ReGenesis Season 3

Blu-ray Review

ReGenesis - Season 3 Re-think Everything Blu-ray Review Cover
justbridge entertainment, seit 21.08.2015

OT: ReGenesis

 


Phantomschmerzen

Das NorBAC lebt noch, sieht sich aber massiven Veränderungen gegenüber …

Inhalt

Sechs Monate nach der Explosion beim NorBAC: David hat den Anschlag überlebt, ist aber voller Aggression und Schuldgefühle. Gezwungenermaßen hält er den Mund über die wahren Hintergründe, bzw. über seine Vermutungen diese betreffend. Seine Wut lässt er immer wieder an Wes aus, der interimsmäßig die Leitung des Instituts übernommen hat. Als in Utah eine Wissenschaftlerin in Flammen aufgeht und die Nachforschungen darauf hindeuten, dass die Frau von innen heraus explodiert ist, laufen David und Bob Gefahr, das gleiche Schicksal zu erleiden, denn sie haben die Auslöser dieser Reaktion vom Schauplatz in sich aufgenommen. Trotzdem das Team dieses Problem lösen kann und David im Selbstversuch die heilende Injektion testet, kämpft er weiter mit sich selbst: Denn nicht nur die Explosion hat Spuren bei ihm hinterlassen, da ist auch noch die Sache mit seinem Vater. Die ganzen persönlichen Erfahrungen der letzten Monate haben ihn alkoholabhängig und labil werden lassen. Keine gute Voraussetzung für notwendige Gespräche mit den US-Geldgebern vom NorBAC, die ihren Haushalt zusammenkürzen müssen, um den Krieg gegen den Terror zu finanzieren. Kein Wunder, dass David sich dort dann wie die Axt im Walde benimmt – seine Antipathie den USA gegenüber pflegt er immerhin leidenschaftlich. Als dann ein tödlicher Virus unbekannter Herkunft ausschließlich die Erwachsenen mittleren Alters betrifft und ohne eine offensichtliche Verbindung in drei verschiedenen Großstädten ausbricht, muss sich das NorBAC-Team zusammenraufen und die persönlichen Differenzen beiseite legen, um eine Pandemie zu verhindern …

Nach dem phänomenal-gemeinen Cliffhanger am Ende von ReGenesis – Season 2, in dem das Labor Opfer eines Selbstmordattentäters wurde und keiner so Recht wusste, wer mit dem Leben davonkam, knüpft die dritte Staffel nicht unmittelbar an die Ereignisse an, sondern katapultiert den Zuschauer in die Zeit ein halbes Jahr später. Nur langsam und rückblickend wird erläutert, wer dem Anschlag zum Opfer fiel und welche Veränderungen sich dadurch ergeben haben. Was jedoch augenblicklich auffällt, ist der rauere Ton, der angeschlagen wird. War David während der ersten zwei Staffeln nach und nach etwas weicher, nahbahrer geworden, so startet ReGenesis – Season 3 mit einem herben Rückfall des Hauptcharakters. Er lässt praktisch keinen Moment aus, seinen Wut, den Frust und die eigenen Ängste an alles und jedem auszulassen. Selbst Bob, den er bisher (meist) mit Samthandschuhen angefasst hat, wird immer wieder Opfer einer Schimpftirade seines Bosses – ganz zu schweigen von Davids Vater, den er zu Hause scheinbar „gefangenhält“. Es fällt schwer, diesen höchst aggressiven David der ersten zwei Episoden noch zu mögen. Er war zwar immer AUCH ein Arsch, hier ist er aber zunächst gar nichts anderes mehr. Man muss sich also schon ein wenig neu einfinden in die dritte Staffel der kanadischen Serie, die nicht nur zwei bekannte Gesichter vermissen und dafür (zunächst) ein neues bereithält, sondern auch stimmungstechnisch verändert erscheint. Die Ereignisse der Explosion, die Konsequenzen, die jeder am eigenen Leib zu spüren hatte, der Verlust von Freunden und Kollegen – das alles schlägt sich deutlich spürbar in der Interaktion der Hauptfiguren nieder. Was selbstverständlich gut so ist, denn wie könnte es im echten Leben anders sein, als eben genauso. Wie schon in den Reviews zur ersten und zweiten Staffel erwähnt, ist ReGenesis eben nicht ein „schnödes“ CSI, bei der von einer auf die andere Folge oftmals ein Agent „J“ mit seinem Blitzdingsgerät vorbeigekommen zu sein scheint, um sämtliche Erinnerungen an die dramatischen Ereignisse einer vorherigen Episode zu löschen. Allerdings fragt man sich als Zuschauer bis zur vierten Episode, warum über Jill kaum ein Wort verloren wird, bis es in „I Dream of Genomes“ mit einem Knalleffekt aufgelöst wird. Ähnlich überraschend übrigens wie das kleine Detail, das Mayko bisher im Verborgenen hielt. Die Offenbarung dieses Geheimnisses geschieht allerdings zeitgleich mit der Bekanntschaft zu einem netten Typen – also endlich mal was für Maykos Herz. Die neue Virologin Rachel, gespielt von der erfahrenen TV-Darstellerin Wendy Crewson bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch etwas Ruhe ins Team. Pikant wird’s, weil sie die in Trennung lebende Frau desjenigen ist, der auf Seiten der USA über das Budget des NorBAC mitentscheidet. Dies gibt zusätzlich Würze in eine ohnehin an Dynamik reiche Staffel ReGenesis – Season 3. Wenn dann zum Ende des dritten Jahres eine der Lieblingsfiguren der Serie einen schweren Schicksalsschlag erleidet, hofft man von ganzem Herzen, dass sich das in der vierten Staffel wieder in Wohlgefallen auflösen wird.

Bild- und Tonqualität

War schon die Bildqualität der Blu-rays von Staffel 1 und 2 um Welten besser als jene der ursprünglichen DVD-Veröffentlichungen, setzt die BD von ReGenesis – Season 3 nochmals einen drauf: Die Bildruhe ist noch gestiegen, die Schärfe bis auf wenige Ausnahmen besser und selbst kleinere Bewegungen lassen den Rauschfilter nicht mehr irritiert aussetzen. Die Auflösung bei der Vogelperspektive im Anflug auf das NorBAC in der ersten Episode ist für eine TV-Serie sogar herausragend gut gelungen. Mit wenigen Ausnahmen könnte man meinen, man hat es mit einer aktuell und nicht vor acht Jahren produzierten Serie zu tun.
Akustisch ergibt sich ein ganz anderes Bild als bei den ersten beiden Staffeln: Wie schon erwähnt, hat man Season 3 und 4 nie synchronisiert, weshalb hier „nur“ der englische Originalton vorliegt. Dieser lässt sich dann allerdings wahlweise in 5.1 dts-HD-Master oder in einer Stereovariante anwählen (bei den vorangegangenen Seasons lag der O-Ton nur in 2.0 vor). Von der Dialogverständlichkeit her ist die Zweikanalversion ein wenig besser. Die Mehrkanalfassung ist natürlich weiträumiger, lässt vor allem den elektronischen Soundtrack immer wieder von den Rears erklingen. Auch

Bonusmaterial

Wie bei Season 1 und 2 gibt’s auch bei Regenesis – Season 3 keinerlei Bonusmaterial – schade!

Fazit

Regenesis – Season 3 startet mit verändertem Ton, wird dann wieder harmonischer und endet melancholisch – das Alles in der gewohnten Qualität was die Darsteller und Geschichten angeht. Mithin ein absolutes Muss für Serienfans!
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 70%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 0%
Film: 90%

Anbieter: justbridge entertainment
Land/Jahr: Kanada 2005
Regie: John L’Ecuyer u.a.
Darsteller: Peter Outerbridge, Mayko Nguyen, Conrad Pla, Dmitry Chepovetsky, Greg Bryk, Wendy Crewson, Maxim Roy, Sarah Strange, Michael Seater
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de // DD 2.0: en, de
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 620
Codec: AVC
FSK: 16

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen!