Blu-ray Review / Disney+
OT: Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
Willkommen beim Zirkus
Das MCU holt sich noch ein paar neue Helden dazu.
Inhalt
Die Zehn Ringe beschreiben zehn Waffen, die dem jeweiligen Träger praktisch Unsterblichkeit verleihen. Wenwu war vor langer Zeit im Besitz dieser und nutzte sie, um Eroberungen voranzutreiben. Als er daran scheitert, sich in einem Dorf mythischer Kreaturen zu bemächtigen, verliebt er sich in Ying Li, die Wächterin der Gemeinschaft. Gemeinsam haben sie einen Sohn und eine Tochter. Leider wird Ying Li von den Widersachern der Zehn Ringe getötet. Shang-Chi, den Sohn, bildet Wenwu in Kampfkunst aus und macht ihn zu seinem Söldner, auf dass er den Kopf hinter der Gewalttat an seiner Mutter zur Strecke bringe möge. Nachdem Shang-Chi diesen Auftrag erfüllt, flieht er in die USA. 20 Jahre später mehren sich allerdings die Zeichen, dass Wenwu erneut versuchen wird, das Dorf Ta Lo anzugreifen. Shang-Chi muss sein Leben in der Anonymität aufgeben, um das zu verhindern. Doch wie soll er gegen den ankommen, der ihn selbst alles gelehrt hat und dessen Fähigkeiten unbezwingbar zu sein scheinen.
Nach Black Panther, mit dem das MCU die Tradition und Kultur Afrikas in den Kanon der Superheldenfilme integrierte, schreibt man mit dem 25. Film innerhalb des Marvel Cinematic Universe nun ein weiteres Kapitel. In Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings tauchen wir ab in die asiatische Mythologie und erleben eine ganze neue Form von Helden und Kampfkünsten. Bis auf wenige Ausnahmen wurde mit Darstellern und Filmschaffenden asiatischer Herkunft gearbeitet, wie es analog bei Black Panther Schauspieler und Kreative hinter der Kamera mit afrikanischen Wurzeln waren. Man ging soweit, dass einige Dialoge in Mandarin abgehalten werden und untertitelt sind. Dies unterstreicht, dass man den Hintergründen wirklich gerecht werden wollte. Auch wenn es Kritik aus China gab, dass Hauptdarsteller Simu Liu als Halbkanadier eben kein „echter“ Chinese sei. Aber von solchen Erbsenzählereien abgesehen funktioniert Shang-Chi als von asiatischen und vor allem chinesischen Motiven geprägter Film hervorragend. Dass es sich um eine US-Produktion handelt, mag man aufgrund des sehr üblichen Storyverlaufs natürlich relativ schnell entziffern, aber FÜR eine US-Produktion hat man erstaunlich akkurat gearbeitet. Das gilt nicht nur für die spektakulären Bauten in der zweiten Hälfte des Films, sondern auch für Kostüme und vor allem: Für die Kampfkunst.
Denn abseits aller Stuntkapriolen und umgebenden Spezialeffekte werden hier Schläge auch mal wirklich ausgeführt und nicht nur angedeutet. Man merkt den Machern und Choreografen an, dass sie hier viel Herzblut in die Inszenierung und Planung der Kämpfe gelegt haben. Das beginnt bei der spektakulären Buskampf-Szene, geht über jene am Rand des Hochhauses, die wahrlich nichts für Akrophobiker ist und endet bei den mehr mit fantastischen Elementen ausgeschmückten Szenen im Finale. Und natürlich dürfen auch Querverweise auf Filme wie A Chinese Ghost Story oder die Werke von Zhang Yimou nicht fehlen. Gerade das Kennenlernen von Wenwu und Ying Li könnte auch aus einer China-Produktion stammen und gerät visuell und inszenatorisch wirklich poetisch. Aber auch die nachfolgenden Fights überzeugen. Simu Liu, der auch als Stuntman unterwegs ist, stellt diese Kämpfe absolut glaubwürdig dar und teilt ordentlich aus. Dass er als Schauspieler in der Rolle etwas blass bleibt, kann man da noch ganz gut verschmerzen. Vor allem deshalb, weil er als Typ sehr liebenswürdig und charmant rüber kommt.
Wo wir aber bei den Darstellern sind, ein Sorry an all ihre Fans da draußen: Aber Akwafina nervt. Und zwar gewaltig. Mitunter kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, sie sei der Jar Jar Binks des Films. Flöge ihre Figur aus dem MCU, wär’s nicht schade drum.
Umso erfreuter ist man über das Wiedersehen mit zwei Ikonen des asiatischstämmigen Kinos: Michelle Yeoh und Tony Chiu-Wai Leung. Letzterer stellte schon in John Woos Meisterwerken Hard Boiled und Bullet in the Head unter Beweis, dass er zu den charismatischsten Darstellern aus China (genauer: Hongkong) gehört. Zwar hätte man seinen Bösewicht noch besser schreiben können, doch sobald er auf der Leinwand erscheint, ist er absolut präsent. Man darf froh sein, dass hier NICHT Jackie Chan für die Rolle besetzt wurde, wie Gerüchte zunächst streuten.
Michelle Yeoh, die spätestens durch James Bond: Der Morgen stirbt nie und Tiger & Dragon einem großen Publikum bekannt wurde, ist auch mit fast 60 Jahren noch eine beeindruckend physische Darstellerin, die ihre frühe Tanzausbildung als Grundlage für ihre eleganten Abläufe in den Kampfszenen nutzt. Bis heute macht sie einen großen Teil ihrer Stunts selbst. Und überdies hat auch sie eine Präsenz, wie sie nicht von vielen Schauspielerinnen erreicht wird.
Atmosphärisch passt vor allem die zweite Hälfte des Films wunderbar. Von dem Moment an, da Shang-Chi und Kate in Ta Lo ankommen, dominiert das chinesische Setting und hier funktionieren auch die hinzugefügten VFX gut. Während gerade zu Beginn ein paar digitale Tricks mehr als unglücklich wirken, kann der Kampf des Seelenfressers mit der Großen Beschützerin sowie die Integration des Wassers wirklich überzeugen. Ohnehin ist das Finale mit der Konzentration auf fernöstliche Kampfkunst, das mit der entsprechenden Filmmusik unterlegt ist, ein großer Augenschmaus.
Bild- und Tonqualität BD
Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings zeigt sich visuell nahezu bestechend. Die Bildruhe sucht dauerhaft ihresgleichen, was allerdings auch an einer ganz dezenten Filterung liegen könnte. Manche Oberflächen wirken ein wenig leblos. Die Bildhelligkeit ist erstaunlich hoch, was in den Außenszenen schon mal für leichte Überstrahlungen sorgt. Allerdings fängt der Film das wieder auf, wenn er Schwarzwerte richtig kräftig wiedergibt. Das gilt natürlich vor allem für die meist schwarzhaarigen Darsteller, deren Haarpracht satt erscheint, ohne jedoch Details zu verschweigen. Da Shang-Chi neben Black Panther zu den bunteren Marvel-Filmen gehört, hat man vor allem die Szenen, die in China spielen, mit wunderbaren Farben versehen, die vielleicht noch etwas satter hätten ausfallen dürfen, für sich genommen aber viel Spaß bereiten.
Und da ist sie wieder, die mangelnde Dynamik der Disney-Titel. Durfte man zuletzt Jungle Cruise (im Rahmen von Disney-Titeln) noch loben, wird’s bei Shang-Chi leider wieder etwas dünn. Zum einen ist die Lautstärke zirka 5 dB unter Referenzpegel und zum anderen wurden die Actionsequenzen einfach mit zu wenig Lautstärke-Spreizung (ergo: Dynamik) vertont. Der Subwoofer bleibt dauerhaft unterfordert – egal, ob in Musiksequenzen, während kurzer Slow-Motion-Effekte oder bei (eigentlich) satten Faustschlägen. Wenn Xu Wenwu aus der Luft anrauscht und auf dem Boden auftrifft, muss hier einfach mehr Wucht erzeugt werden. Und das ist tatsächlich unabhängig davon, dass der Film eine beeindruckende Surroundkulisse aufbaut. Das beginnt bei der Stimme der Erzählerin, geht über die geflüsterten Zeilen von Ying Li weiter und erfährt unter anderem Höhepunkte, wenn der Mandarin auf das Tor zum Berg eindrischt. Der sich daran anschließende Soundeffekt ist phänomenal. Wenn der Rest nur entsprechend dynamisch umgesetzt worden wäre, würde es noch mehr Spaß machen. Die englische Fassung ist übrigens (auch das kennt man von vielen Disney-Titeln) keinen Deut besser.
Bild- und Tonqualität UHD
Shang-Chi wurde mit Kameras vom Typ ARRI Alexa LF und LF Mini (die vor ca. einem Jahr mitsamt einiger anderer Kameras von IMAX als „IMAX approved“ zertifiziert wurden), aufgenommen. Entsprechend kann man den Film auch im IMAX-Format genießen – wenn man den Streaming-Dienst von Disney wählt. Denn die physische Disk enthält lediglich die reguläre Breitbildfassung, die in den normalen Kinos lief. Gemastert wurde trotz 4K-Auflösung am Eingang nur über ein 2K-DI, was bedeutet, dass die Disk ein Upscale ist. Als HDR-Format gibt’s HDR10 mitsamt einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum.
In der Praxis zeigt sich das Bild der 4K-Scheibe gegenüber der Blu-ray vor allem etwas kontrastreicher und satter im Schwarz. Da die Blu-ray insgesamt etwas gefiltert erscheint und nahezu ohne Rauschen auskommt, kann man der UHD Blu-ray im Encoding nicht mal den größten Vorsprung bescheinigen, denn auch sie wirkt immer wieder eine Spur zu glatt. Lediglich auf ganz kritischen Oberflächen in dunkler Umgebung sieht man mal ein leichtes Rauschen, das von der UHD-BD aber nicht wesentlich besser wiedergegeben wird als über die Blu-ray. Der Hauptvorteil der hochskalierten 4K-Scheibe sind die kräftigeren Farben und Kontraste, die vor allem in der zweiten Hälfte des Films zu Buche schlagen und das Dorf prächtiger erscheinen lassen. Die Detailtiefe ist, wie zu erwarten bei einem 2K-Upscale, nicht besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray intensiviert die Hell-Dunkel-Kontrastierung.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … kann die UHD Blu-ray per HDR10 hier mehr Dynamik und Farbkraft rausholen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray kommt hier mit wärmeren Hauttönen, was im Vergleich stimmiger aussieht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray setzt die Highlights prägnanter.
Beim Ton bekommen wir die übliche Änderung für die englische Fassung von DTS HD-Master auf Dolby Atmos, während die Synchro bei Dolby Digital Plus verharrt. Die True-HD basierte Atmos-Version ist zunächst einmal genauso dynamikbeschnitten wie ihr DTS-HD-MA-Pendant auf der Blu-ray. bleiben also mögliche 3D-Sounds für ein wenig mehr Spaß. So zischen bei 1’42 die Pfeile ganz nett, sind allerdings auch etwas zu leise abgestimmt, sodass man es nicht direkt als 3D-Sound wahrnimmt. Schön atmosphärisch ist dann das Geräusch der ächzenden Bäume bei 4’13. Leider passiert in der Folge wirklich nicht sonderlich viel. Die Busszene, in der nun wahrlich genug Rundumaction zu sehen ist, kommt praktisch gänzlich ohne 3D-Sounds aus. Erst am Ende dieser Sequenz kommt durch Möwengesang eine Spur von Signalen aus den Höhenspeakern. Nach etwas über 37 Minuten kommt dann die bis dato intensivste Sequenz mit Geräuschen aus der Höhe, wenn eine Sirene von Unheil kündet und dann auch einige Energiegeschosse zu hören sind. Während des Fights am Gerüst stürzt dann schon mal einer der Widersache hörbar schreiend ab. Nach 77 Minuten gibt’s dann nochmals ein paar schick flitzende Pfeilsounds, nachdem die Gemeinschaft aus Shang-Chi und seinen Freunden bereits zehn Minuten zuvor wieder krachend durch die Bäume gefahren war.
Was wirklich überrascht, ist die Tatsache, dass nach 92 Minuten – und damit zu Beginn des finalen Kampfes – plötzlich und erstmalig der Score mit auf die Höhenspeaker gelegt wird. Das war zuvor nicht ein einziges Mal der Fall. Während der Kämpfe mit den Flugdrachen gibt’s dann schon mal ein paar Kreischsounds, aber auch das bleibt unterhalt der Möglichkeiten, die sich rein aus visueller Sicht bieten würden.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von Shang-Chi enthält zunächst einen Audiokommentar von Regisseur Cretton und xx Dave Callaham Dazu kommen elf entfernte Szenen, ein paar Pannen vom Dreh und zwei Featurettes. In „Geschaffen für die Ewigkeit“ geht’s knapp neun Minuten lang um die Entwicklung der Geschichte und auch um das Produktionsdesign, das mitunter für den Aufbau ganzer (kleiner) Dörfer sorgte. „Familienbande“ läuft etwas über sieben Minuten und konzentriert sich auf die Beziehungen der familiären Bande untereinander. Vor allem auf die Vater-Sohn-Geschichte.
Fazit
Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings bringt trotz kleinerer Mankos frischen Wind ins MCU. Während Black Widow leider wie der unbeholfene Versuch wirkte, einer bereits verstorbenen Figur im Nachhinein ein Denkmal zu bauen, kann die von chinesischen Motiven inspirierte Geschichte nicht nur visuell überzeugen. Aus dem Antagonisten und seinem Verhältnis zu Shang-Chi und Xialing hätte man zwar noch mehr rausholen können, doch die bestechende Optik und die wirklich klasse inszenierten Kämpfe entschädigen für Vieles.
Das Bild von Blu-ray und UHD Blu-ray ist kräftig und kontrastreich. Die 4K-Scheibe glänzt mit noch etwas mehr Dynamik und satterem Schwarz. Der Ton überzeugt über keine der Disks und in keiner Sprache – leider.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 85%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 65%
Tonqualität BD (Originalversion): 65%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 65%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 30%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 50%
Film: 75%
Anbieter: Walt Disney Studios
Land/Jahr: USA 2021
Regie: Destin Daniel Cretton
Darsteller: Simu Liu, Tony Leung, Awkwafina, Michelle Yeoh, Tony Chiu-Wai Leung
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: en // Dolby Digital Plus 5.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 132
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2021 Marvel)
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Trailer zu Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Hallo Timo,
wie immer eine tolle Review.
Endlich wird das Thema Ton mal lauter angesprochen. Es ist unfassbar wie Disney die Dynamik begrenzt. Wer keine Dynamik möchte, kann ja den „Mitternachts“-Knopf an seinem Receiver drücken. Ich ärgere mich schon seit geraumer Zeit und bei jedem Disney+ Stream über die fehlende Dynamik. Disney scheint wirklich Angst zu haben das es die Smartphone und Plastik Alexa Lautsprecher zerbröselt. Aber es wäre doch einfach den Ton normal dynamisch abzumischen und den auf Discs zu packen und den Stream Dynamikreduziert auszuspielen.
Ich wollte mir die UHD auch kaufen, wartete extra auf deine Review um zu lesen wie die Tonspuren sind. Manchmal packen die Studios ja doch mehr Dynamik auf die Disc.
Aber gut, habe € 30,- gespart und werde bei Disney Discs nicht mehr zuschlagen, solange die Dynamik reduziert bleibt.
Hi Timo. Wiedermal ein wunderbares Review, leider aber mit einem scheinbar etwas enttäuschenden Ergebnis. Schade, finde den Film ein MCU Highlight, hatte mir vor allem beim Ton viel versprochen. Kommt aber mit entsprechendem Rabatt auf jeden Fall in die Sammlung :).
Hoffe doch bald auch hier ein Review vom bereits erschienenen Klassiker „Unbreakable“ lesen zu können ;). Grüße
Okay,
lag an meinen Einstellungen, die mein Sohn verändert hatte.
Alles okay. Und nochmal Kompliment für diese tolle Seite.
Der film hat mir sehr gut gefallen. Bild und tonkzallität stimme ich 100% dir zu. Ich frage mich ob es schon eine stellungsname zu den disney sound von der firma gibt, warum sie die dynamik so begrenzen. Online finde ich leider nichts dazu aber es kann sein das ich falsch suche. Hat jemand infos dazu?
Hi,
ich habe mich auch schon gefragt – gibt doch eigentlich für alles Mögliche Onlinepetitionen und offizielle Anfragen von irgendwelchen Fachmagazinen.
Kann mir nicht vorstellen, dass es sowas zu einem so umfassenden und allgemein bekannten Thema, gar nicht gibt.
Andererseits: Eine „echte Antwort“ will ich ja gar nicht, sondern, dass Disney ihre Politik ändert. 😉
Bei diesem Film war ich eh schon etwas zwiegespalten – hat inhaltlich eher maue Kritiken bekommen und mich haben chinesische Erzählstrukturen meist nicht so abgeholt. Wenn jetzt der Ton auch noch so stark disneyisiert (und auch 3D-mäßig nicht überzeugend) ist, kommt der erstmal auf die lange Bank….
Danke für das gute Review, Timo!
Auch ein überzeugter (noch-)Nichtkauf kann ein Erfolg sein. 😀
So weit ich weiß, ist da nie wirklich was versucht worden. Da Disney als weltgrößter Anbieter aber keine Independent ist – wie bspw. ein kleines deutsches Label – wird da vermutlich auch keine Reaktion zu erhoffen sein. Dahinter steckt ja auch eine Art Strategie. Als „Fehler“ kann man das nicht mehr bezeichnen, wenn es sich durch 90% der Titel wie ein roter Faden zieht. Das ist dann schon was anderes als eine offensichtlich fehlerhafte Umsetzung wie bei ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT mit fehlenden dt. Dialogen, was seitens Universal ja dann korrigiert wurde. Es gibt durchaus auch Befürworter dynamikbeschränkter Tonspuren und bei dem Label, das vornehmlich auch eine Zielgruppe bei Familien und ganz kleinen Kinogängern hat, kann ich mir vorstellen, dass auch das der Hintergrund dafür sein kann.
Wirklich schade.
Wenn ich mir selbst Disneys Animationsfilme Anfang der 2000er anhöre, dann sind das wirklich dynamische, teils brachiale Tonspuren.
Wir reden von wirklichen Familienfilmen ab 0 freigegeben.
Jetzt gibt’s nichtmal mehr Actionfilme mit vernünftiger Tonspur.
Schade finde ich auch, dass hier in Deutschland gerne zwei unterschiedliche Kritikpunkte vermischt werden: Das Tonformat und die Abmischung.
Klar wäre HD- oder gar 3D-Ton alleine auf dem Papier schöner, aber wenn der O-Ton auch nicht besser klingt trotz weitaus höherer Datenrate ist das auch relativ egal.
Wie oft ich in Bewertungen auf Amazon oder Bluray-Disc dann auch noch lesen muss, wie viel besser der englische HD-Ton auf Disney Discs doch sei, da kann ich nur den Kopf schütteln.
Du sagst es. Und das ist dann ja auch eine undifferenzierte Aussage, die rein auf der VERMUTUNG basiert, der Codec würde was bringen.
Es ist ja nicht das Problem von DD+. DD+ kann hervorragend klingen. Es ist das Problem von Disney. Und das tun sie landesübergreifend. Man muss sich nur mal US-Reviews durchlesen, die oft alles andere als kritisch sind, wie sie von den englischen Tonspuren der Disney-Filme enttäuscht sind.
Hi
Ja, dachte mir schon, dass das eine Strategie sei….aber gerade deswegen fände ich Widerspruch sinnvoll (wenn sies nicht besser könnten, braucht man auch zu kritisieren) und noch dringender (weil sie ja sonst dabei bleiben).
Aber klar – so einen Weltkonzern bewegt man nicht mitt 150 Klicks unter einer Onlinepetition…
Lieber Herr Wolters, was halten sie im direkten Bildvergleich vom IMAX enhanced Stream im Vergleich zur Uhd DISC? Für mich erscheint neben dem größeren Bildausschnitt beim Stream die DISC die besseren Farben darzustellen. Was denken Sie? Die Frage wird sich bei Disneytiteln zukünftig häufiger Stellen. Vielen Dank vorab
Im Falle von Shang-Chi habe ich den Vergleich tatsächlich gemacht.
Ergebnis: Außer einem größeren Bildanteil ist der Stream der Disk unterlegen. Die Farben sind blasser, der geringere Datendurchsatz verursacht hier und da leichte Artefakte und der Gesamteindruck ist deutlich softer/weicher. Das hätte am IMAX Enhanced Rauschminderer liegen KÖNNEN. Da die ebenfalls abrufbare Kinoversion aber genauso soft aussieht, ist wohl doch eher das Datenvolumen das Problem. Ergo: Wer unbedingt mehr Bildinhalt braucht, kann die IMAX-Fassung sehen. Wer den Film in bestmöglicher Qualität sehen will, muss die Disk nehmen.
Ich lese immer wieder gerne hier, klasse Blog.
Zum Film: Ich bin mir fast sicher: In meiner UHD-Fassung ist der Englische Ton nicht Atmos. Meine Informationen beim Player Panasonic UB 900 sprechen von 5.1, dieses Signal kommt auch so im Marantz- Verstärker 6011 an – als 5.1. Alle anderen 4K Tonspuren werden im Player als 7.1 True HD angezeigt und im Marantz als Atmos. Hat das noch jemand beobachtet?
Hast du die reguläre UHD-BD des Films? Bei mir ist hier alles korrekt. Atmos ist im Menü anwählbar, der Player zeigt True-HD an und der RX dekodiert in Atmos.
Evtl. Einstellungen im Player verändert?
Nein, ich habe das Steelbook. Und ich habe es jetzt nochmal nachgeschaut – das Ergebnis stimmt, bei anderen UHD-Scheiben wird die Tonspur bei Atmos mit 7.1. True HD im Panasonic angezeigt und der Marantz weist korrekt Atmos aus. An den Einstellungen liegt es also nicht. Der „Fehler“ muss auf der Scheibe sein.
Ich könnte das auch mit Fotos belegen. Merkwürdig, was macht man denn am besten.
Das wäre ein sehr seltsames Phänomen. Welcher Art 5.1 wird denn angezeigt? Dolby Digital?
@volker Bach: du glaubst aber nicht ernsthaft das du eine sonder pressung besitzt? Klar ist Atmos auf der uhd Disc. An deinem Pana ist was falsch eingestellt so das er bei der Disc kein Atmos ausgibt. Hatte ich auch mal. Weiß heute nicht mehr genau was da falsch eingestellt war…
Hi, vielen Dank für das tolle Review, in dem du (meiner Meinung nach) mit jeder Aussage richtig liegst: Tolles Setting, unterhaltsame Story, nerviger Katy-Charakter. Schönes Bild und enttäuschender Sound. Habe mir direkt im Anschluss nochmal Iron Man 3 angeschaut und fand es erschreckend, welche Richtung von Disney/Marvel eingeschlagen wurde seither.
Mach weiter so!
Mich hat, überraschenderweise, Awkwafina gar nicht genervt. Den Part hat eher Ben Kingsley übernommen, mit seiner drehbuchseitig recht plump eingeführten Figur aus alten Iron Man Zeiten. Ansonsten toller Film, gute UHD, wenn mal wieder der Disney „Dynamik, was ist das?“ Ton nicht wäre….