Night of the Living Deb

Blu-ray Review

Night of the Living Deb Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, 07.12.2017

OT: Night of the Living Deb

 


Tote Hose

Diese Zombies sind zum Schießen.

Inhalt

Debbie hat akuten Männer-Notstand, weshalb ihr der süße Typ in der Bar gerade recht kommt. Und weil Ryan, so heißt er, ohnehin Stress mit seiner Verlobten hat, ist der einem Gespräch mit der ordentlich angetüdelten Debbie nicht mal abgeneigt. Am nächsten Morgen wachen beide verkatert auf und wissen (fast) von nichts mehr. Ryan sieht sich nun in der unangenehmen Situation, seinen weiblichen Gast hinaus zu komplementieren – was er auch tut. Dumm für Debbie, dass sich offenbar über Nacht sämtliche Menschen in Untote verwandelt haben. Und weil auch Ryan früher Bekanntschaft mit den blutrünstigen Beißern macht, als ihm lieb sein kann, sieht er sich unverhofft wieder mit Debbie vereint. Gemeinsam versuchen sie zu Ryans Familie zu gelangen. Doch dort angekommen, stellt sich heraus, dass der Herr Papa selbst für den Virus verantwortlich ist und das finden weder Ryan noch Debbie so richtig witzig … …

Shaun of the Dead lässt grüßen, wenn in dieser US-Zomcom zwei Unbedarfte mitten hinein geworfen werden in eine Untoten-Epidemie. US-typisch geht’s hier ein bisschen alberner zu, was aber nicht immer schlecht sein muss. Immerhin zünden die Wortgefechte zwischen den beiden Protagonisten mit unerwarteten Pointen und die Zickereien, die daraus resultieren, dass Debbie viel lieber mit Ryan zusammen wäre als andersrum, sorgen ebenfalls für Witz. Tatsächlich harmonieren die zwei Darsteller Maria Thayer (Nie wieder Sex mit der Ex) und Michael Cassidy (Batman v Superman: Dawn of Justice) wirklich prächtig zusammen und Thayer reißt Night of the Living Deb mit Spiellaune und exaltiertem Slapstick an sich. Sie mag zwar ein bisschen viel reden, aber ihre Schlagfertigkeit ist bemerkenswert. Grandios beispielsweise, wenn die beiden darüber diskutieren, ob sie sich gegenseitig erschießen, wenn sie infiziert werden sollten.
Fröhlich zitiert man zudem aus dem Fundus anderer Untoten-Klassiker oder generellem Filmkulturgut (von Rendezvous mit Joe Black bis hin zu Rain Man) und hält das Tempo erstaunlich hoch. Lediglich die wild zusammen gecasteten Darsteller der Zombies bewegen sich arg amateurhaft und nach B-Movie-Manier. Großartig ist auch Ray Wise (Twin Peaks), der als Ryans Vater und Verursacher der Epidemie sichtbaren Spaß an seiner extrovertierten Rolle hat. Weil sich Night of the Living Deb hauptsächlich auf seinen Wortwitz verlässt, gibt’s nicht allzu viele Blutszenen – zumindest nicht bis zum letzten Drittel, das dann doch ein paar nette Shoot-outs bereithält. Erstaunlich ist, dass der Film trotz einer sehr begrenzten Anzahl an Locations nicht billig wirkt. Und wenn er das mal tut, hat man das Gefühl, dass es mit Absicht so gestaltet wurde. Erstaunlicherweise funktioniert sogar der Romcom-Anteil der Geschichte, wenn sich Ryan und Deb NATÜRLICH noch ineinander verlieben.

Bild- und Tonqualität

Zwar wirkt das Bild von Night of the Deb (alleine schon wegen seines 1,78:1-Formats) ein bisschen fernsehhaft, aber die Schärfe in Close-ups ist erstaunlich gut. Gerade Wise‘ Gesicht zeigt erstaunlich viele Details. Farben kommen in den Innenraumszenen deutlich warm gefiltert rüber, was für gesunden Teint sorgt. Das rote Blut der Untoten ist allerdings ebenfalls etwas bräunlich.
Akustisch funktioniert der dialoglastige Film sehr gut. Die Stimmen der hochwertigen Synchronisierung gelangen klar verständlich zum Ohr und werden durch den Score oder Musikszenen aufgelockert, die durchaus etwas Räumlichkeit schaffen. Die Angriffe der Zombies sowie entsprechende Actionszenen bleiben zwar etwas dünn, was auch für die Schüsse im Garten von Ryans Garten gilt, aber insgesamt geht das durchaus in Ordnung.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Night of the Living Deb gibt’s nur die Trailer zum Film und ein paar Programmtipps.

Fazit

Night of the Living Deb erreicht zwar nicht den augenzwinkernden Humor von Shaun of the Dead, liefert aber lustvolle Schauspielleistungen, viel Wortwitz und unzählige Filmzitate – besser als man befürchten könnte.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 65%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Kyle Rankin
Darsteller: Maria Thayer, Michael Cassidy, Ray Wise, Julie Brister, Syd Wilder, Nan’l Meiklejohn, Ned Donovan
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 85
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Night of the Living Deb

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