Blu-ray Review
OT: Monster Party
Kalter Entzug
Wenn die vermeintlichen Täter zu Opfern ihres Plans werden …
Inhalt
Dodge, Casper und Iris sind jung und wollen leben. Oder sie müssen gerade anderweitig Probleme finanzieren. Jedenfalls brauchen sie Geld. Und das machen sie, in dem sie als Trio geschickt Einbrüche begehen. Da dabei aber meist nur Peanuts abfallen, wollen sie nun endlich mal den großen Coup landen. Zumal Casper dringend Kohle braucht, um seinen Vater aus Schwierigkeiten raus zu boxen. 10.000$, um genau zu sein. Die Möglichkeit scheint sich ganz plötzlich zu bieten, als die reichen Dawsons eine Dinner-Party veranstalten. Das räuberische Trio lässt sich als Service-Helfer für die Feier engagieren, um während des Abends den dortigen Safe zu öffnen. Dumm, dass ihre Gastgeber nicht so harmlos sind, wie sie aussehen …
Nicht nur ein Hauch von Don’t Breathe weht durch Monster Party, dessen Ausgangsprämisse nicht ganz unähnlich ist. Es kommt aber auch noch eine gute Prise Fresh Meat hinzu und gemixt wird das Ganze dann mit einem reduzierten Setting und etwas günstigen Tricks. Die vermeintlichen Überwachungskameras im Haus der ebenso vermeintlich reichen Dawsons beispielsweise sind Attrappen, die es für zehn Euro im Doppelpack bei Online-Anbietern gibt. Passend dazu liegt der verwendete Score irgendwo zwischen langweilig und selten aktiv. Immerhin versammeln sich ein paar bekannte Gesichter. Von Robin Tunney (The Watcher) über Lance Reddick (Bosch, John Wick) bis hin zu Julian McMahon (Nip/Tuck). Inhaltlich hält sich Monster Party allerdings ein bisschen auf, bevor er durchblicken lässt, wohin er will. Die eigentlich psychotisch zu porträtierenden Gastgeber sind zunächst mal einfach komplette Arschlöcher, die nicht viel mehr drauf haben als sexistische Sprüche. Nach 40 Minuten bricht die Gewalt dann aber doch recht unvermittelt los und wir wissen, dass wir es gleich mit mehreren Patrick Batemans zu tun haben.
Die integrierte gesellschaftskritische und schwarzhumorige Note liefert dann den Überraschungseffekt, geht aber kurz darauf im Terror unter. Denn ab der Mitte des Films wird Monster Party erstaunlich blutig. Schade, dass das dünne Drehbuch von den Darstellern nur wenig Tiefe verlangt und ein Lance Reddick, der in Bosch einen wirklich überzeugenden Stadtrat Irvin Irving abgibt, kommt nicht über aufgerissene Augen und offenen Mund heraus. Er chargiert sich weitgehend durch den Film – schade. Immerhin entwickelt sich das Gesamtwerk in der zweiten Hälfte zu einer recht bösartigen Angelegenheit, deren erstaunlich blutige Momente ohne digitale Tricksereien auskommen. Vor allem die Resultate der Gewalttaten sind grafisch sehr offensiv gestaltet worden. Und weil’s noch dazu ein paar überraschende Verluste gibt, kann man das als Genre-Fan am Ende ganz gut angucken.
Bild- und Tonqualität
Mit knallig bunten Bildern fängt Monster Party an, offenbart auf der grauen Wand nach 90 Sekunden aber auch leichtes Banding. Auch im roten Licht des Strip-Clubs oder bei Caspers Inspizierung der Räume (21’30) zeigen sie sich dann wieder. Bei einer Datenrate, die dort unter 8Mbps sinkt, ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Die Auflösung beim Vogelperspektiven-Flug über die Stadt ist allerdings anständig und lässt viel Detailtiefe zu. Von der Stimmung her hat man den Film teils drastisch gefiltert, was deutliche veränderte Farben provoziert. Außerdem wurde gerne mal ein Farbverlaufsfilter über den Himmel gelegt und die Randbereiche sind durch die verwendeten Optiken teils deutlich gestaucht. Schön ist die Bildruhe, die wenig Rauschen offenbart.
Akustisch wirkt die dts-HD-Master-Spur schon bei der Musik ein bisschen dünn. Auch die Geräusche beim Ausräumen der Wohnung dürften mehr Volumen haben. Stimmen sind (mal abgesehen von der nicht immer gelungenen Synchro) nicht wirklich voluminös und in Sachen Tiefton tut sich kaum etwas. In den dramatischeren Szenen werden die Surrounds mal bemüht, was aber insgesamt auch eher etwas krachig klingt. Dynamik ist nicht die Stärke dieser Tonspur.
Die englische Fassung kommt übrigens mit nicht abwählbaren Untertiteln. Dies lässt sich jedoch mit einigen Player umgehen, die in ihrer Menüstruktur auf die Subtitel zugreifen können.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Monster Party besteht aus insgesamt zehn Programmtipps des Anbieters.
Fazit
Monster Party ist kein herausragendes Highlight des Terrorfilms, aber eine nette Fingerübung des Regisseurs. Erstaunlich hoch fällt der Gore-Level aus und die eine oder andere Überraschung in Sachen Ableben der Protagonisten/Antagonisten sorgt für Abwechslung.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 5%
Film: 60%
Anbieter: Busch Media Group / ALIVE AG
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Chris von Hoffman
Darsteller: Sam Strike, Erin Moriarty, Robin Tunney, Julian McMahon, Lance Reddick
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en (mit Untertiteln nicht ausblendbar)
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 89
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Busch Media Group)