Blu-ray Review
OT: Rocky
Revanche
Fortsetzung in neuem Glanz.
UPDATE: Universal Pictures wird die fehlerhaften Tonspuren korrigieren. Wer entsprechend bereits die Box oder einzelne Steelbooks gekauft hat, der wende sich für einen Austausch mit einem Scan/Foto des Kaufbelegs an info[at]universal-pictures.de (der Anhang darf nur 1 MB groß sein). Natürlich sollte die Postadresse in der Mail erwähnt werden, damit der Rückversand der korrekten Disks erfolgen kann. Der Prozess der Neuerstellung der Disks kann sich jedoch über einige Wochen ziehen, da die Scheiben erst produziert werden müssen.
Inhalt
Rocky ist die vollen 15 Runden gegen Apollo Creed gegangen und hat überlebt. Er ist nicht mal K.O. gegangen und für viele Zuschauer des Abends der moralische Sieger. Die Ringrichter sehen das anders und erklären Creed zum Sieger. Noch während der letzten Sekunden im Ring schwören beide, dass es keine Revanche geben wird. Doch Apollo kümmert sein Geschwätz von gestern (oder vielmehr von vor einigen Minuten) schon kurz darauf nicht mehr. Er hält sein Image für angekratzt und Rockys Durchhaltevermögen für pures Glück. Um ein für allemal klarzustellen, wer der Champ im Ring ist, fordert er den schwer gezeichneten Rocky erneut heraus. Doch Balboa steht nicht der Sinn danach, noch mal zwischen die Seile zu steigen. Vielmehr möchte er sich auf sein Leben mit Adrian konzentrieren, macht ihr einen Heiratsantrag und genießt sein Leben im neuen Wohlstand. Letzterer währt jedoch nicht lange und nach ein paar fragwürdigen Investitionen steht Rocky wieder dort, wo er zuvor gewesen war: Mit dem Rücken an der Wand. Da Adrian zudem schwanger ist, ist guter Rat teuer. Den gibt er sich daraufhin selbst und fängt wieder zu trainieren an – sehr zum Leidwesen seiner Frau …
Mit dem überraschenden Erfolg von Rocky hatte keiner rechnen können. Vor allem United Artists nicht, die den Film in die Kinos brachten und Stallone eine 10-prozentige Umsatzbeteiligung versprachen. Der Drehbuchautor/Darsteller katapultierte sich damit auf einen Schlag in die A-Liga der damaligen Schauspieler. Dennoch waren die Produzenten Winkler und Chartoff nicht unbedingt auf ein Sequel aus. Damals versprachen Fortsetzungen in aller Regel keine guten Einnahmen und spielten meist sehr viel weniger als die Vorgänger ein. Doch Stallone schrieb das Skript mit der gleichen Überzeugung, die er schon beim ersten Teil an den Tag gelegt hatte. Und nicht nur das. Nachdem Regisseur John G. Avildson aufgrund der Vorbereitungen zu Saturday Night Fever (den er dann tragischerweise nicht mal inszenieren durfte) keine Zeit hatte, bestand Stallone darauf, selbst Regie zu führen. Dass er das letztlich durchsetzen konnte, war erneut seiner Leidenschaft für die Sache (sowie der Unterstützung von Winkler/Chartoff) zu verdanken, da United Artists zunächst kein Interesse daran hatte, das ohnehin riskante Projekt vom Hauptdarsteller in Szene setzen zu lassen. Der Erfolg gab Stallone erneut Recht: Mit einem zwar siebenfachen Budget realisiert (7 Mio. Dollar gegenüber 1 Mio. Dollar beim Vorgänger), blieb Rocky II immer noch eine relativ günstige Produktion. Bei 200 Mio. Dollar weltweitem Einspiel wurde auch das Sequel zu einem der erfolgreichsten Filme des Jahres.
Inszenatorisch holt Regisseur Stallone den Zuschauer zu Beginn von Rocky II noch einmal ab, indem er fast die komplette Endphase des Kampfes aus Teil I noch einmal abspult – bis hin zum „Adriaaaan“. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand, der im zweiten Teil saß, den ersten nicht gesehen hatte, ist das ein netter, allerdings viel zu langer Schachzug. Allerdings emotionalisiert es bereits zu Beginn und wird noch dadurch gesteigert, dass sich Apollo gegenüber dem „Sieger der Herzen“ im direkten Nachgang als ziemlich unfairer Gewinner gebärt. Der Zuschauer ist spätestens dann komplett auf Rockys Seite, der die sabbernden Provokationen Creeds mit ein wenig sarkastischem Humor kontert. Der Humor zieht sich deutlich stärker durch die Fortsetzung als beim Vorgänger, was ein schönes Kontergewicht zum verbissenen Verhalten Creeds gibt. Die dramatische Zuspitzung, die Stallone hier allerdings ins Drehbuch geschrieben hat, wirkt mitunter zu dick aufgetragen, zieht den Film außerdem in die Länge und bleibt klischeehaft. Ebenso klischeehaft wie die Konsumkritik und und das Anprangern der Vereinnahmung prominent gewordener Sportler durch die (Werbe)Industrie dargestellt wird, wenn Rocky im Tarzankostüm mit Keule in der Hand für ein Parfüm Werbung machen soll. Dabei überdeckt all das lediglich, dass Rocky II über weite Strecken eher ein Remake des ersten Teils denn ein Sequel ist. Was das aber nach wie vor bietet, ist ein leidenschaftlich aufspielender Sylvester Stallone sowie unglaubliche Emotionen während des Titelkampfes am Ende.
Bild- und Tonqualität BD
Da für das 4K Review die Knockout-Collection bestellt wurde, die keine Blu-rays enthält, es sich bei den in den Steelbooks vorhandenen BDs allerdings um Repacks handeln soll, kommen zum Vergleich mit der UHD Blu-ray die BDs zum Einsatz, die in der 40 Jahre Jubiläumscollection enthalten waren. Im Falle von Rocky II gab’s nicht (wie beim Vorgänger) ein 4K-Remaster. Wir haben es also mit einer Standardauflösung zu tun. Was man im Vergleich zum ersten Teil zwar sehen kann, aber auf der anderen Seite nicht allzu sehr ins Hintertreffen gerät. In manchen Details sogar eher im Gegenteil. Denn während die 4K-Remaster-Fassung des ersten Teils über weite Strecken etwas rauschgemindert war, ist das im zweiten Teil nicht wirklich auszumachen. Entsprechend gibt’s zwar weniger Grundauflösung, dafür aber mehr Detailauflösung aufgrund des authentischeren Verhaltens der Körnung. Nicht, dass es keine Probleme mit dem Encoding gäbe, die durchaus vorhanden sind. Gerade uniforme Flächen offenbaren hier und da Ansammlungen von Clustern und weichere Stellen. Dennoch wirkt der zweite Teil im Vergleich zum ersten (trotz dessen 4K-Basis) filmischer und realistischer. Was der Bildqualität allerdings die Suppe versalzt, ist der flaue Kontrast im Verbund mit den eher faden Farben. Letztere tendieren auf Hauttönen sogar noch etwas mehr ins Orange als es bei Rocky der Fall war. Ebenfalls verbesserungswürdig: Die Defekthäufigkeit, die beim zweiten Teil immer wieder Blitzer und Schmutz offenbart. Ganz schlimm bspw. während der Szene an Adrians Krankenbett nach 76 Minuten.
Die deutsche Tonspur von Rocky II ist seit ihrer Zeit auf Blu-ray nicht tonhöhenkorrigiert und lief zuletzt in korrekter Tonhöhe auf der DVD. Die zu tiefe Fassung gelangte nun auch wieder auf die UHD Blu-ray – immerhin konsistent zum ersten Teil, dessen eigentlich ja bereits korrigierte Fassung der letzten Blu-ray NICHT auf die 4K-Disk kam. Okay, Ironie beiseite. Selbst wenn man es bei Prochnow nicht zwingend raushören MUSS (es gibt da sicher empfindlichere und weniger empfindliche Ohren), merkt man’s bei einigen Musiksequenzen, die in ihrer tieferen Tonlage einfach nicht korrekt klingen. Wissen sollte man zudem, dass der zweite Teil seinerzeit auf DVD um rund zwei Minuten in der Handlung geschnitten war, sodass die Blu-ray (und jetzt auch die UHD Blu-ray) zwar ungeschnitten, aber mit Originalstimmen und deutschen Untertiteln während dieser Szenen kommt. Rein von der Qualität her hätte die Tonspur des zweiten Teils das Zeug dazu, eine bessere Wertung einzufahren (sieht man von der Tonhöhe ab). Denn die Stimmen kommen insgesamt etwas klarer, weniger „in den Eimer gesprochen“ rüber. Die Filmmusik allerdings bleibt weiterhin dumpf und brummelig. Da fehlt’s einfach an Offenheit und Präsenz. Auch Geräuscheffekte wie das Hammerschlagen nach etwas über 86 Minuten klingen weiter entfernt und belegter als über die englische DTS-HD-Master-Spur, die hier offener agiert.
- Warner Bros (Universal Pictures)
- Rocky - Complete Saga Blu-ray
- KÖRPERFILM
Bild- und Tonqualität UHD
Rocky II wurde 1979 analog gefilmt – und zwar mit Panaflex-Kameras auf 35 mm. Hier passierte also ein Wechsel von ARRI auf Panaflex. Von dem Material wurde nun ein 4K Scan vorgenommen und wie bei allen Teilen mit mit HDR10 und Dolby Vision gegradet – inkl. eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums. Lag der Vorteil der UHD Blu-ray vom ersten Teil hauptsächlich im nicht mehr vorhandenen Rauschfilter und dem etwas besseren Kontrastverhalten, ist der visuelle Unterschied zwischen BD und UHD-BD von Rocky II als sichtbar größer einzustufen. Schon allein in puncto Auflösung hängt die 4K-Disk ihr Full-HD-Pendant sichtbar ab. Feine Muster auf Anzügen, Tapeten oder auch Stromkabel werden differenziert sichtbar, wo zuvor oft nur Matsch zu sehen war. Wunderbar, wie am Hafen plötzlich Kran-Elemente erkennbar sind, die Aufhängung der Brücke viel besser zu sehen ist und selbst die großen Schriften auf dem Kran selbst deutlich besser lesbar erscheinen (40’48). Und das zieht sich durch den ganzen Film auf sehr beeindruckende Weise. Ebenso beeindruckend ist das Kontrastverhalten, das die alte Blu-ray nahezu deklassiert. Egal, ob Farbdifferenzierung, Hell-Dunkel-Übergänge, Schwarzwerte oder das satte Rot von Adrians Mantel – die HDR-Disk zeigt den Film in bisher nicht gekannter Art und Weise. Allerdings ist auch Schatten, wo viel Licht ist: Die hellen Bildbereiche sind teilweise zu sehr gepusht. Das fällt schon in der Intro-Sequenz des (erneut gezeigten) Fights aus Teil I auf. Rot leuchtet unter den Scheinwerfern fast metallicartig und helle Oberflächen überstrahlen zuweilen etwas. Das tun sie hier und da auch im Himmel, der ebenfalls bei der Hafenszene nicht mehr komplett durchzeichnet und überstrahlt (40’48). Gleichzeitig ist das Encoding an der Stelle nicht ganz perfekt. Die hellen Bereiche mit leichten Überstrahlungen gibt’s hier und da auch auf weißen Handtüchern oder Hemden. Davon aber abgesehen gefällt der zweite Teil auf UHD Blu-ray ebenfalls und ist die bisher beste visuelle Form, ihn in den eigenen vier Wänden zu genießen.
Zur Einordnung gegenüber dem ersten Teil, dessen Bewertung besser ist: Der zweite Rocky liefert abgesehen von den teilweise sichtbaren Überstrahlungen in Summe das angenehmere, „neuere“ und hochwertigere Bild. Das liegt aber hauptsächlich darin begründet, dass das Ausgangsmaterial (schon aufgrund des höheren Budgets) besser gewesen ist und man auch vom Stil her mehr auf saubere, weniger schmuddelige Bilder gesetzt hat, die nicht so harsch kontrastiert sind wie beim ersten Teil. Tatsächlich setzt aber die UHD Blu-ray den visuellen Stil des ersten Teils konsequenter um und hat für sich genommen weniger Mängel. Der zweite Teil sieht zwar besser aus, weist aber technische Probleme auf, die dem Mastering der Disk zuzuschreiben sind. Deshalb hier die etwas widersprüchlich wirkende schlechtere Benotung trotz insgesamt angenehmer zu schauendem Bild.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray strahlt die BD in Grund und Boden. Je nach Display, auf dem die Screenshots angeschaut werden, kann es hier zum Ausreißen kommen, das ist im laufenden Bild am TV NICHT der Fall!
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray scheint einen Schleier vom Bild zu nehmen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … fügt die UHD Blu-ray schöne Farbdifferenzen hinzu.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … Die HDR-Scheibe ist in allen Belangen überlegen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): In der Übersicht ist erst einmal nicht viel zu sehen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk kann das Encoding noch besser und demonstriert schon in der Steckdose das MEHR an Auflösung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Erst die UHD Blu-ray zeigt das feine Strickmuster.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Scheibe scheint hier bereits mehr Informationen im Anzug zu zeigen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Unterschiede sind sehr deutlich.
Die UHD Blu-ray liefert die deutsche Tonspur, wie oben erwähnt, ebenfalls in zu tiefer Tonlage. Korrigiert hat man hier also nicht. Allerdings liegt sie nun in Dolby Digital vor und nicht mehr in DTS. Und die DD-Fassung hat man nicht nur rund 3 dB leiser eingepegelt, sie ist leider auch etwas weniger dynamisch. Das mag beim Rocky II kaum relevant sein, da die Ausgangslage bereits nicht gut ist und Dynamik nur sehr bedingt stattfindet, aber man hört einen leichten Unterschied gegenüber der DTS-Version der Blu-ray. Für O-Ton-Hörer besonders ärgerlich: Beim zweiten Teil ist auch die englische 5.1-Mischung zu tief in der Tonhöhe.
- Dieser Artikel hat deutschen Untertiteln.
Bonusmaterial
Wer die Knockout-Collection gekauft hat (und damit keine Blu-rays hat), der bekommt speziell für den zweiten Teil keinerlei Extras. Wer die Steelbooks hat, bekommt die bekannten Extras der bisherigen Blu-ray – und im Falle von Rocky II ist das leider ebenfalls gar nichts. Natürlich liegt der Knockout-Collection die fünfte Disk bei, die das Making-of der neuen Fassung von Rocky IV sowie einige andere Featurettes bietet.
Fazit
Rocky II ist filmisch gesehen okay und sicher nicht der schlechteste Film der Reihe. Allerdings bringt er nur wenig Neues in die Geschichte und badet teilweise zu sehr in Klischees. Die Entwicklung bis zum Finale hin fühlt sich gezogener an als beim Vorgänger, während der finale Fight sicher zum beeindruckendsten gehört, was seinerzeit an Boxfilm-Choreografie zu sehen war. Visuell schlägt die UHD Blu-ray die alte Blu-ray um Längen, hat aber hier und da mit leichten Überstrahlungen zu kämpfen. Der Ton ist auch beim zweiten Teil ein Ärgernis, da auch hier die deutsche Synchro (sowie alle anderen Synchros) zu tief läuft und es hier sogar den englischen O-Ton betrifft. Dies erhöht natürlich die Chance, dass es eine Korrektur geben wird, wenn sogar der US- und UK-Markt davon betroffen ist. Unabhängig davon gilt auch hier: Je mehr Leute sich beschweren, desto höher evtl. die Wahrscheinlichkeit, dass eine Änderung vorgenommen wird:
info@universal-pictures.de
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 60%
Bildqualität UHD: 75%
Tonqualität BD (dt. Fassung): 55% (10% Abzug aufgrund falscher Tonhöhe)
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 50% (10% Abzug aufgrund falscher Tonhöhe)
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 60% (10% Abzug aufgrund falscher Tonhöhe)
Bonusmaterial: 0%
Film: 75%
Anbieter: MGM / Warner Home
Land/Jahr: USA 1979
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Talia Shire, Carl Weathers, Burt Young, Burgess Meredith, Joe Spinell, Seargeoh Stallone, Frank Stallone
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: en // dts 5.1: de // dts-HD-Master 2.0 (Stereo): en
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 119
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 3992 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: MGM)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Warum können sich auch manche Veröffentlichungsstudios nicht an die „empfohlenen“ max. 1000 NIts halten und müssen mit fast 4000 Nit mastern – da braucht man sich dann ja beim zu hellen Ergebnis nicht zu wundern………
Da es sich bei dieser Scheibe um ein Dolby-Vision-Grading handelt, sind ja theoretisch sogar Werte bis 10.000 Nit innerhalb der Spezifikationen vermerkt. Da die aktuell genutzten Referenzmonitore aber nur bis 4000 Nit reichen, ist es insofern nachvollziehbar, dass hier Maximalwerte von knapp 4000 Nit stehen. Zumal die auslesbaren Daten der Disk noch lange kein Indiz für die flächige Helligkeit in einem Film sind. Dass es hier zu Überstrahlungen kommt, liegt natürlich dennoch vermutlich daran, dass man etwas außerhalb dessen gearbeitet hat, was der durchschnittliche HDR-TV heutzutage verarbeiten kann. Für künftige TV-Generationen kann es gut sein, dass diese Scheiben dann Reserven liefern, die dann wiederum dort richtig Spaß machen.
@Timo
Gestern R 2 UHD geschaut, mir fiel auf dass anscheinend in der deutschen Synchro an 2-3 Stellen kurz englische Originaltexte zu hören sind, kann das?
Bisschen recherchiert, anscheinend paar kurze Szenen(-erweiterungen) die bisher nicht enthalten waren & nach Ergänzung nicht nachsynchronisiert wurden, kann ich mit Leben. Schade natürlich dass die Umtauschaktion wg Tonhöhe mittlerweile offiziell gecancelt wurde.