Reach Me – Stop at Nothing …

Blu-ray Review

Reach me stop at nothing Blu-ray Review Cover
EuroVideo, ab 28.05.2015

OT: Reach Me

 


Ein Buch, das die Welt veränderte

Warum plötzlich alle nach Autor Teddy verlangen, davon erzählt Reach Me.

Inhalt

Ein Hollywood-Stuntman, der sein Tourette-Syndrom beherrschen lernt; ein Gangster, der zum Ex-Kriminellen wird, eine frisch aus dem Knast entlassene Frau, die die Designerin in sich entdeckt und eine Frau mit Hasenscharte, die ihr Stottern überwinden konnte – alle haben sie ein Buch namens „Reach Me“ gelesen. Dessen Autor Teddy wird daraufhin zu einer kleinen Legende – zumal sich der gute Mann nicht blicken, geschweige denn interviewen lässt. Es scheint, als hätte Teddy zwar für jeden den passenden Rat oder die Hilfestellung, um dessen oder deren Leben umzukrempeln, nicht jedoch für sich selbst …

Fangen wir mal beim Positiven von Reach Me – Stop at Nothing … an: Danny Trejo hat vermutlich noch nie so schnell das Zeitliche gesegnet und der Cast des Films erinnert an ein Who-is-Who des B-Movies. Neben Runzelgesicht Trejo sind da noch Genreveteranen wie Tom Berenger, Tom Sizemore, Thomas Jane, Kelsey Grammer oder Terry Crews. Cary Elwes kennt man noch als Fußamputierten aus SAW und Sylvestener Stallone schaut auch vorbei. Dass dieses erstaunliche Ensemble hier mitgespielt hat, hilft Reach Me zum einen über einige Längen als auch über eine krude Geschichte hinweg. Die Story über das Buch, das scheinbar das Schicksal vieler Menschen beeinflusst, braucht lange, um den roten Faden zu finden und irgendwie plätschert der Film ein wenig lustlos vor sich hin. Weder werden die einzelnen Figuren halbwegs einleuchtend miteinander verquickt, noch weiß man am Ende, warum und worüber hier so ein Aufriss gemacht wird. John Herzfeld, der mit 2 Days in the Valley schon mal einen Ensemblefilm gedreht und geschrieben hat, muss in Reach me seinem 1996er Werk den Vortritt lassen, denn es gelingen ihm nur selten erinnerungswürdige Momente oder coole Dialoge. Erstaunlicherweise liefert die vor allen anderen Darstellern Sylvester Stallone, der tatsächlich die überzeugendste Leistung abliefert. Als exzentrischer und politisch engagierter Künstler hat er nicht nur die emotionalsten Szenen, sondern wirkt mit dem Farbspachtel in der Hand herrlich ironisch. Die Hasstiraden, mit denen er Reporter Roger überzieht, machen erstaunlich viel Spaß – leider im Deutschen aber nicht mit seiner angestammten Stimme, wie im Übrigen viele der Darsteller mit ungewohnter Synchronisation auskommen müssen. Ebenfalls aus der Masse heraus ragt Lauren Cohan (Maggie aus The Walking Dead), die als Kate dem Film ein wenig Halt gibt. Das erste Mal richtig stark wird Reach Me, wenn Ted wider seine Versagensängste vor einer großen Menge auftritt, seinen eigenen Problemen beichtet und von der Menge aufgenommen wird. Wie die Thrillerelemente mit einem gealterten Sizemore und einem albern agierenden Christoph M. Orth in diesen Film passen wollen, das bleibt wohl ein Geheimnis des Regisseurs.

Bild- und Tonqualität

Es gibt Einstellung in Reach Me, die sind dermaßen scharf, dass man meint, die Furchen in Trejos Gesicht wären Wassergräben einer mittelalterlichen Burg. In kurzen Bewegungen allerdings vewischt die Schärfe mitunter und Halbotale sind nur gedingt gut aufgelöst. Etwas störend sind auch teils überrissene Kontraste, die in helleren Bereichen öfter auf Gesichtern auftreten. Farblich wird’s während dunklerer Szenen schon mal etwas grünlich und auch ein leichtes Korn ist dann auzumachen.
Der Ton in Reach Me wird immer dann etwas dynamisch und effektvoll, wenn Thomas Jane sich den Weg freiballert oder in seinem Mustang mit Colette zusammenstößt. Ansonsten gibt es nur wenig Anlass für die Surroundspeaker, von ihrer Existenz zu zeugen.

Bonusmaterial

Mal abgesehen vom Originaltrailer gibt’s im Bonusmaterial von Reach Me nichts zu holen.

Fazit

Reach Me – Stop at Nothing ist ein ebenso netter wie harmloser Ensemblefilm, dem ein wenig die konsequente Idee fehlt, der dafür aber mit zwei Dutzend bekannter Gesichter punkten kann.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 5%
Film: 55%

Anbieter: EuroVideo
Land/Jahr: USA 2014
Regie: John Herzfeld
Darsteller: Lauren Cohan, Kyra Sedgwick, Thomas Jane, Kevin Connolly, Tom Sizemore, Nelly, Omari Hardwick, David O’Hara, Kelsey Grammer, Terry Crews, Cary Elwes, Tom Berenger, Sylvester Stallone, Danny Aiello, Danny Trejo
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

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