Blu-ray Review
OT: Monty Python’s The Meaning of Life
Jeder Samen ist heilig
Der letzte Kinofilm der Python-Truppe erlebt seine Premiere in hochauflösendem 4K.
Inhalt
Als John Cleese Anfang 1969 die Idee hatte, sich mit den bereits als Gaglieferanten für die BBC verdingenden Kollegen Eric Idle, Graham Chapman, Michael Palin und Terry Jones zusammen zu tun, nachdem man bereits für The Frost Report gemeinsam gearbeitet hatte, konnte noch niemand ahnen, dass eine Kulttruppe geboren war, die den britischen Humor für Jahrzehnte beeinflussen sollte: Monty Python’s Flying Circus. Ergänzt um den Amerikaner Terry Gilliam, der für die Flachfigurenfilme verantwortlich zeichnete, scherte man sich einen feuchten Kehricht um politische Korrektheit, legte wahlweise den Finger tief in kulturelle Wunden oder verhohnepipelte den Krieg. Heilig war den Python’s nichts und niemand. Vor allem John Cleese hatte schon während der TV-Ausstrahlung der ersten Seasons neue Ideen für andere Shows und fürchtete, dass sich der Anarcho-Witz der Truppe langsam überlebt hätte. In der letzten Staffel, die nur sechs Episoden umfasste, hatte er dann auch nur noch zwei kurze Auftritte. Bereits während der Ausstrahlung der ersten Staffeln begann die Truppe über ein zweites Standbein nachzudenken. Und so kam es, dass man 1971 einen ersten Film in die Kinos brachte: Monty Python’s wunderbare Welt der Schwerkraft. Der aus neu gedrehten, aber altbekannten Sketchen zusammengesetzte 90-Minüter sollte die Python’s vornehmlich dem US-Publikum näherbringen – was weitgehend scheiterte.
Gerade als Cleese die Gruppe verließ (nach der dritten Staffel des Flying Circus), entwickelte der Rest die Idee zum ersten Kinofilm, der nicht als lose Witzsammlung gedacht war. Die Idee, rund um die Artus-Sage eine anarchische Suche nach dem Heiligen Gral zu stricken, gefiel John Cleese dann wiederum so gut, dass er zu den Kollegen zurückkehrte. Vier Jahre später folgte mit Das Leben des Brian ein erneuter und bis heute genauso kultisch verehrter Streifen, der hierzulande von vielen bevorzugt am Karfreitag geschaut wird, da für ihn immer noch das grundsätzliche Verbot einer öffentlichen Vorführung an diesem stillen Feiertag gilt. Nachdem man mit der Satire über das Leben von Jesus … ähm … Brian reichlich Kontroverse ausgelöst hatte, ging man für den Folgefilm zurück zu den Wurzeln. Die Basis für Monty Python’s Der Sinn des Lebens bildet eine Erzählung über die verschiedenen Stadien des Menschen – von der Geburt bis zum Tod. Gegenüber dem eher fröhlich-anarchischen Ton von Die Ritter der Kokosnuss und Das Leben des Brian ist Der Sinn des Lebens indes weit düsterer angelegt. Und gewalttätiger. Während die Schwarze-Ritter-Szene in Kokosnuss zwar blutig, aber comichaft überzeichnet ist, geht der Lebend-Organspende-Sketch in seiner Boshaftigkeit wortwörtlich an die Nieren. Die Python’s gehen auch mit Ekelszenen frontaler um. Die Speerspitze bildet hier natürlich die „ich kann kein Gramm mehr essen, ich bin absolut gemästet“-Szene, die vielen sicherlich auch heute noch auf den Magen schlagen wird (und auch Quentin Tarantino zu schaffen machte). Aber auch der Umgang mit den Babymodellen direkt zu Beginn wird nicht jedermanns Geschmack treffen.
Wer das einstündige Gespräch zum 30. Jahrestag des Films kennt, wird wissen, dass die Truppe selbst lange Zeit grübelt, was das Thema des Films sein sollte. Man schrieb eher Sketche als an einem grundlegenden Motiv zu arbeiten. Die Idee mit dem „Sinn des Lebens“ kam erst sehr und bot dann die Möglichkeit, den Film episodenhaft anzulegen und aus Einzelsketchen bestehen zu lassen. Dabei bildet der zu Beginn zu sehende The Crimson Permanent Assurance noch eine Besonderheit. Denn er gehört streng genommen gar nicht zum Film selbst. Ursprünglich war dieser als längere Animationssequenz von Terry Gilliam erdacht worden, die am Ende des 5. Kapitels eingeplant war. Doch der Amerikaner überzeugte seine britischen Freunde, die Geschichte als Live-Action-Sequenz drehen zu können, die letztlich als Short-Cut vor den eigentlichen Hauptfilm gesetzt wurde. Davon ab konnte man mit Der Sinn des Lebens natürlich einen größeren Rundumschlag abliefern. Von der süffisanten Kritik an der katholischen Kirche in „Miracle of birth Part 2 – The third world“, die gleichzeitig noch einen sarkastischen Seitenhieb auf die Arbeiterstädte der Insel mitlieferte (3rd World Yorkshire), über die Verklemmtheit im Sexualkundeunterricht oder die Absurdität des Kriegs bis hin zum Überbürokratismus. Dabei geht’s auch gerne mal ein bisschen nackiger zu, wie beim Tod von Arthur Jarrett. Übrigens kann man dem ersten Sketch, Miracle of Birth, als sehr frühen Kommentar auf klassische Geschlechterrollen sehen, wenn Graham Chapmans Arzt Frage nach dem Geschlecht des Babys mit einem „I think it’s a little early to start imposing roles on it“ begegnet.
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Bild- und Tonqualität BD
Die bisherige Blu-ray von Der Sinn des Lebens kam im September 2013 als 30th Anniversary Edition auf den Markt. Der 1983 natürlich analog gedrehte Film war für die damalige Zeit gar nicht mal schlecht auf Full-HD-Scheibe gebannt worden. Vor allem erfreute eine auf gewisser Ebene erhaltene Kornstruktur das Auge, die trotz der VC-1-Kodierung relativ homogen blieb. Freilich nicht, ohne hier und da Artefakte zu zeigen. Aber für VC-1 geht das doch in Ordnung. Weitgehend deshalb, weil einige Szenen dann doch gefiltert und wachsig(er) aussehen (Kirche 29’35), während grundsätzlich eine sehr deutliche Nachschärfung zu beobachten ist, die für Überschärfungs-Artefakte an Objekträndern sorgt. Schmutzpartikel wurden teilweise getilgt und die Schärfe ist nur dann schwächer, wenn die Kamera selbst aus dem Fokus gerät. Ab und an ist sie aber wirklich gut – beispielsweise beim Muster der olivgrünen Militärpullover nach 51 Minuten. Ein wenig zu kämpfen hat die Kontrastierung, die auf den dunklen Flächen zu wünschen übrig lässt, während sie auf hellen Oberflächen manchmal zum Überstrahlen neigt. Bei ausgewogenen Helligkeitsverhältnissen kann man aber nicht meckern. Die Anzüge der Manager nach etwas über zehn Minuten kommen knackig rüber und die weißen Hemden strahlen. Sehr gut sind in der von Gilliam geschriebenen Szene auch die Hauttöne geraten, die Gesichter nicht überdramatisch darstellen, sondern sehr neutral. Was man über die Blu-ray gegenüber der vorherigen DVD nun wesentlich besser erkennen konnte, waren die rudimentären Freistellungs-Effekte der „Fische“ im Aquarium, die nun deutlicher auffallen. Immerhin rauscharm und störungsfrei klingt der deutsche 2.0-Mono-Ton, der in DTS-Kodierung vorliegt. Die Konzentration auf die Stimmen ist gut und lässt die Synchro sehr verständlich rüberkommen. Ein kurzer Fehler hat sich beim Klatschen nach dem Penis-Song eingeschlichen, der nur über die deutsche Fassung sehr verhallt klingt. Im Übrigen lieferte die Blu-ray wieder die Original-Kinosynchronisation, die für die zwischenzeitliche DVD-Veröffentlichung verworfen und (mit teils neuen Sprechern) neu aufgenommen wurde. Und diese ist sowohl für die Blu-ray als auch für die 4K UHD-BD zu hören. Etwaige Bedenken, die etwas steifere zwischenzeitliche Neusynchro könne enthalten sein, dürfen also zu den Akten gelegt werden.
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Bild- und Tonqualität UHD
Monty Python’s Der Sinn des Lebens wurde mit einer Arriflex 35 auf 35-mm-Film aufgezeichnet. Ausgehend davon wurde ein neues 4K-Master erstellt, das nun in Verbindung mit einem HDR10-Grading und einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum als natives 4K-Signal auf die Disk kam. Was sofort auffällt, sind zwei Dinge: Zum einen das etwas dunklere Mastering, das nun Überstrahlungen weitgehend vermeidet und die nochmals viel bessere Freiheit von Schmutzpartikel. Auch die in der „Wunder der Geburt“-Szene zu Beginn vorhandenen starren Schmutzpartikel sind nun getilgt. Die grundsätzlich etwas dunklere Abstimmung ist harmonischer und runder kontrastiert. So ist die Durchzeichnung in dunklen Bildanteilen besser als bei der Blu-ray, der Kontrast ist nicht so harsch. Außerdem ist die Körnung wesentlich feiner geraten als bei der doch manchmal etwas groben Blu-ray. Das Fehlen einer Nachschärfung lässt Objektränder authentischer wirken, was für den einen oder anderen Freund von Nachschärfungen aber bedeuten kann, dass er die 4K-Scheibe subjektiv softer empfindet. Ebenso auffällig sind die wesentlich satteren Farben. Hautfarben bekommen mehr Kraft, wirken gesünder und nicht mehr ganz so blass. Farben sind sichtbar kräftiger als über die alte Blu-ray (blaues Plakat sowie die Arztkittel von Chapman und Cleese bei 20’51). Auch die roten Socken und Trikots der Football-Spieler wirken nun realistischer und nicht mehr so orangelastig. Ab und an sieht man ganz dezente chromatische Aberrationen bei schwierigen Shots, die die Blu-ray nicht aufweist (Kriegsszenario bei 48’54). Allerdings ist Letztere Einstellung eine der qualitativ schlechtesten des gesamten Films. Nimmt man dort die Szene zu Beginn des Kapitels, in dem Terry Jones die Hände vors Gesicht hält, könnte man im direkten Vergleich annehmen, dass doch eine gewisse Rauschminderung im Spiel war. In vielen anderen Einstellungen wirkt die Körnung allerdings durchweg filmisch und nicht durch Filter gejagt. Dass insgesamt mehr Auflösung in dem Material steckt, zeigt sich dann auf den Flyern im Aufzug nach 63’51. Was über die Blu-ray überschärfter Pixelbrei ist, wirkt zwar auf den ersten Blick weicher, wenn man die 4K-Scheibe sieht, doch die Schriften sind klar besser lesbar.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): In den allermeisten Szenen deutlich sauberer: Die UHD Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Trotz seitlichem Versatz immer noch Störstreifen und Schmutz. Die HDR-Dynamisierung schlägt hier zu deutlich zu. Die Farbgebung tendiert etwas zu sehr ins Grünliche und die Umrisse des stehenden Soldaten offenbaren chromatische Aberrationen. Eine der wenigen Szenen, in denen die Blu-ray harmonischer wirkt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist sichtbar intensiver in den Farben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD fügt mehr Farbschattierung und kräftigere Töne hinzu.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Im direkten Vergleich wirkt die UHD-BD weniger detailreich, ist es aber nicht, wie der nächste Screenshot-Vergleich zeigt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Dass die UHD-BD mehr Detailbasis liefert, zeigt sich ganz deutlich in den Worten „Sauna“ und „Budget“.
Universal hat Monty Python’s Der Sinn des Lebens für die englische Fassung ein Upgrade auf DTS:X spendiert, während der deutsche Ton bei 2.0 DTS Mono bleibt. Die DTS:X-Fassung schlägt auf der regulären Ebene die alte DTS-HD-Master-Spur um Längen. Es mag nicht viele Demonstrationsszenen für Dynamik oder Effektreichtum geben, wenn man sich aber anhört, wie viel mehr an Surroundeffekten und Tiefbass in der Kriegsszene steckt, dann will man die alte Blu-ray augenblicklich nie mehr einlegen. Man fragt sich tatsächlich, ob man noch in einer Komödie ist oder doch in einem waschechten Actionfilm. Egal, ob es die Filmmusik ist oder die atmosphärischen Geräusche im Lokal – der DTS:X-Sound ist viel breiter aufgestellt, wirkt offener und ist durchweg klarer. Da ist es dann auch nicht weiter schlimm, dass es keinerlei dedizierte 3D-Sounds gibt, sondern die Höhen-Ebene schlicht permanent dezent mit sämtlichen Signalen versorgt wird. Man hört also die Musik, die Stimmen und auch die atmosphärischen Geräusche dauerhaft auch aus den Heights, nur eben sehr leise und offenbar absichtlich, um eine größere räumliche Bühne aufzubauen. Allerdings klingt das Ganze dort oben nicht wirklich gut und leidet auch schon mal unter schlechter Trennung. Die rein isolierte Bewertung fällt deshalb schlechter aus als es das Gesamtkonstrukt tut.
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Bonusmaterial
Für die 30th Anniversary Edition hat man 2013 ein paar neue Extras produziert. So treffen die (lebenden) Pythons das erste Mal seit Längerem wieder aufeinander und unterhalten sich knapp eine Stunde lang über den letzten gemeinsamen Film. Dabei geht man erstaunlich selbstkritisch mit der Produktion um und spart nicht mit zahlreichen Wahrheiten über die damalige Zeit. Außerdem gibt es eine Sing-Along-Version zum Film. Bereits bekannt waren Featurettes wie die Einführung von Eric Idle oder die acht entfernten Szenen. Im vierteiligen „Die Schule des Lebens“ gibt es unter anderem auch ein Featurette über das Remastering des Films für die DVD. Dass das bei einem Python-Film nicht ganz ernst zugeht, darf man sich denken. Wenn Terry Gilliam in akribischer Kleinarbeit den Schmutz vom Negativ reinigt, muss man Mitleid mit dem haben, was er da unter die Wurzelbürste nimmt. Neben einer virtuellen Wiedervereinigung der Fische gibt’s dann auch noch den Audiokommentar von Terry Jones und Terry Gilliam. Alle Extras sind untertitelt.
Fazit
Douglas Adams postulierte: „42“, Die Python’s antworten mit: „Seien Sie nett zu Ihren Nachbarn, vermeiden Sie fettes Essen, lesen Sie ein paar gute Bücher, machen Sie Spaziergänge und versuchen Sie, in Frieden und Harmonie mit Menschen jeden Glaubens und jeder Nation zu leben“. Ob man für sich eher eine mathematische oder eine ausformulierte Profanität als Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens bevorzugt – man sollte es auf jeden Fall mit Humor sehen. Und den liefern die Python’s auch in ihrem dritten „echten“ Kinofilm. Der liegt nun in 4K vor und liefert die bisher mit Abstand beste visuelle Erfahrung mit harmonisch-feiner Körnung, sehr kräftigen Farben und einem tollen Upgrade für O-Ton-Hörer.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 60%
Bildqualität UHD: 75%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität BD (Originalversion): 65%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 0% (keine dedizierten 3D-Sounds)
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 50%
Bonusmaterial: 90%
Film: 80%
Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: GB 1983
Regie: Terry Jones, Terry Gilliam
Darsteller: Terry Jones, John Cleese, Michael Palin, Eric Idle, Terry Gilliam, Graham Chapman, Carol Cleveland
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: en // dts-HD-Master 2.0 (Mono): de
Tonformate UHD: DTS:X (DTS-HD-MA-Kern): en // dts-HD-Master 2.0 (Mono): de
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 107
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Universal Pictures)
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Trailer zu Der Sinn des Lebens
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Mal eine Frage an die OLED Freunde da draußen: Wie stark fallen ABSL/TPC, sprich die Dimming-Algorithmen beim Filmeschauen eigentlich auf?
Man hört im Internet immer wieder Schauergeschichten darüber wie unanschaubar dunkle HDR/DV Inhalte dadurch sind?
Oder habt ihr die alle im Service Menü deaktiviert?
Kommt natürlich massiv auf den Film an. Bei EVERYTHING EVERYWHERE war es durchaus oft aktiv. Auch bei DOOM ging die Schaltung an und bei JUNGLE CRUISE hin und wieder auch. ERBARMUNGSLOS von Clint Eastwood ist auch so ein Fall. Wer die Schaltung im Service-Menü nicht deaktivieren möchte, der muss halt den Umweg gehen und kurz das Menü einblenden. Gibt jetzt nicht die große Masse an Filmen, die dadurch wirklich dauerhaft in die Schutzschaltung gehen.
Vielen Dank für die Info. Mein OLED und ich leben jetzt seit 4 Jahren zusammen – und bis eben wusste ich nicht einmal, dass das bei manchen Filmen passiert, noch was das ist. Hab jetzt mal kurz recherchiert und für mich festgestellt – ich will nicht mehr wissen, ob das passiert, da ich es dann wohl nicht bemerke. Es leben die Unwissenheit :o) und ggf. meine schlechten Augen oder mein ungenügender Fernseher. Liebe Grüße, Stefan
Also offenbar nichts, was die hervorragende Bildqualität so sehr beeinträchtigen würde, dass man doch lieber woanders Kompromisse eingehen sollte, und lieber einen helleren, konstanteren, dafür kontrastschwächeren LCD nehmen sollte?!
Ich habe bezüglich ASBL/TPC das Video von Vincent Teoh (HDTVTest) gesehen und das dort gezeigte und insbesondere die Kommentare ließen doch sehr Besorgniserregendes vermuten.
Dann werde ich jetzt doch meinen alten Samsung QLED gegen einen Panasonic OLED eintauschen.
Danke für die aufschlussreiche, schnelle Antwort und auch generell für diese ganze Website.
Ich lese begierig jedes einzelne Review und lasse das verinnerlichte stets in meine Kaufentscheidung mit einfließen.
Weiter so!
Es ist halt eine Schutzschaltung. Nervig, wenn sie angeht, aber im Prinzip ja nichts, was einem Bedenken bereiten sollte. Kurz Menü einblenden, weiter geht’s. Und sooooo viele Filme, die so dunkel sind, dass es dauerhaft drin hängen bleibt, gibt’s ja nun auch nicht. Am Ende der Garantiezeit des TVs dann einfach im Service-Menü die Schaltung deaktivieren. Ich bereue den Kauf meiner OLEDs jedenfalls deshalb nicht.
Danke Euch beiden, dass ich wieder etwas dazu gelernt habe. Bin mit meinem älteren LG OLED mehr als glücklich – und mir ist diese Schutzschaltung noch nie so richtig bewusst geworden. Vielleicht gucke ich zu wenig statische Dinge – wobei meine Frau sehr viel Fussball schaut :o)
Auch sind sehr dunkle Inhalte immer noch gut durchzeichnet – außer bei Amazon Prime, da gibt es immer wieder Banding Effekte, aber das schreibe ich eher dem Stream zu.
Schönes Wochenende.
Banding ist in der Tat ein Problem von Amazon Prime Video. Du würdest es bspw. bei sehr dunklen Szenen rund um ein Lagerfeuer oder in ausgedehnten Höhlenszenen merken, wenn es plötzlich noch mal eine Stufe dunkler wird. Schaltest du dann das Menü hoch, bekommt der TV wieder mehr Licht und geht aus der Schaltung. Das ist nicht mal auf statische Bilder zurückzuführen, sondern auf zu lange andauernde sehr dunkle Sequenzen.
ahh…jetzt verstehe ich es noch besser. Werde mal etwas mehr darauf achten, könnte aber damit leben, wenn ich es nicht bemerke :o) Meine letzten Lagerfeuer brannten bei The Revenant und Prey, da hab ich nichts bemerkt. Hey, neues Hobby – wir suchen abgedunkelte Lagerfeuer ;o) Schönes Wochenende.