Blu-ray Review
OT: Oppenheimer
Zerstörer der Welten
Der beste Film des Jahres?
Inhalt
J. Robert Oppenheimer ist brillanter theoretischer Physiker mit zwei linken Händen bei der Laborarbeit. Als Niels Bohr sein Talent entdeckt und ihm empfiehlt, in Göttingen zu studieren, macht sich Oppenheimer genau dorthin auf. Während die Quantenphysik in Europa durch zahlreiche Vertreter auf dem Vormarsch ist, liegt sie in den USA brach. Ein Grund für Oppenheimer, wieder in die Staaten zu gehen. Dort macht sich 1938 die Kunde breit, dass es deutschen und österreichischen Wissenschaftlern gelang, Atomkerne zu spalten. Oppenheimer ist sofort klar, dass diese Tatsache genutzt werden könnte, um eine extrem wirkungsvolle Bombe zu entwickeln. Nachdem die Nazis den Zweiten Weltkrieg beginnen, lässt sich Oppenheimer ins Manhattan-Projekt einbinden, um den Nazis zuvorzukommen …
1.029 und 1.085 – das sind die Zahlen, die Christopher Nolan bislang bei seinen beiden erfolgreichsten Filmen schrieb. 1,02 und 1,08 Mrd. Dollar spielten The Dark Knight und The Dark Knight Rises an den internationalen Kinokassen ein. Freilich als Popkultur-Filme, die aus einem beliebten Comic-Universum stammen und auf rasante Action sowie haarsträubende Spezialeffekte setzten. Nachdem Nolan das Post-Covid-Kino mit Tenet wieder aus dem Koma erweckt hatte, freuten sich viele auf sein nächstes Werk. Als klar wurde, dass dies ein Biopic über den Wissenschaftler sein würde, der als „Vater“ der Atombombe gilt, wurde es zunächst still. Waren es neben den Batman-Filmen nicht vor allem vielschichtige (SciFi)Thriller mit doppeltem Netz und dreifachem Boden, die das Publikum (und deren Gehirnschmalz) in ihren Bann zogen? Würde ein drei Stunden dauernder Film über eine reale Person überhaupt eine Faszination ausüben können? Nicht wenige vermuteten im Vorfeld den ersten echten Flop aufseiten des Regiewunderkinds oder lupften zumindest mal eine Augenbraue. Doch die Kritiker und Pessimisten hatten nicht mit der Sprengkraft (muahaha) einer Kinokombination gerechnet, die kaum dynamischer hätte ausfallen können. Wie schon in der entsprechenden Rezension erwähnt, haben sich die zwei extrem unterschiedlichen Filme zu einem Paket entwickelt, das sich gegenseitig massiv befruchten konnte. Angestachelt durch das in allen Medien durchgenudelte Barbenheimer fanden vermutlich auch viele den Weg in die Lichtspielhäuser, die tendenziell nicht zwingend in ein Biopic über Robert Oppenheimer gegangen wären. Am Ende standen 950 Mio. Dollar Kinoeinspiel unter dem Strich (bei „nur“ 100 Mio. Dollar Budget) und Nolan hatte nach Memento seinen profitabelsten Film vollbracht. Was umso mehr verwundert, da Nolan mit Oppenheimer nach dem Zerwürfnis mit Warner zum ersten Mal seit über 20 Jahren zu einem anderen Studio wechselte.
Möglich, dass ein ähnliches Konzept zu einer anderen Zeit nicht im gleichen Maße aufgegangen wäre. Möglich sogar, dass Nolans Oppenheimer gefloppt wäre, hätte er ihn vor drei Jahren anstelle Tenet ins Kino gebracht. Fernab von Möglichkeiten, Eventualitäten und Hypothesen darf man aber festhalten, dass der dreistündige Film stellvertretend für eine Vielzahl ähnlich gelagerter, hervorragend inszenierter, im Kino aber untergegangener Werke mit Arthaus-Touch die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er verdiente. Denn Oppenheimer fesselt. Und das nicht zu knapp. Denn was sich vor dem Zuschauer in den drei Stunden entfaltet, ist ein an Spannung kaum zu überbietendes Szenario, das aus historischen Ereignissen ein Maximum an Dynamik und Thrill holt – und das, obwohl man weiß, wie die Geschichte ausgeht, bzw. worauf es hinausläuft. Nolan fackelt hier (bis auf den unvermeidlichen Knall) kein Actionfeuerwerk ab, sondern konzentriert sich auf die Charaktere. Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs entfaltet sich die Story, die den unterschiedlichen politischen Einstellungen der Protagonisten ebenso Rechnung trägt wie deren persönlichen Befindlichkeiten und den historischen Fakten. Nolan wäre aber nicht Nolan, wenn er das Ganze nicht etwas anders erzählen würde als andere. Wie schon bei Tenet lässt er Oppenheimer alles andere als linear verlaufen. Unfassbar gut geschnitten (da ruft der Oscar) greifen die verschiedenen Zeitebenen erst nach und nach ineinander und erzählen den Film auf unnachahmliche Art und Weise. Das als profanes Mittel abzuwerten, eine an sich eher wenig aufregende Geschichte spannend zu halten, wird weder den Figuren gerecht, noch der Erzählung an sich. Denn auch ohne profundes Wissen in Quantenphysik bereitet der Film die wissenschaftlichen Hintergründe spannend wie ein Thriller auf.
Oppenheimer verknüpft auf innovative Art und Weise drei Zeitebenen miteinander: Oppenheimers Werdegang zum führenden Wissenschaftler der Quantenphysik, die ihn für ein paar Jahre auch nach Deutschland führte; der Weg zum Bau und Zünden der ersten Atombombe und die Zeit, die dem „nuklearen Urknall“ folgte. Nolan konzentriert und fokussiert sich vollkommen auf seine Figuren. Und davon gibt’s reichlich. Innerhalb der drei Stunden Laufzeit müssen Wegbegleiter, Wissenschaftskollegen, Politiker, Gegenspieler und nicht zuletzt die Frauen Oppenheimers vorgestellt und beleuchtet werden. Und das gelingt geradezu famos. Während einem in den allermeisten Actionspektakeln abseits von 2 bis 3 Figuren der Rest zwischen herzlich und vollkommen egal ist, schafft Nolan Raum für ein gutes Dutzend relevanter Charaktere. Natürlich spielt ihm in die Karten, dass er das Who’s who der Filmindustrie versammeln konnte, und diese weitgehend für deutlich geringere Gagen als sonst üblich agieren. Angefangen bei Cillian Murphy als Oppenheimer über Emily Blunt und Florence Pugh in den Rollen der beiden wichtigsten weiblichen Bezugspersonen, bis hin zu Robert Downey jr. als Intrigant Lewis Strauss, Matt Damon als General Groves, Kenneth Brannagh als Niels Bohr oder Gary Oldman als Präsident Truman, geht hier wohl der feuchte Traum eines jeden Regisseurs in Erfüllung. Die Präsenz, die von all diesen Darstellerinnen und Darstellern ausgeht, ist enorm und fördert die Bindung an die Figuren. Ein Dialog wie der Erste zwischen Oppenheimer und Groves nach 45 Minuten ist derart, brillant geschrieben, pointiert vorgetragen und packend gespielt, dass 90 Prozent der Filme da draußen sich die Finger nach solch einer Szene lecken würden.
Oppenheimer selbst war sicherlich eine streitbare Persönlichkeit. Definitiv mit narzisstischer Persönlichkeit ausgestattet, im Privaten alles andere als monogam unterwegs und als politisch links eingestellter Mensch durchaus bisweilen radikal in seiner Haltung porträtiert Murphy die zerrissene Person mit einer Inbrunst und einem Charisma, dass man bisweilen staunend vor dem TV oder der Leinwand sitzt. Dieser Fokus, der wie ein Brennglas auf der zentralen Figur sitzt, bewirkt eine unglaubliche Faszination für den Film an sich. Und sie lässt Raum für unterschwellige Kritik an den USA. Speziell die Tatsache, dass man Oppenheimer trotz seiner Nähe zum Kommunismus (bzw. zumindest einigen sehr offen kommunistisch eingestellten Personen) nur zu gerne ins Manhattan-Projekt holte, um einfach „schneller als die Nazis“ zu sein, schält aus der Erzählung heraus reichlich Kritik gegenüber dem ambivalenten bis scheinheiligen Verhalten der USA. Nur typisch, dass man Oppenheimer (als man ihn nicht mehr für so nützlich erachtete) exakt jene Dinge zur Last legte, über die man Jahre zuvor noch so generös weggesehen hatte. Tja, und dann sind sie vorüber, die drei Stunden Film. Und man fragt sich, warum man Nolan eingangs nicht zugetraut hat, einen Film zu inszenieren, der das oberflächliche Spektakel gegen ein Charakterstück austauscht. Dass der Regisseur in Oppenheimer keinerlei! CGI anwenden musste, um seine Vision zu präsentieren, wird fast zur Fußnote, beeindruckt in der Reflexion aber umso mehr. Auch wenn, wie für kurze Zeit mal herumgeisterte, keine echte Atombombe gezündet wurde. So weit geht selbst ein Christopher Nolan nicht. Lobend zu erwähnen, ist der Score, der erneut von Ludwig Göransson kommt, den Nolan auch schon bei Tenet ans Werk ließ. Der Schwede erschafft durch seine Kompositionen eine kongeniale Dynamik (mal traumwandlerisch, mal dramatisch, mal triumphal), welche die Bilder dermaßen kraftvoll unterstützt, dass man mit Gänsehaut zurückbleibt.
Bild- und Tonqualität BD
Wie von Nolan mittlerweile gewohnt, erscheint auch sein jüngstes Werk mit einer Formatmischung, die immer wieder zwischen 2.20:1 und 1.78:1 wechseln. Es beginnt mit IMAX-Szenen in geöffnetem 1.78:1, in denen Murphys Kopf formatfüllend und überlebensgroß auf der Leinwand erscheint. Beeindruckend. In dieser Szene könnte zwar das Encoding etwas sauberer sein, aber das relativiert sich in den folgenden Schwarz-Weiß-Elementen, die das Filmkorn äußerst homogen wiedergeben. Bei diesen monochromen Szenen gibt es wirklich kaum etwas zu mäkeln – trotz der Laufzeit von drei Stunden, die naturgemäß dafür sorgt, dass etwas stärker komprimiert werden muss, um die 50-GB-Disk nicht zu sprengen. Auch die anfänglichen Feuerelemente werden recht präzise abgebildet – Banding ist hier in den Farbübergängen allerdings ganz dezent zu erkennen. Und dann gibt’s auch echte Totalausfälle im Encoding wie zu Beginn von Kapitel drei, wo der blaue Himmel ganz unschön unregelmäßige Körnung zeigt, die auch im laufenden Bild wenig homogen erscheint (16’36). Regelrechte Blockartefakte gibt’s dann beim dunklen Kapitelbeginn bei 111’19, wo der dunkle Bereich unten ein äußerst unschönes Eigenleben führt.
Dass Christopher Nolan kein Fan von 3D-Tonspuren ist, weiß man mittlerweile. Und so gibt’s auch für Oppenheimer „nur“ herkömmliche Surround-Tonspuren. Fürs Deutsche liefert man DTS in 5.1 und für den O-Ton DTS-HD-Master in 5.1. Spannend ist beim Regisseur oft, wie das Soundeffekte-Stimmvolumen-Verhältnis ist. Denn nicht selten lässt Nolan die Dialoge in den Hinter-, bzw. die Musik in den Vordergrund mischen. Bei Tenet war das vor allem im O-Ton bisweilen so drastisch, dass man die Dialoge nur mühsam verstehen konnte. Doch hier geht’s harmonischer zu. Aber von vorn: Schon die Regentropfen direkt zu Beginn klingen super atmosphärisch. Und was an Dynamik, Bassgewalt und Intensität abgefeuert wird, wenn die Explosion (bzw. Teile davon) nach einer Minute gezeigt wird, schlägt JEDE! Tonspur der letzten Monate in puncto Druck, Lautstärke und Vehemenz. Wer hier noch gegen eine „achsokomprimierte“ dts-Spur wettert, der höre sich Oppenheimer mal im Vergleich zu den am Mischpult tot komprimierten Disney-Atmos-O-Ton-Spuren der letzten Jahre an. Auch wenn Nolan Atmos verweigert – das, was er hier abmischen ließ, ist allererste Sahne. Natürlich ist der Film über weite Strecken dialogzentriert. Dennoch setzt er in Rückblenden oder Flash Forwards immer wieder Akzente. Nicht nur einmal gibt’s kurze Einschübe der Explosion; nicht nur einmal donnert es, während Oppenheimer im Bett liegt und Dinge visualisiert. Dazu gesellt sich eine beständig aktive Surroundspur, die sämtliche Soundeffekte wunderbar unterstützt. Sich das spätabends mit empfindlichen Nachbarn anzuhören, dürfte für schnelles und energisches Klingeln an der Wohnungstür sorgen. Und damit sind wir bei einem Manko: Man kann den Film eigentlich nicht nachbarschaftskompatibel leise anschauen. Denn wenn man so weit zurückdreht, dass die Soundeffekte erträglich laut sind, kommen Dialoge einfach zu leise zum Ohr – ein ähnliches Thema also wie bei Tenet. Im dedizierten Heimkino und ohne unmittelbare Nachbarn dürfte die DTS-Spur aber für die nächsten Monate als Referenzscheibe genutzt werden. Spätestens mit der Sequenz nach 118 Minuten, wenn die Schallwelle zu den Zuschauern der Explosion vordringt.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bild- und Tonqualität UHD
Wie oben bereits beschrieben, bekommt man auch bei Oppenheimer gewohnte Kost von Christopher Nolan. Zum Einsatz kam eine Mischung aus analogen 65mm-/IMAX- und analogen 35-mm-Kameras. Wie bei Nolan gewohnt, wechselt das Bildformat zwischen „Vollbild“ 1,78:1 und 2.20:1. Drei verschiedene Panavision-65-mm-IMAX-Geräte kamen zum Einsatz und daneben noch die Arriflex 435 (für die Zeitlupenszenen) und die Panavision Panaflex System 65. Vom Gesamtmaterial wurde eine 4K-Kette erstellt. Universal gradete für die Disk dann mit HDR10 und einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Im laufenden Bild zeigt sich erst einmal ein in Teilen doch sichtbar dunklerer Look. Das nimmt der etwas grünlich wirkenden Anfangsszene mit Murphy zwar die Farbigkeit und liefert satter schwarze Haare, aber ein wenig düster ist es schon. Auf der anderen Seite gibt’s das deutlich besser durchzeichnete Feuergebilde nach 45 Sekunden, das zudem durch das bessere Encoding und die höhere Farbtiefe auch authentischer gekörnt ist und ohne Banding auskommt. Auch bei der Explosion nach 115’51 sieht man über die HDR-Scheibe wesentlich mehr im Feuer als über die überstrahlende Blu-ray. Ebenfalls deutlich besser ist das Filmkorn bei 16’36 im Himmel aufgelöst, wo die Blu-ray völlig aus dem Tritt geriet. Hier sieht man bei den Gittern im Kirchturm auch erkennbar mehr Auflösung. Die etwas dunklere Abstimmung sorgt in den gut ausgeleuchteten Tageslichtszenen indes für einen knackigeren Kontrast und blaueren Himmel. Das macht im gut verdunkelten Heimkino schon richtig Spaß. Bei 59’56 erkennt man am Häuschen oben rechts auch wieder mehr Details. So sieht man, dass es sich um zwei parallel verlaufende Kabel und nicht um eins handelt. Auch die Schrift auf dem Schild ist besser erkennbar. Die Blockartefakte bei 111’19 zeigt die HDR-Disk ebenfalls nicht, was hier wirklich für mehr Ruhe sorgt – auch wenn die Spitzlichter in dieser Szene wirklich mehr Punch haben dürften. Abgesehen vom eher konservativen HDR-Grading hängt die 4K-Disk die Blu-ray aber vor allem in der authentischen Wiedergabe der analogen Filmkörnung sowie immer dort ab, wo die Blu-ray echte Fehler produziert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist in den Explosionen etwas knackiger und tauscht Gelbanteile gegen etwas orangebetontere Farben.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Disk zeigt sich hier souveräner und bleibt dennoch sehr gut kontrastiert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … fällt durchaus auf, dass die 4K-Disk mehr Detailauflösung hat.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … von der HDR-Scheibe knackiger und kontrastreicher dargestellt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Zunächst in der Übersicht, in der man es bereits erahnen kann. Außerdem geht die HDR-Disk hier ebenfalls besser mit den hellen Bereichen um.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk mit besserem Encoding stellt sämtliche Bereiche sauberer dar. Gerne dafür beide Bilder mal in einem neuen Tab öffnen und in voller Größe anschauen. Auch erkennbar: Die deutlich bessere Auflösung der feinen Details.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist zwar kein Dynamikmonster, sieht aber in Summe doch etwas intensiver aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD hat die Probleme nicht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Manche PC-Monitore werden es darstellen, manche nicht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist artefaktfrei.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Und der Unterschied wird schon einwandfrei erkennbar. Wie gesagt: Auf einem selbstleuchtenden TV tritt das deutlich zutage. Auch auf einem Beamer wird man das erkennen können.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Oppenheimer liegt komplett auf der dritten Blu-ray, die dem Set enthalten ist. Dort finden sich dann neben dem Trailer noch vier Featurettes. Eines davon ist ein Q&A mit der Presse vom Juli 2023, das rund eine halbe Stunde läuft. Mit von der Partie ist auch der Autor der Buchvorlage sowie einige Wissenschaftler. Da der Interviewer verhältnismäßig gute Fragen aufwirft, ist die Runde durchweg spannend und liefert auch Antworten, mit denen man nicht gerechnet hatte. Im ersten Featurette geht es um die Entstehung des Films selbst. Aufgeteilt in sieben Kapitel läuft das Making-of 73 Minuten und taucht wirklich tief in die Hintergrundgeschichte sowie die Motivationen von Nolan ein. „Innovationen beim Film“ kümmert sich knapp zehn Minuten lang um die analoge Filmtechnik, die Nolan für Oppenheimer einsetzte. Hier kommt unter anderem Kostas Theodosiou zu Wort, der als leitender Kolorist bei FotoKem arbeitet und es geht vor allem um die spezielle Anforderung, 65-mm-Schwarz-Weiß-Film von Kodak zu bekommen. Denn dieses Format wurde jahrzehntelang nicht mehr hergestellt und auch seit Ewigkeiten nicht mehr prozessiert. Offenbar war das Risiko nicht gering, dass in diesem (Lern)Prozess durchaus das Filmmaterial hätte zerstört werden können. Mit „Das Ende aller Kriege: Oppenheimer & die Atombombe“ bekommen wir noch einmal einen knapp anderthalbstündige Doku über Oppenheimer, die auch deutsch voiceovert werden kann.
Fazit
Oppenheimer liefert Erzähl- und Schauspielkino auf allerhöchstem Niveau. Was Nolan hier an Figurenkonzentration und spannender Aufbereitung der bekannten Geschichte in Verbindung mit einem kongenialen Schnitt abliefert, ist grandioses Kino. Und dazu braucht’s gar nicht den üblichen Nolan-Bombast, sondern gute Schauspieler (die’s gleich im doppelten Dutzend gibt), fokussierte Inszenierung und überwältigende Bilder. Der beste Film des Jahres? Ja, der beste Film des Jahres!
Der äußerst dynamisch Sound tut sein Übriges zum Gelingen dazu. Dass hier „nur“ eine DTS-Spur fürs Deutsche genutzt wurde, ist zu keiner Zeit ein Mangel. Besser klang zuletzt kein Film. Die UHD Blu-ray schlägt die teils mit Artefakten kämpfenden Blu-ray dazu deutlich.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 90%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 100%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 100%
Bonusmaterial: 100%
Film: 100%
Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA/GB 2023
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Cilian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon, Robert Downey jr., Florence Pugh, Josh Hartnett, Casey Affleck, Rami Malek, Kenneth Brannagh
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,78:1 & 2,20:1
Laufzeit: 180
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 186 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Danke für das Review! Auch ich verfolge immer mit großem Interesse diese Seite.
Ich habe jetzt schon die zweite 4K Disc von Oppenheimer eingelegt und bei beiden Discs höre ich an der exakt selben Stelle in der deutschen Tonspur (47:22) immer ein Knacksen über den Panasonic UB824, über die PS5 nicht. Auch im Internet finde ich nichts zu diesem Fehler. Hat vielleicht noch jemand etwas entdeckt oder weiß, wie ich Abhilfe schaffen könnte?
Beste Grüße
Danke für das tolle Review!
….ich fand den Film richtig anstrengend zu schauen….aber auch im Positiven! Alleine der Soundtrack eine WUCHT!!! …deswegen auch der zweite Kinobesuch…um den Film einfach besser „genießen“ zu können…und ich wollte ihn auf jeden Fall auch im IMAX Format sehen…..bin deswegen sogar noch Stuttgart/Leonberg gefahren…..39x21m Leinwand!!! (Größe IMAX-Kinoleinwand der Welt….Wahnsinn. Ein echtes Highlight dieses Jahr. Kann das Kino jedem empfehlen!!!!
Dickes Lob mal an dieser Stelle………..deine Webseite klicke ich mind. 1 x pro Tag an…..warte sehnsüchtig auf spannende und neue Rezensionen….
Grüße aus Bayern!!!
Denny
Hi Denny,
danke dir für das liebe Feedback. Und ins IMAX nach Leonberg muss ich auf jeden Fall auch mal.
…Servus. Ich lese gerade dein Review 2023……und klar….denke ich dann bei Deinem Top 5 Filme wieder an meine Kino-Besuche 2023….es waren sehr viele..für meine Verhältnisse :)))…OPPENHEIMER auch bei mir klar die Nr. 1…..ich überlege sogar ob ich diese Woche noch nach Berlin Düse um mir eine „Christoper Nolan Doppel Feature“ gönne…..Interstallar und nochmal Oppenheimer in der analogen 70mm Version……..
…in diesem Sinne auf eine neues, spannendes Kino-Jahr 2024!!!!!
Ich bin gerade mal froh, dass ich hier die Kommentare gelesen habe. Ich habe nämlich auch schon angefangen, nach einem neuen OLED Ausschau zu halten. Das Ding hat vor allem gegen Ende so stark geflackert, dass ich dachte mein OLED von 2018 hat sich verabschiedet. Mir ist so ein flackern hin und wieder vorher mal bei einigen Filmen aufgefallen, hab dann den HDMI Port gewechselt und das Kabel und dann flackert der Oppenheimer plötzlich auf meinem Gerät im späteren Verlauf immer stärker. Jetzt kann ich wohl beruhigt den Kauf eines neuen Gerätes verschieben ;)))) – Film war übrigens anstrengend und eher mau. Ich mag starkes Schauspielerkino, mit den verschiedenen Zeitebenen im Schnitt übertreibt es Nolan hier aber gewaltig. Am Ende hab ich ihn vor allem wegen Cilian Murphy bis zum Ende durchgehalten – großartig gespielt (im Original). Aber mit dem Film kann ich wenig anfangen, er ist auch nicht durchweg historisch korrekt und den Soundtrack hätte ich am liebsten abgeschaltet. Anstrengend. Nur meine Meinung.
Schönes Review. Spiegelt meine Meinung wider.
ABER: WIE KONNTEST DU NUR UNSEREN EINZIGEN HOLLYWOOD SCHAUSPIELER VERGESSEN ZU ERWÄHNEN?!?! SKANDAL! xD
Ich muss zugeben, dass ich mit dem Schweighöfer auch nicht so richtig warm wurde, aber nach den letzten Show Auftritten ist er mir dann doch immer sympathischer geworden. Klar, als deutscher ist das schwer zu akzeptieren wenn er mal ne ernste Rolle spielen soll – auch ich steck ihn für gewöhnlich sofort in die Comedy Schublade – aber Talent ist eigentlich schon vorhanden.
Wen genau habe ich vergessen? Muss mir durchgegangen sein 😛
Ich bin kein großer Fan von diesen Prestige-Auftritten deutscher Schauspieler in großen US-/GB-Produktionen. Aber hier hat er immerhin nicht genervt. Ist ja schon was.
.. er hat genervt! :o) Gelingt manchen Talenten sogar durch bloße Anwesenheit.
Freue mich auf ein zweites gucken am Wochenende. Im Kino war nicht vollends überzeugt. Einzig der Soundtrack war eine klare 1.
Tenet fand ich im Kino aber auch nicht komplett überzeugend weil auch da einfach so viel passiert ist und ich Schwierigkeiten hatte dem ganzen zu Folgen. Gucke auch immer OV.
Tenet nach dem zweiten Mal gucken, ist für mich aber ein grandioser Film und in meiner Top 3 von Nolan.
In Oppenheimer sind mir einfach zu viele bekannte Schauspieler in den kleinsten Rollen. Hätte mich nicht gewundert wenn Merryl Streep als der Nachbarshund noch aufgetaucht wäre.
Aber mal schauen nach dem zweiten gucken..
Ein echter super Film und ich freue mich dass „so ein Film“ Erfolg an der Kinokasse hat. Aber ich werde nie verstehen wieso fast jeder Nolan Film wie ein Meisterwerk behandelt wird.
Ich stimme dir zu Timo. Oppenheimer war
wohl stellvertretend für viele andere Top Filme so erfolgreich.
Die größte Schwäche des Filmes war meiner Meinung nach die Explosion der Bombe an sich. Echt spannend inszeniert… man kann es kaum abwarten und dann… ein Feuerball wie aus Rambo III. Nolan würde ab und zu etwas mehr CGI gut tun (ich schaue in Richtung „Dunkirk“)
Die Handvoll Shots könnten sie ja dann in 8K raus rendern.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die UHD Scheibe. Danke für dein Review und die Seite!
Danke Timo für das, wie immer interessante Review.
Schön, das die Qualität von Oppenheimer so positiv ausgefallen ist.
Mal eine Frage aus reiner Neugier. Gehst du häufig ins Kino oder
wartest du bis die Filme in physicher Form erhältlich sind?
Hi Volker,
ich würde gerne öfter ins Kino gehen, schaffe es aus Zeitgründen neben der Arbeit hier am Blog aber maximal 1-2 im Jahr.
Ich muss zugeben, dass Oppenheimer mich nach Ewigkeiten nochmals in ein Lichtspielhaus gezogen hat. Manche Filme muss man wohl im Kino geniessen.
Hast du beim deutschen DTS Ton und dem englischen DTS-HD MA Ton keinen Unterschied in dem Bass gehört? Die Deutsche klingt wirklich mega, mich interessiert es nur, ob du wenigstens einen klitzekleinen Unterschied gemerkt hast?
Den Film fand ich ja nicht so berauschend, aber hier geht es mir vornehmlich um die technischen Aspekte, auf die inhaltlichen Schwächen will ich daher gar nicht eingehen. Vielen Dank für die wie immer sehr ausführliche und erhellende Analyse. Im Heimkino werde ich dem Film definitiv noch einmal eine Chance geben, das klingt sehr vielversprechend.
Jennifer Lame hat sich den Oscar for den besten Schnitt mehr als nur verdient. Selten war ein dreistündiges, mit Dialog vollgepacktes Drama so kurzweilig. Und auch wenn der Barbenheimer Hype zu 100% an dem Erfolg beteiligt war, ist es dennoch dem Film und allen Beteiligten letztlich zu verdanken, wenn unterm Strich fast eine Milliarde (!!!) und damit das erfolgreichste Biopic der Filmgeschichte stehen.
Klasse Review zu einem Klasse Film auf einer Klasse umgesetzten 4k UHD.
Vom wuchtigen Ton war ich selber sehr überrascht, da ich erst nicht viel erwartet habe als ich gelesen habe dass der Ton nur in DTS 5.1 vorliegt. Aber Holla die Waldfee rummst das gut. Gut dass ich keinen Subwoofer habe, sonst bräuchte ich wohl jetzt neue Fenster.
Hallo Timo und vielen Dank dir für dein fantastisches Review! Du scheinst Nolan genauso zu bewundern wie ich oder? Leider muss ich gestehen, dass ich im Kino nach etwa 2/3 Laufzeit etwas bei den Dialogen geschlafen habe ( ja, sowas gibt es bei diesem Film tatsächlich). Aber ansonsten ist mir natürlich auch in etwa klar gewesen, was ich da gerade gesehen hatte.
Übrigens, du schreibst in der 4K Abteilung einmal vom Format 1,85:1 und ein andermal von 35mm Film. Meines Wissens wurde allerdings Oppenheimer zu 100 % in 65 mm gedreht ( horizontal und vertikal). Und die IMAX Szenen sind ja in 16:9, also in 1,78:1. Zumindest habe ich das im Netz so gelesen.
Schön auch zu lesen, dass sich die 4K Scheibe wieder einmal auch wegen der Kompression lohnt. Da stellt sich mir allerdings die Frage, wieso Universal bei der normalen Blu-Ray den Film nicht auf zwei Scheiben verteilt hat. Allerdings warte ich mal ab, ob sich beim Preis noch was tut. 😉
Also tausend Dank dir für dein sehr interessantes und informatives Review und weiterhin ganz viel Spaß beim Rezessieren, Timo 🙂
Hi Markus,
das mit 1,85:1 war natürlich Quatsch. Das muss 1,78:1 sein. Was die 35-mm-Film-Anteile angeht, so wurde auch eine Arriflex 435 verwendet. Offenbar für die Shots der „visuellen Effekte“, da die 435er in der Lage ist, bis zu 150 fps aufzunehmen – was die Zeitlupeneffekte der Bombenexplosion ermöglichte. Die 435 nutzt 35-mm-Filmmaterial.
Ich habe den Satz aber natürlich missverständlich geschrieben und es jetzt inhaltlich so formuliert, dass es passt.
Interessant! Das wusste ich gar nicht, dass auch 35mm Film zum Einsatz kam. Wieder was gelernt. Ich meine, dass das bei der IMDB vor ein paar Monaten noch nicht drin stand 😉
Dass du von Oppenheimer eine Rezession machst, war mir klar. Was ist eigentlich dein nächstes Projekt?
Ich muss es einfach schreiben, weil ich keine Ahnung habe, warum jeder zweite Deutsche die Wörter ‚Rezession‘ und ‚Rezension‘ vertauscht. 😀
Eine Rezession bezeichnet einen Wirtschaftsrückgang oder ein Minuswachstum bezüglich des Bruttoinlandsproduktes zum Vorjahr.
Bitte nicht persönlich nehmen, aber – warum auch immer – schreibt das jeder Zweite in Deutschland verkehrt. Vielleicht liegt es ja auch am auto correct, aber ich möchte es trotzdem einfach erwähnen. 😀
Bevor’s hier zu einer Rezession in puncto Kommentaren geht, können wir auch einfach den ganz einfachen Weg gehen und schreiben „Kritik“ oder „Review“. Da gibt’s dann keine Verwechslungsgefahr mehr 😉
@Markus: Die IMDB ergänzt manchmal auch nachträglich noch. Bei den Zeitlupeneffekten war’s aber relativ klar, dass eine Arriflex 435 zum Einsatz kam, da die fetten IMAX-Systeme nicht die fps-Zahlen schaffen. Man findet im Netzt auch irgendwo ein Foto davon, wie die 435 am Set zu sehen ist.
Filme: Aktuell ist RENFIELD 4K abgeschlossen, es folgen PEARL und zwei (noch geheime Scheiben). Außerdem liegt hier noch eine ganze Menge herum, das eigentlich auch drauf wartet, ein Review zu bekommen.
Ok, das Wort Review ist notiert. Ich hoffe, ich hab es beim nächsten Mal nicht vergessen 😉
Dass die IMDB nachträglich ändert, ist mir tatsächlich auch schon aufgefallen. Was ich mich jetzt allerdings frage, ist, in welchem Format die 35mm Szenen gefilmt wurden? 2,39:1? Weiß das jemand unter euch?
Renfield ist doch der neue Film von Nicolas Cage oder? Da bin ich mal gespannt! 🙂
Freue mich auf deine Meinung zu Renfield! Und auf auf die Bewertung zum 4k-Bild. Überlebe, ob ich mir das Steelbook zu Weihnachten schenken soll. 😀
Review ist bereits online 😉
Vielen Dank für die, wie immer, großartige Review zu einem großartigen Film.
Bin da ganz bei dir, selten war ein „Biopic“ -trotz erwartbarem Ausgang -so spanend und mitreißend inszeniert. Tolle Schauspieler, an tollen Schauplätzen, mit tollen Dialogen und ja, wieder einmal unfassbar (einmal noch) tolle Bilder vom wunderbaren Hoyte van Hoytema.
Die UHD hat wirklich ein beeindruckendes Bild – wobei ich gerade die etwas dunkleren Szenen ohne IMAX wirklich prima finde.
Der Ton ist, warum auch immer, wirklich sehr dynamisch trotz, oder vielleicht wegen der Abwesenheit von 3D Sound. Ich bekam mehrfache Ermahnungen meiner Chefin – trotz dialoglastigem Film – bzgl. der Lautstärke – aber mal echt, wann war Fussgetrampel so mitreißend in Ton, Bild und Szene?
PS: Ich habe kein Flimmern wahrgenommen – bin aber auch beamerfrei, nur geoleded.
Das einzigste, was mir im Kino ab und zu aufgefallen ist, ist, dass die Schärfe nicht immer ganz gepasst hat. Bei manchen Aufnahmen kann es bewusst gewählt worden sein, wenn z. B. Oppenheimer sich „aus dem Fokus“ bewegt hat, aber bei einigen anderen scheint das einfach ein Schnitzer zu sein 😉 Aber die Aufnahmen machen (zumindest für einen Laien wie mich) immer wieder den Eindruck, schwierig umsetzbar gewesen zu sein.
Fantastischer Film, tolles Review, dankeschön! Mir ist in einigen Sequenzen bei der UHD ein minimales Flackern des Bildes aufgefallen, bei Dir auch?
Nee, geflackert hat da bei mir nichts. Vielleicht hast du mal einen Timecode für mich?
Nicht direkt, das zieht sich durch den gesamten Film. Besonders sichtbar bei homogenen Flächen während der IMAX Sequenzen. Könnte auch mit dem Dynamic Tone Mapping des Lumagen Prozessors zu tun haben, obwohl mich das hier wundern würde. Ist jetzt aber auch nichts dramatisches und fällt nur minimal auf.
Ich kann das Flimmern/Flackern auch bestätigen. Das ist aber kein nur für diesen Film zutreffendes Phänomen. Man google „Interstellar 4K flicker“ – da findet sich die Auffälligkeit ebenso. Betroffen sind, so wie hier, eigentlich nur die IMAX Szenen (von allen Nolan Filmen). (Bei Interstellar am Anfang wenn der Dreck von der Terrasse gekehrt wird, kann man es gut erkennen.) Ich geh davon aus, dass es einfach „How IMAX and analog film works“ geschuldet ist. Aus meiner Sicht ist es sogar ein Qualitätssiegel und zeigt einmal mehr was für ein tolles Medium die 4K UHD Blu-Ray ist – sie verzeiht keine Fehler und zeigt den Film so wie es vorgesehen war, eben mit all seinen Fehlern. (Natürlich nur wenn sie richtig gemastert ist)
Von mir auch noch einmal an dickes Danke für die Rezension! Die Tonspur ist der Wahnsinn!
Hallo zusammen, ich kann das mit dem Flackern leider auch bestätigen (LGB9 55 Zoll). Für mich als Epileptiker ist das leider ein echtes Problem, kann die IMAX Szenen quasi nicht schauen (im Kino gab es keine Probleme).
So, noch mal explizit drauf geachtet. Ja, auch auf dem OLED ist das minimal zu erkennen. Ich war beim Schauen so „into it“, dass ich da echt nicht drauf geschaut habe. Aber ich erinnere mich, dass es bei TENET ähnlich war. Von daher sicherlich dem filmischen Prozess geschuldet – vielleicht auch den Scans vom IMAX-Material? Evtl. ist das eine Spur anspruchsvoller oder fehleranfälliger gegenüber Helligkeitsschwankungen. Wenn ein analoger Filmspezialist hier mehr weiß – gerne melden!
Kann flackern bestätigen. Z. B. Gegen Ende, wo Oppenheimer mit Einstein im Park redet, glaube ich. Dachte, Mein LG C9 Oled hat seine besten Tage hinter sich, aber bei anderen Inhalten war alles okay 😀
Wenn ihr die technischen Bildverbesserer eurer Anzeigegeräte für diesen Film vorübergehend deaktiviert sollte euer Bildflackern weg sein (bei manchen Herstellern auch als Filmmaker Modus hinterlegt)
Ändert Nix wie schon oben geschrieben ist es bei interstellar auch und das hat nix mit den bildverbesserern zu tun, die sind bei mir sowieso aus.