buch. Und danach innerhalb der folgenden drei bis vier Jahre noch 27 weitere Stephen-King- und Richard-Bachmann-Romane. Ich kam gar nicht mehr raus aus dieser Welt, wobei ich in der Nachbetrachtung Sie nicht als sein stärkstes Werk erachte. Aber ich bin vermutlich auch nicht der typische King-Leser, da mich viel mehr seine Fantasy-Sci-Fi-Seitensprünge fasziniert haben, denn die Horrorklassiker Friedhof der Kuscheltiere (in meinen Augen eines seiner langweiligsten Bücher) oder Shining. Aber zurück zu Misery, seinem vielleicht persönlichsten Roman, bzw. zu dessen Verfilmung. Selbstverständlich war ich (mittlerweile zum absoluten Filmfreak) herangereift, entzückt, als es hieß, dass der Roman verfilmt worden war.
Tatsächlich musste die Kinovorstellung noch ohne mich stattfinden, was zum einen am notwendigen Alter lag, zum anderen daran, dass das Kino meiner Nähe lange nicht jeden Film zur Vorstellung brachte. Erst die spätere Auswertung auf VHS war dann der Anlass, Misery erstmalig zu sehen. Zu dem Zeitpunkt hatte Kathy Bates schon längst den Oscar für die beste (Haupt)Rolle in der King-Adaption gewonnen und das Kammerspiel wusste seinerzeit absolut, mich zu faszinieren. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Verfilmungen seiner Bücher (ich fand bspw. den fürs TV produzierten Zweiteiler von ES furchtbar und kann dessen romantische Verklärung im Zuge der Kino-Remakes gar nicht verstehen). Was mich damals an der Verfilmung wirklich fesselte, war die Konzentration auf diese zwei Personen. Da ist zum einen der von James Caan dargestellte Romanautor, der von dieser etwas merkwürdigen und offenbar sehr isoliert lebenden Dame aufgepäppelt wird, bis sich die Stimmung auf fatale Art und Weise zu ändern beginnt. Und dann ist da diese Urgewalt von Kathy Bates mit einer seinerzeit fast unglaublich mutigen Schauspielleistung – selbst wenn sie aus heutiger Sicht hier und da vielleicht dann doch etwas übertrieben agiert. Sich aber derart in eine Furie zu verwandeln, dass sie die eben noch gesund geschienten Beine per Vorschlaghammer gleich zum zweiten Mal zertrümmert – das hätten sich damals nur wenige Darstellerinnen in dieser Konsequenz getraut. Und es haben sich auch wenige Darsteller getraut, diese Tortur am eigenen Leib schauspielerisch zu interpretieren. Die Liste der angesprochenen Stars war lang. Und genauso lang die Liste der Absagen, weil sich (größtenteils aufgrund oben beschriebener Szene) keiner so recht trauen wollte. Da diese Sequenz zunächst noch brutaler geplant war (Annie sollte Paul die Füße mit der Axt abtrennen und die Stümpfe verbrennen), sagten nach und nach bevorzugte Akteure wie William Hurt, Kevin Kline, Michael Douglas, Harrison Fort, Dustin Hoffman, Robert De Niro, Al Pacino, Gene Hackman und Robert Redford ab. Auch Warren Beatty und Richard Dreyfuss, die beide Interesse bekundet hatten, zogen selbiges nach dem Lesen des Drehbuchs zurück. Dass es James Caan wurde, mag nicht zuletzt auch daran gelegen haben, dass der in den 70ern erfolgreiche Darsteller lange schon nicht mehr zur A-Riege gehörte und zuletzt zwei kolossale Flops verkraften musste (Spacecop L.A. 1991 und Dick Tracy).
Doch am Ende ist es ja oft so: Wer weiß, ob es mit den größeren Namen auch der größere oder überhaupt so ein guter Film geworden wäre. Vielleicht hätte ein Name wie Harrison Ford viel zu sehr von dem abgelenkt, was eigentlich an Dynamik durch das Drehbuch erzeugt wurde. Rob Reiners Inszenierung ist dabei gar nicht der entscheidende Punkt, sondern eher ein Hindernis. Oft wirkt sie etwas unsicher in einem Genre, das er bis dato nicht bedient hatte. Umso mehr kann Kathy Bates auftrumpfen und sich am klugen Drehbuch entlanghangeln, das ihr ein paar der unangenehmsten Momente unterjubelt, die von weiblichen Hauptrollen bis dato verlangt wurden. Selbst wenn sich das für meinen Geschmack das eine oder andere Mal am Overacting entlanghangelt, bewundere ich den Mut, den Bates seinerzeit aufgebracht hat und dem James Caan leider nicht viel entgegenzusetzen hat. Während die meiste Zeit Dialoge und Konflikte zwischen Paul und Annie stattfinden, die für Spannung und Dynamik sorgen, lässt Regisseur Rob Reiner nach 54 Minuten dennoch einen für Caan denkwürdigen Moment einfließen. Dem Darsteller physisch einiges abverlangend sorgt er für einen echten Spannungsmoment, dem der Zuschauer nägelkauend bis zum typischen Türschlossgefummel beiwohnt. Das Finale mag zwar grundsätzlich klassisch aufgebaut sein, verlangt dann aber erneut beiden Akteuren einiges ab. Vielleicht ist Misery nicht die allerbeste aller King-Verfilmungen, aber sie gehört zu den Top 5. Und das, wo (meiner Meinung nach) die Vorlage eben nicht zu den stärksten Romanen des Literaten gehört.
Bild- und Tonqualität BD
Die bisherige Blu-ray von Misery war aus dem Jahr 2009 und entstand unter dem Lizenzdeal von Fox mit MGM. Basierend auf einem 2K-DI ist die Schärfe gerade in Halbtotalen und Totalen nur okay, nicht wirklich gut. Da fehlt es dann doch einfach an Detailtiefe. Ausgehend davon war das Encoding des nicht gerade super fein aufgelösten Filmkorns halbwegs okay und konsistent. Immerhin hatte man den Film damals nicht platt gefiltert. Und dafür darf man auch retrospektiv mal Lob aussprechen. Allerdings fehlt es der Umsetzung dann doch etwas an filmischer Authentizität, weil das vorhandene Korn einfach nicht fein genug ist. Die Farben tendieren sichtbar ins Gelbliche, was Gesichtern einen für damalige Releases typischen Look verpasst. Der Kontrast geht in Ordnung. Schwarzwerte sind halbwegs kräftig und helle Bereiche bleiben einigermaßen gut durchzeichnet. Da hat man schon schlechtere Blu-rays aus dem Veröffentlichungszeitraum gesehen.
Die neue Blu-ray von Capelight basiert auf dem 4K-Scan und unterscheidet sich durchaus von der alten Scheibe. Und das zunächst vor allem durch die Beseitigung des Gelblichen. Schon die Bilder im Schneetreiben zu Beginn sehen jetzt nicht mehr aus, als würde man in einem verrauchten Kino der 90er-Jahre sitzen. Neutraler präsentiert sich die Disk, mit weißerem Schnee und ohne vergilbte Fenster in den Hochhäusern. Auf Gesichtern führt das zu einem rosigeren, vielleicht etwas kühleren Look. Deutlich besser ist die Auflösung. Und zwar sowohl in Close-ups von Gesichtern als auch in der Tiefe des Raums. Dazu kommt das homogenere Encoding, dem man kaum Kritik gegenüber bringen kann. Lediglich die hellen Flächen wirken etwas zu hell und neigen ein wenig zum Überzeichnen.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray entfernt den Gilb, wischt die Leinwand sozusagen mit Glasreiniger und präsentiert das Bild neutral(er).
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray ist hier stimmiger braun im Leder und angenehmer kontrastiert.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … dass die auf dem 4K-Master basierende Blu-ray detailreicher und schärfer ist. Die Nähte und Maserung der Tierhaut werden plastischer abgebildet.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … dass bei der neuen Blu-ray Fensterputzer am Werk waren.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … offenbart die neue Blu-ray mehr Details und zeigt die Körnung deutlicher.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links):
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray kommt hier ohne digitale Nachschärfung aus und ist dennoch besser lesbar.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links):
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … deutliche Differenzen. Wirkt die Fassade über die alte Blu-ray platt und unscharf, kommen über die neue Blu-ray sehr viel mehr Farb- und Tiefen-Differenzierungen zum Vorschein.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … hat über die neue Disk ein rosigeres Gesicht.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … sichtbar homogeneres Korn und die bessere Detailabbildung auf Kreuzanhänger, Weste und im Gesicht zeigt.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): … sind die schon immer unscharfen Endszenen im Restaurant. Hier ist das Originalmaterial aber schuld, nicht die Umsetzung auf Blu-ray.
Der Ton der alten Blu-ray von Misery hatte vor allem ein Problem: Er lag in der falschen (zu tiefen) Tonlage vor. Das mag dem einen oder anderen, darauf nicht so empfindlich reagierenden Menschen, nicht so auffallen. Aber vor allem jene, die das quasi sofort raushören, können einen Film mit falscher Tonlage nicht durchstehen. Dazu klang die 5.1-DTS-Spur auch ziemlich muffig und belegt. Sie war zwar durchaus dynamisch, was man an den starken Ausschlägen der Schrei-Passagen von Annie erkennen kann, aber dabei eben insgesamt etwas dumpf und wenig „frei“. Capelight hat den deutschen Ton noch einmal komplett neu angefasst. Zum einen liegt er jetzt in PCM 2.0 vor, die so klar und gut klingt wie seit dem Kino nicht mehr. Natürlich ist die 2.0er-Tonspur ebenso in der korrekten Tonhöhe wie der ebenfalls integrierte 5.1-Mix, der komplett neu abgemischt wurde und ebenfalls um Längen klarer klingt als die alte 5.1er-Version. Die Dynamik ist nach wie vor absolut in Ordnung. Während des anfänglichen Unfalls rumpelt es kräftig und auch der Wind weht lautstark über die Speaker, während das Brecheisen nach sechs Minuten fein und detailliert sowie erstaunlich klar klingt. Natürlich ist es eine Tonspur ihrer Zeit. Natürlich darf man hier keine Auswüchse an Bassgewalt und voluminösen Sounds erwarten, aber selbst die Surrounds werden während der Wind-Schneesturm-Sequenzen ausgiebig genutzt. Dialoge stehen sehr klar und gut verständlich im Raum, sind auch nur ganz selten mal etwas spitz auf den S-Lauten, was allerdings nur sensible Ohren stören wird. Toll ist, dass man hier keine zu Tode komprimierte Tonspur bekommt, was man wunderbar hören kann, wenn bei 71’30 ein kurzes Gewitter durch die Nacht schneidet. Das klingt nun deutlich näher als über die alte Blu-ray und der anschließende Regenfall ist auch nicht mehr phasenverdreht, wie noch auf der alten Blu-ray.
Bild- und Tonqualität UHD
Misery wurde von Rob Reiner und seinem Kameramann, dem späteren MIB-Regisseur Barry Sonnenfeld, natürlich analog und auf 35-mm-Film aufgenommen. Zum Einsatz kamen Panavision-Geräte. Für die UHD-Blu-ray-Veröffentlichung von Misery gab es 2021 im Auftrag vom US-Label Kino Lorber eine Neuabtastung in 4K, für welche Capelight nun die deutsche Lizenzierung übernommen hat. Und das ist eine ganz wunderbare Veröffentlichung geworden. Zunächst aber ein kleiner Hinweis. Denn Reiners Film hat nicht in allen Einstellungen ein super gecleantes (also schmutzfreies) Bild. Vornhemlich während der grau-trüben Schnee-Unfall-Szenen sieht man noch Schmutzpartikel und bei 4’22 sogar mal ein Haar mitten auf dem Bild. Nach 104’33 sieht man außerdem einen seltsam wabernden Fleck in der Mitte des Bildes und die Szenen mit seiner Verlegerin zwischen 103’09 und 104′ fallen qualitativ massiv ab. Dort ist kaum mehr Schärfe vorhanden und der Kontrastumfang ist auch nicht mehr optimal. Da die Schmutzbefreiung aber zu Beginn einer 4K-Postproduktion steht, ist das eher ein Problem (wenn man es so nennen mag) des angelieferten Masters. Und die finalen Szenen sowie der wabernde Fleck bei 104’33 sind bereits schon immer im Filmmaterial vorhanden gewesen. Hier liegen die Probleme also bereits im Master und nicht im Postprozess, der hierzulande durchgeführt wurde. Abgesehen von diesen kurzen Momenten ist das Bild durchweg sauber und liefert vor allem einen wunderbar-filmischen Eindruck. Es gibt auch keinerlei Probleme in der Encodierung. Das mitunter absolut schwer abzubildende Korn während der trüb-nebligen Schneesturmszene bei 5’46 wird so gut wie irgend möglich reproduziert. Und viel schwieriger als in dieser Szene kann die Interpretation eines Encoders von Körnung kaum ausfallen, da hier praktisch keinerlei Kontrast-/Motivdynamik vorhanden ist. Von all den Neuveröffentlichungen eines Klassikers aus den Jahrzehnten vor dem neuen Jahrtausend ist Misery eine der am besten umgesetzten. Teilweise ist erstaunlich, wie gut die Auflösung Details wiedergibt. Nicht nur einmal entlarvt man das Make-up als solches und kann jeden einzelnen Bartstoppel in Caans Gesicht erkennen. Das gehäkelte Platzdeckchen, das man in der Szene sieht, in der Paul seine Tabletten in die Matratze schiebt, zeigt praktisch jeden Fadenansatz und selbst bei den Außenszenen wird’s bis in die Tiefe hinein sehr plastisch und dreidimensional. Erstaunlich ist im Übrigen auch, wie hell die HDR-Scheibe gemastert ist. Das kennt man ansonsten von UHD Blu-rays auch anders. Was Ausdruck des Filmlooks an sich ist, sind die etwas entsättigten Farben. Allzu viele unterschiedliche Farben gibt es ohnehin nicht. Annie trägt vornehmlich Dunkelblau und in ihrem Haus herrschen Brauntöne vor. Pauls roter Pullover hat schon bessere Tage gesehen, lag entweder zu lange in der Sonne oder wurde zu oft gewaschen. Auch das gibt die UHD Blu-ray allerdings sauber und authentisch wieder. Was nicht gut aussieht, es aber auch noch nie tat, sind die visuellen Effekte (einkopiertes Schneegestöber hinter den Fenstern oder der verschneite Unfallwagen), aber dafür kann die UHD Blu-ray nichts. Gegenüber der neuen Blu-ray gibt es in einigen Szenen sichtbar noch einmal mehr Detailtiefe und die Körnung kommt noch einmal sichtbar homogener und feiner zum Betrachter. Außerdem überstrahlen helle Flächen nicht mehr und zeichnen durchweg perfekt durch. In Summe eine tolle UHD Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … leuchtet weniger als die UHD Blu-ray, die noch einmal Kraft aus den leuchtenden Schriften holt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Durch die dynamischere Kontrastabbildung und etwas mehr Auflösung ist die Ledermaserung dort noch dreidimensionaler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeichnet die UHD Blu-ray auf hellen Flächen besser durch.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht man die Differenzierung zwischen den Lamellen der Jalousien deutlicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Schon in der Übersicht sieht man, dass hier mehr Auflösung und Dynamik vorliegt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dann noch deutlicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … mehr Durchzeichnung über die UHD Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die 4K-Disk noch einmal besser aufgelöst, zeigt die wenig in Schuss gehaltene Fassade deutlicher bröckelig.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Authentizität der Körnung, Auflösung der Maschen in der Strickweste – alles noch etwas klarer und deutlicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bleibt unscharf auf neuer BD und 4K-BD.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Misery teilt sich auf die jeweilige Filmdisk sowie eine Bonus-Blu-ray auf. Auf den beiden Filmscheiben findet sich der Audiokommentar von Regisseur Rob Reiner sowie jener von Drehbuchautor William Goldman. Die Bonus-Blu-ray liefert dann insgesamt sieben Featurettes: “Misery Loves Company”, “Eine Diagnose für Annie Wilkes”, “Ratschläge für Stalking-Opfer”, “Profil einer Stalkerin”, “Promi-Stalker”, “Anti-Stalking-Gesetze” und “Marc Shaimans Musical Misery Tour”.
Fazit
Misery lebt von der Dynamik zwischen den Darstellerleistungen von James Caan und (vor allem) Kathy Bates. Was die Akteurin hier innerhalb der 107 Minuten für ein Wechselbad der Gefühle durchlebt, ist ein schauspielerischer Kraftakt sondergleichen. Die 4K-Disk lässt den Film nun in seiner bestmöglichen Qualität erscheinen. Viel besser geht es tatsächlich nicht mehr, weil das Bild der UHD Blu-ray wunderbar filmisch, scharf und sehr gut encodiert wurde. Dazu gibt’s endlich den in der Tonhöhe korrigierten Sound, der noch dazu um Welten klarer, offener und lebendiger klingt. Definitives Must-have für Fans des Films.
Schaut euch dazu auch gerne noch das YouTube-Review an, in dem es noch weitere Screenshotvergleiche gibt. Freue mich, wenn ihr mir ein Abo dalasst:
KlichMichSchnellAlsWürdetIhrVorAnnieWilkesWeglaufen
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2009): 70%
Bildqualität BD (2024): 85%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD (2009) (dt. Fassung 5.1): 50%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 5.1): 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 2.0): 80%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 80%
Film: 80%
Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: USA 1990
Regie: Rob Reiner
Darsteller: James Caan, Kathy Bates, Richard Farnsworth, Frances Sternhagen, Lauren Bacall
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en // PCM 2.0: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 107
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: MGM / Capelight Pictures)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
- Panasonic DMP-UB900
- Panasonic DP-UB824EGK
- Panasonic TX-55GZW954
- Apple 4K TV
- LG 65G39LA
- Epson EH-TW9400
- HDMI-Kabel: Audioquest Forest-Serie
Das Bildformat liegt in 1,85:1 vor und nicht wie angegeben in 2,39:1.
Korrekt. Danke dir für den Hinweis.
Gestern geschaut und was das Bild betrifft ist es für mich DIE Disc des Jahres! So ein scharfes, strahlendes, klares und wunderbar körniges Bild bekommt man wirklich nur selten zu Gesicht. Lediglich die letzte Szene wirkt seltsam unscharf.
Danke erneut, deine Rezension macht wieder richtig Lust auf den Film, freu mich im Moment über jede Klassikerveröffentlichung bei der man sich nicht ärgern muss über revisionistische Verunstaltungen.
Für die Regie von Rob Reiner würde ich durchaus eine Lanze brechen, ich finde dass es gerade hilft, dass er ein Komödienregisseur ist, weil der bizarre Humor der Beziehung zwischen den beiden besonders gut herausgearbeitet wird. Und gerade die schockierenden Szenen treffen viel härter, weil eben nicht vorher auf Deibel komm raus mit Musik und Bildern auf Horrorfilm gemacht wurde.
OT:
Hey Timo,
stellst du eventuell noch Sleepy Hollow oder Shaun Of The Dead hier vor?
Danke!
Moin Alex.
Shaun of the Dead würde ich gerne noch machen, ja. War aber ein limitiertes Steel und ich habe keine Muster bekommen. Wenn mir da jemand die Disks zur Verfügung stellt, gerne.
Hi Timo. Ich könnte dir die FRA Fassung anbieten. Hat eine deutsche Tonspur aber ein viel wärmeres Colorgrading als die deutsche eher kalte UHD. Lg Markus
Hi Markus,
ich würde, wenn ich es noch schaffe, lieber die dt. Fassung rezensieren als die französische. Aber lieben Dank fürs Angebot!
Viele Besitzer, meist von Panasonic 4k Playern berichten von starker Artefaktbildung im Dolby Vision Modus. Ich besitze den Panasonic dp-ub824. Ich kann es bestätigen. Im Dolby Vision Modus nicht anschaubar. Hatte dann gerade noch das neueste Update drauf gezogen. Fehler immer noch da. Wird schon auf vielen Seiten drüber berichtet. Capelight äußerte sich schon auf Facebook dazu:Aktuell haben diverse Panasonic und einige LG Geräte Probleme (Artefakte, Helligkeitsschwankungen) mit dem neuen DOLBY VISION 4.0 Encoder. Discs mit dem dem Encoding der alten Versionsnummer 2.9 sind nicht betroffen. Bei uns wurden z.B. Mississippi Burning und Carrie mit dieser Versionsnummer encodiert.
Das Signal des 4.0 Encodings wird hier nicht sauber durchgeleitet bzw. verarbeitet.
Das Problem ist bei Panasonic bekannt und wir hoffen, dass hier von deren Seite bald Firmware-Updates erscheinen. Es sind nicht nur capelight-Discs im Markt mit diesem Encoding, in den nächsten Monaten erscheinen auch Titel anderer Anbietern – auch außerhalb von Deutschland, die vermutlich alle das gleiche Problem haben werden.
Ein Umtausch der Disc bringt hier leider keine Lösung, da die Disc problemlos in anderen Hardware-Konfigurationen läuft.
Zudem meldet selbst das eigene Panasonic Verify-Programm, dass die Disc einwandfrei ist.
Bis zu einem Update seitens der Hardware-Anbieter bleibt nur die Lösung, Dolby Vision am Player oder TV auszuschalten und den Film so lange in HDR 10 zu schauen.
Kann ich bestätigen, habe den selben Panasonic Player DP-UB824 EGK und den Panasonic Oled TX-65GZX1509. In Dolby Vision nicht anzusehen.
Ich hab’s oben im einleitenden Text auch schon geschrieben. Sobald es Neuigkeiten gibt, poste ich das an entsprechender Stelle.
Folgendes Statement gibt es dazu von Capelight:
“Bei der Dolby Encoding Pipeline ist ein Fehler in der Auswahl des Use Case aufgetreten. Bei der genannten Auswahl wurde irrtümlicherweise ein FEL (Full Enhancement Layer) anstatt eines MEL (Minimum Enhancement Layer) codiert. Dies hat (vorwiegend bei Panasonic-Playern) zur Folge, dass beim Abspielen Artefakte entstehen. Da das offizielle Verify-Programm von Panasonic keine Fehler oder Unstimmigkeiten im Disc-Master angezeigt hat, wurde der Fehler vor der Pressung nicht bemerkt.
Die Wiedergabe in HDR10 ist nicht betroffen, die Disc kann fehlerfrei geschaut werden, wenn am Player/TV die „Dolby Vision“-Option ausgeschalten wird.
Betroffene Kunden melden sich bitte bei
info@enterlog-trade.de unter Angabe der Bestellnummer und des UHD-Player-Modells.” (Quelle: capelight pictures Facebook)
Danke dir, Oliver. Steht auch direkt oben im Review 😉
Oh, sorry… hatte ich nicht gesehen. Ich hatte mich nur an deine Rezension erinnert und es einfach gepostet, als ich es gesehen habe. Im Review selbst hatte ich leider nochmal nachgesehen… Naja, doppelt hält besser. 🙂
Danke für diese Review! Jetzt muss noch ein Keep Case rauskommen, dann steht einem Kauf nichts mehr im Wege 🙂
Ganz meine Meinung!
Auf Timos Rezensionen habe ich bzgl. deutschem Ton nur gewartet.
Der bessere deutsche Ton von Misery und z.B. Robocop -4K-Neuauflagen bringen mich zur Kaufentscheidung und die Verabschiedung meiner alten Blu-rays.
Aaaber,
nicht zur Ersterscheinung in teuren superduper ultimate limited special rare never-come- back Sondereditionen, sondern in einem halben Jahr zum normalen Preis in Keep Case.
Ich kaufe auch nicht den neu erscheinenden Opel, den es NUR in Vollausstattung für 75.000 mit beheizbarer Deckenleuchte gibt, sondern warte 6 Monate und kaufe ihn dann, wenn ich die zweite Auflage in Grundausstattung für 50.000 erhalte.
Die Anbieter sollten sich von ihrem Marketing-Hype um ein Viertel teurerer Verpackungsversionen verabschieden, sonst wird das mit dem Umsatz nichts!
Ich habe nichts gegen Sonderverpackungen, im Gegenteil, eine coole Box und ich werde schwach (wie bei God’s Army, Waterworld, The Frighteners, Django, Godzilla Minus One, usw…).
Ich möchte diesen Film einfach nicht in einem Mediabook, darin sammle ich nur spezielle Horrorfilme (Evil Dead, The Hills Have Eyes, High Tension, usw….).
So unterscheiden sich eben die Geschmäcker. Mediabooks sammle ich beispielsweise wesentlich lieber als Steelbooks. Und wenn ich mehr Geld zahle, auch ok für mich. Gerade mit den Booklets und dem oft umfangreichen Bonusmaterial habe ich ja auch einen Mehrwert.
Speziell bei Misery ist mir nicht ganz klar, was das Problem ist. Ich habe den aus dem Adventskalender für 29,99 mitgenommen. Wenn ich das mit den 29,99 für ein Keep Case vergleiche, behaupte ich mal, dass das gar nicht so sinnlos war. Robocop hat mich 36€ gekostet, die 6€ mehr für das Booklet, die wertigere Verpackung und das deutliche Mehr an Bonusmaterial tun mir überhaupt nicht weh. Ich bin da wohl aber auch voreingenommen, von den Capelight-UHDs nehme ich auch den lahmen Kram wie Lockdown Tower mit, dann aber in einer Aktion für 15€. Oder The Man who killed Hitler and then the Bigfoot. War auch doof, aber als Komplettist sind 10€ dafür auch nicht zu viel. Die Blu-rays, die in der Bonusaktion sind, kriege ich ja nach und nach geschenkt, für die 30 Euronen für Misery gab es insgesamt 4 Mediabooks für meine Sammlung 😉
Ach ja, regulär kosten die MBs von Capelight ein Drittel mehr als Amarays, nicht ein Viertel. Verglichen mit Nameless und Konsorten ist das immer noch ein Schnäppchen. Bei Terrifier und Man-Eater habe ich doch deutlich länger mit dem Kauf gehadert als bei den 40 Öcken bei Capelight 🙂
Klar sind Geschmäcker verschieden und jeder wie er mag. Es geht aber darum dass mit dieser Erstveröffentlichungspolitik der Kunde nicht mehr die Wahl hat, und dass dies mittlerweile immer mehr zum Standard wird vor allem in Deutschland, während z.B. amerikanische Kunden direkt beide Versionen zur Auswahl haben
Ja, das nervt! Hier war es nur (auch ohne meine Voreingenommenheit) nicht angebracht, sich über den Preis zu beschweren. Entweder Du bestellst sofort (und oft günstig) oder Du wartest auf den Ausverkauf.
Bei Sony warte ich auch lieber ab, anstatt direkt eine BD zu kaufen (siehe Thanksgiving beispielsweise). Andere Vertriebe machen sowas aber auch. Wer MaXXXine auf BD veröffentlicht hat, weiß ich gerade nicht. Abzuwarten war aber definitiv die richtige Entscheidung, wie ich seit der Ankündigung von Capelight weiß.
Leider kann man es also in beiderlei Richtungen falsch machen. Ich persönlich gebe mein Geld aber lieber einem Independent, das den Film erst in gut und dann in Plastik rausbringt (4K-4K), als einem Major das den Film erst in Plastik und dann in einer besseren VÖ (2K-4K) rausbringt. Am besten wäre es natürlich, wenn alles bei Ankündigung sofort als BD und UHD angeboten würde, aber offensichtlich hat jeder Vertrieb andere Vorstellungen davon, was sinnvoll ist 😉
MaXXXine war Universal. Universal ist ja häufig bei den nachträglichen Turbine 4Ks.
Manchmal ist die Wartezeit halt arg lang, sodass man denkt, da kommt nichts mehr. Und dann wird man doch unsicher, ob man nicht zuschlagen sollte.
Das hört sich ja fantastisch an
Was ist mit der Blu-ray/Mediabook von 2015 – die hast Du garnicht erwähnt?
Das dürfte von 84 Entertainment eine reine Unterlizenzierung gewesen sein mit identischem Bild und Ton.