Shark Lake

Blu-ray Review

Shark Lake Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, 06.04.2017

OT: Shark Lake

 


Hai-Alarm

Wenn ein paar aggressive Knorpelfische in einem See ausgesetzt werden, hat das blutige Folgen.

Inhalt

Clint ist vor fünf Jahren wegen Besitzes und Hehlerei mit exotischen Tieren ins Gefängnis gekommen. Nun ist er frei und sinnt auf ein wenig Rache – vor allem, weil man ihm damals mit der Festsetzung auch seine kleine Tochter Carly genommen hat, um die sich danach die junge Polizistin Hernandez kümmerte. Zur gleichen Zeit sterben am nahen Lake Tahoe Menschen auf unerklärliche Weise. Macht man für die übel zugerichteten Leichen zunächst noch einen Bären verantwortlich, stellt sich bald heraus, dass tatsächlich Haie im See unterwegs sind – Bullenhaie, um genau zu sein. Und denen steht der Sinn nicht nach Spaß. Der hinzugezogene „Spezialist“ einer TV-Tiershow überzeugt währenddessen nur mit Arroganz und nicht mit Kompetenz, was ihn schon bald das Leben kosten wird. Helfen kann jetzt nur noch Clint selbst, denn der hat die Viecher vor fünf Jahren selbst ausgesetzt …

Noch immer hat der Hai-Trashfilm Hochkonjunktur, wie die Sharknado-Reihe eindrucksvoll beweist. Und wenn’s  Knorpelfische in Tornados gibt, warum dann nicht auch in Seen? Da der Lake Tahoe noch dazu auch filmisch gesehen eine gewisse Tradition hat, schwimmt der titelgebende Fisch eben genau in diesem herum. Und weil mit Dolph Lundgren ein taffer alter Haudegen des B-Movie-Films mit an Bord ist, dürfen sich die Haie in diesem See schon bald fragen, ob sie nicht lieber erst gar nicht an Menschen geknabbert hätten. Glücklicherweise nimmt sich das Geschehen in Shark Lake nicht allzu ernst. Schon das Paar, deren Mann dem ersten Hai zum Opfer fällt, verhält sich alles andere klug und natürlich werden sämtliche Klischees bedient, was die feierwütige Jugend am Strand angeht. Polizistin Hernandez darf den Brody aus Der weiße Hai mimen, wenn ihr zunächst keiner glaubt und sie selbst aus vollem Hals brüllen muss, dass gefälligst alle aus dem Wasser kommen sollen. Dazu gibt’s digital eher kupfer- als blutrot eingefärbtes Wasser und ebenso per Photoshop angefertigte abgetrennte Gliedmaßen. Haie sieht man erst ziemlich spät und wenn sie dann auftauchen, ist deren Animation eher dürftig. Zwischendurch ist die Regie mitsamt der Kameraarbeit dazu derart uninspiriert, dass harte Schnitte schon fast vermuten lassen, der Film wäre nicht uncut. Nein, echte und versierte Profis waren hier nicht am Werk und man schert sich auch einen feuchten Kehricht um die Hintergründe der Figuren oder eine dramatische Unterfütterung des Geschehens. Dafür spielt Sara Malakul Lane engagiert gegen so viel versammelte Dilettanz an Dolph Lundgren hält sein prominentes Gesicht und den nackten Oberkörper in die Kamera. Das lässt Shark Lake zumindest für Fans des Schauspielers interessant werden, während ansonsten vor allem Freunde des angesprochenen Trashfilms auf ihre Kosten kommen. Denn man kann sich schon köstlich darüber amüsieren, wenn Polizeichef Galloway völlig ungelenk Schüsse ins Wasser abfeuert oder Hernandez‘ Leidensgenosse Peter mit einem Stück Rohr wie wild aufs Wasser eindrischt. Zum Ende hin gibt’s noch ein bisschen Action in stockfinsterer Nacht, was erfolgreich darüber hinwegrettet, dass die Tricks ziemlich mau sind. Dolph Lundgren darf dann heroisch ins Wasser springen und einmal im Leben seiner Filmfigur Clint etwas Gutes tun.

Bild- und Tonqualität

Dass man so etwas heute überhaupt noch zu Gesicht bekommt: Während des anfänglichen Flugs über das Wasser des Lake Tahoe sieht man deutliche und ziemlich heftige Artefakte auf der Oberfläche. Die Geschwindigkeit der Kamerabewegung in Kombination mit dem leichten Wellengang zeigt im mittleren Bereich heftige Unruhen. Dazu gesellt sich bei Auf- oder Abblendungen der Kamera noch ein sichtbares color banding. Ansonsten ist das Bild von Shark Lake verhältnismäßig rauscharm und kornfrei – auch in dunkleren Szenen. Die Schärfe gelingt dazu recht ausgewogen, ohne allerfeinste Details zu offenbaren. Dafür bleibt sie beständig – unabhängig ob es um Naheinstellungen, Halbtotalen oder Totalen geht.
Der 5.1-dts-HD-Master-Soundtrack von Shark Lake legt eigentlich von Beginn an gut los, lässt jedoch die Unterstützung des Subwoofers vermissen. Der schaltet sich erst spät hinzu und ist dann auch kein Dynamikpumper. Die Effektlautsprecher liefern noch am meisten Informationen, allerdings dürfte das schon etwas voluminöser und dynamischer rüberkommen. Vor allem die Filmmusik, die aus der Keyboard-Retorte für B-Movies stammt, schwankt ein wenig. Tauchen die Haijäger ins Wasser ab, klingt das leider auch nicht wirklich authentisch, sondern eher als würde man ein wenig ein wenig mit den Fingern am Wasserhahn herumplätschern.

Bonusmaterial

Im Bonusbereich von Shark Lake finden sich vier Programmtipps und die Originaltrailer des Films.

Fazit

Shark Lake bietet Trashfilmniveau nach allerfeinster Asylum-Manier und kommt gerade Recht für eine feuchtfröhliche Party mit Sharknado 1-4 und Snow Sharks.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 55%
Tonqualität (Originalversion): 55%
Bonusmaterial: 10%
Film: 50%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Jerry Dugan
Darsteller: Dolph Lundgren, Sara Malakul Lane, Lily Brooks O’Briant, James Chalke
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 93
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Shark Lake

SHARK LAKE | Official UK Trailer - on DVD & Digital HD August 1st

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