Nailbiter – Im Schatten des Sturms wartet er

Blu-ray Review

Nailbiter Im Schatten des Sturms kommt er Blu-ray Review Cover
Castle View Film/AL!VE, seit 27.03.2015

OT: Nailbiter

 


Vom Regen in die Traufe

Da rettet man sich vor einem verheerenden Tornado und landet direkt in einer anderen Hölle …

Inhalt

Ein Tornado in Kansas?? Jennifer mag es nicht glauben. Aber sie ist eh gegen alles und hat deshalb auch keine Lust, mit ihren beiden jüngeren Schwestern und der Mutter den Dad abzuholen, der irgendwo beim Militär dient und in Kansas City auf Heimurlaub landet. Da sie keine Wahl hat, landet sie dennoch im Auto und wird prompt mit ihrer Familie vom angekündigten Wirbelsturm überrascht. Da man im Auge des Sturms besser nicht im Auto sitzen bleibt, rennen die Fünf Zuflucht suchend auf ein alleinstehendes Haus zu, brechen in den Keller ein und warten dort ab, bis der Tornado vorüberzieht. Doch als sie wieder hinaus wollen, versperrt ein Baum den Ausgang. Not macht erfinderisch, weshalb kurzerhand ein kleines Fenster zerschlagen wird, durch das die schmalste Schwester hinauskriechen soll. Doch so weit kommt sie nicht, denn irgendein Wesen beißt ihr beim Fluchtversuch beherzt in den Arm. Also verschanzt man sich wieder im Keller und muss sich fortan einem monströsen Familie erwehren, die nichts Gutes im Schilde führt …

Was wie ein Katastrophenfilm im Asylum-Stil beginnt, entwickelt sich nach einer halben Stunde zum Hinterwald-Horror mit Texas Chainsaw Massacre-Anleihen. Nailbiter ragt aus den Genre-Allerlei zwar nur bedingt heraus, bemüht sich aber immerhin um Atmosphäre. So kann man der Kameraarbeit deutlich ansehen, dass hier kein blutiger Amateur am Werk war. Auch Regisseur Patrick Rea beweist einigermaßen Gespür für Gruselstimmung und stringenten Handlungsverlauf nach altbewährtem Horrormuster. Während der getrickste Tornado gar nicht mal so schlecht aussieht und die Kreaturenmaske sogar ganz gut gelungen ist, fehlte dann doch das Geld, um ein wenig mehr als nur einen halben Kopf des Monsters zu zeigen. Sei’s drum: Wer nicht den Fehler macht und die in Teilen misslungene deutsche Synchronfassung schaut, bekommt eine halbwegs irre Familien-Matriarchin, verhältnismäßig gute Akteure und ein bisschen Blut zu sehen (die FSK-18-Fassung erscheint indes etwas übertrieben). Nailbiter krankt am Ende an einem zu einfallslosen Drehbuch, für das der Regisseur in Co-Arbeit direkt selbst mitverantwortlich war, macht Vieles aber dadurch wett, dass man den Beteiligten ihr Schauspiel abnimmt. Erfrischend ist Nailbiter vor allem deshalb, weil ausnahmsweise mal keine Männer in irgendwelchen Heldenrollen zu sehen sind.

Bild- und Tonqualität

Da Nailbiter meist im Dunkeln spielt, muss das Bild der Blu-ray mit wenig Licht auskommen und gelingt deshalb nur bedingt gut durchgezeichnet. Die Schärfe liegt auf eher mittelprächtigem Niveau und der Kontrastumfang lässt zu Wünschen übrig. Ab und an verwischen Gesichter wachsartig.
Der Ton von Nailbiter leidet in der deutschen Fassung ein wenig unter seiner günstig produzierten Synchronisation. Während die Hauptdarstellerinnen durchaus akzeptabel ins Deutsche transportiert wurden, sind Nebenfiguren wie der Sheriff oder die Oma Weg arg amateurhaft. Die Stereo-Fassung liefert arg dumpfe Stimmen, da macht es die dts-HD-Version besser. Die wiederum schluckt gegenüber der Originalfassung fast sämtliche räumlichen Effekte. Der Hagelsturm, der aufs Autodach prasselt, liefert im Original deutliche Attacken aufs Blech und setzt Akzente auf jedem der Lautsprecher. In der deutschen Mehrkanalvariante klingt’s dagegen maximal wie starker Regen (ab 14’10). Minuspunkt beim O-Ton dafür: Die Stimmen sind zu leise abgemischt und gehen etwas unter.

Bonusmaterial

Im Bonumsmaterial von Nailbiter gibt’s außer dem Originaltrailer und einiger Programmtipps keine weiteren Featurettes.

Fazit

Nailbiter ist für Horror-Allesseher, die nicht zwingend auf hohen Blutzoll stehen, eine nette Ergänzung.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 50%

Anbieter: Castle View Film/AL!VE
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Patrick Rea
Darsteller: Erin McGrane, Meg Saricks, Emily Boresow, Sally Spurgeon, Joicie Appell, Mark Ridgway
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en // DD 2.0: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 82
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

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