Blu-ray Review
OT: Rogue
„Die Weibchen sind die wahren Killer!“
Megan Fox mal ganz anders: Nicht erotisch und nicht auf Roberjagd, sondern als taffe Actionbraut.
Inhalt
Samantha O’Hara ist Söldnerin. Und sie steht ihren Mann. Taffer als ihre Chromosom-XY-Kollegen erledigt sie jeden Job, den man ihr und ihrem Team anvertraut. Aktuell hat man sie mit einer Rettungsaktion in Ostafrika ausgesetzt. Ihr Ziel ist die Befreiung von Asila Wilson, der Tochter eines Gouverneurs. Das Mädchen wurde vom lokalen Terroristen Zalaam entführt, ohne genaue Gründe dafür zu wissen. Die Befreiungsaktion gelingt, obwohl man nun gleich drei befreite Mädchen am Hals hat und nicht nur eins. Samantha und ihre sieben männlichen sowie eine weibliche Kollege/in befreien die drei jungen Frauen und fliehen. Doch Zalaam und sein Gefolge heften sich an O’Haras Fersen. Bedrängt durch die Verfolgung müssen die Söldner auf einer alten Farm Schutz suchen. Offenbar hatten zuvor Wilderer diese Einrichtung genutzt und Löwen großgezogen. Während man die Einrichtung untersucht, stellen Samantha und ihre Söldner fest, dass die einstigen Betreiber offensichtlich von einem wilden Tier getötet wurden. Einer Löwin. Und die läuft womöglich immer noch frei auf dem Gelände herum …
M. J. Bassett gehört seit 2002 und 2006 zu den hoffnungsvollen Regisseurinnen im Genrefilm. Mit Deathwatch und dem großartigen Wilderness lieferte sie kleine und ziemlich gemeine Horrorhits ab. Zwischenzeitlich durfte sie ihr Talent dann für Serien wie Ash vs. the Evil Dead oder die Action-Show Strike Back zur Verfügung stellen. Für den 2019 gedrehten Rogue Hunter verknüpft sie die Motive von Strike Back mit ein bisschen Roar – Die Löwen sind los und bringt gleichzeitig eine fundamentale Kritik an Wilderei und/oder perverser Großwildjagd sowie den illegalen Tierhandel unter. Tatsächlich wollte Bassett ursprünglich Tierärztin werden und Wildtiere in Afrika betreuen. Aufgrund eher schwacher Schulnoten wurde aber nichts draus und über die Assistenz bei einem Naturdokumentarfilmer erwuchs das Interesse, selbst Filme zu machen und Drehbücher zu schreiben. Für Rogue Hunter verfasste sie das Drehbuch gemeinsam mit Tochter Isabel – zunächst nicht ahnend, dass es dann doch eine größere Produktion werden würde. Offenbar sahen die Produzenten das aber anders und man schlug vor, es Megan Fox zu unterbreiten (Quelle). Zur Überraschung und Freude aller Beteiligten sagte die durch die Transformers-Filme berühmt gewordene Schauspielerin zu. Wohl auch, weil Fox ein starkes Engagement für Tierrechte im Herzen trägt und die Rolle sie zudem nicht auf das übliche Klischee ihrer bisherigen Filmcharaktere reduziert.
Dass der Regisseurin das Tierschutz-Thema ein echtes Anliegen war, sieht man bereits daran, dass ihr Film nicht, wie sonst üblich, mit einem Einsatz der Söldnertruppe beginnt, sondern mit Szenen im Camp der Wilderer/Tierhändler. Dort sieht man den blutigen und Tier unwürdigen Treiben zu, bevor etwas Unerwartetes passiert. Erst in der zweiten Sequenz bekommen wir dann Samantha und ihr Team zu Gesicht.
Aber auch mit der Action Ist es Bassett ernst. Bereits die Befreiungsaktion gerät ziemlich rasant und mit blutigen Shootouts wird auch nicht gespart. Der nachträglich auf FSK 18 hochgestufte Film geizt nicht gerade mit effektiven Kopfschüssen nach Videospielmanier. Auch die Flucht, die sich daran anschließt und in einer atemlosen Autoverfolgung mündet, ist durchaus packend inszeniert. Dass die Sprüche der Söldner aus der Mottenkiste des Actionfilms entnommen sind, muss man halt hinnehmen. Und weil es mittlerweile grundsätzlich so ist, machen die Damen da keine Ausnahme und klingen noch machohafter als ihre männlichen Kollegen – zumal Samantha aufgrund ihrer (nicht näher beleuchteten) Vergangenheit und ihrer von einigen Teamgefährten angezweifelten Kompetenz auf ganz hart macht. Abseits solcher (und gern genommener Islamterror-) Klischees sowie dem strunzdummen Verhalten des Söldners Mike Barasa nach knapp einer Stunde kann Rogue Hunter durchaus spannende Sequenzen liefern. So bspw. während des Schleichpfads zum Funkgerät unter Beobachtung des Nachtsichtgeräts. Hier hat der Film seine stärkste Phase und lebt danach noch mal in einer finalen Actionsequenz auf. Was die vierbeinige Filmheldin angeht, so ist diese leider unglaublich schlecht animiert, was ihr (und damit auch dem Film in diesen Szenen) weitgehend den Schrecken nimmt. Hier sieht man dann doch, dass kein allzu hohes Budget vorhanden gewesen ist.
Bild- und Tonqualität
Wie es sich für einen Film gehört, der in Afrika spielt, kommt das Bild der Blu-ray von Rogue Hunter sehr warm rüber. Mit Gold- und Brauntönen gesättigt werden die allermeisten Außenszenen realisiert. Die Löwen wirken dadurch noch gelbgoldener und die Gesichter des Söldnerteams sind noch gebräunter. Bedingt durch die deutliche Stilisierung sind die Kontraste schon mal etwas steil und lassen in dunkleren Szenen ein paar Details vermissen. Die Schärfe ist allerdings sehr gut und löst in Close-ups hervorragend gut auf. Dazu ist sie homogen über den Bildschirm verteilt und fällt an den Rändern nicht ab. Außerdem ist die Bildruhe hoch und lässt kaum Körnung zu. Hin und wieder gibt’s allerdings etwas Banding, wenn die Kamera auf- oder abblendet und helle Lichtkegel vor dunklem Hintergrund zu sehen sind.
Akustisch warten zwei DTS HD-Master-Tonspuren, die allerdings relativ dünn beginnen. Schon der Score dürfte mehr Präsenz und Druck zeigen, während die Explosion nach acht Minuten eher kracht als drückt. Die darauf folgenden Schüsse aus den MPs sind da schon von anderem Kaliber. Sie peitschen ganz gut über die Front- und Rearspeaker und haben auch ein bisschen Pfund, wenn sie in unmittelbarer Nähe der Kamera stattfinden. So richtig dynamisch wird das allerdings zu keiner Zeit. Im Grunde passiert vieles auf einem sehr ähnlichen Lautstärkeniveau – auch die Explosion eines Helikopters macht da keine große Ausnahme. Bleibt die während der Schusswechsel wirklich nette Räumlichkeit, die gemeinsam mit den gut verständlichen Dialogen noch für ein halbwegs anständiges Hörerlebnis sorgen. Nach dem Sprung ins kühle Nass wird auch das Rauschen des Flusses einigermaßen mit Surroundsignalen zum Zuhörer transportiert.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Rogue Hunter beginnt zunächst mal mit den beiden Audiokommentaren. Einen davon hält Regisseurin Bassett alleine, ein zweiter wird gemeinsam von Bassett mit ihrer Tochter und Koautorin Isabel Bassett sowie mit Joey-Darsteller Philip Winchester bestritten. Obendrauf gibt’s fünf Interviews mit einer Laufzeit von 50 Minuten und mit insgesamt fünf Darstellern des Films. Für Leonine überraschend: Sowohl die Audiokommentare als auch die Interviews sind deutsch untertitelt.
Fazit
Action, Spannung und Tierschutzbotschaft stimmen. Megan Fox gibt eine grimmige und ernst zu nehmende Söldnerin ab und das Szenario ist passend gewählt. Soweit das Gute in Rogue Hunter. Um den Film uneingeschränkt genießen zu können, muss man aber über zahlreiche Klischees, mangelhafte Figurenzeichnung und eine ziemlich billig animierte Löwin hinwegsehen können – ein etwas zwiespältiges Erlebnis also.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität (Originalversion): 70%
Bonusmaterial: 60%
Film: 55%
Anbieter: Leonine Distribution
Land/Jahr: USA 2019
Regie: M. J. Bassett
Darsteller: Megan Fox, Philip Winchester, Brandon Auret, Jessica Sutton, Greg Kriek, Isabel Basset, Kenneth Fok
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en // Dolby Digital 5.1: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 107
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Square One Entertainment)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Rogue Hunter
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
„ Um den Film uneingeschränkt genießen zu können,“…
Muss man ganz viele Substanzen einnehmen.
Mein Ergebnis: Schrott
Also ich habe nicht super viel von dem Film erwartet … Popcorn-Kino halt …. aber was dann zu sehen war hat mich wirklich absolut enttäuscht.
Megan Fox ist vollkommen OK habe mich gefreut sie mal wieder in einem Film zu sehen. Transformers ohne sie war auch nicht mehr so gut, und das meine ich nicht nur wegen ihrem Aussehen, sondern weil ihre Figur eine besondere Humor Note in den Film brachte.
Davon war hier vollkommen nichts zu sehen. Ihre Rolle hätte jede B oder C Klasse Schauspielerin übernehmen können.
Von Philip Winchester bin ich Fan seit Strike Back.
Die Serie war ohne ihn auch nicht mehr so gut wie vorher.
Auch seine Rolle schafft es nicht auch nur ein klein wenig Inhalt in diesen Film zu bringen.
Ganz abgesehen von den Logik Fehlern die einem manchmal das zusehen echt schwer machen.
Allein schon ganz am Anfang das vorgehen der Truppe um die Mädchen zu befreien.
Sorry aber ich habe in kaum einem Film jemals so ein stümperhaftes und dummes Verhalten gesehen. Es erinnert an einem Jackie Chan Film, wo so ein Verhalten gezeigt wird damit es Lustig ist, nur hier ist es volkommenl ernst gemeint.
Eigentlich wollte ich schon nach den ersten 15 Minuten ausmachen …. Habe M. Fox und Philip Winchester aber eine Chance gegeben – leider verlorene Zeit.
Die billig Animation des Löwen war mir dabei schon fast egal.
Klar war mir von Anfang an das Rogue Hunter kein Blockbuster werden wird oder mit Größen der Filme Crawl oder Deep Blue (Harlin) aufnehmen wird.Finde aber im Netz besonders Amazon viel Schlechte Bewertungen echt übertrieben.Glaube das liegt eher an den Hass auf Megan Fox und gleichzeitig den Film nie gesehn zu haben.Da tummeln sich leider viele Spinner!
Ich wußte im Vorfeld was mich hier erwartet,aber das er mir die ganezn 100 Minuten nicht richtig langweilig wurde, bin ich am ende wie immer froh meine eigene Meinung gebildet zu haben.
Mit Fox und Philip Winchester ein recht gut besetztes Spektakel.Aber die Löwen sind echt billig animierte das stimmt!
Da sah ja Nathan Juran´s Sindbads siebente Reise besser aus 😉