Party Invaders

Blu-ray Review

OT: +1

Party Invaders Blu-ray Review Cover
Universum Film, 15.08.2014

 


Doppeltes Spiel

Wenn eine Party plötzlich zum Mysterium wird …

Inhalt

David hat es sich mit Jill gerade so richtig verscherzt und eigentlich überhaupt keinen Bock auf eine Party. Doch seinem Kumpel Teddy zuliebe, der endlich die schärfste Braut der Gegend abschleppen will, begleitet er ihn auf die angesagteste Party des Jahres in einer hübschen Villa der Gegend. Klar, dass Jill dort ebenfalls auftaucht – noch klarer, dass sie im Arm eines muskelbepackten Hühnen erscheint. Doch David schlängelt sich durch die zahlreichen, bereits halbnackten und zugekoksten Party-People, um seinem Ziel, der Versöhung mit Jill, näher zu kommen. Doch auch das setzt David in den Sand und holt sich eine dicke Abfuhr. Derweilen sieht sein Kumpel Teddy die scharfe Braut doppelt – und das liegt nicht am Alkohol. Denn nach einem fetten Stromausfall scheinen sämtliche Partygäste Doppelgänger zu haben. Bei näherem Hinsehen stellen die Freunde jedoch fest, dass sich die jeweiligen zweiten Ichs in einer anderen, früheren Zeitschiene zu befinden scheinen, die Ereignisse sich also gerade zeitverzögert wiederholen. Stellt sich die Frage: Was steckt dahinter?

Party Invaders legt laut Titel nahe, dass der Film die aktuell beliebte Koma-Sauf-Feten-Schiene fährt, was glücklicherweise ein Trugschluss ist, wie auch der viel schlüssigere Originaltitel „+1“ deutlich macht. Vielmehr wird die Party zum Nebenschauplatz, als sich plötzlich ein Mix aus „Die Körperfresser kommen“ und Zeitreisenthematik formiert. Von nun an regiert Mystery und das Mitknobeln, was dort im Gange ist, wird von Minute zu Minute intensiver. Natürlich ist das alles ein mehr oder weniger belangloser Teenie-Film, doch ein origineller immerhin. Dennis Iliades, dessen Remake von Last House on the Left schon ganz gut funktionierte, legt mit Party Invaders einen kleinen, beachtlichen Genrefilm hin, der teilweise mit Konventionen bricht und immer wieder eine beachtliche Spannung aufbauen kann. Die Darsteller, allen voran Rhys Wakefield, der in The Purge noch den fiesen Eindringling mimen durfte und hier nun selbst „Opfer“ eines fremdartigen Einwirkens wird, passen hervorragend in ihre Rollen.
Was Party Invaders letztlich wie jedem anderen Film mit parallelen Zeituniversen schadet, sind die Logiklöcher, die auch Iliades mit seiner (selbst geschriebenen) Geschichte nicht stopfen kann. Er versucht es aber zu umschiffen, in dem er gegen Ende ein wenig blutige Action einfügt, die davon ablenkt, dass man mit gemischten Gefühlen vor dem Abspann sitzt.

 

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Party Invaders gefällt mit seinen kräftigen und natürlichen Farben. Während der (seltenen) gut ausgeleuchteten Momente weiß auch der Kontrastumfang zu überzeugen. Auch auf der Party bleiben die Nahaufnahmen recht fokussiert, während in Halbtotalen die Schärfe schon mal etwas verloren geht. Leider versumpfen Details im Schlagschatten schon mal – vor allem während der vielen dunklen Szenen.
Erstaunlich bassgewaltig und druckvoll kommen die Filmsongs in Party Invaders rüber – erst Recht dynamisch wird’s, wenn der Komet zu Boden geht (08’00) und die Stromleitung kurzerhand lahmgelegt wird. Stimmen gelangen klar und deutlich ans Ohr des Zuchauers und die vielen Lichteffekte während der Stromschwankungen werden hörbar räumlich platziert.

Bonusmaterial

Für eine kleine Genreproduktion befindet sich zunächst einmal scheinbar viel Bonusmaterial auf der Blu-ray von Party Invaders. Die ersten beiden Features (Making-of: Sushi Girl Revenge und Making-of: Poolhouse Fight) sind allerdings nur sehr kurz und zeigen Aufnahmen von den Proben des Stunts bzw. Storyboards des Chaos‘ am Pool. Auch die „Cast Auditions“ sind mit drei Minuten recht kompakt ausgefallen. Bei den „Visual Effects“ wird anhand von Beispielen gezeigt, wie die Schauspieler ihren Alter Egos begegnet sind. Das (teils hübsch blutige) Make up wird mit einer Bildergalerie dargestellt.

Fazit

Party Invaders ist ein durchweg origineller, gut gespielter, aber nicht immer ganz schlüssiger und streckenweise auch etwas zähflüssiger Mix aus Mystery, Teeniedrama und Horrorvision. Überraschend blutig am Ende und überraschend nackig zwischendurch.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 75%
Tonqualität (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: 30%
Film: 55%

Anbieter: Universum Film
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Dennis Iliadis
Darsteller: Rhys Wakefield, Ashley Hinshaw, Natalie Hall
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 96
Codec: AVC
FSK: 16

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