Oldboy 4K UHD

Blu-ray Review

Capelight Pictures, 22.11.2019

OT: 올드보이 [Oldeuboi]

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Park Chan-wooks Meisterwerk erhält eine 4K-UHD-Veröffentlichung.

Inhalt

Gleich wird Oh Dae-su in der Freiheit aufwachen

Oh Dae-su wacht auf. Doch anstelle sich zurecht zu finden, hat er keine Ahnung wo er ist. Er findet sich in einem Raum mit Bett und Nasszelle wieder. Ein Fenster zur Außenwelt gibt es nicht und Essen wird durch eine Klappe gereicht. Niemand spricht mit ihm. Keiner antwortet auf seine Fragen. Das Letzte, an das er sich erinnern kann, ist, dass er (mal) wieder nicht zum Geburtstag seiner Tochter erschienen ist, weil er lieber tief ins Glas geschaut hat. Nun ist er ein Gefangener und weiß nicht, von wem. Die Jahre vergehen. Jahre, in denen er mit einem Essstäbchen nach und nach die Mauer seines Kerkers aufschabt, um seine Flucht zu ermöglichen. Doch dazu kommt es nicht mehr. Genau 15 Jahre nach seiner Entführung wird er erneut sediert und wacht in einem Koffer auf dem Dach eines Hochhauses auf. Es ist das Jahr 2003. Dae-su ist erfüllt von Rachegedanken und will seine über die Jahre selbst erlernten Kampfskills an seinem Entführer ausleben, während er gleichzeitig seine Tochter wiederfinden möchte. Dabei hilft ihm die junge Mi-do, bei der Dae-su unterkommt. Aufgrund des Geschmacks der Teigtaschen, die er jahrelang zu essen bekam, findet er bald eine Spur zu seinem Entführer. Doch der meldet sich vorher bei Dae-su und hat einen mehr als ungewöhnlichen Deal in petto …

Mi-do hat Mitleid mit Dae-su

2002 hatte Regisseur Park Chan-wook mit Sympathy vor Mr. Vengeance etwas losgetreten, das drei Jahre später unter der Vengeance Trilogy weltbekannt sein sollte: Drei Filme, deren Grundmotiv jenes der Rache ist. Der Mittelteil erschien bereits ein Jahr nach Vengeance und lautet auf den Namen Oldboy. Und was hat Park Chan-wook da für ein Brett von einem Film rausgehauen – Ausfrufezeichen, nicht Fragezeichen!
Die Story über den entführten Geschäftsmann, der privat ein reichliches Arschloch war und der dann 15 Jahre vollkommen von jeglichem menschlichen Kontakt abgeschnitten wird, wirkt auch heute noch wie ein Faustschlag ganz tief in jede Magengrube.
Und das empfand die Jury von Cannes offenbar ebenso. Denn bei den 57. Festspielen der Stadt erhielt Oldboy den großen Preis der Jury.
Zu Recht. Denn selten zuvor schaffte es ein Rachefilm, eine derart intensive Atmosphäre aufzubauen und derart vor dem Bildschirm zu fesseln. Selbst für Zuschauer, die eher dem westlichen Film zugetan sind, ist Chan-wooks Film ein Erlebnis. Der Kniff, den Film durch Dae-sus Erzählstimme zu moderieren (großartige Synchro: Wolfgang Condrus) stellt eine augenblickliche Bindung zum Zuschauer her und lässt mit Dae-su mitfühlen, obwohl dessen Figur zu Beginn alles andere als sympathisch eingeführt wird.

Kontakt mit seinem Peiniger

Der Wahnsinn, der langsam in dem Inhaftierten hochkriecht, während er Jahre über Jahre in seinem Gefängnis verbringt, transportiert sich ebenfalls hautnah auf den Betrachter und der integrierte Sarkasmus federt ein wenig ab, wenn die Stimmung zu bedrückend wird.
Denn abgesehen von der Grundidee, jemanden 15 Jahre lang ohne Angabe von Gründen der Freiheit zu berauben, zieht sich eine gewisse Tragik durch den kompletten Film. Zunächst ist da das Detail, dass Dae-su über den Fernseher, den man ihm ins Zimmer gestellt hat, vom Mord an seiner Frau erfährt. Ein Mord, für den man ihn selbst bezichtigen wird. Hinzu kommt die Aufarbeitung seines Daseins als mieser Familienvater, die darin resultieren, dass er ständig an seine Tochter denken muss.
Doch mit diesen „kleineren“ Dramen wiegt Park Chan-wook seine Zuschauer nur in einer trügerischen Sicherheit. Ein Netz, das er dem Zuschauer kurz vor dem Finale komplett unter den Füßen wegzieht, wenn er eine der krassesten Story-Wendungen präsentiert, die das Kino des 21. Jahrhunderts zu bieten hat.
In seiner Konsequenz ist Oldboy ohnehin unschlagbar – und zwar auf allen Feldern. Neben dem Drama und der Rachestory an sich, ist das vor allem der Gewaltanteil. Chan-wook zelebriert seine brutalen Szenen in Oldboy – vom Ziehen der 15 Zähne des Gefängnis-Aufsehers bis hin zur legendären Hammer-Sequenz.
Drei Tage ließ der Regisseur seine Darsteller diese in der Seitenansicht gefilmte Szene drehen, bis sie endlich im Kasten war – ohne jeden Schnitt und nur mit einem einzigen CGI-Effekt (Messer im Rücken).

Park Chan-wook liefert einen visuell beeindruckenden Film

Bis heute eine der beeindruckendsten Sequenzen und sicherlich auch ein Grund, warum Chan-wooks Mittelteil der Rache-Trilogie ein echter Kultfilm ist.
Kein großes Wunder, dass Quentin Tarantino Oldboy massiv protegiert hat. Denn die handwerkliche Finesse beider Regisseure ist sich nicht unähnlich. Und wo immer heute ein Protagonist mit einem Hammer auf seine Gegner zugeht, stand mit Sicherheit Oldboy Pate.
Abseits der (zwar simplen, aber wendungsreichen) Story überzeugt auch und vor allem Choi Min-sik in der Hauptrolle. Man nimmt ihm den versoffenen Penner zu Beginn genauso ab wie seine Wandlung zum körperlich fitten Rächer. In der Zwischenzeit ist man bei ihm, wenn er dem Wahnsinn anheim zu fallen droht und bekommt eine Gänsehaut, wenn er den Suizid-Typen auf dem Dach erst einmal beschnuppert, um seine Freiheit auch glauben zu können.
Außerdem stimmt die Chemie zwischen ihm und Kang Hye-jeong als Mi-do. Gegen Min-sik kommt allerdings Yu Ji-tae als Woo-jin nicht an. Es soll Kritiker geben, die ihn ihm den perfekten Antagonisten sehen. Objektiv gesehen ist er leichenblass und erschreckend wenig furchteinflößend. Der Schrecken geht von der Geschichte selbst aus, nicht von diesem klassisch fehlbesetzten Bösewicht.
Auch wenn’s Frevel sein mag. Auch wenn man sich mit so einer Meinung bei den Fans des Originals keine Freunde machen wird: Aber wenn eine Sache beim Remake besser war, dann Sharlto Copley als Gegenspieler.
Aber auch Yu Ji-taes blasse Darstellung als Woo-jin ändert nichts daran, dass Oldboy auch heute noch ein Meisterwerk von unglaublicher Wucht ist.

Bild- und Tonqualität BD

Dae-su hat das Kämpfen im Fernsehen gelernt

Bereits 2013 hatte man anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Oldboy dessen Bild remastered. In Deutschland veröffentlichte Capelight auf Basis dieser Version 2017 eine 2-Disk- und 4-Disk-Fassung in unterschiedlichen Verpackungen und Ausstattungsvarianten.
Diese Blu-ray ist nun auch im Set mit der UHD enthalten. Die BD basiert also nicht auf dem neuerlichen Remaster, das für die Ultra-HD selbst angefertigt wurde.
Und das sieht man im direkten Vergleich deutlich. Doch dazu im nächsten Kapitel.
Die BD litt für sich genommen unter zwei massiven Faktoren: Überhöhte Kontraste und (auch dadurch) völlig versumpfende Schwarzanteile – neudeutsch „Crushed Blacks“. Tatsächlich ist das bei Oldboy teilweise so heftig, dass Schattenbereiche auf Gesichtern harsch abfallen. Auch das rote Hemd und die gleichfarbige Hose von Dae-su schmieren völlig ab. Teilweise erkennt man die roten Anteile noch, während es keine fließenden, sondern krasse Übergänge zu den Schattenbereichen gibt. Durch die gleichzeitig starke Kontrastanhebung der Farben wirkt die Hose fast als wäre sie mit einem Metallic-Lack überzogen (ab 12’45). Auch die dunklen Bereiche in seiner Zelle bleiben ohne jede Durchzeichnung. Gleichzeitig überstrahlen helle Elemente in den Tageslichtszenen und verhindert so auch dort eine Detaildarstellung.
Die bisweilen drastische Körnung ist gerade zu Beginn heftig, lässt dann aber etwas nach. Dass es hier nur um Filmkorn geht, ist später nicht mehr ganz so nachvollziehbar, denn obwohl manche Einstellungen über die Blu-ray subjektiv krisp und scharf aussehen, entlarvt man sie beim näheren Hinsehen als Überschärfungen. Die Kontrastanhebung wird hier auch zu entsprechend deutlicherem Rauschen geführt haben.

Akustisch gefällt Oldboy deutlich besser als visuell. Die integrierte dts-HD-Master-Spur ist erstaunlich räumlich, hat keine Probleme mit Dynamik und liefert Wolfgang Condrus‘ Erzählstimme mit warmem Timbre und Wohlklang. Wenn die S-Bahn durch die Stadt rumpelt, gibt’s durchaus kräftigen Tiefton, die Straße lebt durch vorbeirauschende Autos aus allen Speakern und wenn der Selbstmörder auf dem Autodach landet, kracht das schon ganz gut (22’00). Allerdings kann der koreanische O-Ton das noch etwas lauter, dynamischer und druckvoller – schön zu hören, wenn die Jungs auf der Straße Dae-su kicken und der perkussive Score einsetzt (23’02). Durch eine Lautstärke-Anhebung kann man das etwas kompensieren, dennoch bleibt der O-Ton etwas differenzierter.
Da selbst in den großen Kampfmomenten der Soundtrack dominant bleibt und man die Schläge, Tritte und das Stöhnen nur im Hintergrund hört, ist Oldboy indes ohnehin nicht dazu geeignet, große Dynamik-Demonstrationen damit zu veranstalten.

Bild- und Tonqualität UHD

Oldboy wurde zwar (siehe voriges Kapitel) 2013 bereits einmal remastered, doch darauf beließ man es hier nicht. Für zukünftige Releases wie diesen hier, hat man den Film noch einmal komplett neu gescannt – und zwar in nativem 4K. Da es sich bei dem Master um jenes handelt, das auch als Grundlage für die Anfang Oktober von Arrow Video erschienene neue Blu-ray genutzt wurde, darf man wohl deren Angaben Glauben schenken, dass dafür tatsächlich das Original-Negativ genutzt wurde. Und zwar vom Regisseur höchstpersönlich überwacht.
Capelight ist indes der erste Anbieter, der den Film auf einer 4K UHD veröffentlicht und damit das Maximum herausholt. Da kann man seitens der Damen und Herren aus Ahrensfelde durchaus mal ein bisschen stolz drauf sein. Abgesehen vom 4K-Master gab’s noch einen erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 sowie die HDR-Formate HDR10 und Dolby Vision. Im laufenden Bild zeigt sich vor allem eins: Die Crushed Blacks sind Geschichte! Zwar geht das etwas zu Lasten des allerletzten Quäntchens an Schwarzwert, weil HDR hier in dunklen Bereichen etwas aufhellt, aber im Gegensatz zum völligen Fehlen von Details im Schwarz bei der bisherigen Blu-ray ist hier Aufatmen und Respekt angesagt. Plötzlich wirkt die rote Hose von Dae-su sowie sein rotes Hemd natürlich aus, ohne in den Schattenbereichen abzusaufen. Endlich liefern Abschattungen in Gesichtern harmonische Übergänge und enden nicht im Undefinierbaren. Praktisch jede Szene in dunkler, aber auch in heller Umgebung profitiert davon. Denn wo die BD im Schwarz zusammenbrach, überstrahlte sie im Hellen (siehe Uhr bei 18’22). Die zweite sichtbare Änderung betrifft das Korn. Das ist zu Beginn von Kapitel zwei auf der grünen Klappe zwar immer noch intensiv, aber weit entfernt von dem brutalen Rauschen der Blu-ray. In späteren Einstellungen wirkt die UHD erstaunlich rauscharm und Gesichtern erscheinen im direkten Vergleich mit der BD softer. Schaut man genauer hin, ist trotz des weniger körnigen Bildes mehr Bildinhalt und mehr Detailvielfalt zu erkennen. In Close-ups sieht man Wimpern, die von der BD trotz des subjektiv schärfen Eindrucks vollkommen verschwiegen werden – ein sicheres Indiz für die drastische Kontrastanhebung und Überschärfung der Blu-ray von 2017. Spätestens, wenn man sich mal eine Übersichtsszene mit vielen grafischen Details anschaut, wird deutlich, um wie viel besser die Auflösung in der Tiefe wirklich ist. Die UHD zeigt auch in den tieferen Bildebenen noch Schrifte, wo die Blu-ray nur noch matscht – der Unterschied ist teilweise extrem deutlich und heftig. Was die Farbgebung angeht, so hängt es massiv von Szene zu Szene ab, wie hier geändert wurde. Die allermeisten Einstellungen von Gesichtern bieten aber neutralere Farben. Die teils heftige Grüneinfärbung sowie die oft sehr gelblichen Gesichter werden viel natürlicher dargestellt. Nur wenn wirklich grüne Beleuchtung im Spiel ist, ist die UHD auch tatsächlich noch mal grüner als die Blu-ray. Allerdings wirkt das dann auch passend. In hellen Szenen haben Farben deutlich mehr Tiefe und die Differenzierung ist bisweilen frappant besser als bei der bisherigen BD. Zwar hat Oldboy nicht das allerbeste Ausgangsmaterial, aber besser als über diese UHD sah er noch nie aus. Wenn, ja wenn da nicht dieses Kapitel 13 wäre. Dort gibt es gleich drei Momente nacheinander, in denen weiße Details/Objekte von grünen Farbsäumen flankiert werden – chromatische Aberrationen, die man von schlechten Kameraobjektiven kennt. Das ist nicht schön anzusehen, beschränkt sich aber mit ein paar wenigen überstrahlten Kontrasten auf verhältnismäßig wenige Szenen. Über die Blu-ray sind diese nicht zu sehen, was vor allem beim Hemdansatz, der aus dem Anzugärmel schaut (79’37) auch nicht mit mangelnder Auflösung erklärt werden kann, was beim Treppengeländer (79’23) und dem Haus in der nächsten Szene noch dafür verantwortlich sein könnte. Es scheint, als seien diese Probleme erst beim neuen Grading entstanden. Dies sind dann aber (mit den immer noch vorhandenen leichten Blitzern) die einzigen Schwachpunkte einer vor allem gegenüber der bisherigen Blu-ray wirklich hervorragenden Umsetzung auf UHD.

Blu-ray (5’58): (Slider ganz nach rechts): Die Blu-ray und UHD unterscheiden sich teils massiv im Color Grading – abhängig von den jeweiligen Szenen. Die Klappe zu Beginn hat über die BD mehr unterschiedliche Farbanteile. Die Körnung ist massiv.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD ist hier betont grüner, was aber nicht dauerhaft so bleibt (siehe nächster Screenshot). Die Körnung ist geringer/feiner und nicht durch Überkontrastierung hervorgerufen.

Blu-ray (12’26): (Slider ganz nach rechts): Im vorherigen Screenshot noch grüner bei der UHD, ist es hier die Blu-ray, die weniger Differenzierung bietet und grüner ist.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD hat hier ein deutlich neutraleres Bild.

Blu-ray (13’54): (Slider ganz nach rechts): Neutraler ist ein gutes Stichwort. Denn auch die Haut kommt über die UHD wesentlich neutraler rüber als der

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD hat hier ein deutlich neutraleres und natürlicheres Bild.

Blu-ray (14’23): (Slider ganz nach rechts): Close-ups von Gesichtern sind oftmals zu gelblich bei der alten BD.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bietet auch hier einen harmonischeren Eindruck.

Blu-ray (20’17): (Slider ganz nach rechts): Thema „Crushed Blacks“. In der ersten Außenszene nach dem Knast versumpfen viele Aufnahmen gegen den hellen Himmel. Die Blu-ray ist hier extrem schwach und dramatisch überkontrastiert.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD liefert neben einer etwas anderen Farbgebung hier Durchzeichnung, wo die BD alles versumpfte. Zwar etwas zu Lasten des Schwarzwertes/Kontrasts. Aber besser so als nichts zu erkennen.

Blu-ray (18’22): (Slider ganz nach rechts): Thema „Überstrahlendes Weiß“. Wo die BD im Schwarz versumpfte, ist sie im Weiß überrissen. Auf dem Ziffernblatt der Uhr lässt sich nichts erkennen

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD hingegen holt die feinen Linien und Strukturen auf dem Ziffernblatt zurück.

Blu-ray (84’18): (Slider ganz nach rechts): Thema „Crushed Blacks“, die Zweite. Zwar hat die Blu-ray beständig Probleme im Schwarz, aber auf den Screenshots lassen sich nicht alle davon zuverlässig einfangen. Hier aber erneut ein Beispiel für die Detailarmut im Schwarz und die zu harschen Kontrastflanken.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bildet die Mauer hinter dem rechten Darsteller ab, wo die Blu-ray keinerlei Differenzierung zulässt.

Blu-ray (79’23): (Slider ganz nach rechts): Das Kapitel, das in Teilen an die Blu-ray geht: Diese bleibt frei von Farbsäumen.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt leider grüne Farbsäume an den hellen Flächen/Ebenen.

Blu-ray (79’37): (Slider ganz nach rechts): Kurze Zeit später sieht man die Problematik noch mal am Hemdsärmel.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier gibt’s leichtes grünes Übersprechen.

Blu-ray (33’55): (Slider ganz nach rechts): Insgesamt aber überwiegen deutlich die Vorteile der UHD. Zuletzt nehmen wir uns noch die Auflösung vor. Bereits in der Totalen sieht man die deutlichen Unterschiede zwischen der schwach aufgelösten Blu-ray.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Und der nativen 4K-Scheibe. Auch die Kontrastierung gefällt hier noch besser. Im Folgenden dann zwei Bildausschnitte aus diesem Screenshot, die noch deutlicher den Unterschied in der Detailtiefe zeigen.

Blu-ray (Slider links) vs UHD (Slider rechts): Schon die Buchstaben im Vordergrund zeigen deutliche Unterschiede zwischen BD und UHD.

Blu-ray (Slider links) vs UHD (Slider rechts): Noch deutlicher wird’s im Hintergrund, wo die BD praktisch keine Details mehr zeigt.

Keine Änderung beim Ton. Es kommen die gleichen Tonspuren zum Einsatz, die man von der 2017er Blu-ray kennt.

Bonusmaterial

Das Ende vom Lied

Das Bonusmaterial der UHD von Oldboy ist reichhaltig, sehr reichhaltig. Was aber auch kein Wunder ist, denn immerhin liegen neben den beiden Filmdisks (BD und UHD) noch zwei weitere Bonus-Scheiben der Steelbox bei.
Die Filmscheiben kommen zunächst mal mit den drei bekannten Audiokommentaren daher. Auf Disk drei gibt’s dann ein zehnteiliges Making-of mit gut 110 Minuten Länge, ein dreieinhalbstündiges! Videotagebuch sowie elf Interviews mit Cast & Crew, ein Featurette vom Cannes-Filmfestival und entfallene Szenen sowie ein Musikvideo. Die vierte Disk hält dann den Film „Old Days“ parat. Dieser datiert aus dem Jahre 2016 und ist die offizielle Dokumentation zu Chan-wooks Meisterwerk – ein Muss für Fans des Films.
Insgesamt bleibt hier kein Wunsch offen.

Fazit

Oldboy ist ein absolutes Meisterwerk des asiatischen Kinos. Optik, Storywendungen, Gewaltinszenierung, Schauspiel von Choi Min-sik – sämtliche Details werden auf höchstem Niveau zu einem Gesamtkunstwerk verknüpft.
Die UHD hängt die vor zwei Jahren erschienene Blu-ray ab – und das nicht nur aufgrund der nun wieder vorhandenen Zeichnung in dunklen Bildanteilen. Die Farbgebung ist in praktisch jeder Situation passender bzw. neutraler, wo sie neutral sein sollte. Die Schärfe/Auflösung in der Tiefe ist deutlich besser und das drastische Korn durch die Überkontrastierung der Blu-ray ist per UHD wesentlich angenehmer und filmischer. Dieses Vier-Disk-Steelbook ist ein Pflichtkauf für Fans des Films!
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 55%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 75%

Bonusmaterial: 100%
Film: 90%

Anbieter: Capelight Pictures
Land/Jahr: Südkorea 2003
Regie: Park-Chan wook
Darsteller: Choi Min-sik, Yu Ji-tae, Kang Hye-jeong, Ji Dae-han, Oh Dal-Su, Kim Byoung-ok
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 120
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Capelight Pictures)

Trailer zu Oldboy

Oldboy - Official UK Trailer HD

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7 Kommentare
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dc_coder_84

Haben Sie auch schon „Die Taschendiebin“ vom gleichen Regisseur wie „Oldboy“ gesehen?

dc_coder_84

Okay, ich habe gerade eine Paypal-Zahlung an Sie veranlasst mit einer kleinen Nachricht 🙂

dc_coder_84

In Anbetracht der aktuellen Situation mit dem Corona Virus, lassen Sie sich ruhig Zeit!

David Hilbert

Die UHD gibt es übrigens nicht nur im neuen Steelbook, sondern auch für nen schmaleren Groschen im Capelight-Shop als „Austausch-Disc“ für das Mediabook zu kaufen. Wer also eine der vorhergehenden VÖs hat, muss nicht zwingend nochmal tief in die Tasche greifen, um den Film auf UHD zu geniessen. 🙂

amano

Dass doch zum Teil stark gefiltert wurde, ist schade und wertet die VÖ doch ziemlich ab: https://caps-a-holic.com/c.php?a=3&x=417&y=161&d1=13458&d2=13570&s1=135088&s2=136635&l=0&i=13&go=1