POD – Es ist hier

Blu-ray Review

POD - Es ist hier Blu-ray Review Cover
Mad Dimension, seit 02.05.2016

OT: POD

 


Monster im Keller

Gar nicht mal so übler Genremix mit spannender Atmosphäre.

Inhalt

Ed erhält eine verstörende Nachricht seines Bruders Martin. Der Kriegsveteran, der in einer einsamen Waldhütte lebt, scheint völlig abgedreht zu sein. Also schnappt sich Ed seine Schwester Lyla, mit der er seit geraumer Zeit furchtbar zerstritten ist und reist ab, um Martin irgendwie dazu zu bringen, eine Therapie zu besuchen. Also die Zwei vor Ort ankommen, finden sie das Häuschen mit zugeklebten Fenstern vor. Im Inneren treffen sie auf Martin, der sie zum Empfang direkt mal mit dem Gewehr bedroht und irgendwas von einer fremden Macht faselt, die im Keller eingeschlossen ist und seinen Hund zerfleischt hat. Der vollkommen paranoid wirkende Ex-Soldat ist kaum zu beruhigen und hält gar nichts vom Besuch seiner Geschwister. Nach einem intensiven Streitgespräch ist sich Ed sicher, dass Martin in psychiatrische Betreuung muss. Doch der sieht das anders und reagiert mit drastischen Maßnahmen …

asPOD – Es ist hier ist zwar für günstiges Geld in Szene gesetzt worden, gefällt allerdings von Beginn an mit einer Atmosphäre, die für eine US-Produktion eher ungewöhnlich intensiv ist. Das erzielt der Film des jungen Mickey Keating vor allem durch seine unterkühlt-schmutzigen Bilder und die bedrohliche Filmmusik, die unterschwellig über dem Geschehen liegt. Außerdem verhalten sich die drei Protagonisten nicht so wie vom Genre-Durchschnitt erwartet und die Hinführung zum Thema lässt auch Klischees wie Warnungen tattriger Tankstellenbesitzer vor einer „Gefahr“ aus. Was also von der Story-Beschreibung erst einmal wirkt wie ein typischer Backwood-Horror, geht durchaus seinen eigenen Weg. Die Spannung direkt zu Beginn ist fühlbar und wird intensiviert, wenn Ed und Lyla zu verzerrtem Gitarrensound das dunkle Innere des Häuschens nach Martin absuchen. Erstaunlich gut schlagen sich die drei Hauptfiguren, die ihren Rollen ein verhältnismäßig großes Maß an Authentizität verleihen – auch wenn es Brian Morvant (der zuvor als Stuntman und -koordinator an vielen Filmen und Serien beteiligt war) rollenbedingt ein wenig übertreiben muss. Er gibt den scheinbar durchgedrehten Kriegsveteranen allerdings mit absoluter Leidenschaft und dem Mut und Willen zur Selbstzerstörung – Respekt. Aber auch Dean Cates agiert glaubwürdig, wenngleich seine Rolle weniger dankbar ist. Die Verzweiflung und Sorge um den Bruder wirkt aber echt und ist Welten von laienhaftem Schauspiel ähnlich günstiger Genrefilme entfernt. Lauren Ashley Carter ist nach gutem Start ab der Hälfte leider reduziert auf hysterisches Rumgekreische, weshalb ihr überraschendes Schicksal in POD fast etwas erlösend wirkt. Die Auflösung der Geschichte verfolgt zwar geradlinige Storymuster, wartet aber immerhin mit erstaunlich spannenden Sequenzen in schummrig-flackerndem Licht sowie einem überzeugenden Engegner auf, der glücklicherweise nicht billig per CGI getrickst wurde. Dass der Schluss dann konsequent durchgezogen wurde, versteht sich von selbst.

Bild- und Tonqualität

Das farblich entsättigte Bild von POD – Es ist hier ist verhältnismäßig rauscharm und kornfrei. Allerdings wirkt es auch etwas glattgebügelt und dadurch recht soft. Bewegungen wischen teilweise etwas nach und die Auflösung bleibt eher im mittleren Bereich. In Sachen Kontrastumfang hat man bewusst auf ein eher mittleres Niveau gesetzt, das vor allem in heller ausgeleuchteten Bereich etwas milchig bleibt. Farben sind, wie erwähnt, schwächer ausgeprägt, haben in Verbindung mit den Klamotten- und Frisurenstil einen 70er-Jahre-Look. Die Bildruhe ist dauerhaft hoch.
Effektvoll präsentiert sich POD zwar von Beginn an und lässt vor allem den Filmscore räumlich auf allen Lautsprechern nieder, dabei wird es aber nie sonderlich druckvoll oder dynamisch. Die Stimmen bleiben authentisch auf dem Center, sind im Verhältnis zum Rest vielleicht etwas zu laut abgemischt, was immer dann etwas nervig wird, wenn Lyla hysterisch vor sich hin kreischt und heult. Atmosphärische Geräusche sind eher selten, erst gegen Ende, wenn das ominöse Etwas auftaucht, gibt’s auch mal direktionale Effekte, was aber auf den Film verteilt doch ein wenig selten ist.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von POD findet sich nur der Original Kinotrailer sowie Programmtipps des Anbieters.

Fazit

POD – Es ist hier ist ein kleiner und ziemlich passabler Horror-SciFi-Mystery-Mix, der mit zwei guten Darstellern, einem geradlinigen Drehbuch und einen konsequenten Ende aufwartet. Das ist bei aller günstigen Inszenierung durchaus achtenswert und für Genrefans über dem sonst üblichen Durchschnitt.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 65%

Anbieter: Mad Dimension
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Mickey Keating
Darsteller: Lauren Ashley Carter, Dean Cates, Brian Morvant, Larry Fessenden
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 78
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

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