Blu-ray Review
OT: Prey
Urahn der Predatoren
Das Fazit zum Stream des Films aus dem letzten Jahr endete mit dem Satz: Ein absoluter Jammer, dass dieser Hit-Film (Stand jetzt) nicht auf Disk erscheint.“ Der „Jammer“ darf nun als unbegründet gelten, denn der Wunsch vieler Fans des Films wurde Wahrheit: Prey erscheint als UHD Blu-ray.
Inhalt
Naru ist zwar eine Frau, hält sich aber für eine Jägerin par excellence. Ihre männlichen Stammeskollegen sehen das allerdings komplett anders und halten nichts von Narus Jagdambitionen. Da fällt dann auch mal der Spruch, sie solle doch nach Hause gehen und für die Mahlzeiten sorgen. Naru aber steht zu ihrem Wunsch und ihren Fähigkeiten. Sich den Herren der Schöpfung unterzuordnen, kommt für sie nicht in Frage. Als sie mal wieder alleine auf Hirschjagd geht, hört sie unbekannte Geräusche und sieht kurz danach ein riesiges Objekt durch die Wolken kommen. Bei ihrem Stamm angekommen glaubt ihr selbstverständlicher keiner ihre Beobachtungen. Als die Gemeinschaft kurz darauf aber von einem Invasoren angegriffen wird, der es sogar mit einem riesigen Bären aufnimmt, wendet sich das Blatt. Und Naru darf bald unter Beweis stellen, ob sie wirklich die Herzensjägerin ist, die sie glaubt zu sein …
Der 1987er Predator mit Arnold Schwarzenegger ist meiner Meinung nach immer noch einer der packendsten SciFi-Horror-Action-Filme aller Zeiten. Gemeinsam mit Stirb Langsam, Terminator oder Lethal Weapon kann man ihn auch heute noch hervorragend anschauen. Gut gealtert nennt man das. Und das können wahrlich nicht alle 80er-Jahre-Filme von sich behaupten. Neben Alien saß ich seither nie mehr mit ähnlicher Spannung vor einem Fernseher. Leider hat man die Qualität des ersten Teils bei den Predator-Nachfolgefilmen nicht im gleichen Maße konservieren können. Schon bei Predator 2 gab es leichte Ausfallerscheinungen und Predators von 2010 konnte trotz Rückkehr in den Dschungel zu keiner Zeit die Klasse oder gar Spannung des Originals erreichen. Als dann Ende 2018 Predator: Upgrade erschien, wussten noch nicht viele, dass praktisch parallel ein weiterer Film des Franchise geplant wurde. Regisseur Dan Trachtenberg und sein Autor Patrick Aison gingen während der Produktion von Predator: Upgrade auf den Produzenten der Filmreihe zu und unterbreiteten den Vorschlag, eine Art Prequel zu inszenieren, bei dem das Jäger-Alien weit vor der Zeit von Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) auf die Erde kommen sollte. Sehr weit vor dieser Zeit, im Jahre 1719.
Diese Ausgangsprämisse von Prey ist deshalb so spannend, weil hier Jäger auf Jäger trifft. Während die Zivilisation des 20. Jahrhunderts zwar gerne mal schwer bewaffnete Kriege führt, besteht sie nicht mehr aus Menschen, die für ihre Nahrung in den Wald gehen (müssen), um sich dort Wild zu erlegen. Ganz anders war das noch bei den indigenen Stämmen des Amerika zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Und hier besonders bei den Comanchen, die sich im Gebiet von Oklahoma bis Süd-Texas breitgemacht hatten, nachdem sie die dort zuvor aktiven Apachen verscheucht hatten. Die Tatsache, dass hier ein Volk, das mit Pfeil und Bogen auf Nahrungssuche geht, gegen einen scheinbar vollkommen übermächtigen und technisch hoch entwickelten Gegner trifft, sorgt zunächst für eine gelupfte Augenbraue. Doch genau das macht den Reiz des Films aus. Gegen Technologie wie das Unsichtbarmachen des Predatoren hilft nur Einfallsreichtum und der sprichwörtliche „Ars*h in der Hose“. Den Filmemachern war es außerdem ein großes Anliegen, mit Prey einen Film zu kreieren, der das Volk der Comanchen so realistisch wie möglich präsentiert und eine Authentizität vermittelt, die den indigenen Völkern gerecht wird. Dafür zeichnet vor allem Produzentin Jhane Myers verantwortlich, die Comanche- und Blackfoot-Wurzeln hat. Myers ist bekannt dafür, genau auf Details zu achten, wenn es um indigene Sprachen und die Kultur der Ureinwohner der USA geht. Da ist dann auch vollkommen selbstverständlich, dass man den größten Teil der Besetzung aus Talenten der kanadischen First Nations und der Native Americans rekrutierte.
Das Achten auf Authentizität und die sorgfältige Ausstattung sind es, was Prey von Beginn an so außergewöhnlich und fesselnd werden lässt. Das, was Trachtenberg und Myers hier gemeinsam auf die Beine gestellt haben, zollt auch der Tatsache Respekt, dass das Projekt insgesamt sechs Jahre entwickelt wurde. Dazu kommen die wirklich tollen Naturaufnahmen des in Kanada gedrehten Films, die im Verbund mit dem kongenialen und auf traditionelle Instrumentierung setzenden Score von Sarah Schachner eine stimmungsvolle Wirkung entfalten. Ausnahmslos gut gespielt, wähnt man sich immer mal wieder in einer Mischung aus Predator und Apocalypto. Denn was die meisten Predator-Filme vernachlässigten, war, auch abseits der Action und dem Jagdszenario eine gute Geschichte zu erzählen. Oft waren es Abziehbilder von Klischees, die bedient wurden und die in Prey aufgebrochen werden. Dabei begeht Aisons Skript nicht den Fehler, eine abgeschmackte Emanzipationsvariante zu erzählen, sondern legt seine Charaktere für einen Film dieser Art überraschend vielschichtig an. Da darf es auch mal ein kleines bisschen Zeit in Anspruch nehmen, bis man den eigentlichen Predatoren zu Gesicht bekommt.
Und auch das überzeugt. Die CGI-Effekte des unsichtbaren Jägers funktionieren nach wie vor super. Die oldschoolig angelegten Wärmebilder wecken Erinnerungen an den 87er-Ur-Film, während man in Prey wesentlich öfter durch den Predator hindurchschauen darf, was stets ein cooler Effekt ist. Davon ab geht es auch hier erstaunlich blutig zu – selbst wenn es hier nicht in die teils splatterartigen Gefilde der beiden ersten Predator-Filme abdriftet. Beim Jagen und Anfertigen seiner Trophäen geht das Alien aber immer noch ziemlich gnadenlos zu Werke und reißt nach ungefähr 30 Minuten einem Wolf auch mal den Schädel und das Rückgrat aus dem aufgeschlitzten Körper. Das CGI-Blut allerdings hätte man sich besser gespart und durch echtes Filmblut ersetzt. Nichts wirkt unrealistischer und künstlicher als Lebenssaft aus dem Rechner. Besser gelingen die Actionszenen, die natürlich ohne großes Geballer auskommen müssen. Das wiederum ist der Atmosphäre des Films eher zuträglich. Die Konzentration auf den Jagd-Aspekt ist es, was Spannung und Unterhaltungswert ausmacht. Noch genauer: Der Kampf des erfahrenen Jägers aus dem All, der gegen die ambitionierte Novizin von der Erde antritt, die den Mangel an Equipment mit unbändigem Willen und Geschicklichkeit wettmacht. Die Rückbesinnung auf möglichst spannende Momente, die in ihrem Thrill alles übertreffen, was die durchschnittlichen Sequels boten, tut nicht nur Prey, sondern dem ganzen Franchise gut. Zudem hat man mit Amber Midthunter die perfekte Besetzung gefunden, die hier auch deutlich besser funktioniert als in der nervigen Rolle, die sie im Liam-Neeson-Thriller The Ice Road ausfüllen musste.
Bild- und Tonqualität BD
Nachdem Prey im August 2022 zunächst exklusiv über Disney+ abrufbar war, hat die Strategie von Disney-Chief-Executive-Officer Bob Iger, sich wieder verstärkt auf physische Datenträger zu konzentrieren, im Predator-Sequel einen wunderbaren Kandidaten für eine Disk gefunden. Denn die Vorlage ist bereits hervorragend gewesen und gehörte zum Besten, was D+ im Stream bereitstellte. Die Blu-ray bietet die gegenüber dem Stream höhere Datenrate und sollte zumindest in der Komprimierung noch ein wenig draufsetzen können. Was tatsächlich der Fall ist. Im Vergleich mit dem 4K-Stream von D+ wirken feine Details wie die sich im Wind bewegenden Kornähren zu Beginn etwas detaillierter. Der Stream kommt etwas softer rüber, wo die Blu-ray im Encoding allerdings nicht ganz sauber ist. Man kann hier für sich entscheiden, ob einem der etwas gefiltert wirkende Look des Streams oder das ganz leicht detailliertere Bild der Blu-ray bei etwas schwierigerem Encoding des Digitalrauschens lieber ist. In puncto Kontrast schlägt sich die Blu-ray beachtlich. Das grün leuchtenden Predator-Blut auf der Kluft von Naru leuchtet fast so intensiv wie über den DV-Stream und schwarz ist wirklich satt. Bis auf die generell etwas soft wirkende Optik und das in Teilen verbesserungswürdige Encoding in den schwierigen Nebelszenen (59’40) gibt es fast nichts zu mäkeln. Nach wie vor erblickt man ein paar Szenen, in denen das Rauschen sehr viel deutlicher ist. Ob das an diesen Stellen schwierige Lichtverhältnisse eines möglicherweise späteren Drehzeitpunkts waren oder andere Optiken an den Kameras verwendet wurden, bleibt als Frage im Raum. Aber die Körnung ist an diesen Stellen sehr deutlich (88’54 und 89’11).
Akustisch bekommt man dieses Mal: DTS-HD-Master 7.1 für die Originalfassung und Dolby Digital fürs Deutsche. Hier würde vor allem spannend sein, ob die Synchro in DD dem Stream das Wasser reichen würde, der für Disneyverhältnisse wirklich hervorragend klang. Und es darf Entwarnung gegeben werden. Zum einen ist die DD-Fassung der Disk ein wenig lauter eingepegelt (rund 2 dB gegenüber dem Stream – wiedergegeben über Apple TV) und zum anderen bleibt die Dynamik erhalten. Rein subjektiv wirkt die Disk sogar noch eine kleine Spur dynamischer. Das kann aber auch daran liegen, dass sie eben etwas lauter eingepegelt ist. Die befürchtete Kastration blieb aber aus und Prey gehört auch auf Disk zu einem der besten Sound-Outputs, die Disney während der letzten Jahre hervorgebracht hat – obgleich man sicherlich stellenweise noch mehr Dynamik aus der Musik oder den Angriffen des Predator hätte herausholen können. Wem aber der Stream schon gefallen hat, der wird hier wirklich glücklich werden. Zumal die fantastische Räumlichkeit des Films ohnehin nicht angetastet wird. Die anfänglichen Szenen im Wald, das Verhallen der Axt beim Einschlagen in die Baumrinde – das sind immer noch akustische Gänsehautmomente in puncto Surroundgefüge und Atmosphäre. Ebenso gilt das nach wie vor für die Szenen des Anpirschens im Wald und die Geräusche des Predatoren ab 12’40. Die Greifbarkeit der Sounds ist einfach grandios.
Da vorab oft gefragt wurde: Sowohl die UHD-BD als auch die Blu-ray enthalten die (nachträgliche) Synchro in Comanche-Sprache. Da Synchronarbeiten aber nie wirklich das Ding der amerikanischen Filmindustrie waren, wirken die Dialoge nicht immer ganz glücklich eingesprochen und vertont.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bild- und Tonqualität UHD
Als Prey über Disney+ im Stream zur Verfügung stand, gab es noch keine gesicherten Angaben, welche Kameras verwendet wurden. Dies hat sich mittlerweile geändert. Zum Einsatz kam die ARRI Alex Mini LF, die in 4K aufzeichnet. Das Ausgangsmaterial wurde über ein 4K-DI gemastert und wie bei Disney üblich gibt’s für die Disk lediglich HDR10, nicht Dolby Vision (wie beim Stream). Gegenüber der Blu-ray ist die HDR-Scheibe eine Spur dunkler eingepegelt, was aber dem Filmgenuss keinen Abbruch tut. Auffällig ist das sichtbar bessere Encoding, das gerade mit den vielen nebligen Szenen deutlich besser zurechtkommt. Auch die Kornähren zu Beginn werden besser abgebildet und haben keine Artefaktränder. Der zwar grundsätzlich nicht sehr scharfe Shot aus der Totalen bei 10’44 weist bei genauem Hinschauen mehr Struktur in den Bäumen auf, sobald es weiter in den hinteren Bereich des Bildes geht. Hier wird die Blu-ray (aber auch der Stream) etwas matschiger. Bei den Spitzlichtern tut sich nicht arg viel. Die UHD-BD zeigt ein wenig mehr Durchzeichnung im Feuer, ist bei den Fackeln im absoluten Dunkel etwas leuchtkräftiger, brennt dem Betrachter aber nicht das Augenlicht aus. Bei der reinen Auflösung schenkt die 4K-Disk der Blu-ray nicht maßgeblich viel ein. Vornehmlich bedingt durch das bessere Encoding kommen aber feine Verästelungen im Nadelgehölz bei 17’14 klarer und vom hellen Hintergrund besser abgegrenzt zum Betrachter. Vor allem Close-ups profitieren. So sieht man die feinen Fältchen im Gesicht bei 89’29 über die 4K-Disk besser aufgelöst und weniger soft. Die stärker verrauschten Szenen nach knapp 89 Minuten löst die UHD Blu-ray überdies in der Körnung feiner und besser auf. Da kommt die Blu-ray nicht mit, die dort gröber erscheint. Und es gibt einen weiteren Punkt, bei dem die HDR-Scheibe die Nase vorn hat: die grünen Blutflecken des Predator sowie die roten Leuchtpunkte seiner Waffe in der Dunkelheit. Hier spielen erweiterter Farbraum, bessere Farbdifferenzierung und höhere Spitzenhelligkeit ihre Vorteile aus. Bei der Auflösung fragt sich aber durchaus, ob’s nicht doch „nur“ ein 2K-DI ist, denn allzu groß fallen die Unterschiede nicht aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … praktisch nicht von jenem der etwas dunkleren UHD-BD.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Aber die Flamme hat mehr Punch über die HDR-Disk.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD zeigt die Farben kräftiger, klarer und besser ausdifferenziert, was die Schattierungen angeht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirken die Texturen über die 4K-Disk etwas tiefer und dreidimensionaler.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … werden von der UHD-BD klarer und etwas besser aufgelöst gezeigt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirkt etwas erhabener und deutlicher.
Wie beim Stream auch kommt die UHD Blu-ray mit einem englischen Ton in Dolby Atmos – hier allerdings kodiert in Dolby True HD, nicht mit Dolby-Digital-Plus-Kern. Der deutsche Ton bleibt bei Dolby Digital. Und die deutsche Fassung ist lauter eingepegelt (rund 3 dB in den Actionszenen), wirkt subjektiv gar etwas dynamischer. Hier kann man als Beispiel den Angriff des Bären nehmen, bei dem das Holz nach knapp 44 Minuten eindrucksvoller kracht und sein Gebrüll auch vehementer wirkt. Die englische Atmos-Variante klingt gefühlt etwas weniger wuchtig. Gegenüber dem Stream allerdings hat sie einen großen Vorteil. Denn wie schon zuletzt bei Im Westen nichts Neues ist die Disk qualitativ auf den Höhen-Lautsprechern besser. Das Krächzen des Vogels bei 2’28 klingt über den Stream seltsam hohl und topfig, als hätte das Tier in einen leeren Plastikeimer gekrächzt. Auch das Hochstieben der Vögel kurz darauf kommt über die physische Disk noch präsenter und realistischer rüber. Donnert das Raumschiff des Predatoren bei 3’40 und ab 5’06 über die Köpfe, hat auch das beim Stream einen etwas seltsamen metallischen Beiklang. Die Atmos-Fassung der UHD Blu-ray bringt diesen coolen Soundeffekt qualitativ hörbar hochwertiger rüber. Auch wenn der Film in Summe nicht die absolut maximalen Möglichkeiten für 3D-Sounds bietet, weil er eben vornehmlich ruhig ist, gibt es immer kurze Momente, in denen die Fauna des Waldes zu hören ist. Dazu kommt das krasse Grölen des Bärs nach 43’44 Minuten – Prey mag zunächst nicht viel Anlass für 3D-Sounds bieten, aber wenn welche kommen, sind diese korrekt gesetzt und bisweilen wirklich dynamisch. Wirklich sensationell und über alle vier Speaker verteilt sind dann die Geräusche des Predators, die hier wirklich Gänsehaut erregen (bspw. ab 50’30, 53’40, 66’30). Im Finale gibt’s dann leider keine 3D-Sounds mehr. Aus visueller Sicht hätte es durchaus die Möglichkeit gegeben, aber immerhin ist das, was von oben geliert wird, wirklich klasse räumlich und klingt deutlich besser als über den D+-Stream.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Prey liegt auf der Blu-ray exklusiv vor und umfasst ein elfminütiges Making-of, das auch auf die Begleitung durch Comanche-Beraterin Juanita Pahdopony eingeht, aber auch die Figuren etwas näher vorstellt und auf das physische Training der Darsteller eingeht. Dazu gesellen sich drei entfernte und wahlweise von Trachtenberg kommentierte Szenen, ein halbstündiges Q&A nach einer Filmvorführung sowie der Audiokommentar von Trachtenberg, Amber Midthunder, Jeff Cutter und Angela M. Catanzaro – sämtliche Extras sind untertitelt.
Fazit
Ob Disk oder Stream: Prey ist für mich der beste Predator-Film seit dem 87er-Original mit Arnold Schwarzenegger. Der Mut der Macher rund um Dan Trachtenberg hat sich vollkommen ausgezahlt. Gerade gegenüber den späteren Sequels hat Prey eine um Längen dichtere und packendere Atmosphäre. Es ist also doch noch möglich, innerhalb eines Franchise etwas wirklich Originelles zu entwickeln und umzusetzen, wenn man sich mal etwas traut. Trauen darf man sich an die Blu-ray und UHD Blu-ray des Films, denn entgegen den Befürchtungen ist der Ton gegenüber jenem des Streams nicht dynamikkastriert. Eher im Gegenteil klingt die deutsche Dolby-Digital-Spur noch mal etwas wuchtiger. Beim Bild ist die UHD Blu-ray zwar vom Grading her praktisch identisch, liefert aber das bessere Encoding und die schöneren Farbtupfer in dunklen Szenen.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 50%
Film: 85%
Anbieter: Walt Disney Studios
Land/Jahr: USA 2022
Darsteller: Amber Midthunter, Dane DeLiegro, Dakota Beavers, Harlan Blayne Kytwayhat, Troy Mundle, Stormee Kip
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital 5.1: de, comanche
Tonformate UHD: Dolby Atmos (Dolby-True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de, comanche
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 100
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved)
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- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
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Sehr schöne Bildqualität und auch wenn nicht alle CGI 100% glaubwürdig wirken ist für mich die Immersion noch ok. Und ja, da mögen die Gegner des Films in manchen Punkten Recht haben, dennoch echt spannend und unterhaltsam. Eine 4k Scheibe, die wirklich mal wieder nach UHD aussieht und sich in meinen Augen richtig lohnt.
Der Film hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen und ist für mich der mit Abstand beste Film seit Teil 2!!! 🙂
Ohne den erzwungen wirkenden „modernen“ feministischen Unterton wäre der Film wohl ein Zeitloser Klassiker geworden. Doch damit wird der Film in ein paar Jahrzehnten wohl einfach ein Erzeugnis seiner Zeit bleiben, wo politischer aktivismus wichtiger war als autenzität und glaubwürdigkeit… Schade!
Lese ich hier richtig, dass dier Uramerikanische Originalton fehlt?!? Das wäre ein grosser Verlust denn ich habe den Film mit dieser Tonspur als viel intensiver und atmosphärischer wahrgenommen!!!
Die Zeile lautet: „Da vorab oft gefragt wurde: Sowohl die UHD-BD als auch die Blu-ray enthalten die (nachträgliche) Synchro in Comanche-Sprache. Da Synchronarbeiten aber nie wirklich das Ding der amerikanischen Filmindustrie waren, wirken die Dialoge nicht immer ganz glücklich eingesprochen und vertont.“
Ich dachte, das wäre recht eindeutig in der Formulierung, dass der Comance-Ton auch enthalten ist 😉
Danke für den Hinweis. Tja lesen sollte man können 😉
Nach dem desaströsen Predator Upgrade tatsächlich ein Lichtblick. Nichtsdestotrotz rangiert er bei mir nur auf Platz 3 der Predator Hitliste. Hinter dem unschlagbaren Original und Predator 2. Ich finde den zweiten Teil nämlich auch sauspannend, das Setting komplett neu/anders und die U-Bahn Sequenz sogar die beste aller Predator Filme.
Schön, dass Disney wieder auch auf physische Medien setzt.
Für mich hat der Film nicht funktioniert. Das lag nicht am Setting, den miesen CGI-Effekten oder dem Bezug auf der aktuellen Geschlechterpolitik, sondern einzig und allein daran, dass die Protagonistin ziemlich schlechte Entscheidungen trifft, die maßgeblich zum Tod anderer Charaktere beitragen.
Ich würde mir überdies wünschen, dass die Studio endlich anfangen, eigenständige Geschichten über die Native Americans zu erzählen. Sprich: So etwas wie „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Little Big Man“ allerdings komplett aus indianischer Perspektive erzählt.
Hallo Timo.
Ich bin sehr an Ihrer Rezension zu Titanic UHD interessiert. Wann wird es verfügbar sein? Ich denke, Sie sind einer der wenigen, die es mit ausreichender Objektivität analysieren werden.
Hallo Miguel,
da im Falle von TITANIC bisher nicht mit Vorab-Rezensionsmustern zu rechnen ist, muss ich sie selbst ordern und erhalte die Scheibe erst zum Veröffentlichungstermin. Die Rezension wird also aller Voraussicht nach nicht relevant vor Weihnachten online sein.
Tolle Kritik, endlich wieder ein Predator der in der Filmlandschaft würdig ist. 😉 Fand ihn auch schon im Stream sehr gut. Schreibst Du auch was zu The Creator?
Der Film wird völlig überbewertet. Kaum besser, als der vierte.
Zu Creator kommt das Review natürlich, sobald die Disk da ist. Den Stream werde ich nicht schaffen zu rezensieren.
Sehe ich auch so. Ich wurde gut unterhalten und das Bild war ne Wucht. Sollte ja dann auf Scheibe nochmals besser aussehen.
Finde ich auch, Prey ist wirklich sehr gut gelungen und war eine absolut positive Überraschung.
„Tonformate UHD: Dolby Atmos (DD+-Kern): en“
Denke das sollte TrueHD Kern hier heißen, steht jedenfalls so im Text.
Korrekt. Hab es geändert. Danke dir.