Projekt 12: Der Bunker

Blu-ray Review

Projekt 12 Der Bunker Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 11.08.2016

OT: Project 12: The Bunker

 


Kein Platz für die Schwachen

Gar nicht mal so schlechter Action-Thriller aus Spanien.

Inhalt

In der UdSSR wurde 1960 ein Forschungsprojekt begonnen, das den Namen „Project 12“ erhielt und auf militärische Zwecke ausgerichtet war. In den 70ern wird es aufgrund mehrerer Fehlschläge beendet und alle Wissenschafter werden von der Armee getötet. Lediglich drei von ihnen gelingt die Flucht. 40 Jahre später taucht der US-Unternehmers Henderson auf der Bildfläche auf und lässt von seinen Handlangern die Koordinaten des Bunkers beschaffen. Auch treiben sie einen der Forscher auf, der ihnen dabei helfen kann, den Weg in den Bunker zu finden. Doch kaum im unterirdischen Geflecht von Gängen und Hallen angekommen, tauchen ein paar Soldaten auf, die während der letzten 40 Jahre nichts von ihrer Fitness verloren zu haben scheinen. Noch dazu scheinen sie unzerstörbar …

Eric Roberts, der diesen Action-Thriller aus der B-Kategorie mit seinem Gesicht veredelt, dürfte zu den meist beschäftigten Darstellern der letzten Jahre gehören. Satte 66 Filme sind aktuell mit ihm in Produktion, fertiggestellt oder für 2017 angekündigt – ein Lob an seinen Manager, der das alles zu planen hat. In Projekt 12: Der Bunker gibt er den US-Firmenboss Henderson, der sich für das interessiert, was die Russen vierzig Jahre zuvor ins Leben gerufen haben. Was als Spionagethriller mit Kalter-Kriegs-Klima beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als Actioner mit fantastischen Elementen, der vor blutiger Aktion kaum Halt macht.  Allerdings muss man sich ein wenig gedulden, denn die erste Dreiviertelstunde ist bis auf ein paar kurze Actionsituationen zu Beginn nicht gerade rasant. Mit Eintritt in das unterirdische Katakomben-Gewirr steigt die Spannung aber durchaus merklich an. Dazu trägt bei, dass der Filmscore mit gruseligen Tönen und unterschwelligem Brummeln angereichert ist. Da der Geldmangel nicht von der Hand zu weisen ist, bleibt die Anzahl der Auseinandersetzungen mit den Supersoldaten eher überschaubar, was durch einen zünftigen Faustkampf zweier Hauptfiguren wieder etwas ausgeglichen wird. Die Computereffekte im Bunker liegen auf überraschend gutem Niveau, sieht man mal von der eindimensionalen Übersicht über das riesige Heer ab. Projekt 12: Der Bunker liefert dabei akzeptable Schauspielerleistungen aller Beteiligten – inklusive des schon mal ziemlich hölzern agierenden Eric Roberts. Sicherlich kein Highlight und auch weitgehend überraschungsfrei, aber durchaus schaubarer Genrebeitrag

Bild- und Tonqualität

Je nach Schauplatz präsentiert sich das Bild von Projekt 12: Der Bunker mal warm und mal kühler gefiltert. Im späteren Verlauf während der Szenen im Bunker ist es dann hauptsächlich eine Brauntönung, die über dem Geschehen liegt. Die Rauschfreiheit gefällt selbst während der düsteren Szenen im zweiten Teil des Films und die Schärfe geht in Nahaufnahmen durchaus in Ordnung. Schwarzwerte sind trotz der sichtbaren Farbfilterung prägnant und der Kontrastumfang ist insgesamt gut. In kurzen Bewegungen gibt’s schon mal ein Nachwischen, was aber nicht ganz so dramatisch ausfällt.
Der Ton von Projekt 12 liefert von Beginn an satten Bass während des Filmscores, während die Dialoge etwas muffig daherkommen. Der prägnanten LFE-Spur wird nur bedingt Mittel- und Hochton entgegengesetzt, was das Geschehen etwas dumpf erscheinen lässt. Roberts Synchro klingt gar, als habe seine deutsche Stimme in einen Blecheimer gesprochen. In Sachen direktionale Effekte erfreut spätestens das Lichtanschalten in einem der Tunnel des Bunkers für Freude, denn das Aufflammen der Neonröhren wird im Stakkato-Takt auf den Rearspeakern begleitet. Auch der erste Schuss, der in den riesigen Gemäuern abgefeuert wird, verhallt effektvoll, wenngleich die zahlreichen folgenden Feuersalven ebenfalls etwas muffig klingen.

Bonusmaterial

Das Bonusmaterial von Projekt 12: Der Bunker besteht lediglich aus dem Filmtrailer und einigen Programmtipps.

Fazit

Projekt 12: Der Bunker macht im Prinzip wenig falsch und liefert in der zweiten Hälfte ansehnliche Action mit guten Effekten und klaustrophobischer Atmosphäre. Die verhältnismäßig günstige Produktion sieht man dem Film nicht groß an, zumal die Darsteller nicht durch überhölzerners Agieren aus dem Rahmen fallen. Dass die Story dünn und voller Logiklöcher ist – geschenkt. Wer hätte das von einem Film mit dieser Inhaltsbeschreibung auch erwartet?
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 55%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: Spanien 2015
Regie: Jaime Falero
Darsteller: James Cosmo, Joaquín Sánchez, Natasha Alam, Eric Roberts, Timothy Gibbs, Tony Corvillo, James Conner Ferguson, José Luis de Madariaga
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 97
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

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2 Kommentare
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With regard to directional effects, the inclusion of light in one of the hopper tunnels pleases the eye, because flashes of neon tubes are accompanied in the rear rows.

Älvaro Tapias

Interesting interview of J. Falero (Director of Project 12 The Bunker)
Best regards
Álvaro
http://www.desdehollywood.com/jaime-falero-interview-bunker/