Ready Player One 4K UHD

Blu-ray Review

ready player one 4k uhd blu-ray review Cover
Warner Home Video, 06.09.2018
Ready_Player_One_BD_Cover_2D
Warner Home Video, 06.09.2018

OT: Ready Player One

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Mit Vollgas rückwärts

Spielberg begibt sich in Ready Player One auf ungewohntes Terrain.

Inhalt

Die Welt im Jahre 2045: Horizontale Trailerparks, sogenannte Stacks

Das Jahr 2045: Die Welt ist eine Herberge voller Armut geworden und befindet sich fast beständig am Rande eines Kollapses. Doch es gibt eine Flucht aus den trostlosen realen Verhältnissen. Eine Flucht in das riesige virtuelle Universum OASIS. Das hatte seinerzeit ein gewisser James Halliday entwickelt – ein ebenso genialer wie seltsamer Programmierer. Einmal drin in der Virtual Reality kann der Spieler alles sein, was er will und alles tun, was er will. Fünf Jahre zuvor war Halliday gestorben, was zu einer regelrechten Hysterie im Spiel führte. Denn Hallidays Vermächtnis versteckte er im Spiel – als Easter Egg. Wer in der Lage wäre, die drei Rätsel zu lösen und so das „Osterei“ zu finden, dem sollte zum einen die Kontrolle über das Spiel gegeben sowie das Vermögen des Programmierers (immerhin 500 Mrd. Dollar) vererbt werden. Doch schon an der ersten Aufgabe, einem Wettrennen zu einer bestimmten Ziellinie, scheiterten bisher alle Aspiranten. Dann jedoch kommt der junge Wade. Er, der das reale Leben in einer Gegend von Wohncontainern hasst, flüchtet immer wieder in die OASIS. Irgendwann dringt er tiefer in die Aufzeichnungen Hallidays ein und findet Hinweise, die ihm die Lösung des ersten Rätsels näherbringen. Doch sobald er dieses erfolgreich gelöst hat, ruft das jene auf den Plan, die notfalls auch mit unlauteren Mitteln zum Ziel kommen wollen. Vor allem der Konzern IOI ist hinter dem Geheimnis her. Dessen Chef Nolan Sorrento setzt alles daran, Parzival (so Wades Avatar-Name im Spiel) zu jagen, um ihm die Schlüssel abzunehmen …

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Wade flieht in die OASIS …

Mit Ready Player One begibt sich Steven Spielberg auf ein ebenso mutiges wie für ihn ziemlich ungewohntes Terrain. Zwar ist er immer schon ein Regisseur gewesen, der gerne Effekte in seinen Filmen integriert – zunächst praktische, später auf revolutionäre Art und Weise in Jurassic Park auch digitale – doch was er hier tut, geht zwei Schritte weiter. Ready Player One basiert auf dem 2010er SciFi-Roman von Ernest Cline. Cline, der mit Zak Penn zusammen auch das Drehbuch schrieb, entwarf in seiner Vorlage eine Welt, in der alles möglich ist. Mit einem Jetpack auf den Himalaya düsen? Kein Problem. Batman bei seinen Verbrechensbekämpfungen helfen? Immer gerne. In der OASIS ist alles möglich, was der Fantasie des Spielers entspringt. Dafür war es klar, dass Spielberg ausgiebigst eintauchen musste in die Welt des Motion Capturing. Denn seine Darsteller betreten die virtuelle Welt als Avatar – also unter Umständen mit einem komplett veränderten Aussehen. Spielberg, der auch heute immer wieder zeigt, dass das Kind in ihm ziemlich dominant ist, tobt sich in seiner virtuellen Welt aus. Fast schon anarchisch sind die Szenen und Abfolgen in der OASIS. Wie entfesselt ist Spielbergs Regie, der selten so frei und zügellos schien. Gerade seine Dramen folgen ja eher einem kontrollierteren Korsett. Außerdem musste sich Spielberg – ein Regiekind der 80er – in der Geschichte einfach wohlfühlen, nutzt doch schon die Roman-Vorlage das Flair der 80er-Jahre ausgiebig. Halliday, der Programmierer der OASIS, war ein glühender Anhänger dieses Jahrzehnts und ihrer Popkultur und Steven Spielberg zelebriert diese Atmosphäre. Hommagen sind an jeder Stelle der virtuellen Welt zu finden. Wer sämtliche Zitate auf das Jahrzehnt von Vokuhila und Zurück in die Zukunft finden möchte, wird dafür schon Tage brauchen. So finden sich beispielsweise Querverweise auf Minecraft, Pacman oder Space Invaders. Dazu werden Filme oder Serien wie Shining, Star Trek, Batman oder Superman zitiert und Horrorikonen wie Jason Vorhees oder Freddy Krueger bekommen auf Planet Doom ihr Fett weg. Grandios, dass nicht einfach nur Werke der Popkultur genutzt werden, sondern auch damit verbundene Wertungen – wie im Falle von Stephen King und Shining. Dass auch Schöpfungen von Spielberg als Referenz dienen, kann man dem Regisseur nicht als Arroganz auslegen. Tatsächlich hat er zahlreiche Zitate des Buches entfernt, die sich auf seine Werke bezogen – eben um genau NICHT in die Situation zu kommen, dass man ihm Selbstverliebtheit vorwirft. Allerdings beschränkt sich Ready Player One nicht nur auf die 80er, sondern integriert auch moderne(re) Zitate. So rennt ein World-of-Warcraft-Hüne hier genauso durchs Geschehen wie der Big Daddy aus BioShock.

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Wade geht auf einem Schrottplatz in die OASIS

Es ist schon erstaunlich, wie viele Objekte, Firmen und kulturellen Beiträge man hier findet. Während manch ein Filmemacher schon Schwierigkeiten hat, Lizenzen für einen bestimmten Song zu bekommen, scheinen für Spielberg alle zügig den Daumen nach oben gegeben zu haben. Denn wie selbstverständlich hat man auch gleich noch die kultigsten Kultsongs der 80er im Soundtrack untergebracht. Was mit dem kongenial eingesetzten „Jump“ von Van Halen beginnt, geht weiter über George Michaels „Faith“ bis hin zu Twisted Sisters „We’re not Gonna Take it“. Dass der Film nebenbei auch ziemlich witzig ist, verdankt er den humorvollen Elementen – oft durch den Kurator oder auch Bösewicht I-ROk vermittelt, der philosophischer ist als man seinem von Skeletor entnommenem Äußeren zutrauen mag. All diese Einzelheiten verbinden sich zu einem Film, dessen 140 Minuten Laufzeit nie auch nur den Hauch von Zähigkeit aufkommen lassen. Oft geht es derart rasant zu, dass man sich bestimmte Szenen noch mal anschauen möchte, weil man meint, etwas verpasst zu haben. So ist beispielsweise schon das erste Rennen nach etwa 14 Minuten eine so mit Details vollgestopfte und virtuos inszenierte Sequenz, dass man verzückt und mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzt. Da verzeiht man sogar, dass Parzival aussieht, als wäre er aus Final Fantasy 7 direkt in der OASIS gelandet. Spaß und Unterhaltung kann Spielberg ohne Zweifel und Ready Player One bietet das in Reinkultur.

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Wade muss mit ansehen, wie Sorrento den Trailer der Tante in die Luft jagt

Natürlich versteht er es aber genauso, seine virtuelle Welt vom realen Gegenstück abzusetzen. Während es in OASIS bunt und kontrastintensiv abgeht, wirkt die verarmte Welt, in der Wade lebt, ausgewaschen, grau und trist. Das unterstreicht die Botschaft, die schon dem Buch innewohnte. Selbst wenn die Verfilmung bisweilen etwas zu selbstverliebt in den virtuellen Welten verharrt, benötigt man kaum einen Doktortitel, um die Essenz der Geschichte zu erfassen: Wenn man in der Lage ist dermaßen realistische Welten im Computer zu entwerfen, sollte man auch in der Lage sein, die reale Welt nicht in den Abgrund stürzen zu lassen.
Schwachpunkte? Ja, die gibt es. So sind die Rätsel selbst für den Zuschauer so leicht zu durchschauen, dass man sich fragt, warum in fünf Jahren nicht einer von Millionen von Spielern drauf gekommen ist. Außerdem ist es schon sonderbar, dass sich Bad Guy Sorrento in der realen Welt mit seinen Schergen brutal und mörderisch verhält, aber von einer kontrollierenden Staatsgewalt keine Spur zu sein scheint – bis diese im Finale dann plötzlich aus dem Hut gezaubert wird. Tja, und dann sind da die Darsteller. Die sind nicht schlecht – im Falle von Ben Mendelsohn sogar ziemlich gut. Doch aufgrund der limitierten Zeit ihrer Auftritte, wirkt es bisweilen wie verschenktes Potenzial. Gerade Mark Rylance, der nach Bridge of Spies und BFG zum wiederholten Male mit Spielberg zusammenarbeitet, wirkt als öffentlichkeitsscheue und schüchterne Antiversion eines Steve Jobs mit seinem zersausten Haar irgendwie deplatziert. Auch Tye Sheridan, der schon in seinen frühen Rollen in Mud und Joe – Die Rache ist sein neben Akteuren wie Nicolas Cage und Matthew MacConaughey brillierte, bleibt unterfordert. Man hat Spielbergs Virtual-Reality-Film außerdem bisweilen vorgeworfen, die Kritik an der virtuellen Welt zu kurz kommen zu lassen. Durch eine aufgesetzte Liebesgeschichte sei es am Ende der Aspekt des „Anfassens“ der für die reale Welt spreche. Das ist dann allerdings doch etwas plakativ kritisiert. Denn schon alleine durch die Figur des Sorrento und dessen Konzern IOI wird deutlich, dass Virtual Reality eben auch die Gefahr der Verkommerzialisierung innewohnt. Sorrento möchte die Erfahrung über die VR-Brille quasi mit Werbung zupflastern – ein Aspekt, der gerade in der heutigen Zeit mehr als greifbar erscheint. Trotz all der Süße, die Spielberg über das Buch von Ernest Cline legt, in der gerade die reale Welt viel düsterer und weniger hübsch war: Die Message, das Potenzial, beide Welten nebeneinander florieren lassen, wird deutlich. Man muss die Möglichkeiten nur nutzen. Dabei sollte uns die Technologie nicht das Leben diktieren, sondern im Einklang mit der realen Welt stehen.

Bild- und Tonqualität BD

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Parzival und Art3mis recherchieren für die Rätsel

Da Spielberg die Szenen in der realen Welt anders filmte als jene in der Virtual Reality (siehe nächstes Kapitel), sind die Bildeindrücke auch dezent anders. So ist zum einen (natürlich) die Farbgebung völlig different. Während Ready Player One die Gegend um die Stacks in tristen Grau- und Blautönen präsentiert, ist es in der OASIS kunterbund, kontrastreich und äußerst lebhaft. Schon die Blu-ray erreicht in diesen animierten Sequenzen Referenzwerte in Sachen Farbkontraste, Plastizität und Auflösung. Das durchaus sichtbare Korn während der Realszenen setzt die Zweiteilung des Films noch einmal etwas stärker hervortreten und wirkt deshalb passend – auch wenn es Gegner von Filmkörnung auf die Palme bringen wird. Leider ist die Schärfe während einiger Einstellung nur mittelprächtig und ab und an gibt’s schon mal sehr flache, detailarme Gesichter in Randbereichen zu sehen. Dennoch: Ein sehr gutes Blu-ray Bild.

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Einmal DeLorean fahren – in der OASIS kein Problem

Noch besser macht’s der Ton. Denn Warner macht es (mal wieder) vor. Wie zuletzt bereits öfter, so spendierte man auch Ready Player One bereits für die Blu-ray eine Dolby-Atmos-Fassung – und zwar fürs Deutsche (True HD kodiert) und fürs Englische (Dolby Digital Plus kodiert). Und was SIND das für grandiose Tonspuren. Bereits auf der regulären Ebene ist die Ortbarkeit sensationell. Räumlichkeit, Direktionalität, Direktheit erreichen absolutes Referenzniveau. Schon in der düsteren Realwelt leben sämtliche Lautsprecher auf und lassen die von metallisch-industriellen Geräuschen geprägte Umgebung im Heimkino erscheinen. Sobald es in die virtuelle Welt geht, weiß man dann gar nicht mehr, wohin man hören soll. Überall finden sich direktionale Geräusche und schließen sich zu einem Ganzen zusammen, das genau das erreicht, was Spielberg vorhatte: Man wird in die Welt hineingezogen. Gegenüber einigen Titel aus dem Marvel-Universum hat der Ton hier vor allem die entschlossenere Dynamik voraus. Viele Geräusche sind fein und leise, kaum wahrnehmbar und sorgen dennoch für Atmosphäre. Sie werden aber begleitet oder abgelöst oder umgeben von teils brachialen Motorgeräuschen und Explosionen, die zeigen, wie gut akustische Dynamik sein kann, wenn man sie zu nutzen weiß. Ein Beispiel gefällig? Wenn Parzival/Wade den Geistesblitz haben, wie man das Rennen gewinnen kann, tritt Parzival unter noch sanfter Filmmusik in die OASIS ein. Er sitzt in seinem DeLorean und von hinten knattert Art3mis heran – ein Gänsehautmoment (25’44).

Addiert man nun die Heights hinzu, gibt es ausgiebig Anlass für diese, ins Geschehen einzugreifen – und zwar von Beginn an. Was man hier an Sounds, Geräusch und Effekten abgelegt hat, sucht seinesgleichen. Schon das leichte Rauschen, dass die Atmosphäre der Stacks akustisch begleitet ertönt auch von oben und wenn die Drohne eines Pizza-Lieferdienstes über die Köpfe hinwegsaust, wähnt man einen ganzen Wespenschwarm über sich (1’48). Die Flaschenzüge, mit denen sich Wade durch die Ebenen bewegt, kommen ebenfalls authentisch von oben – und das sind „nur“ die Effekte in der Realwelt. Sobald die Szenerie in die virtuelle Welt überwechselt, wuscht, saust und braust es von oben. Wirbeleffekte, soghafte Sounds, wenn sich Dimensionstore öffnen, leichte perkussive Elemente und piepsende Computereffekte begleiten das Geschehen und auch die Kämpfe mit den Skorpionen zu Beginn werden sauber dargestellt. Schussgeräusche aus Waffen, die von oben abgefeuert werden, Laserprojektile – es gibt nur selten Momente, in denen es überhaupt still ist. Und, das Schöne an der ganzen Sache: Die Geräusche sind stets korrekt verortet. Es ist nie zu viel oder zu wenig, nie unrealistisch (weil Virtualität eben auch alles darf). Und wenn die Flügeltür des Delorean zuschwingt, darf man schon mal eine Gänsehaut bekommen und ins Träumen kommen. Aber auch nur, um kurze Zeit später von der Startsirene des Rennens jäh aufgeweckt zu werden, die von oben fast genauso laut ertönt wie aus allen anderen Richtungen. Auch für die Effekte während des Rennens gilt das – selten waren Heights dermaßen dynamisch und laut eingebunden. Richtig krass wird es dann noch mal nach etwas über einer Dreiviertelstunde, wenn die bewaffneten Schergen durch das Dach eindringen und es oberhalb vom Zuhörer einfach wegsprengen – bis hin zum grenzgenialen „Rückwärts“-Sog ist das eine formidable Abfolge von 3D-Soundeffekten (ab 47’30). Ohne zu viel zu verraten und jetzt jede einzelne Szene aufzuzählen (von denen es hunderte gäbe) – dieser Atmos-Soundtrack rockt!

Bild- und Tonqualität UHD

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Tanz über dem Abgrund

Wer Steven Spielberg kennt, der weiß, dass er vornehmlich und gerne und aus Tradition analog filmt. Ausnahmen bestätigen die Regel – so war BFG – Big Friendly Giant aufgrund seiner Vielzahl an visuellen Effekten der erste volldigital gefilmte Streifen von Spielberg. Bei Ready Player One geht der Regisseur einen vermeintlich inkonsequenten Weg, der am Ende aber logisch ist. Die Realszenen ließ er von seinem angestammten Kameramann Janusz Kaminski analog filmen und nutzte dafür eine Panavision-Panaflex-Millennium-XL2-Kamera. Der komplette Rest, der in der virtuellen Welt spielt, gelangte über eine Arri-Alexa-Plus-Kamera digital und mit 2.8K am Ausgang auf die Festplatte. Von dem vereinten Material wurde allerdings nur ein 2K Digital Intermediate erstellt. Für die UHD wurde also auch hier hochskaliert und nicht nativ umgesetzt.
Enthalten ist natürlich auch ein erweiterter Farbraum im Rahmen von Rec.2020 sowie beide aktuellen HDR-Formate HDR10 und Dolby Vision.
Die höhere Auflösung, die durchs Hochskalieren erreicht wurde, lässt sich im laufenden Bild nur schwer erkennen. Close-ups von ruhigen Einstellungen in der virtuellen Welt zeigen die etwas definierteren Linien und klarere Abgrenzungen. Die Körnung der Realszenen wird glücklicherweise nicht schlimmer, sondern eher besser – denn durch die leichte Abdunklung fällt das Korn nicht mehr so auf.
Gegenüber der BD liefert die UHD – egal, mit welcher HDR-Variante – das sattere, kontrastreichere und farbstärkere Bild. Gerade in den VR-Szenen wird das sichtbar – selbst wenn man es hier nicht maßlos übertrieben hat, mit den noch bunteren Farben. Die ohnehin schon kräftige Colorierung erhält einfach noch mehr Punch, ohne zu überstrahlen. Auf diese Weise werden die verschiedenen Universen in OASIS dermaßen kontrastreich und fantastisch wiedergegeben, dass es eine Augenweide ist.
Dolby Vision reduziert dabei gegenüber HDR10 einen ganz leichten Hauch von Grün und bietet das neutralere Bild – sichtbar allerdings nur, wenn man die Screenshots runterlädt und in schnellem Wechsel anschaut. Während regulärer Mischhelligkeiten liegt DV zudem vorn, was die Kontrastintensivierung angeht. Es wirkt alles noch mal eine Spur knackiger und satter als per HDR10. Lediglich in dunklen Szenen drohen Details ein wenig stärker abzusaufen als bei der HDR10-Variante – insgesamt haben beide etwas für sich und kommen punktgleich ins Ziel.

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(52’08: Blu-ray): Die BD ist ziemlich hell und fade im direkten Vergleich mit der UHD. Ihr geht vor allem im Gesicht durchaus Detailtiefe verloren. Farben wirken zudem noch ausgewaschener.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 20
(HDR10): Deutlich erkennbar dunkelt die UHD etwas ab, sorgt gleichzeitig aber für wesentlich mehr Plastizität im Gesicht. Strukturen sind besser zu erkennen und Farben sind (trotz der tristen Realwelt) intensiver.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 21
(Dolby Vision): DV liefert die noch etwas steileren Kontrastflanken und dazu die noch neutraleren Farben, die den noch dezent vorhanden Grünton der HDR10-Variante zugunsten eines satteren Schwarz und natürlicheren Hauttons ablösen. Insgesamt zwar das „härteste“ der drei Bilder, aber auch das eindrücklichste.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 10
(80’29): Nicht dass die Blu-ray keine Farben könnte. In der Virtual Reality macht sie durchaus was her.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 11
Die UHD (hier HDR10) ist dennoch intensiver, zeigt das kräftigere Rot-Orange. Die starke Abdunklung ist zum Teil der mangelnden Dynamik der Kamera geschuldet. Im laufenden Film sieht man im Himmel oben mehr Details.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 7
(80’27: Blu-ray): Eine der kontrastschwächsten und flauesten Szenen des Films überhaupt. Die BD hat auf den hellen Gesichtern kaum Zeichnung und auch das Korn ist hier sehr deutlich zu sehen.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 8
(HDR10): Per HDR10 ist auf den Gesichtern schon deutlich mehr „los“. Auch das rote Haar wirkt kräftiger und die Tafel im Hintergrund bietet die noch besser erkennbaren Schriften.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 9
(Dolby Vision): Auch hier liefert DV wieder die neutralsten Bildwerte und mindert eine ganz leichte Grün-Tendenz der HDR10-Variante nochmals ab. Die etwas dunkleren Hintergründe und Haarumrandungen lassen im direkten Vergleich zu HDR10 noch mehr Kontrast zu.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 13
(26’00): Ein schönes Beispiel dafür, dass die Blu-ray zwar gut aufgelöst und scharf, aber bei der Dynamik der UHD unterlegen ist.
Ready Player One BD vs UHD Bildvergleich 14
Denn das, was im direkten Vergleich detailreicher aussieht, weil die Auflösung größer ist, liegt eigentlich viel stärker an der höheren Bilddynamik. Die Kontraststeigerung im Gesicht lässt die Linien und Muster auf Parzivals Gesicht dreidimensionaler erscheinen. Auch das blaue Auge wirkt tiefer.
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Die Nahaufnahme zeigt noch mehr, was die Totale schon andeutete: Die Blu-ray ist gut, gegenüber der UHD aber schwächer.
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Deutlich wird über die UHD, dass das Muster auf dem Gesicht regelrecht erhaben ist. Die Farbdifferenzierung ist besser und vielfältiger und die Feinheit der Linien klarer.
Beim Sound tut sich (fast) Nichts. Denn auch die UHD wartet mit den Dolby-Atmos-Spuren auf, die schon die Blu-ray liefert. Allerdings erhält die englische Fassung nun auch die verlustfreie True-HD-Kodierung.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Ready Player One gibt es (natürlich) keinen Audiokommentar – wäre ja auch was ganze Neues bei Spielberg. Dafür ist der Rest des Extramaterials (das dann komplett auf der beiliegenden Blu-ray zu finden ist) reichhaltig und wirklich gut gelungen. Begonnen wird mit dem knappen Featurette „Die 80er als Inspiration“. In diesem dürfen die Filmbeteiligten ihre Liebe zum im Film genutzten Jahrzehnt kundtun. Außerdem werden hier viele genutzte Filmzitate offenbart – also lieber erst nach dem Film schauen. In „Spielwende: Der Code wird entschlüsselt“ kommen wir zum Haupt-Featurette. Das läuft knapp eine Stunde und taucht tief in die Entstehungsgeschichte des Films ein – vom Schreiben des Drehbuchs über das Casting und die Visualisierung der beiden im Film zu sehenden Welten. In „Effekte einer schönen neuen Welt.“ bekommen wir dann gut 25 Minuten lang Einblick in die komplexen visuellen Effekte von Ready Player One. „Level up: Der Sound für die Zukunft“ kümmert sich dann um das spezielle Sounddesign, das wirklich außergewöhnlich gut gelungen ist. „High Score: Endgame“ schildert die Arbeit von Komponist Alan Silvestri und „Das großartige Abenteuer von Ernie & Tye“ lässt Drehbuchautor Cline und Darsteller Sheridan im Rahmen der Filmpremiere in Austin noch einmal über den Film referieren.

Fazit

Spielbergs Ready Player One hat seine kleineren inhaltlichen Probleme und verliert sich manchmal etwas zu sehr in seiner virtuellen Welt. Was der Regisseur in dieser aber abfeiert und zelebriert ist Unterhaltungskino in Perfektion. Visuell gesehen ist das großartig inszeniert und die in die Hunderte gehenden Popkultur-Zitate erfreuen das Herz des leidenschaftlichen Film-/Musik- und Gamingfans. Etwas weniger Süße am Ende und noch deutlicher ausformulierte Kritik und Ready Player One wäre noch besser geworden.
Technisch liefert die UHD das etwas sattere, aber nicht zwingend drastisch besser aufgelöste Bild. Der fantastische Atmos-Sound ist verlustfrei schon über die Blu-ray zu bekommen und wird auf längere Zeit als Referenz für kommende Titel herhalten müssen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD (HDR10): 90%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): 90%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 100%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 100%

Bonusmaterial: 80%
Film: 80%

Anbieter: Warner Home
Land/Jahr: USA 2017
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tye Sheridan, Olivia Cooke, Ben Mendelsohn, Lena Waithe, T.J. Miller, Simon Pegg, Mark Rylance, Philip Zhao, Win Morisaki
Tonformate BD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de // Dolby Atmos (Dolby Digital Plus): en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de // Dolby Atmos (True-HD-Kern): en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 140
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
FSK: 12

((Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home)

Trailer zu Ready Player One

READY PLAYER ONE - Offizieller Trailer #1 Deutsch HD German (2018)

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13 Kommentare
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Markus Jantz

@Dieter. Oder einen zweiten Bluray Player nehmen. Einen für 3D Bild und den anderen für den 3D Ton. Wenn Anschluss Technisch möglich.

Johnny Wishbone

Da kann ich mich den vorherigen Kommentaren nur anschließen. Der Ton ist Referenz Würdig. Für Demo zwecke bestens geeignet. Mein Ibeam brachte mein Sofa bisher bei keinem Film so zum beben das die Fernbedienung vom Sofa runter vibriert ist. Der Film bereitet sehr viel Spaß im Eigenen Kino

Axel

Dann sieh Dir bitte mal „ES – Kapitel 2“ an. Am eindruckvollsten, fand ich die Stelle, bei der Rich (der mit der Brille) gegen Ende in die Totenlichter sehen „muss“. Mit IBEAM eine Knaller Szene.

Dieter

Und wieder einmal hat nur die 3D-Blu-ray KEINEN 3D-Atmos Sound. Das ist echt zum heulen so langsam…ich werde mir wohl oder übel nun die 4K Version besorgen …grrrr

Ronny

Ein wahres Fest für die Ohren!!!

Marius Mieger

Toll Rezension. Atmos Tonspur ist der Hammer und der Subwoofer pulverisiert das Wohnzimmer. Nach 2 Stunden in Referenzlautstärke, bin ich leicht desorientiert und geflashed

Tobias Claren

Das wäre DIE Gelegenheit gewesen es auch in VR zu drehen.
Microsofts VR-Film-Technik wäre wahrscheinlich schon verfügbar gewesen.

Und warum dreht man professionell in „2.8K“?
Das ist doch armseelig, hat man doch zuhause schon „4K“ (bzw. das UHD-Äquivalent), und gerade wurden 8K-TV angekündigt.
„2K“ ist im Grunde FullHD. 1920, fast 2000.
2.8K O_o …
Und dann nur 2K, also Fullhd bzw. wahrscheinlich die 21:9-Version davon (so wie 4K die 21:9-Version von UHD ist).

Warum sollte man da UHD wählen. OK, der Sound.
Aber hat die BR kein Dt. TrueHD in 7.1.
Denn „Atmos“ hat auch noch nicht jeder, und dann macht es eh keinen Unterschied…
HDR wäre ein Punkt…

Trotz UHD-TV stellt sich immer noch Einigen die Frage UHD ODER 3D…
Denn man könnte ihn ja auch in 3D sehen.
Mittlerweile muss man sich entscheiden, *Kotz*.
Entweder hohe Auflösung und HDR, ODER 3D…
Und in beiden Fällen verpasst man etwas.
Würde es denn etwas kosten den Film auch in UHD-3D für Streaming-Anbieter herzustellen?
Das Rohmaterial ist ja vorhanden.
Und was die Technik zu Hause angeht, sollten die TV-Hersteller die Software der TV-Geräte die es gibt aktualisieren.
Oder sind die UHD-Geräte mit 3D etwa rein von der Hardware nicht in der Lage UHD-3D wieder zu geben?

Hatte der eigentlich in 3D-Vorführungen HDR und „UHD“ im Kino?

Dennis

Tolles Review, ich freu mich, bald gehts los! 🙂

Jonas Mack

Hi Timo,

Tolle Rezi!

Jetzt bin ich mal gespannt auf den Atmos-Sound ab 6.8. in meinem Kino

Gruß Jonas

Audionymous

Ok danke für die Info 😉

Audionymous

Schönes informatives Review, hab die UHD am Freitag geschaut und bin begeistert.

Aber wieso erscheinen die Reviews wie z.b. das hier oder die von Predator nicht mehr auf der Home Seite?
Weil sie offiziell noch nicht erschienen sind?