Monkey Man 4K UHD

Blu-ray Review

Universal Pictures, 04.07.2024
Universal Pictures, 04.07.2024

OT: Monkey Man

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Der Job, den keiner machen will

Richtig gute Action mit ungewöhnlicher Besetzung.

Inhalt

Als Monkey Man lässt sich Kid regelmäßig verprügeln

Kid ist noch ein kleiner Junge, als Polizisten in sein Dorf in Indien eindringen und es dem Erdboden gleichmachen, um das Land für den spirituellen Guru Baba Shakti zu annektieren. Hilflos muss er in einem Versteck mitansehen, wie seine Mutter Neela von Polizeichef Rana Singh zuerst vergewaltigt und dann in Brand gesteckt wird. Zeugnis von diesem barbarischen Akt sind die Verbrennungen, die sich der Junge beim Versuch seine Mutter zu retten, zuzieht. Jahre später verdingt sich Kid als Prügelknabe im Kampfring seine Brötchen. Gegen Geld lässt er sich bei illegalen Kämpfen vermöbeln. Stets trägt er eine Gorillamaske, was ihm den Spitznamen „Monkey Man“ einbringt. Nach wie vor hat er die Geschehnisse nicht vergessen und sinnt seither auf Rache an Rana und Baba. Um an die beiden heranzukommen, verschafft er sich mit einer List eine niedere Arbeitsstelle im Luxusclub „King“. Dort möchte er sich emporarbeiten, bis er Zugriff auf die beiden Verantwortlichen für das Massaker bekommt. Denn Baba und Rana verkehren dort tagein tagaus …

Profitiert vom Prügelknaben: Ringschreihals Tiger

Dev Patel. Moment mal. DER Dev Patel? Der Hauptdarsteller aus Slumdog Millionär, Best Exotic Marrigold Hotel oder Lion – Der lange Weg nach Hause? Jener schlacksig gewachsene Schauspieler indischer Abstammung, den man in den 80ern wenig galant als „Spargeltarzan“ bezeichnet hätte (ich darf mir diesen verbalen Querverweis erlauben, litt ich doch selbst unter massiven Spargeltarzan-Genen)? Dieser Schlacks macht nun also einen auf John Wick? Wenn das mal schon nicht abwegig und interessant genug ist, um auf Monkey Man mehr als gespannt zu sein. Zumal es dem eher in prämierten und bewegenden Dramen besetzten Darsteller offenbar eine höchstpersönliche Herzensangelegenheit war, sich in einer solchen Rolle zu sehen, nahm er doch gleichzeitig auf dem Regiestuhl Platz und schrieb sich das Drehbuch auf den dünnen Leib. Und das geizt neben der Rachestory nicht mit Folklore- und sozialkritischen Elementen. Wenn in den packend inszenierten Rückblicken von der Brutalität der Polizisten bei der Okkupation des Dorfes geschildert wird, ist das mehr als ein emotionalisierender Faktor, um Kids Vergeltungsfeldzug zu erklären. Patel führt den Zuschauer mitten hinein in ein Indien, das von korrupten Staatsdienern erzählt; in ein Land, in dem Religionen miteinander im Konflikt stehen und das Übernachten auf einem Pappkarton entlang der Straße ganz und gar alltäglich ist. All das, während die Reichen und Bevorteilten ihrem Hedonismus mit reichlich Koks und Huren ausleben. Um möglichst authentisch zu bleiben, finden zahlreiche Dialoge in Landessprache (mit Untertiteln) statt und Kids Racheaktionen finden auch noch vor dem Hintergrund der landesweiten Wahlen statt. Seine fast stärkste Phase hat Monkey Man, wenn er nach etwas über einer Stunde verwundet in einem Dorf aufgepäppelt wird und zu traditioneller Musik und spirituellen Worten von Neuem zu trainieren beginnt. Allerdings wird hier auch eine gewisse Kontroverse deutlich.

Kid arbeitet sich im Club nach oben

Denn: Einerseits kann man den Überfall der Polizisten im Namen des geistigen Führers auf das Dorf von Kid als Analogie auf die jüngsten Versuche der indischen Regierung, Tausende Muslimas entlang der Ostgrenze Indiens aus ihren Gebieten zu vertreiben, sehen. Andererseits darf man kritisch anmerken, dass dem im Film als kraftspendende Quelle herangezogenen Hanuman eine Schlüsselrolle als treuer Anhänger der indischen Gottheit Ram zukommt. Und auf eben jenen Ram berufen sich zahlreiche Hindu-Nationalisten, die seinen Namen sowie jenen von Hanuman bei Angriffen auf Muslime und andere Minderheiten immer wieder rufen. Durch die Errichtung und Einweihung des Ram Mandir Tempels auf dem Areal der 1992 von Hindu-Pilgern zerstörten Babri-Moschee, wird dieser Konflikt auch von der indischen Regierung weiter befeuert. Monkey Man vermeidet es indes, ganz offen Kritik am Hindu-Nationalismus zu üben, denn der Angriff auf Kids Dorf wird nicht als solcher von gefährlichen Hindufraktionen beschrieben, sondern eher als einer von einer Falsch-Hinduistischen Gruppe. Die Tatsache, dass man sich entschloss, die zunächst safran-orangefarbenen Flaggen und Plakate (die Farbe der Hindu-Nationalisten) während des Auftritts von Shakti nach knapp 80 Minuten kirschrot einzufärben, zeugt ebenfalls von einer gewissen Mutlosigkeit zu offener Kritik. Möglicherweise eine Maßnahme, um der Zensur oder gar einem Aufführungsverbot im Land zu begegnen. 

Auf seinem Rachefeldzug muss Kid mächtig einstecken

Losgelöst von diesem Aspekt ist Monkey Man allerdings vor allem sehr unterhaltsam und packend. Die Kampfszenen mögen nicht ganz die Dynamik und Durchchoreografiertheit der Wick-Filme erreichen, dafür warten sie mit einer anderen Eigenschaft auf: Sie sind dreckig, blutig, roh und ungeschönt. Unser Protagonist muss satt einstecken und ist keineswegs der unbezwingbare Superkämpfer. Die Kamera ist permanent dicht dabei, was zwar zu Wackeleien führt, aber zwischendurch mit coolen Gimmicks wie der Ego-Perspektive für Abwechslung sorgt. Patel erweist sich als ebenso leidensfähig wie leidenschaftlich, wenn er sich in Blut, Urin und Kot wälzt, während er seinen ersten Gegner ausschalten will. Dass er mit ganzem Herzen bei der Sache war, wird klar, wenn man weiß, dass er sich trotz eines zwei Wochen vor Drehstart gebrochenen Fußes in die Produktion schmiss und während des Drehs auch noch einen Handbruch erlitt. Mehr noch: Aufgrund von Covid-19 und entsprechenden Einreisebeschränkungen konnte das Stunt-Team nicht zum Set gelangen. Patel fand bei Recherchen über YouTube einen Stuntperformer mit französisch-marokkanischer Abstammung, der mit seiner Crew in Thailand lebte und sich spontan bereit erklärte, einzuspringen. Man kann dem Darsteller/Regisseur/Autor beileibe nicht vorwerfen, sich nicht für sein Werk eingesetzt zu haben. Dass der Film dabei nicht mit brutalen Einstellungen spart, wird spätestens nach 95 Minuten deutlich, wenn Patel im Aufzug seine Zähne für eine bestimmte Aktion einsetzt. Die 18er-Freigabe ist jedenfalls absolut berechtigt. Gerade die Fightsequenzen ab der 95. Minute gestalten sich für seine Opponenten fatal und erhalten noch einmal eine andere Qualität, da Kid mittlerweile trainierter ist als zuvor. Das macht aus jeder gewählten Perspektive richtig Spaß und sorgt im Heimkino für Kurzweil. Trotz der diskussionswürdigen traditionell-spirituellen / politischen Elemente, die man gerne auch im Anschluss unter Filmfans noch kontrovers diskutieren darf, gehört Monkey Man zu den besseren Actionreißern der letzten zwei Jahre und ist für mich eine Spur stärker als der letzte Wick.

Bild- und Tonqualität BD

Kid besucht eine Veranstaltung von Shakti

Monkey Man beginnt mit sehr nahen Close-ups während der Erzählungen der Mutter. Dabei bleibt die Kamera kaum einmal still, weshalb Zuschauer, die Wackelkameras nicht leiden können, hier für einen Moment eher wenig begeistert sein dürften. Wechselt das Geschehen in die Gegenwart, sieht man Kid/Monkey Man in orangefarbenem Licht während der Fights und grünem Licht in Bars. Beiden gleich ist ein sehr schwülwarmer Look und ein (möglicherweise) bewusst nicht sonderlich knackiger Schwarzwert in diesen Innenraumszenen. Außenaufnahmen sind kontrastreicher und im Schwarz satter. Farben bleiben allerdings durchweg sehr warm und gelbbräunlich, was gut zur Atmosphäre passt. Die Schärfe geht in Ordnung, wenngleich Close-ups nicht das letzte Quäntchen Auflösung aus dem Material kitzeln. Gesichter wirken in Naheinstellungen hin und wieder etwas weich. Das Encoding gelingt meist gut und fängt das Digitalrauschen der verwendeten Kamera ordentlich ein. Mitunter rauscht es etwas stärker, wenn die ISO (bspw. bei dunklen Innenraumszenen) etwas höher gesetzt ist 63’10. Während der vollflächigen Rottöne in der Theaterszene nach 67 Minuten gibt’s ein paar Artefakte. Ebenso nach dem Eintauchen ins Wasser, wo die Artefakte wirklich nicht hübsch sind (51’42) oder auch in der pinken Beleuchtung nach 105 Minuten.

Die Vergeltung beginnt …

Monkey Man kommt mit Dolby Atmos fürs Deutsche und Englische – jeweils mit True-HD-Kern – bereits auf der Blu-ray. Und der Sound kann richtig was.  Schon die Räumlichkeit ist klasse. Während der Szenen zu Beginn nahe dem tropischen Wald leben sämtliche Speaker auf. Vogelgeräusche, Gezirpe – man wähnt sich mitten im Dschungel. Auch die erste Szene in der Arena lebt aufgrund der Rundum-Atmosphäre auf, während der Score satt und vor allem kräftig ins Heimkino gelangt. Und, Überraschung: Die deutsche Fassung ist durchweg satter und dynamischer als ihr englisches Pendant. Der Bass pumpt heftiger und auch der Centerkanal bekommt mehr Dynamik ab. Interessant zudem: In (mindestens) einer speziellen Szenen ist die Vertonung der beiden Sprachfassung anders. Rund um die 66. Minute bekommt man während der Halluzinations-Szene in der deutschen Fassung nach 65’55 deutliche und dynamisch pumpende Herzschlaggeräusche, während der O-Ton hier ohne Herzpumpen, dafür aber mit einem leise flappenden Sound ertönt – warum auch immer. Abgesehen davon machen die Tonspuren richtig Spaß und werden bisweilen dermaßen aggressiv, dass man schon mal Angst um seinen Subwoofer haben darf.

… und sie ist blutig

Die ersten 3D-Signale gibt’s nach gut vier Minuten, wenn Tiger mit seinem Mikro in den Ring steigt und auf die „heilige Rupie“ schwört. Seine Ansagen kommen allesamt über die Heights, um die Atmosphäre zu intensivieren. Ihm gebührt nach 22 Minuten auch das nächste 3D-Signal, wenn er erneut im Ring zu Wort kommt. Kurz darauf hört man dann Tina Turner von oben, während unser Protagonist im Fahrstuhl steht. Ansonsten tut sich lange Zeit auch einfach mal nichts. Nicht einmal während der Kämpfe, bspw. in der Toilette, wo zwischendurch alles drunter und drüber geht. Drüber geht’s auch bei den Durchsagen aus dem Helikopter nach 51’28 zu, was nach den Kampfring-Durchsagen und dem Fahrstuhl-Moment der dritte echte Höhen-Sound ist. Bei 83: 20 krakeelt dann erneut Tiger ins Ringmikro. Der Aufzug ist nach etwas über 95 Minuten noch einmal Schauplatz für Boney Ms Rivers of Babylon, der aus den Heights geschmettert kommt und nach 107’21 gibt’s noch einmal eine Frauenstimme aus den Höhenspeakern.

Preis: 16,99 €
(Stand von: 2024/10/06 6:08 pm - Details
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6 neu von 16,99 €1 gebraucht von 10,00 €
Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Thu, 04 Jul 2024
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Bild- und Tonqualität UHD

Der Monkey Man schlägt zurück

Monkey Man wurde mit der ARRI Alexa Mini digital aufgezeichnet. Die Mini liefert (je nachdem, ob open gate gedreht wurde oder nicht) 2.8K oder 3.4K. Das Ganze wurde nach auffindbaren Angaben über ein 4K-DI gemastert, also dezent hochskaliert. Darüber hinaus gab es HDR10 sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Allerdings kam hinzu, dass aufgrund der widrigen Produktionsumstände während der Covid-19-Pandemie immer wieder das Geld fehlte und zudem Kameras schlicht zu Bruch gingen. So wurden einige Szenen sogar mit dem Smartphone von Patel sowie mit GoPros gefilmt (Quelle). Es zeigt sich gegenüber der Blu-ray ein dezent dunkler abgemischtes Bild, das in den meisten Szenen für mehr Dynamik sorgt. Während der ganz dunklen Momente gibt es schon mal dezentere Probleme mit der Durchzeichnung, doch das sind rare Ausnahmen. In Summe überwiegt die bessere Kontrastdynamik. Auch die hellen Bereiche kommen etwas besser durchzeichnet rüber. Was man allerdings in der Tiefe suchen muss, weil’s in Close-ups kaum zu erkennen ist, ist ein Mehr an Auflösung. Und selbst in der Tiefe geht es nicht sonderlich über das hinaus, was ein Upscaling auch hinbekommen würde. Während der nächtlichen Szene über die Stadt werden die Leuchtschriften im Hintergrund etwas klarer definiert abgebildet. Während der Nahaufnahmen von Gesichtern oder nackten Oberkörpern werden Details aber nur dann schärfer, wenn man es mit der Lupe sucht. Angenehmer als die Blu-ray geht die UHD Blu-ray mit Hauttönen um, die weniger gelblich, dafür etwas braunbetonter erscheinen. Das lässt den Film grundsätzlich etwas angenehmer erscheinen. Das Digitalrauschen in dunkleren Szenen wird etwas sauberer abgebildet, wobei das Encoding in der Theaterszene nach etwas über einer Stunde immer noch etwas Probleme mit dem vollflächigen Rot hat und die Artefakte im Wasser bei 51’40 sehen immer noch gruselig aus, könnten hier aber bspw. daran liegen, dass man in dieser Szene GoPros einsetzte und die Artefakte bereits im Ausgangsmaterial vorhanden sind. Insgesamt ein gutes, aber nicht herausragendes Bild, das sich durch HDR nur wenig von der Blu-ray absetzen kann.

Blu-ray (2’02): (Slider ganz nach rechts): Farben sind über die Blu-ray ein wenig gelblicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Disk wird hier brauner und wärmer.

Blu-ray (10’43): (Slider ganz nach rechts): Die Kontrastdynamik …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gefällt bei der 4K-Disk besser.

Blu-ray (10’43): (Slider ganz nach rechts): Um wirklich Differenzen zwischen Full-HD-Scheibe und 4K-Disk zu sehen …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … muss man allerdings sehr in die Tiefe schauen. Wirklich deutlich sind die Vorteile der UHD Blu-ray nicht.

Blu-ray (52’16): (Slider ganz nach rechts): Das gleiche Bild hier.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (52’16): (Slider ganz nach rechts): Auch hier ist die Auflösung der UHD Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … nicht eklatant besser.

Blu-ray (78’49): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (78’49): (Slider ganz nach rechts): Auf der in dieser Szene gut fokussierten Brust …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind die Auflösungsunterschiede ebenfalls nicht sichtbar besser.

Blu-ray (79’11): (Slider ganz nach rechts): Unterschiede kann man in den Farben sehen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das Rot ist sichtbar kräftiger und leuchtet mehr.

Blu-ray (51’42): (Slider ganz nach rechts): Die Szene mit den deutlichen Artefakten.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Blu-ray (51’42): (Slider ganz nach rechts): Wie man es dreht und wendet …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … das sieht weder über die Blu-ray, noch über die UHD Blu-ray souverän aus.

Keine Änderung beim Ton. Auch die UHD Blu-ray kommt mit den beiden Atmos-Tonspuren.
Preis: 24,99 €
(Stand von: 2024/10/06 6:08 pm - Details
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4 neu von 24,99 €2 gebraucht von 22,02 €
Studio:
Format: Blu-ray
Spieldauer:
Erscheinungstermin: Thu, 04 Jul 2024
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Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Monkey Man liegt sowohl auf der Blu-ray, als auch auf der UHD Blu-ray vor, da Letztere eine Single-4K-Disk ohne die BD im Set ist. Es wartet zunächst mit einem Audiokommentar von Dev Patel sowie den Produzenten Jomon Thomas, Sam Sahni und Raghuvir Joshi auf und geht über einen alternativen Anfang, ein alternatives (meiner Meinung nach besser passendes) Ende und sechs teils gewaltvolle entfernte Szenen, in denen auch das Schicksal von Kids Mutter expliziter gezeigt wird (unverständlich, warum man diese Szene entfernte), weiter zu vier Featurettes. In diesen wird natürlich auch auf die Arbeit an den Actionszenen eingegangen, die Jordan Peele als »besser als in vielen anderen Actionfilmen« beschreibt. Außerdem outet sich Dev Patel als riesiger Fan von Bruce Lee.

Fazit

Monkey Man ist vielleicht für den einen oder anderen John-Wick-Fan im Mittelteil eine Spur zu spirituell. Für alle, die offen gegenüber einem frischen Wind im Actiongenre sind, gehört er aber zu den besten Actionfilmen der letzten Jahre. Ob eine der entfernten Szenen aus dem Bonusmaterial einen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung gegeben hätte, oder ob sie bewusst entfernt wurde, weil man sich sicher ist, dass es keine geben wird, wird die Zeit zeigen. Technisch setzt sich die 4K-Disk nur marginal von der Blu-ray ab. Und beide haben in wenigen Szenen Probleme mit Artefakten. Der Ton hingegen überzeugt. Und das im Deutschen sogar noch mehr als im Englischen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 60%
Bildqualität UHD: 60%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 30%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 70%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 30%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 50%
Film: 75%

Anbieter: Universal Pictures Home Entertainment
Land/Jahr: USA, Indien, Kanada, Singapur 2023
Regie: Dev Patel
Darsteller: Dev Patel, Sharlto Copley, Sobhita Dhulipala, Vipin Sharma, Sikandar Kher, Adithi Kalkunte
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 122
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4-k DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke:
FSK: 18 (ungeschnitten)

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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3 Kommentare
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Karsten

So unterschiedlich können Geschmäcker sein. Ich habe den Film nach 65 Minuten abgebrochen, weil er mir überhaupt nicht gefallen hat.

Stefan

Also zur Disk kann ich leider gar nichts sagen, da ich den Film nur als HD-Stream gesehen habe.

Aber, was ein beeindruckender Film. Der kommt mal sowas von frisch, von roh und dreckig – im positiven Sinne – daher, dass es eine wahre Freude ist. Endlich mal wieder Action, die sich authentisch anfühlt und nicht nach Hochglanz-Theater-Choreografie. Für mich ein heißer Kandidat für den Film des Jahres.

Aber gut zu wissen, dass man auf Disk auch gut zur günstigeren Blu Ray greifen kann.

Thomas Rahmfeld

Der Film wurde teilweise mit einem Smartphone und einer Go-Pro gedreht, es war nicht mehr genug Geld für einen Ersatz der Kamera vorhanden, insofern sollte man in Sachen Qualität nen Auge zudrücken.

Während der Dreharbeiten brachen viele seiner Geräte, darunter eine Kamera, zusammen, und die Dinge gingen in dem Maße bergab, dass sie viele Szenen mit Hilfe von Telefonkamera und GoPro drehen mussten. Das finanzielle Problem war so schwerwiegend, dass der Produzent von seinem eigenen Konto aus investieren musste.“

Der Hauptdarsteller hat sich während der Dreharbeiten verletzt, auch das sollte man berücksichtigen.

„Patel erzählte, dass die Dreharbeiten zu ‚Monkey Man‘ für ihn von Verletzungen geplagt waren.

Der ‚Slumdog Millionär‘-Schauspieler gab sein Debüt als Regisseur, als er für den Action-Thriller hinter der Kamera stand und gab zu, dass er sich während der ersten großen Action-Sequenz die Hand gebrochen hatte und sich einer Operation unterziehen musste.“

Ich habe den Film bereits als Web-Version gesehen, ich fand ihn gut, der Soundtrack ist sehr gut gelungen, insgesamt ein wirklich sehr guter Film, endlich mal abseits der üblichen Drehorte.