S.W.A.T. – Tödliches Spiel

Blu-ray Review

S.W.A.T. - Tödliches Spiel Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, seit 01.09.2016

OT: SWAT: Unit 887

 


24 Stunden

Ein fieser Terrorist hält L.A. in Atem.

Inhalt

Polizist Chris verspricht seiner ebenso besorgten wie schwangeren Frau, dass er immer aus dem Einsatz nach Hause kommen wird. Mehr kann er allerdings nicht tun, denn er liebt seinen gefährlichen Job. Bei einem Einsatz vermasselt sein Kumpel Sam die Tour, weil er die Verstärkung nicht abwartet. Als Konsequenz werden sie kurzzeitig degradiert und dürfen auf der Party eines Senators als Security-Team fungieren. Genau diese Veranstaltung hat sich auch der jüngst eingereiste Terrorist Damian White ausgesucht. White lässt sein Team Geiseln nehmen und hat Größeres vor. Denn das FBI hat herausgefunden, dass er im Besitz von Biowaffen ist. Die einzigen, die den ehemaligen Elitesoldaten noch stoppen könnten, wären Sam und Chris. Doch während Sam frühzeitig aus dem Verkehr gezogen wird, obliegt es nun seinem Kumpel, zu verhindern, dass die Terroristen einen Anschlag auf L.A. verüben – und dafür hat er 24 Stunden Zeit …

Tom Sizemore, Mischa Barton und Michael Paré – wenn das mal nicht die Idealbesetzung für ein trashig angehauchtes B-Movie der zweiten Actionkategorie ist – und S.W.A.T. – Tödliches Spiel liefert genau das. Allerdings dazwischen auch ziemlich hölzerne Dialoge und ebenso unmotivierte wie wenig talentierte Darsteller. Richard Bachellor als Polizist Sam Hicks würde vermutlich durch jede Polizeiaufnahmeprüfung fallen und warum Mischa Barton ausgerechnet eine FBI-Einsatzleiterin spielen muss, bleibt wohl das Geheimnis der Casting-Agenten – immerhin ist sie die erste verantwortliche Bundespolizistin der Filmgeschichte mit schwarz lackierten Fingernägeln. Der Film selbst funktioniert nach dem bekannten Stirb-Langsam-Prinzip, ist aber voller Logiklöcher. Warum ein verurteilter Terrorist einfach in die USA reisen kann, ohne festgesetzt zu werden, wieso die Überwachungskameras (die gestochen scharfe Nahaufnahmen der Terroristen liefern) erst lange nach dem Überfall auf die Gala ausgewertet werden, bleibt genauso ein Rätsel wie das unprofessionelle Verhalten der Einsatzkräfte und die Zeitrechnung der 24 Stunden. Tötet man zu Beginn der Frist eine von vier Geiseln und droht damit, alle sechs Stunden eine weitere umzubringen, kommt man nicht bei 24 Stunden aus. S.W.A.T. macht sich zudem auch keine Mühe, seine Figuren mit Tiefe auszustatten und die Dialoge wirken, als hätte man sie aus dem Standardwerk für Actionthriller zusammengeklaut. Wenigstens gibt’s ein paar handfeste Prügeleien, die halbwegs gut choreografiert wurden. Das lenkt dann auch etwas von der wenig rasanten Inszenierung ab. Darstellerisch ist Michael Paré noch der bemühteste Schauspieler der bekannteren Gesichter, während Tom Sizemore seiner an knallchargigen Leistungen eine weitere hinzufügt. Daran ändert dann auch der zünftige Showdown mit viel Geballer nichts. Regisseur/Schauspieler Timothy Woodward jr., der hier auch den Chris Cutter mimt, darf als Filmemacher noch ein wenig mehr Erfahrung machen, um zu überzeugen – immerhin hat er mit The Good, the Bad and the Dead kurze Zeit später einen Streifen inszeniert, der stringenter und kompakter geworden ist.

Bild- und Tonqualität

Der mit unterschiedlichen HD-Kameras aufgenommene S.W.A.T. – Tödliches Spiel ist bisweilen knackscharf (Küchenszene 6’00, Paré 16’35), wischt aber in jeder Bewegung unangenehm nach und überkontrastiert immer wieder. Die dunklen Szenen verlieren noch mehr Ruhe und manche Szenen sind extrem unscharf (11’35). Auch die Farbverfälschungen in Gesichtern sind den qualitativ eher schlechteren Kameras geschuldet.
Akustisch dürften die beiden dts-HD-Master-Spuren von S.W.A.T. deutlich kräftiger zupacken. Schon der anfängliche Fight zwischen einem Beamten und dem bösen Entführer lässt es bei den Schlägen an Punch vermissen. Der schon tausendmal gehörte Standard-Score aus dem Synthie wabert ziemlich unmotiviert im Hintergrund und die deutsche Synchro klingt trotz akzeptabler Sprecher leider ziemlich unnatürlich. Fallen Schüsse, muss man schon genau hinsehen, denn hören tut man sie kaum.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von S.W.A.T. – Tödliches Spiel gibt’s außer den Trailern und Programmtipps nichts weiter zu entdecken.

Fazit

S.W.A.T. – Tödliches Spiel ist Action von der Stange mit Darstellern von der Stange und Dialogen vom Grabbeltisch der 80er Jahre – empfehlenswert nur für B-Movie-Allesseher.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 50%
Tonqualität (Originalversion): 50%
Bonusmaterial: 10%
Film: 40%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Timothy Woodward jr.
Darsteller: Tom Sizemore, Michael Paré, Mischa Barton, Timothy Woodward jr., Marlon Young, Jeremy London
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 96
Codec: AVC
FSK: 16

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