Monty Python’s Flying Circus – die komplette Serie

Blu-ray Review

Capelight Pictures, 26.03.2021

OT: Monty Python’s Flying Circus

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It’s …

… Monty Python’s Flying Circus.

Inhalt

It’s … Wolfgang Amadeus Mozart

Wenn ist das Nunstück git und Slotermeyer? Ja! … Beiherhund das Oder die Flipperwaldt gersput!
Was habe ich als Teenager versucht, diese Worte zu verstehen. Immer und immer wieder ließ ich den Satz ablaufen und führte ihn mir vors geistige Auge. Fan der Show war ich schon lange. Doch vielleicht kurz von vorne:
Im zarten Alter von 10 Jahren musste ich die alte Heimat NRW verlassen und migrierte ins Schwabenländle. Dort war’s nicht gerade einfach für einen Knirps, der für die Einheimischen lange der „Saubrais“ (hochdeutsch: Saupreuße) blieb. Aber man integrierte sich so gut es ging. Geholfen hat das Fernsehprogramm – zumindest als Ablenkung. Denn von den drei Programmen, die man am Niederrhein empfangen konnte, kam ich ins Schlaraffenland der TV-Vielfalt. Mehrere dritte Programme, zwei österreichische und ein TV-Sender aus der Schweiz gehörten nun zum Standard. Und aus Mangel an Mobilität wurde der Fernseher mein zweiter Erziehungsberechtigter und guter Freund. Schwarz-Weiß, wohlgemerkt. Mit Sensortasten oben auf dem Gerät. Eine Diagonale von 37 cm müsste es gewesen sein. Gerade ausreichend, um Männlein von Weiblein unterscheiden zu können. Auch fünf Jahre später (so gegen 1991) tat dieser TV noch zuverlässig seinen Dienst. Mittlerweile hatte ich aber – der Schwabe glaubt es kaum – Freunde. Und mit einem dieser Freunde verbrachte ich viel Zeit. Besonders hervorzuheben ist das, weil dieser Kumpel einen älteren Bruder hatte. Und der wusste (woher auch immer), dass demnächst in Bayern 3 (oder war’s SWR3?) eine Sendung ausgestrahlt würde, die wohl total witzig sei. Weil man ja nie wirklich glaubt, was ein älterer Bruder so sagt, taten wir es zunächst ab. Doch wir schalteten dennoch ein. Soll ja hinterher keiner sagen, man wäre nicht „dabei“ gewesen. Und von da an war nichts mehr wie es war. Mein Humorverständnis basierte zum damaligen Zeitpunkt auf ein paar Otto-Waalkes- sowie einer Mike-Krüger-Platte – Vinyl, versteht sich. Ich lachte also über „El Condor Pasa“ und den umgedichteten Erlkönig. Nichts gegen den Emdener Blödelbarden und die Ulmer Kultnase, dessen Album Freiheit für Grönland ich rauf und runter gehört hatte. Doch so wirklich gepfeffert war deren Humor nun wirklich nicht.

It’s … Bicycle Repair Man

Und plötzlich war da diese britische Komikertruppe. Dieses Sextett aus anarchischen Typen, die einfach machten, was sie wollten. Die sich einen feuchten Kehricht um Konventionen oder den guten Geschmack scherten. Und das alles auch noch im englischen Original mit Untertiteln. Und was war das für ein Fest für diese zwei 15-jährigen Teenager. Was für eine Offenbarung in Sachen Humor. Schnell war der VHS-Rekorder bestückt (ja, den gab’s dann irgendwann zum 37-cm-s/w-TV dazu) und die einzelnen Episoden wurden aufgezeichnet. Bald ratterten die Bänder täglich mehrfach die jüngst ausgestrahlten Episoden rauf und runter. Bis man das Englische fast mitsprechen konnte. Nur eben diesen tödlichsten Witz nicht. Mit dem nahmen die Python’s die Absurdität des Kriegs auf die Schippe. Er läuft im letzten Drittel der ersten Episode und führte bei meinem Freund und mir zu dauerhaften Lachkrämpfen. Hier wurde der Krieg zur Lachnummer. Man kann sich über den Größenwahn von Despoten nur lustig machen. Ernst nehmen kann man sie nicht. Selbst in einer Verhörsituation, in der ein SS-Mann (John Cleese) aus einem britischen Soldaten den tödlichen Witz herausprügeln will, gibt der mit Schlägen bedrohte Brite (Michael Palin) an, dass er physischen Schmerzen widerstehen könne. Als man ihm allerdings droht, mit einer Feder gekitzelt zu werden, gibt er klein bei. Humor als tödliche Waffe und Foltermethode – den Python’s war nichts heilig.
Auch nicht die Sendezeit ihres produzierenden Senders. Wenn Graham Chapman im Sketch It’s the Arts den bekannten Komponisten Johann Gambolputty vorstellt, dessen Name aus nicht weniger als 50 Einzelworten (inklusive „Guten Abend, bitte ein Nürnberger Bratwurschtl“) besteht, wird der Witz ausschließlich aus diesem Gag gespeist, weil der Name immer wieder in voller Länge aufgesagt wird. Womit die Python’s das prätentiöse Element der Kunst auf die Schippe nahmen und mit äußerst wenig Inhalt ziemlich viel Sendezeit schindeten.

It’s … Crunchy Frog

Und dann sind da natürlich die zeitlosen Klassiker. Jene Sketche, die später teilweise auch in Die wunderbare Welt der Schwerkraft vereint wurden oder für Legendenstatus sorgten. Über den „Parrot Sketch“ kann man sich heute noch totlachen und wenn John Cleese mit unfassbaren Schritten als Beamter des „Ministry of Silly Walks“ über Stipendien für alberne Gangarten entscheidet, sind das ikonische Bilder genialer physischer Komik.
Und wie sich die sechs Python’s dabei ergänzten, ist schlicht großartig. Cleese, der als „Riese“ der Truppe gerne den Choleriker gab und immer wieder demonstrierte, dass niemand so unfassbar genial eskalieren konnte wie er, mag dadurch am stärksten im Gedächtnis geblieben sein. Aber Terry Jones, der in unglaublich viele Frauenrollen schlüpfte, trug ebenso zum Erfolg bei wie Michael Palin als wandlungsfähigster Komiker der Truppe, Graham Chapman als Normalo, der von einer Sekunde auf die nächste in herrliche Wut- oder Empörungsanfälle wechseln konnte und Eric Idle, dessen gutes Aussehen ihm stets die Playboy-Rollen einbrachte. Legendär beispielsweise sein Nudge-Nudge-Sketch – say no more! Gilliam, der einzige nicht in England geborene Python, steuerte die animierten Zwischensequenzen bei, die sich schon während der Erstausstrahlung einen kultischen Ruf erarbeiteten. Als Darsteller gab er meist die stummen und/oder buckligen Rollen.
Als Ensemble waren sie unschlagbar – selbst, wenn nach vier Staffeln und insgesamt 45 Folgen dann Schluss war mit lustig. Auch wenn so mancher sich mehr Episoden gewünscht hätte, begann der kulturelle Einfluss der Python’s ja erst danach. Zahlreiche Komiker weltweit wurden vom Flying Circus beeinflusst. Und – wer hätte es gedacht: Der Begriff „Spam“ (heute Synonym für nutzlose Werbe-Emails) geht tatsächlich auf den Spam-Sketch der Truppe zurück, aus der auch der Song Lovely Spam resultierte. Offenbar deshalb, weil die Speisekarte des Restaurants innerhalb des Witzes praktisch nur „Spam“ auf der Karte hat.
Apropos Song: Die sechs Monty Python’s waren nicht nur herausragende Gag-Schreiber, sondern mitunter großartige Komponisten innerhalb ihres Genres. Immer wieder garnierten sie ihre Sketche mit brüllkomischen Titeln wie dem Lumberjack Song, dem Penis Song oder den schnuckligen Finland und I Love Chinese. Als besonders talentierter Songwriter erwies sich Eric Idle, der später nicht nur federführend das prämierte Musical Spamalot komponierte, sondern auch für den wohl bekanntesten Titel der Truppe sorgte: Always Look on the Bright Side of Life.
Jeder, der auch nur halbwegs Fan des Komiker-Sextetts ist, sollte sich über Spotify mal den Longplayer Monty Python Sings streamen – eine Stunde großartig-absurde Texte im Gewand von Musikstücken unterschiedlichster Stilrichtung.

It’s … Upper Class Twit Of The Year

Man könnte noch stundenlang über die Genialität der Truppe schreiben, reden und sich auslassen, um irgendwann auch bei den Kultfilmen zu landen, die nach dem Ende des Flying Circus auch für Kinoerfolge sorgten.
Man könnte über kulturelle Einflüsse sprechen und darüber, welche Solo-Wege die Sechs in der Folge gingen. Man könnte wehklagen über den viel zu frühen Tod Chapmans, dem seine Süchte zum Verhängnis wurden und der einen seiner letzten Auftritte als strenger Kunstlehrer im Musikvideo zu Iron Maidens Can I Play With Madness hatte. Man könnte sich eine Träne der Rührung darüber verdrücken, dass am Ende von dessen Beerdigungsfeier von der Trauergemeinde Always Look on the Bright Side of Life intoniert wurde. Und man könnte des Weiteren über Terry Jones‘ Tod vor etwas über einem Jahr trauern. Jones, dessen Audio-Guide für Doune Castle (eben jener Burg, die so prominent wurde durch Ritter der Kokosnuss) jeder hören sollte, der irgendwann mal Urlaub in Schottland macht.
Man könnte sich aber auch einfach diese Edition anschaffen und sich 45 Folgen lang blendend unterhalten lassen – in Englisch versteht sich.
Denn, obwohl Capelight sich wirklich alle Mühe gegeben hat und dafür gelobt werden darf, dass man in aufwendiger Detailarbeit die deutsche Synchro an das bearbeitete Bild angepasst hat – man muss den tiefschwarzen Humor einfach im Original gucken. Die deutsche Synchro, die von SAT1 Anfang des neuen Jahrtausends angefertigt wurde, damit man die Show auf Deutsch ausstrahlen konnte, ist zwar glücklicherweise weit von platten Albernheiten und Blödeleien entfernt, aber schon alleine die Stimmenvielfalt und die extrovertierten Gefühlsausbrüche der Python’s sind einfach schwer über eine Synchronisation zu transportieren.

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Format: Blu-ray
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Bild- und Tonqualität

Legendär: Terry Gilliams Animationen zwischen den einzelnen Sketchen

Sagen wir, wie es ist: Die technische Grundlage von Monty Python’s Flying Circus ist mies. Da kann man restaurieren und bearbeiten wie man möchte. Wenn das Ausgangsmaterial qualitativ nicht gut ist, holt man auch kein Referenzmaterial mehr heraus. In Anbetracht dessen ist das Ergebnis aber gar nicht mal so übel. Der in England von Network Distributing Limited in HD restaurierte Flying Circus ist erstaunlich defektfrei und kommt mit durchaus angenehmen Farben sowie einem recht ordentlichen Kontrastumfang. Da die Show vornehmlich im Studio auf Videomaterial aufgenommen und fürs BBC-TV produziert wurde, hat man hier natürlich keine 24p als Basis, sondern 1080i/50 – und zwar in 4:3. Entsprechend sieht man durchweg deutliche Kammartefakte. Die Außenaufnahmen wurden größtenteils auf 16-mm-Filmmaterial gebannt, was natürlich ebenfalls aus heutiger Sicht nicht reicht, um ein hervorragendes Bild zu erzeugen. Zu den Kammartefakten gesellen sich in den Realszenen noch mehr oder weniger stark auffallende Doppelkonturen und rauschgefiltert wirkt das Ganze ebenfalls. Erkennbar an teils recht deutlichem Nachwischen und leicht wachsigen Gesichtern. Sicherlich hätte man hier etwas behutsamer arbeiten können, was die Entfernung von Rauschen angeht. Allerdings ist der Unterschied zur bisher in Deutschland erhältlichen DVD wirklich groß. Alleine deren schiere Anzahl an Störstreifen und Schmutzpartikeln ist heutzutage kein Genuss mehr. Dazu versumpft Schwarz weitgehend und viele Einstellungen sind extrem kontrastschwach. Die Animationen von Gilliam waren ebenfalls durchzogen von Schmutz und Flimmern und allerlei störenden Partikeln. Dazu kamen die krassen Kompressionsartefakte, die der Blu-ray fast völlig fremd sind. Im direkten Vergleich wird auch deutlich, dass die Blu-ray die wesentlich angenehmere Farbgebung hat. Hier wurde also auch im Grading eine Korrektur vorgenommen. Da die Doppelkonturen von Episode zu Episode besser werden, bleiben zwar Kammartefakte übrig. Aber auch die sind weniger stark als bei der bisher erhältlichen DVD. Am besten und schärfsten sowie flmisch authentischsten sind dann die „on location“-Shots der vierten Staffel, die sehr filmisch kommen und am meisten Schärfe aufweisen. Auch die Studioaufnahmen der letzten Staffel sind am besten – selbst wenn auch hier der Rauschfilter deutlich zuschlägt.
Sehr deutlich profitieren die 2D-Stop-Motion-Animationen (Flachfigurenfilme) von Terry Gilliam. Diese sind nicht nur rausch- und defektfrei, sondern deutlich schärfer und besser konturiert als je zuvor. Immerhin so gut, dass dem Erschaffer selbst das remasterte Material ungewohnt „sauber“ vorkam. Vor allem die Farben zeigen sich viel kräftiger und ein Grauschleier wurde komplett entfernt.

DVD (2010): (Slider ganz nach rechts): Gut zu sehen bei der alten DVD: Die deutlichen Artefakte im Bild sowie leichte Doppelkonturen durch Überschärfungen.
BD (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray bietet ein neues Grading und lässt die Artefakte weitgehend verschwinden. Allerdings wurde das Rauschen deutlich gefiltert, was das Bild immer wieder etwas wachsig wirken lässt.

DVD (2010): (Slider ganz nach rechts): Wie stark die bisherige DVD gegenüber der Blu-ray im Schwarz absoff, sieht man hier. Dazu der doppelte Störstreifen und die massiven Kompressionsprobleme.
BD (Slider ganz nach links): Auch wenn die Blu-ray anhand des wahrlich nicht optimalen Ausgangsmaterial kein Referenzbild liefert, ist der Unterschied zur alten DVD mitunter extrem groß.

DVD (2010): (Slider ganz nach rechts): Vor allem die Animationen von Gilliam leben nun nochmals auf. Die alte DVD hatte auch hier zahlreiche Schmutzpartikel, deutliche Kompressionsartefakte und lustige Störstreifen.
BD (Slider ganz nach links): Die neu abgetastete Blu-ray bietet in den allermeisten Einstellungen mehr Bildinhalt, entfernt die Artefakte weitgehend und die Schmutzpartikel und Störer fast komplett. Dazu wirkt das neue Grading etwas frischer.

DVD (2010): (Slider ganz nach rechts): Ein ähnliches Bild hier. Das etwas Überbunte der DVD wird korrigiert.
BD (Slider ganz nach links): Die BD ist rauschärmer und harmonischer. Allerdings (bei näherem Hinsehen) auf der Hand mit Rauschfilter-Artefakten belegt.

It’s: The most awful Family in Britain

Der Ton liegt für beide Sprachen in 2.0 PCM Mono vor, der natürlich weder Dynamikbäume ausreißt, noch irgendwelche Effekte liefert. Die Konzentration muss also auf der möglichst sauberen Wiedergabe der Dialoge, Zwischenlacher und der Musik liegen. Und das gelingt der englischen Originalfassung für sich genommen sehr gut. Sie tönt auch etwas intimer als die etwas offenere, heller klingende Synchro. Während der animierten Intro-Sequenz kommt die Musik etwas räumlicher rüber als im O-Ton, der hier auch etwas enger wirkt. Übrigens: Hin und wieder nutzte man die Synchro, um den O-Ton etwas zu entschärfen – so zum Beispiel direkt zu Beginn der Folge „Wie man diverse Körperteile richtig identifiziert“. Während dort im Englischen der It’s-Mann (Michael Palin) beim Anblick von leicht bekleideten Damen stöhnt und schwer atmet, bekommt man im Deutschen weniger anzügliche Traumschiff-Musik. Die deutsche Synchro wurde, wie oben schon erwähnt, an das bearbeitete Bild angepasst. Dort, wo ein paar Szenen neu hinzugefügt wurden (welche nie deutsch synchronisiert vorlagen), werden deutsche Untertitel eingeblendet.

Preis: 73,99 €
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Bonusmaterial

Nobody expects …

Das Bonusmaterial besteht aus wiederhergestelltem Material, zahlreichen Outtakes aus den Studios sowie erweiterten Szenen. Vor allem die Outtakes sind aber wirklich sensationell witzig. Wenn Cleese und Palin mehrfach den Franzosen-Sketch wiederholen und (alleine schon wegen des Klebebarts) kaum aus dem Lachen herauskommen, ist das brüllkomisch. Zahlreiche solcher Outtakes und gefundener Materialien bevölkern jeweils die zweite Blu-ray von Season 1 und 3. Staffel zwei enthält zusätzlich ein Interview mit Regisseur Ian MacNaughton und einen Studentenfilm von Vic Jamison, der in Zusammenarbeit mit den Python’s entstand. Staffel vier zeigt dann die oben bereits als YouTube-Video verlinkte Reaktion Gilliams auf die Restauration und ein „in-Vision“-Interview mit der Truppe, das sichtbar von einem schlechten Videoband herunter digitalisiert wurde – authentischer geht’s nicht.

Fazit

War für viele Filmfans der größte Pflichtkauf der letzten Monate die Herr-der-Ringe-Trilogie auf UHD-Blu-ray, ist es für mich diese Box. Mit nichts anderem verbinde ich so viel meiner Jugend wie mit dem Flying Circus. Ihm habe ich die übelsten Lachmuskelkater-Bauchschmerzen meines Lebens zu verdanken sowie die witzigsten Abende zu Zweit vor dem VHS-Rekorder. Und wehe, die Timing-Funktion wurde vergessen oder das VPS-Signal versagte seinen Dienst.
Es gab seinerzeit einige Episoden, die wir genau deshalb verpassten – immerhin lief der Circus für Schüler zu absolut unchristlichen Zeiten. Und 1990/’91, im Jahre 16 vor Video on Demand durch Netflix und im Jahre zwölf vor dem Web 2.0 mit YouTube und Konsorten, war es unfassbar schwierig, einer verpassten Episode habhaft zu werden. Da praktisch keiner (außer uns beiden) die Python’s witzig fand, gab’s auch keine aktive VHS-Tauschbörse. Man stelle sich das heute – im Zeitalter von Streaming und Mediatheken – mal vor: Man kam zum Verrec*en nicht an so eine vermaledeite Episode ran. Dank Capelight (und der Restauration von Network Distributing) kann man das Sammelwerk an absurd-genialen, anarchisch-frontalen und chaotisch-extremen Gags nun in der bisher besten Bildqualität und mit tollem Bonusmaterial sehen. Wer sich diese Box nicht besorgt, soll nachher nicht sagen, ich hätte ihn (oder sie) nicht vorher gewarnt. Denn, wie wir wissen: Niemand erwartet gleich die Spanische Inquisition …
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 50-65%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 90%
Film: 100%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: GB 1969-’74
Regie: Ian MacNaughton & John Howard Davies
Darsteller: John Cleese, Graham Chapman, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin, Terry Gilliam (Animationen), Connie Booth, Carol Cleveland
Tonformate: PCM 2.0 (Mono): de, en
Bildformat: 4:3
Laufzeit: 1300 Minuten
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Capelight Pictures)
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Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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2 Kommentare
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the_Agent

Hab mir damals gleich die NORWEGIAN BLU-RAY LIMITED EDITION Box geholt, die ist wirklich schick. Für mich war das die wichtigste Veröffentlichung der letzten 10 Jahre. Endlich könnte ich die britische DVD-Box ersetzten. Ich kann sowohl deine Schwärmereien als auch dein technisches Review zu 100 % unterschreiben. Das einzige was Schade ist, das die 2 deutschen Folgen nicht enthalten sind, aber die hab ich glücklicherweise noch als DVD.

Kisi

Moin danke für deas herliche Intro da merkt man den Fan. Auch ich liebe die Truppe und werde mir die Box zulegen.