Blu-ray Review

OT: Ouija: Origin of Evil
Horrorbrett
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren darf man sich vor den Dämonen fürchten, die ein Spielbrett aus dem Jenseits ruft.
Inhalt
Los Angeles 1967: Alice Zander und ihre beiden Töchter Lina und Doris leben von Seancen, deren Verlauf von ihnen manipuliert wird. Während die Mama die Kunden betreut und den “Kontakt” zu den verstorbenen Anverwandten herstellt, sorgen die kleine Doris und die ältere Lina dafür, dass Kerzen ausgehen und geheimnisvolle Schatten auftauchen. Als Lina bei ihrer Freundin mit einem Ouija-Brett in Berührung kommt, schlägt sie ihrer Mutter vor, dass sie dieses auch während ihrer Seancen einsetzt, damit alles noch authentischer wird. Doch was zunächst ein Spiel für noch mehr Glaubwürdigkeit sein soll, entpuppt sich schon bald als ziemlich ernste Angelegenheit. Denn die Geister tauchen tatsächlich auf und sprechen durch Doris. Die denkt sich nichts dabei, dass ihr Dad zu ihr spricht, ihr bei den Hausaufgaben hilft oder sagt, wo im Haus sie eine Menge Geld finden kann. Allerdings bleibt es nicht dabei, denn ein böser Dämon ergreift von ihr Besitz und schon bald wird es für sie und die Menschen in ihrer Umgebung gefährlich …
Gut anderthalb Jahre nach Oujia – Spiel nicht mit dem Teufel inszenierte Mike Flanagan (Before I Wake) nun mit Ouija – Ursprung des Bösen einen Vorgänger, neudeutsch auch Prequel genannt. Waren es im 2015 ein paar Studentinnen, die dem mysteriösen Tod ihrer Freundin mit Hilfe des Geisterwelt-Brettes auf die Spur kommen wollten, ist es nun eine Mutter mit ihren zwei Töchtern, die die Geister nicht mehr los wird, welche sie gerufen hat. Zwar lief der Nachfolger in den USA für das produziertende Studio Blumhouse mit 34 Mio. $ nicht mehr ganz so erfolgreich wie der Überraschungshit von 2015 (50 Mio. $), doch aufgrund der günstigen Produktionskosten kann sich das allemal noch sehen lassen. Finanzielles Einspiel ist aber bekanntlich nur ein Faktor, der das Produktionsstudio freut. Dem Zuschauer geht’s mehr um Unterhaltungswert und Qualität des Films – und der ist durchaus vorhanden. Flanagan zeigt sich als Fan von 60er-Jahre-Genrefilmen, wenn er schon zu Beginn den Filmtitel in einem zeitgenössischen Rahmen einblendet. Der Look der Endsechziger bleibt auch im weiteren Verlauf bestehen und gerade die Austattung kommt schön authentisch rüber. Der Horroranteil der Geschichte lässt allerdings zunächst auf sich warten, was daran liegt, dass sich Ouija – Ursprung des Bösen zunächst auf die Geschichte konzentriert, die hinter der Familie Zander steckt.
Bild- und Tonqualität
aaOuija – Ursprung des Bösen spielt nicht nur in den 60ern, sondern unterstützt den Look durch sein stilisiertes und gefiltertes Bild. Die Körnung ist verhältnismäßig stark und richtig scharf wirkt es auch in Naheinstellungen nie. Umrisse von Details wirken stets ein wenig ausgefranst und Gesichter umgibt ein leichter Schein. Ab und an ist der Kontrastumfang ziemlich schwach, weil Innenräume völlig neblig wirken (46’10).
Wenn schon das Anzünden eines Streichholzes zu einem akustischen Highlight wird, dann darf man sich auf einen besonders effektvollen Film einstellen. Ouija – Ursprung des Bösen nutzt jede Gelegenheit, seine optischen Jump Scares durch entsprechend voluminöse Soundeffekte zu unterstützen. Da reicht dann schon mal das Öffnen einer Tür aus, damit man aufrecht auf dem Sofa sitzt. Und der Effekt, der über die rückwärtigen Speaker kommt, wenn Doris von dem schwarzen Wesen heimgesucht wird, gehört gar zum coolsten, was man in den letzten Monaten in dieser Art zu hören bekommen hat (42’00).
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von Ouija – Ursprung des Bösen warten siebe entfallene Szenen sowie ein Making of und zwei Featurettes. Dazu gibt’s noch einen Audiokommentar. Das Making-of läuft knapp zehn Minuten und könnte ein wenig gehaltvoller sein. In “Heim ist, wo der Schrecken wohnt” geht’s um die Hintergründe, die man sich für das Haus ausdachte und in “Das Mädchen hinter Doris” wird die Wichtigkeit der Schauspielerin hervorgehoben, die Doris porträtiert.
Fazit
Ouija – Ursprung des Bösen ist ein zum Ende hin effektvoller Dämonengrusler, dem ein wenig mehr Tempo zu Beginn gut gestanden hätte. Die überdurchschnittlichen Darsteller machen aber einiges wieder wett. Und für Freunde des Vorgängers schließt sich ein (kleiner) Kreis.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 85%
Tonqualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 40%
Film: 60%
Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Mike Flanagan
Darsteller: Elizabeth Reaser, Annalise Basso, Lulu Wilson, Henry Thomas, Parker Mack, Sam Anderson, Halle Charlton
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 99
Codec: AVC
FSK: 16