Panic Room 4K UHD

4K Technik-Review

Sony Pictures Entertainment, 06.03.2025

OT: Panic Room

Unterstützt die Arbeit an meinem Blog, indem ihr den Film bei Amazon kauft. *

Indoor-Bunker

Nach Sieben folgt nun auch Panic Room als 4K-Disk eines Fincher-Films. Ist dieser genauso stark nachträglich korrigiert worden?

Inhalt

Meg gefällt das Anwesen

Nach der Trennung von ihrem Ehemann suchen Meg und ihre Tochter Sarah eine neue Bleibe und finden ein beeindruckendes, aber ungewöhnliches Stadthaus in New York. Bei einer Besichtigung erklären die Makler, dass das Gebäude mit einem hochmodernen Panikraum ausgestattet ist – einem geheimen, sicheren Raum, der im Notfall Schutz bieten soll. Beeindruckt von der Sicherheit des Hauses entscheiden sich die beiden, dort einzuziehen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass dieser Panikraum weit mehr ist als nur eine Schutzmaßnahme. Als in einer Nacht drei maskierte Einbrecher das Haus betreten, suchen Meg und Sarah Zuflucht im Panikraum. Doch die vermeintliche Sicherheit verwandelt sich schnell in einen Albtraum: Die Eindringlinge wissen von dem geheimen Raum und sind auf der Suche nach einem wertvollen Geheimnis, das sich dort befinden könnte. Die Situation eskaliert, und während die Uhr tickt, müssen Meg und Sarah einen gefährlichen Kampf um ihr Leben führen …

Preis: 39,99 €
Stand von: 2025/04/21 11:29 pm - Details
×
Produktpreise und -verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
12 neu von 39,99 €1 gebraucht von 35,88 €
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 06 Mar 2025
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bild- und Tonqualität BD

Das Studium der Sicherheitsanlage wird bald von Nöten sein

Da es Panic Room hierzulande bisher lediglich als DVD gab, ist die 4K-Disk des Fincher-Thrillers nun so etwas wie eine kleine Offenbarung – also zumindest was die Tatsache angeht, dass man den Film (ähnlich wie The Abyss und True Lies) nun erstmalig in HD bekommt. Da nun aber die beiden Cameron-Titel schon fielen und man Fincher seit Sieben durchaus auch kritisch gegenüberstehen kann, was die nachträgliche digitale Manipulation der Bilder angeht, bleibt eine gewisse Skepsis. Und die ist zunächst einmal berechtigt. Die anfänglichen Bilder der Gebäude, vor denen sich die Titelschriftzüge der Beteiligten dreidimensional abbilden, sind extrem schwach aufgelöst. Das mutet nicht selten eher wie die DVD des Films an, mit der man hierzulande bisher vorliebnehmen musste. Gerade die Häuser und Details auf den Straßen sind wirklich schlecht aufgelöst und die Schriften hätte man vielleicht besser neu gesetzt. Dazu flimmert es hin und wieder an vertikalen Linien. Wechselt das Geschehen auf den Boden und in den Film selbst, wird’s besser. Aber nicht frei von Bearbeitungen. Nicht selten ist die Körnung erstaunlich niedrig bis kaum sichtbar, während sie in anderen Szenen filmisch erscheint. Dazu gesellen sich Szenen, die plötzlich extrem dynamisch wirken und definitiv eine Nachschärfung erhalten haben. Während der anfänglichen Szenen beim Vorstellen des Stadthauses sind einige Einstellungen wirklich knackig, aber analog, während andere Momente ein eher moskitoschwarmartiges Rauschverhalten haben und sich unnatürlich im Hintergrund verschieben. Jodie Fosters Gesicht schält sich mitunter unnatürlich (über)scharf vor dem Hintergrund ab und das Make-up wirkt nicht selten wachsig. Auch ihre Haare erscheinen strähnig, weil man dort sichtbar nachgeschärft hat (7’26). Keine 20 Sekunden später hingegen ist ihr Gesicht wieder analog-körnig. Diese tendenzielle Inkonsistenz zieht sich praktisch durch den gesamten Film und wirkt unentschlossen, welchen Weg man hier nun gehen wollte. Auch die Schweißtropfen auf Letos und Whitakers Stirn wirken immer wieder übertrieben plastisch und künstlich gepusht. Farblich hat Panic Room nach wie vor einen etwas grünlichen Look, ab und an mit ein wenig gelb und zeitweise mit etwas blau vermischt. Allerdings hat man das Material im Vergleich zur DVD ein wenig neutralisiert. Schwarzwerte und Kontraste gehen in Ordnung, wobei der Film grundsätzlich kein Dynamikmonster ist. Wie bei Sieben auch hat Fincher eine Vielzahl an digitalen Korrekturen vorgenommen, was die Details angeht. So steht eine Cola-Dose mal wieder anders herum und zahlreiche Vorhänger wurden hübsch ausgerichtet. Ganze Himmelshintergründe wurden hier allerdings nicht ausgetauscht. In der Folge Vergleichsshots mit der DVD. Die Zeitangaben beziehen sich auf die Blu-ray, nicht auf die PAL-Speed-DVD.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Was zuvor trübe, dunkel und unscharf war …
Blu-ray (3’02) (Slider ganz nach links): … nimmt über die Blu-ray überraschend strahlende Züge an.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Die neue Beleuchtung der Blu-ray …
Blu-ray (Slider ganz nach links): … wirkt allerdings nicht immer total stimmig. Hier zeigen sich meines Erachtens nach durchaus Überstrahlungen durch eine Nachschärfung.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Die zuvor kaum sichtbare Lichtschranke …
Blu-ray (6’19) (Slider ganz nach links): … macht jetzt Star Wars Konkurrenz.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Man beachte auch die andere Lichtfarbe auf dem Fenster hinten.
Blu-ray (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Ja, gegenüber der wirklich unscharfen DVD …
Blu-ray (7’07) (Slider ganz nach links): … ist die Blu-ray in Teilen wesentlich detailfreudiger. Allerdings wirkt das auf den Haaren bei näherem Hinsehen übertrieben und nicht natürlich.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Auch Hautporen …
Blu-ray (Slider ganz nach links): … und Fältchen wirken übertrieben plastisch.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (25’48) (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Die Schalter und Tasten sowie die Digitalschrift auf dem Terminal …
Blu-ray (Slider ganz nach links): … sind nun sichtbar besser erkennbar.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Hier fängt es an, etwas merkwürdig zu werden.
Blu-ray (37’12) (Slider ganz nach links): Man beachte auf die stark leuchtenden Augen und das arg makeup-glatte Antlitz von Foster.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Noch drastischer ist es hier.
Blu-ray (43’10) (Slider ganz nach links): Das hat rund um die Augenpartie nichts von Natürlichkeit.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Die Mundpartie …
Blu-ray (Slider ganz nach links): … sieht zudem aus, als wäre sie durch den grässlichsten Instragram-Filter gejagt worden.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Fincher ist offensichtlich …
Blu-ray (102’07) (Slider ganz nach links): … Freund von Lens-Flare-Effekten. Schön zu sehen ist indes die wesentlich kräftigere und differenziertere Farbgebung der Blu-ray.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Trotz sichtbar mehr Detailauflösung …
Blu-ray (107’28) (Slider ganz nach links): wirkt auch die Szenen im Tageslicht seltsam soft und digital.

Before imageAfter image
DVD: (Slider ganz nach rechts): Pulli und Jacke haben gegenüber der DVD …
Blu-ray (Slider ganz nach links): … deutlich mehr Details, dennoch wirkt es künstlich.

Schon in der ersten Nacht tauchen Gangster auf

Panic Room kommt auf der Blu-ray mit zwei verlustfrei komprimierten DTS-HD-Master-Tonspuren. Diese gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Und sie sind fast schon ein Muster an Dynamik. Da es im Haus zeitweise extrem ruhig zugeht und es vor allem nach der Feststellung, dass Eindringlinge im Anwesen sind, immer wieder flüsterleise wird, kommen die dynamischen Sprünge bei Vorschlaghammer-Aktionen, zugeschlagenen Türen oder Schreien umso krasser rüber. Dazu kommt atmosphärischer Hall während der Szenen nach 37’20, bei denen die Gangster das Abriegeln des Hauses vorbereiten und durchführen. Der Regen bei 38’46 fällt ebenfalls räumlich und die Fahrt durch die Decke bei 39’34 lässt wunderbar aus allen Speakern den Staub rieseln. Dies im Übrigen jetzt auch mit korrekt gesetzten Surroundkanälen, die bei der deutschen Tonspur der Special Edition DVD noch vertauscht worden waren. Stimmen klingen durchweg sauber und klar. Zwar ist die Synchro nicht ganz so präsent wie der O-Ton, aber dafür entschädigt die hohe Qualität der Synchronsprecher an sich. Atmosphärisch und räumlich erklingt zudem die (spärlich) eingesetzte Filmmusik, die immer wieder Nutzen von allen Speakern macht.

Preis: 39,99 €
Stand von: 2025/04/21 11:29 pm - Details
×
Produktpreise und -verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
12 neu von 39,99 €1 gebraucht von 35,88 €
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 06 Mar 2025
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bild- und Tonqualität UHD

Gefangen

Panic Room wurde auf 35-mm-Film im Super-35-Format gedreht. Zum Einsatz kamen Panavision-Platinum-Kameras. Fincher hatte vom fertigen Material allerdings damals bereits ein Digital Intermediate erstellen lassen, was natürlich zu dem Zeitpunkt noch in 2K-Auflösung vollzogen wurde. Wir kennen jetzt einige Beispiele, bei denen Filme, die auf einem frühen 2K-DI basieren, als 4K-Variante alles andere als glücklich ausgesehen haben. Dazu gehörte zuletzt noch John Rambo, der lediglich ein Upscale vom 2K-DI lieferte. Für Panic Room entschloss man sich allerdings, einen anderen Weg zu gehen. Anbieter Sony ließ, soweit die Berichte darüber stimmen, einen 4K-Neuscan vom Kamera-Negativ anfertigen, wo dies möglich war. Sprich: Sämtliche Segmente, die keine CGIs enthielten. Jene Szenen, die maßgeblich durch CGIs ergänzt wurden, bekamen indes nur ein 2K-4K-Upscale. Die einzige Alternative wäre hier ein 4K-Scan von einer 35-mm-Filmkopie gewesen. Gegradet wurde das fertige Master mit HDR10 und Dolby Vision sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Fincher war in den Prozess involviert und nahm zahlreiche digitale Änderungen an Details vor. Wie oben bereits beschrieben, zog er Vorhänge glatt, drehte (erneut) eine Cola-Dose um, intensivierte Laserschranken-Licht und fügte eine Menge Lens-Flare-Effekte hinzu. Um bei den CGIs zu bleiben: Die anfängliche Credit-Scene leidet sichtbar unter ihrer 2K-Vorlage. Die Einstellungen der Häuser sind unscharf und die Titelschriften gehen geradeso eben noch als okay durch. Auch im weiteren Verlauf gibt es immer mal wieder CGI-betonte Szenen, die weit weniger scharf erscheinen als der Rest. Womit wir bei diesem wären, dem Rest. Und der liefert analog zur Blu-ray ein wenig konsistentes Bild ab. Zwar ist die Filmkörnung (wo sie sichtbar ist) feiner und damit schöner aufgelöst, aber die 4K-Disk macht ebenfalls nicht Halt vor sichtbar rauschgeminderten Szenen, in denen das vorhandene Korn offensichtlich nachträglich bearbeitet, bzw. weitgehend entfernt wurde. Dazu gesellen sich auch hier Momente, in denen das alles zu scharf und zu kontrastiert wirkt. Das Weiß in den Augen der beiden Hauptdarstellerinnen tritt dann hervor, als hätte jemand mit Deckweiß aus dem Malfarbkasten nachgeholfen. Fosters Haare wirken zuweilen unnatürlich krisp (und daher eher fett-strähnig als natürlich).

Fraglich …

Auch beleuchtete Objekte treten mitunter unnatürlich kräftig hervor. Der Unterschied in der Beleuchtung der Schweißperlen auf Kristen Stewarts Stirn während ihrer Szenen vor der Insulin-Injektion ist gegenüber der alten DVD derart krass, dass man sich nur verwundert die Augen reiben kann. Natürlich darf und soll die DVD hier nicht als Maßstab gelten, aber das ist alles andere als ein natürlicher Look. Gegenüber der Blu-ray ist die Helligkeit ein wenig reduziert. Ebenso sind Farben (und damit der grünliche Look ebenfalls) etwas reduzierter. So ist die UHD Blu-ray noch einmal sichtbar neutraler als die ohnehin bereits entschärfte Blu-ray. Schwarzwerte sind satter und HDR-Highlights strahlen erstaunlich hell. Jetzt kann man vieles von dem, wie es hier zu sehen ist, darauf zurückführen, dass es bisher über die DVD technisch bedingt verborgen geblieben ist. Aber zahlreiche Einstellungen sorgen für ungläubiges Staunen – und das eben nicht immer im positiven Sinne. Dazu gehört auch, dass man Jodie Foster nachträglich Hautporen auf die Wange gesetzt hat und ihr Mund-Kinn-Partie in einer Szene aussieht, als wäre sie frisch aus einem Instagram-Filter geschlüpft. Jodie Foster war zum Zeitpunkt des Drehs von Panic Room ziemlich genau 40 Jahre jung, sieht in einigen Einstellung aber aus wie eine früh geliftete Mittfünfzigerin. Wenn das der Effekt von nachträglicher KI-Bearbeitung und Anpassung an ein digitales Zeitalter ist, dann läuft irgendetwas schief. Es ist bei Weitem nicht alles auf diesem nachprozessierten Niveau und viele (gerade die dunkleren) Einstellungen kommen authentisch und sogar halbwegs filmisch rüber. Aber, wie oben bereits beschrieben: Es ist ein inkonsistentes Bild, das mich persönlich immer wieder aus der Geschichte gerissen hat.
Im Folgenden die Bildvergleiche mit der Blu-ray, die sich maßgeblich durch das bessere Encoding, die etwas neutraleren Farben und das ganz dezent dunklere Bild unterscheiden.
Kleine Randnotiz: Ich habe das Szenenbild bei 43’10 (siehe unten) meiner Partnerin gezeigt und ohne jeden Vorabkommentar gefragt, wie es aussieht. Sie hat keinerlei Berührung mit digitaler Nachbearbeitung und ich habe ihr zuvor noch keinen anderen Vergleich gezeigt oder ihr gegenüber schon mal irgendeines unserer „Wordings“ fallen lassen. Ohne zu zögern, kamen die Worte: „Sieht so aus wie eine Wachsfigur bei Madame Tussauds“ aus ihrem Mund.

Before imageAfter image
Blu-ray (3’02): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray etwas weniger strahlend und wirkt dadurch eine Spur natürlicher.

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Die Türbeschläge …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigen sich etwas besser aufgelöst und definierter.

Before imageAfter image
Blu-ray (6’19): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray (7’07): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Im Close-up wird deutlich …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dass die 4K-Disk die Poren noch stärker betont.

Before imageAfter image
Blu-ray (25’48): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Knöpfe und Digitalschrift …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kommen klarer und plastischer rüber.

Before imageAfter image
Blu-ray (37’12): (Slider ganz nach rechts): Ganz im Ernst: Wer findet, dass Jodie Fosters Gesicht hier natürlich aussieht?
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Viele wirkt über die neue BD und UHD-BD maskenhaft.

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray (43’10): (Slider ganz nach rechts): Und diese Szene sieht einfach furchtbar gefiltert aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Da beißt die Maus keinen Faden ab. Natürlich und filmisch geht anders.

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Und wer hier sagt, das sähe nicht wachsig aus …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … weit entfernt von True-Lies-Ausmaßen ist das jedenfalls nicht.

Before imageAfter image
Blu-ray (102’07): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray (107’28): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Before imageAfter image
Blu-ray: (Slider ganz nach rechts): Wenn man die Naht auf der Schulterpartie der Jacke anschaut …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bietet die 4K-Disk noch etwas mehr Auflösung.

Es wird brenzlig für Sarah

Während die UHD Blu-ray beim deutschen Ton kein Upgrade bietet und dieser bei DTS-HD-Master verharrt, bekommt der O-Ton-Freund eine Dolby-Atmos-Fassung. Und diese ist vor allem eine räumliche Erweiterung der ursprünglichen Abmischung. Im Prinzip gelangt nahezu alles (mal mehr und mal weniger) auf die Heights. So beginnt es mit der Filmmusik, aber auch die Stimmen draußen vor dem Stadthaus sowie die Gespräche innerhalb der Räume werden auch von oben ins Heimkino geliefert – teils mit deutlichem Nachhall. Sehr authentisch gelingt die Atmosphäre während der Szenen im Panic Room nach sieben Minuten oder ab der Minute 30, wenn unsere beiden Protagonistinnen dort eingeschlossen sind. Die Stimmen werden dann realistisch-gedämpfter und „enger“. Was ebenfalls gut gelingt, sind Sounds, die aus einer der höheren Etagen Richtung Kamera auf der unteren Etage entstehen – bspw. das Aufprallen des Basketballs nach etwas über acht Minuten. Macht sich die Kamera außerdem auf lustige Fahrten durch Schlüssellöcher oder durch Böden/Decken, dann wird auch von coolen und direktionalen Sounds begleitet (16’25, 39’42). Fällt dann nach hörbaren Vorschlaghammer-Schlägen der Putz von der Decke, wird auch das rieselnd begleitet. Außerdem wurden die Durchsagen, die Meg vom Panic Room aus macht und die per Lautsprecher in den Rest der Räume gesendet werden, auf die Heights gelegt. Während und nach der Gasexplosion gibt’s dann wieder zahlreiche Wusch- und Zischelgeräusche, während auch das Wassertropfenplätschern kurz darauf hörbar ist und den Zuschauer live ins Rohr hinein versetzt. Viel Atmosphäre gibt’s auch durch das Klackern der defekten Neonröhre im Panikraum, das während der Aufnahmen aus dem Inneren immer wieder zu hören ist. Der dynamischste und lauteste Moment auf den Höhenspeakern ist das Feedback-Pfeifen nach 93 Minuten.

Preis: 39,99 €
Stand von: 2025/04/21 11:29 pm - Details
×
Produktpreise und -verfügbarkeit sind zum angegebenen Datum / Uhrzeit korrekt und können sich ändern. Alle Preis- und Verfügbarkeitsinformationen auf https://www.amazon.de/ zum Zeitpunkt des Kaufs gelten für den Kauf dieses Produkts.
12 neu von 39,99 €1 gebraucht von 35,88 €
Studio: Sony Pictures Home Entertainment
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 06 Mar 2025
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Panic Room liegt ausschließlich auf der Blu-ray und der Bonus-Blu-ray vor. Dort warten die drei Audiokommentare vom Cast, dem Regisseur und Autor David Koepp. Unter Pre-Production und Production verstecken sich dann mehrere Featurettes und Storyboards sowie ein 50-minütiges Making-of und das Making-of der Makeup-Effekte. Die dritte Disk enthält dann noch einmal über 90 Minuten an Bonus – hier konzentriert man sich auf Featurettes zu den visuellen Effekten und dem damaligen, neuen Verfahren des Digital Intermediate.

Sämtliche Featurettes liegen nur in SD vor und dürften von vorherigen DVD-Veröffentlichungen bekannt sein. Sämtliche Extras sind deutsch untertitelt.

Fazit

Panic Room gehört für viele nicht zu den Meisterwerken Finchers und er ist vor allem technisch nicht ganz so gut gealtert. Das hängt aber schlicht damit zusammen, dass es im Panikraum aussieht wie zu C64-Zeiten. Die Spannung, die sich aus der Situation heraus ergibt und die Darstellerleistungen enschädigen allerdings auf vielfältige Art und Weise. Und selbst ein etwas schwächerer Fincher ist immer noch ein hervorragender Thriller. Hervorragend ist die UHD Blu-ray mitsamt der (ebenfalls neuen) Blu-ray nicht durchweg. Das “4K-Upgrade” im Stempel links bezieht sich einzig darauf, dass es den Film bisher nur als DVD gab – und die schlagen BD und UHD-BD nun durchaus. Allerdings wurde bei Panic Room weit mehr prozessiert und per KI eingegriffen, als das noch bei Sieben der Fall gewesen war. Viele Close-ups von Jodie Foster sehen fürchterlich aus und der Look ist insgesamt etwas inkonsistent geworden. Sehr gut gelingt der sehr dynamische und effektvolle Soundmix und auch die englische Atmos-Fassung der UHD-BD weiß zu gefallen.
Schaut gerne auch auf meinem YouTube-Kanal vorbei, wo ihr noch weitere Screenshot-Vergleiche findet. Lasst mir ein Like, einen Kommentar oder ein Abo da, würde mich freuen:
KlickMichSoSchnellAlsMüsstestDuInDenPanikraumFlüchten (Link ist ab 25.03.2025, um 17.30h aktiv)
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 65%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80%

Tonqualität BD (Originalversion): 85%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 100%
Film: 80%

Anbieter: Sony Pictures
Land/Jahr: USA 2002
Regie: David Fincher
Darsteller: Jodie Foster, Kristen Stewart, Jared Leto, Forest Whitaker
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 112
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Jein (2K-/4K-DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1187 Nit
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Sony Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischem Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild„verbesserern“ zu verfälschen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
39 Kommentare
Neueste
Älteste Most Voted
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen!
Stefan

Wieder ein spannendes und aufschlussreiches Review. Den Film habe ich seinerzeit im Kino gesehen und später noch zwei, drei Mal zuhause, das genügt mir dann auch. Was hier als UHD Disk abgeliefert wird ist ja mal wieder echt traurig, auch wenn Panic Room an sich ein Film ist, bei dem die Bildqualität eher weniger essentiell ist…

little-endian

Vielen Dank für diese wieder in jeder Hinsicht detaillierte Rezension.

Da die Bildvergleiche ja zwischen der (PAL?) DVD und der UHD BD gemacht wurden – es ist teilweise für mich schon wieder faszinierend, wie wenig an echter “Mehrschärfe” da am Ende in der UHD BD – Veröffentlichung steckt, wenn man bedenkt, dass deren Formatauflösung – jedenfalls rechnerisch – beim 20- bis 24-fachen (!) der PAL/NTSC-DVD liegt.

Freilich wird der Film vermutlich aus heutiger Sicht schlicht nie besser gefilmt worden sein, doch warum die Produzenten da an ihren eigenen Werken ständig herumbasteln müssen, ist mir unbegreiflich. “Scannt das Zeug so gut wie möglich und packt es mit minimaler Farb- und Kontrastkorrektur für Heimvideo so auf die Disc, auf dass der Film halbwegs* so aussehe, wie er 2002 mal im Kino gelaufen ist und fertig.” Dabei denke ich gerade an die 4Kult-UHD BD von Cliffhanger. Sicher keine Qualitätsreferenz, arg verrauscht und etwas matt, aber angenehm “filmisch” und ohne Verschlimmbesserungen.

* da der in jedem Kino je nach Kopie sicher nicht genau gleich aussah, die Betonung auf “halbwegs”

Der einzige Trost ist vielleicht der, dass auch die ach so intelligente Kunst keine Details schaffen kann, die vorher nicht da waren.

Markus_K

Danke für das interessante Review, Timo 🙂

Ich versuche es jetzt mal, die Sache von einer anderen Seite zu beleuchten:

Es gibt ja Filmemacher (wie allem Anschein nach Clint Eastwood), die drehen ihren Film ab, dann wird der Film geschnitten, und ohne großartige Nachbearbeitung landet er dann auf der digitalen Ebene. Und dann gibt es andere Regisseure, wie David Fincher, die doktern an ihren Werken praktisch bis zum Exodus herum. Jetzt ist das Problem wohl folgendes: wo fängt man bei der digitale Nachbearbeitung an? Und wo hört man auf?

Panic Room ist ja auch in Super 35 gedreht, und ich kann mir ganz gut vorstellen, dass das Filmmaterial bei einigen dunklen Szenen – und davon gibt es in Panic Room ja viele – dann oft auch dementsprechend gerauscht hat. Ich bin selbst Hobby Filmer und benutze in jedem Projekt ab und zu einen sehr guten, ungenannten, noch erschwinglichen Rauschfilter für 80€. Da kann man sehr viel einstellen, und bekommt dann auch ein Ergebnis, das einigermaßen zufrieden stellend aussieht und trotzdem – und jetzt kommt das Problem – komplett natürlich sieht das dann eben nicht mehr so ganz aus. Aber es ist dann einfach ein perfekter Kompromiss, etwas zu heftiges Rauschen (in meinem Fall Digitalrauschen von einer handelsüblichen Videokamera) loszuwerden, und auf der anderen Seite ein etwas unnatürliches Bild zu bekommen.

Und da sind wir jetzt bei den Profis, wie Fincher einer ist: ich vermute einfach, dass es ihm etwas ähnlich ergehen könnte, wie uns Hobbyfilmern, nur eben auf professioneller Basis. Mit was kann ich besser leben: mit zu starkem Rauschen oder mit einem etwas unnatürlichem Bild? Und beim Rauschen fängt es an und beim digitalen Face Lifting hört es dann auf.

Am Ende allerdings ist und bleibt: war die Nachbearbeitung zu viel des Guten oder war es (aus Finchers Sichtweise) richtig? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber vielleicht versteht ihr ja meinen Blick von einer etwas anderen Seite.

Euch allen weiterhin viel Spaß bei den Filmen und dir Timo, weiterhin viel Spaß (auch) beim erstellen deiner sehr interessanten Reviews 🙂

Liebe Grüße
Markus

little-endian

Schöner Beitrag, den ich mit einer Gretchenfrage aus gewisser Extremhaltung aufgreifen möchte:

Warum sollte man jegliches Rauschen überhaupt filtern und es nicht einfach so lassen, wie es ist?

Nicht, dass dieses dann nicht obendrauf käme (womit das Argument nicht vollends zieht, schon klar), doch so produzieren die Netzhaut und das elektro-chemische System der Augen – so, wie *jeder* Bildwandler auch – ein Grundrauschen, was je nach Sensibilität dem einen mehr und dem anderen weniger (oder angeblich gar nicht, bis man dann genau genug nachhakt) auffällt. Bei geringem Licht sieht das für mich dann ruckzuck nach ISO-Werten im 5-stelligen Bereich bei einer Kamera aus, womit ich mich frage, ob es ein zu viel an Bildrauschen überhaupt geben kann. 😉

In Anbetracht dessen, dass Rauschen ohne Rekonstruktion von Zahlen (mithin digitaler Interpretation von Information) ja prinzipiell nicht vom eigentlichen Signal trennbar ist, bin ich skeptisch, ob hier überhaupt je etwas tatsächlich gewonnen werden kann. Ja, ich kann den Rauschanteil faktisch reduzieren, schade dabei aber auch immer dem Nutzsignal.

Von all dem abgesehen ist ein (geringer) Rauschanteil bei A/D-Wandlungen auch immer wünschenswert (Dithering), da man so Prinzip unabhängig von der Bittiefe Banding vermeidet. Gleich das Gegenargument mitgeliefert: das lässt sich auch künstlich, zufallsgeneriert einfügen und braucht daher jetzt nicht absichtlich die (extrem) rauschige Quelle. Es schadet aber nicht oder allenfalls Streaminganbietern, die dann ihre oft knausrigen Bitraten hochfahren müssen.

Markus_K

Ich bin selbst kein Gegner von Rauschen, wenn es sich um Filmmaterial dreht. Allerdings bin ich kein Fan von dem Rauschen von Videokameras. Letztlich ist und bleibt es eine kreative Entscheidung der Leute, die es dann auch absegnen. Ob dann alle Kunden der Heimkinofassung damit einverstanden sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wir müssen uns halt (leider) damit abfinden, dass es andere Leute gibt, die die Entscheidungen (für uns) treffen 😉

Markus_K

Übrigens, ich fand den Exkurs zum menschlichen Auge auch sehr interessant. Denn bei sehr wenig Licht und bei Mischlichtverhältnissen ist mir bei meinen Augen auch schon häufig ein Rauschen aufgefallen. Dann habe ich mich hier dann also nicht verguckt 😉

Andre A

Schon irgendwie seltsam, dass durch die Einführung von Digital Intermediates, die zweifelsfrei den Filmemachern neue, tolle Möglichkeiten geboten haben es eine Zeitspanne von ungefähr 20 Jahren gibt, in der faktisch kaum ein Film in nativen 4K vorliegen kann/wird.
Wobei es natürlich auch beeindruckende hochskalierte Filme gibt.

Andre A

Das stimmt und das sind quasi ne ganze Menge Analogfilme. Ich würde mal sagen, dass so um 2012/2013 es erst los ging dass die Mehrzahl digital gedreht wurde. Das vorher waren nur vereinzelte Vorreiter (Lucas, Rodriguez, Fincher, Soderbergh…)
Es ist ja auch nicht so, dass man einfach aufs Negativ zurückgreift und halt die CGIs neu raus rendert. (Höchstwahrscheinlich kann man die alten 3D Programme und Versionen gar nicht mehr öffnen)
Man müsste ja das komplette Color Grading neu machen und das würde kein Colorist oder DoP genauso machen wie es im Original war… man würde oft auch gar nicht mehr wissen was man damals gemacht hat.
Ab Digitalem Color Grading ging es ja auch los, dass man anders am Set beleuchtet hat. „Das da hinten ziehen wir im Grading runter und ihre Augen hellen wir auf…“ 😉
Bei Fight Club wurde noch am Set der „Look“ des Filmes festgelegt. Deswegen hoffe ich auf das Beste!
Man merkt, das Thema beschäftigt mich 😀

G W

Das würde aber nur zutreffen, betriebe man den Aufwand für den schrumpfenden physischen Markt alleine (ich kenne die neuesten Zahlen nicht, aber im 4k-Bereich war es in den letzten Jahren eher ein “Wachstumsmarkt”).

Jetzt muss man die Filme aber für digitale Downloads und Streaming so oder so in Schuss halten und aufbereiten. Dies ist dann kein Nischenmarkt mehr und die Pressung auf Scheibe mit Blech- oder Pappverpackung geht quasi nebenher so mit.

Zudem wiederhole ich mich vielleicht, aber wenn man sieht, was kleine Unternehmen in dem Bereich stemmen, gibt’s für globale Megakonzerne einfach keine Entschuldigung.

G W

4k-Streaming ist wirklich eher noch ein Premiumsegment, habe aber primär auch an den digitalen Filmkauf- und -verleih gedacht. Genau dieser wird ja ebenso immer als Argument genommen, um den baldigen Untergang der physischen Medien zu prophezeien.

Die Gewinnmargen “pro Film” sind vielleicht wirklich nicht mehr so hoch, wie zu DVD-Zeiten, aber wenn kleine Betreiber kaum bekannte Schmuddelfilme aus den 70ern selber restaurieren und aufwendig verpackt auf den Markt bringen können, ohne gleich Insolvenz anmelden zu müssen, dann darf sich Sony auch ein bisschen anstrengen.

Vor allem bei einem Film von Fincher, welche bisher, auch auf Scheibe, eher weggingen wie warme Semmeln.
Apropos Fincher: Vielleicht will der Herr Auteur ja wirklich, dass der Film jetzt so aussieht, wie er halt aussieht.

little-endian

Hierzu eine Ergänzung, da man diese Gegenüberstellung von “nativem 4K” und “nur hochskaliertem 2K” einer digitalen Vorlage immer wieder liest, diese aber im Grunde zu verkürzt ist.

Es ist bei Bildern und Video für viele zwar intuitiv und so naheliegend, doch eine nominelle Auflösung in Pixeln hat erstmal nicht unmittelbar etwas mit der tatsächlichen Schärfe des Inhalts zu tun. Pixel entsprechen 1:1 den Abtastwerten* bei Audio, wenn auch in zwei Dimensionen. Und so, wie natürlich nicht jede PCM-Aufnahme bei 44,1 kHz, etwa auf CD, die volle Audiobandbreite von theoretisch 22,025 kHz nutzt, enthält nicht jede Bildvorlage Details, die à la Nyquist/Shannon noch abbildbar ist. Idealerweise bleibt sie auch eher einen Ticken drunter, um Aliasing zu vermeiden.

* das ist im Übrigen auch der Grund, warum die pixelbasierte Darstellung heutiger Bildschirme signaltheoretisch unvollständig ist, da die technisch eigentlich erforderliche Tiefpassfilterung fehlt (die dann effektiv von unseren Augen erledigt wird) und zum Beispiel 8K (eigentlich meist 4xUHD) – Bildschirme auch bei niedriger aufgelösten Quellen zumindest theoretisch immer noch Vorteile hätten, da sie quasi durch ihre Hochskalierung, was dem üblichen Oversampling bei CD-Playern entspricht, den Störanteil durch Imaging (auch: Aliasing 2. Art) bei der Rekonstruktion weiter in höhere (schlechter sichtbare) Frequenzbereiche schieben.

Das Prädikant “natives/echtes 4K” für Inhalte, nur weil die mal von einer “analogen” Quelle gezogen worden, ist nun insofern irreführend, als in der Praxis oft nicht ganz klar ist, welche wirkliche Schärfe** die Vorlage überhaupt hatte.

** das müsste man mit Testbildern wie Frequenzbesen eruieren, die dann wie in guten alten TV-Zeiten die Auflösung in Linien(paaren) angeben. Prinzipiell lässt es sich auch durch Herunterskalieren abschätzen. Erfolgt das ohne Tiefpassfilterung und hat man dennoch keinerlei Aliasing, kann die ursprüngliche Schärfe nicht das Niveau des Originalsamplings erreicht gehabt haben.

Ich behaupte mal, dass die allermeisten Filmquellen keine Schärfe enthalten, die dem Ortsfrequenzequivalent von 2160p entsprechen. Oftmals hat man die Störungen in Form von “Filmkorn” schön erhalten, was fraglos ja auch was hat, aber der eigentliche Film fällt da oftmals doch deutlich ab. Das sieht man auch “schön” bei der “4Kult” – Serie von Cliffhanger der italienischen UHD BD. Augenscheinlich wurde da nix gefiltert und das Gegriesel selbst ist deutlich schärfer als viele Filmszenen. Entweder gibt es da keine bessere verfügbare Vorlage oder der Film wurde nie besser gedreht, wer weiß?

Jedenfalls ist das alles besser als diese furchtbaren Verschlimmbesserungen à la Fincher, um noch die Kurve hier zu(m) Panic Room zu kriegen.

G W

“Ich behaupte mal, dass die allermeisten Filmquellen keine Schärfe enthalten, die dem Ortsfrequenzequivalent von 2160p entsprechen.”

Für alle Leute ohne einen Abschluss in Elektrotechnik: Ist das dann eine Frage der Kamera, des Objektivs oder sogar des spez. 35-mm-Filmmaterialtyps?

little-endian

Von allem, denn alle Parameter bestimmen oder begrenzen die Auflösung auf ihre Art in unterschiedlicher Weise.

Bei einem Objektiv zum Beispiel ist das Auflösungsvermögen nicht über die gesamte abgebildete Fläche gleich, sondern nimmt zu den Rändern hin ab.

Vor allem bei Filmmaterial wiederum hängt das Auflösungsvermögen auch von der Lichtempfindlichkeit ab. Tendenziell sinkt die Auflösung bei höheren Empfindlichkeiten durch gröbere Strukturen, die dafür jeweils mehr Photonen abbekommen. Da die Verteilung der lichtempfindlichen Elemente pro Bild ja örtlich leicht variiert, wird die effektive Auflösung über mehrere Bilder hinweg vermutlich etwas höher sein. Das kann im Alltag schön sehen, wenn man durch Gitterstrukturen oder Netze schaut und sich dabei bewegt. Genauer könnten das aber sicher Leute sagen, die konkrete 35mm-Filmmaterialen und deren Eigenschaften kennen.

Hinzu kommen ja die ganzen Kopierprozesse, die bei Film jeweils mit Verlusten einhergehen, was früher mitunter derart brutal war, dass 2K DCI ja im Vergleich zur x-ten verranzten, wackeligen Filmkopie einer Offenbarung in Sachen Schärfe gleichkam.

Bei Film gibt es aber aus meiner Sicht eine ähnliche extreme Nostalgie wie bei Schallplatten. Technisch längst überholt, aber “hat halt was”. So sieht die UHD BD von “Oppenheimer” sicher nicht schlecht aus, doch wenn man sich überlegt, welch extremer Aufwand da betrieben wurde, nur um krampfhaft mit Filmkameras – und hinterher in der Postproduktion sowieso wieder kräftig am Colorgrading – zu drehen, denke ich mir “naja, DAS soll jetzt die schlägt-alles-um-Längen-Qualität sein?”.

Andre A

Danke little-endian für deine ausführlichen Erläuterungen (hat dein Name was mit Komprimierung/Codecs zu tun? Kommt mir so bekannt vor)

Ich kann das mit den Objektiven bestätigen. Ich arbeite in der Filmbranche und habe schon oft erlebt, dass DoPs extra „Vintage“-Objektive benutzen um weg von dem knackscharfem Digitallook zu kommen.

Oppenheimer ist ein Thema, dass mir seit langem auf der Seele brennt.
Da dürfte es ja eigentlich gar kein Digitales Color Grading geben, jedenfalls für die „waschechten“ IMAX Vorführungen. Nolan hat so getan, als hätte man das DI „übergangen“, was bei den VFX Shots ja wohl kaum der Fall war. Der Rest sah aber auch nach digitalem Color Grading aus….
Oder gibt es verschiedene Versionen… IMAX ohne Digitalgrading und alles andere mit…?
Großes Fragezeichen ???

Markus_K

Mich würde es ja mal interessieren, wie von Oppenheim der Negativschnitt funktioniert. Es gibt ja das 1,43:1 und das 2,20:1. Werden alle Aufnahmen in 2,20:1 ins Imax Format mit Balken oben und unten konvertiert und dann mit den Imax Negativen (in 1,43:1) zusammen geklebt, oder wie geht das?

Andre A

Ich denke ja. Die werden „aufgeblasen“ (Blow up). Ist halt dann wieder ne Generation mehr. Aber was Zelluloid angeht bin ich kein Fachmann.
Filmemacher erzählen ja in Making Ofs ab und zu wie gut die 70mm Version ihres 35mm Filmes aussah. Das wird ja im Endeffekt auch „nur“ aufgeblasen.

Ich weiß noch dass in den USA „Episode II“ im IMAX lief und der wurde nur in HD gedreht!?

Markus_K

In dem Fall würden dann halt 1. und 3. Generation vermischt werden 😉

Denny Gamm

Eine technische Frage zu Deinem Kommentar des Scan: was ist denn der Unterschied eines 4K Scan vom Negativ und eines 4K Scan einer 35mm Filmrolle?? Vielen Dank

Frank

Warum sind die älteren Filme auf 4K teurer wie neuere Filme. Ich finde den Preis von 40 Euro für den Panic Room total übertrieben.

Helmut

Gut, also wenn es dann so durchwachsen wird wie hier oder wieder exklusiv nur dem deutschen Kundern die limitierten Superduper Limited Editionen zu Mondpreisen angeboten werden hast du recht. Bei gelungenen Klassiker-Veröffentlichungen steckt aber sehr viel mehr Arbeit und Geld drin, insbesondere wenn extra für die Veröffentlichung wirklich nochmal neu vom Kameranegativ gescannt und restauriert wird,bei den großen Klassikern stecken da manchmal 6stellige Beträge drin. Im Vergleich dazu ist ein neuer Film mit einem fertigen digitalen File, das überspitzt gesagt nur noch auf die Scheibe geklatscht werden muss (ich weiß, ganz so simpel ist es nicht), in der gesamten Produktionskette vergleichsweise ein Billigprodukt und würde auch deutlich preiswerter mit Gewinn verkauft werden können, und dazu ja meist noch in wesentlich größeren Stückzahlen

little-endian

Yep, im Falle von Panic Room holst du dir da besser einen Web-DL-Rip für 0€ aus dem weltweiten Backup als dieses KI-Machwerk zum Premiumpreis.

G W

Danke mal wieder für die gründliche Arbeit.

Echte Begeisterungsstürme löst die Neuauflage bei mir ja nicht gerade aus. Gut, die DVD kann jetzt ad acta gelegt werden, aber darf das der alleinige Anspruch sein?
Ohrmenschen freuen sich über die Atmos-Originalspur, aber eher visuelle Filmfreunde müssen enttäuscht sein.

Nächster Halt: Fight Club?

G W

Ich glaube die ersten DIs gab’s erst in den frühen 2000ern.

Wie die damaligen Computereffekte aber heute aussehen, nachdem der Herr Fincher mal wieder Hand angelegt hat, will ich mir auch nicht vorstellen.

Andre A

DIs fingen mit „O Brother, where art thou?“ im Jahr 2000 an. Deswegen denke ich das „wir“ bei „Fight Club“ noch mit einem blauen Auge davon kommen
Es gibt ja ein paar Szenen, die komplett aus dem Rechner kommen (Kamerafahrt im Mülleimer oder hinterm Kühlschrank zB) und aufgrund der geringen Auflösung und dem damaligen Niveau von CGI sicher hervorstechen, aber der Rest müsste auf unangetastetem 35mm vorliegen.

little-endian

Vielleicht ganz interessant für dich. Auch so einer, der sich bei Filmen in jeder Hinsicht für die Details interessiert:

https://notonbluray.com/blog/fight-club-compared-blu-ray-vs-itunes-vs-d-vhs-vs-dvd-vs-laserdisc/

Das mit der “reader suggestion” war übrigens meine Wenigkeit. Ich liebe diesen Film und hab den selbst von Blu-ray bis LaserDisc und sogar D-VHS-Kassette.

Markus_K

Also laut der IMDB gibt es von Fight Club kein DI 😉

little-endian

Nun ja, immerhin gibt es noch diverse Web-DL-Varianten in 720p und 1080p inklusive nicht uninteressanten Open Matte, die augenscheinlich nicht verschlimmbessert von einem 2K-Master stammen und im weltweiten Backup bei Bittorrent umherfliegen.

Qualitativ irgendwo zwischen der DVD und einer guten Blu-ray; mithin diesem KI-Mist hier deutlich vorzuziehen und ironischerweise für weitaus weniger Geld.

Hans-Ingo Trompeter

Ich teile hier Timo’s Kritik am inkonsistenten Bild, obgleich es mich nicht aus dem Film gerissen hat, den ich aber zuvor, Schande über mich, auch noch nie gesehen hatte. Auffällig für mich war, dass hauptsächlich die Szenen im Panikraum betroffen sind; hier trifft Kantenschärfung auf mangelndes Detail, das Ganze versehen mit HDR. Auf der 3m LW ist das aber im Ganzen noch sehr gut anschaubar und trotz der Schwächen eine Bereicherung meiner Sammlung. Bei Ton merkt man, dass der Film schon älter ist. Es gibt Dynamik auf die Ohren, etwas, dass man den Grünteetrinkern heutiger Provinienz ansonsten wohl nicht mehr zumuten möchte… man könnte sich ja erschrecken….

hartmut

ich trinke gerne grünen Tee und bin nicht schreckhaft.

Didi

Ich hatte beim Betrachten der UHD schon so eine Ahnung dass hier einiges “zu glatt” und “zu gut” aussieht. Deine Screenshots untermauern diesen Eindruck, wobei ich sagen muss, dass manches im laufenden Film nicht ganz so sehr auffällt. Trotzdem bleibt ein zwiespältiges Gefühl zurück. Und der ordentliche Sound kann dies auch nicht vergessen machen.
Kompliment Timo für dein Review, auch für das, was dir neben den ganzen Prozessierungen noch so auffällt.