4K Blu-ray Review

OT: Se7en

Sündhaft gut
David Finchers meisterhafter Thriller in bestmöglicher Qualität?
Inhalt

Als der erfahrene Detective Somerset zu einem Mordfall gerufen wird, taucht der junge Kollege Mills auf, der dem Fall zugeteilt wird und dereinst den aus dem Dienst scheidenden Somerset beerben soll. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein – Somerset, ein desillusionierter Veteran, der kurz vor seinem Abschied steht, und Mills, voller Tatendrang, Optimismus, aber auch Arroganz. Schon bald stellen sie fest, dass der Täter ein außergewöhnlich ausgeklügeltes Muster verfolgt: Die Morde stehen in direktem Zusammenhang mit den sieben Todsünden. Jeder Mord ist eine grausame Inszenierung, die auf eine bestimmte Sünde hinweist. Während die Ermittler tiefer in den Fall eintauchen, stoßen sie auf immer mehr verstörende Details und müssen bald erkennen, dass der Fall mehr ist als nur eine Reihe von Morden – vielmehr ist er Teil eines perfiden Spiels. Als sie dem Täter immer näher kommen, beginnt sich der Kreis zu schließen, und die Spannung steigt ins Unermessliche …

„Der Film ist ein Horrorfilm. Er handelt vom völligen Kontrollverlust”. Das vorangestellte Zitat von Regisseur David Fincher beschreibt in der Tat ziemlich gut, was seinen Thriller Sieben oder (cooler) im Original Se7en ausmacht. Ich erinnere mich unglaublich gut an den Tag, als ich den Film damals im Kino gesehen habe – was im Übrigen das bisher einzige und letzte Mal gewesen ist. Es gab bis dato und auch danach lediglich einen Film, der mich ähnlich stark fesseln konnte und auf eine ähnliche Art und Weise in den Sitz drückte, Das Schweigen der Lämmern. Doch wo es beim Jodie-Foster-Anthony-Hopkins-Thriller vor allem die beeindruckenden Schauspielleistungen waren, die mich packten, ist es bei Finchers Sieben die unvergleichliche Atmosphäre. Und das gilt, wo ich ihn jetzt das überhaupt erst zweite Mal gesehen habe, auch noch heute. Schon bei der ersten gemeinsamen Tatort-Besichtigung von Somerset und Mills stellt sich dieses unangenehme Gefühl der Intimität wieder ein. In keinem anderen Killer-Thriller fühle ich ähnliches Unbehagen, ähnliche „Nähe“ zu den Geschehnissen. Spätestens beim Trägheits-Set, das mit hunderten Duftbäumen vollgehängt ist, kann ich förmlich riechen, was Mills und Somerset live erleben. Sieben ist ein bis heute unerreichtes Meisterwerk seines Genres. Es gibt, auch wenn es einige versucht haben, nichts Vergleichbares. Nichts, was auch nur annähernd an die Stimmung, Spannung und Beklemmung herankommt, die Finchers Film beim Zuschauer auslöst. Das gilt natürlich auch fürs Finale, das mit einer der übelsten „Überraschungen“ der Filmgeschichte aufwartet und für jeden von uns Mills’ Reaktion nachvollziehbar werden lässt. Einen guten Teil zum Gelingen der Geschichte tragen natürlich die herausragenden Prothesen- und Make-up-Effekte bei. Die Leiche des Maßlosigkeit-Opfers oder auch der praktisch skelettierte Trägheits-Kandidat schockieren mich bis heute in ihrer Explizitheit und gefühlten „Echtheit“. Perfekt besetzt sind zudem die Rollen. Freeman als zwar besonnener, aber desillusionierter Cop bildet die perfekte Antithese zum sarkastischen, leicht überheblichen und permanent plappernden Pitt, dessen Karriere hier noch am Anfang stand. Gwyneth Paltrow kommt die Rolle als Vermittlerin zwischen den beiden zu, was ihr charmant gelingt. Kevin Spacey hingegen ist als hochintelligenter, aber leicht reizbarer Killer extrem Furcht einflößend. Es gibt praktisch nichts, was man an Sieben kritisieren kann – bis hin zur erlesenen Kameraarbeit und der perfekten Regie. Ein Meisterwerk eben.
Mach uns den George, David

Das Publikum kann einen Film noch so perfekt finden. Aber wenn der Regisseur David Fincher heißt, wird Perfektionismus neu definiert. Das lässt sich schon daran erkennen, dass es im Laufe der Zeit bei unterschiedlichen Anbietern und entsprechenden Veröffentlichungen immer wieder Farbkorrekturen gegeben hatte. Sicherlich war Fincher hier auch nicht ganz unbeteiligt. Im Vorfeld der 4K-Veröffentlichung wurde bereits viel gemutmaßt. Und seitdem die Disk im Ausland teilweise schon veröffentlicht war, bzw. der Film bereits im Stream in der neuen Fassung lief, mehrten sich Hinweise, dass Fincher für Sieben den George Lucas machte. Hatte dessen Hinzufügen von digital kreierten Inhalten bei den klassischen Star-Wars-Filmen jedoch zum allergrößten Teil Entsetzen hervorgerufen, so beschritt Fincher einen subtileren Weg. Manchmal derart subtil, dass man sich fragt, ob es das jetzt wirklich gebraucht hätte. Da wären bspw. Staubanteile auf Somersets Brille nach knapp 40 Minuten, die wohl niemand je infrage gestellt hätte. Auch einzelne Haare (nicht mal Haarbüschel) in Tracys Gesicht hat Fincher entfernt, dabei passiert uns Langhaarigen das doch gerne immer mal *hüstel*. Dass er nach 65 Minuten den Coke-Becher nachträglich umdreht und zum Coca-Cola-Becher werden lässt, zeigt eindrucksvoll, wie ernst es Fincher gewesen ist, selbst die kleinsten Anschlussfehler auszumerzen. Denn der Becher stand zuvor in den Einstellungen eben etwas anders, was nun einander angeglichen ist. Außerdem gibt es stellenweise mehr Strommasten über Hausdächern und im Finale mehr Blutgespritze. Gehen wir etwas weg von den Kleinstkorrekturen, gibt es auch größere Eingriffe. Und die betreffen hauptsächlich die Schlussszene, in der bei 120’21 bspw. der komplette Himmel über Brad Pitt ausgetauscht wurde. Dort ziehen sich jetzt Schleierwolken über das Firmament, wo es zuvor eher wolkenlosen Himmel gab. Leider sieht man an dieser Stelle auch, dass sich Pitt vor dem neuen Himmelshintergrund wie einkopiert ablöst. Das sah über die alte Blu-ray organischer aus. In diesen Szenen wurde außerdem das Gesicht des Standins durch jenes von Spacey ersetzt (warum auch immer Spacey für diese Szene nicht verfügbar war). Was man zusätzlich änderte, ist die Stabilisierung der Kamera. Einige handgefilmte Aufnahmen wurden sichtbar beruhigt und geglättet. Das KANN für empfindliche Zuschauer schon mal einen leichten „Zwischenbildberechnungs-Effekt“ aufweisen – zumindest bei Menschen (wie mir), die darauf sehr empfindlich reagieren und es ablehnen. Möglich machte dies im Übrigen das Super-35-Format, das (im Gegensatz zu anamorph gedrehtem Material) mehr Bildhöhe in Reserve hat, sodass hier mehr Spielraum für Justierungen besteht.


- Limited Steelbook
Bild- und Tonqualität BD

Die Historie an Heimkino-Veröffentlichungen von Sieben ist lang. Sehr lang. Vor allem, wenn man es international und auf die unterschiedlichen Gradings angewendet betrachtet. Der New-Line-/Criterion-Transfer von 1996 war überraschend kühl und hatte teils einen sichtbaren Magenta-Einschlag. Dann gab es ein 2000er-Remaster in der Platinum Edition, der sehr deutlich ins Gelb tendierte und weichere Kontraste nutzte. Im HD-Zeitalter kamen dann die 2009er-Blu-ray von Warner, die ebenfalls leicht ins Gelbe ging (allerdings weniger als die Platinum Edition DVD) und noch eine italienische Blu-ray, die vom Look her eher gegenüber allen anderen stark entsättigt wirkte. Der UHD Blu-ray liegt die bisherige Warner Blu-ray von 2009 bei, die noch VC-1-kodiert ist. Man hat also auf Basis der 4K-Scheibe keine gleichzeitige Korrektur der Blu-ray vorgenommen. Für sich genommen kann die Scheibe aber trotz ihres Alters in einigen Punkten überzeugen. Von allen VC-1-kodierten Blu-rays dürfte jene von Sieben zu den besten mit dieser Kodierung gehören. Vor allem die Körnung ist erstaunlich filmisch gelungen. Weder wurde hier sichtbar gefiltert, noch spürbar nachgeschärft. Auch das Encoding ist erstaunlich gut und hinterlässt nur selten verschmierte Teilbereiche oder eingefrorenes Korn. Schärfe und Auflösung passen in den meisten Einstellungen sehr gut. Das größte Manko sind die sehr steil gesetzten Kontrastflanken, die in dem fast durchweg düsteren Film regelmäßig Details absaufen lassen. Der Hintergrund ist hier die Entscheidung Finchers und seines Kameramanns Darius Khondji, einen Bleach-Bypass-Stil (hier im Review zu 1984 erklärt) zu verwenden, der Kontraste intensiviert und Farben entsättigt. Dennoch war das über die Blu-ray von Warner so deutlich dass man teilweise überhaupt nichts erkennt. Hier darf man dann durchaus mal von „Black Crush“ sprechen.

Die damalige Blu-ray von Sieben kam mit einem deutschen Ton in Dolby Digital und einem O-Ton in 7.1-DTS-HD-Master. Leider ist die deutsche DD-Spur kein großer Spaß. Vor allem die Stimmen klingen dünn und etwas topfig. Sie sind zwar gut verständlich, haben aber kaum Volumen. Und sie wirken in der Dynamik komprimiert. Wird es lauter, gibt’s ebenfalls nur eingeschränkt Dynamik und der Tiefbass rumort auch eher motivationslos und nicht sonderlich differenziert vor sich hin. Vergleicht man zudem die Räumlichkeit des Nine-Inch-Nails-Titelsongs nach fünf Minuten, ist es fast erschreckend, wie viel umschließender und offener die englische Fassung klingt. Das Gleiche gilt für das vorbeirauschende Flugzeug bei 21’45. Wo es bei der deutschen Scheibe lediglich auf dem Center rumort, hallt das Ganze im O-Ton noch viel länger und vehementer auf den Rears nach. Insgesamt kann man den deutschen Ton zwar hören, aber O-Ton-Fans kommen qualitativ deutlich hochwertiger weg. Die UHD Blu-ray enthält fürs Deutsche dann auch exakt den gleichen Ton (mit einer kleinen Einschränkung, wie unten erklärt wird) und bietet hier keine Verbesserung.


- Limited Steelbook
Bild- und Tonqualität UHD

Fincher und Kameramann Darius Khondji filmten Sieben seinerzeit natürlich noch analog. Und zwar auf 35-mm-Material. Zum Einsatz kamen die Aaton 35-III, die Panavision Panaflex Gold und die Platinum vom selben Hersteller. Im Zuge der 4K-Veröffentlichtung hat man dem Vernehmen nach einen neuen 8K-Scan des Original-Negativs vorgenommen und (ebenso dem Vernehmen nach) die Postproduktion in 8K vorgenommen. Das Ganze geschah unter Aufsicht von Fincher selbst, der (wie weiter oben beschrieben) auch zahlreiche Änderungen an den Bildinhalten vornahm. Die UHD Blu-ray enthält zudem HDR10 als dynamisches Kontrastformat sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Ein 8K-Scan mit entsprechend hoch aufgelöster Nachbearbeitung – hier sollte doch wirklich ein großer Vorsprung vor der alten Blu-ray möglich sein. Lässt man für den Moment die ganzen nachträglich entfernten, hinzugefügten und retuschierten Geschichten weg, fällt vorwiegend auf, dass Fincher die Kontraste etwas weicher gesetzt hat. Die ganz steilen Kontrastübergänge sind damit entschärft und man erkennt nun wieder etwas auf den Schattenbereichen, wo die Blu-ray zuvor immer wieder absoff. Aufnahmen wie jene von den beiden Spurensicherern bei 18’11 oder Close-ups von Freeman profitieren maßgeblich von den harmonischer eingestellten Kontrasten. Zwar erreicht die UHD Blu-ray von Sieben nicht mehr die ultratiefen Schwarzwerte, aber dafür ist der generelle Bildeindruck angenehmer. Beim Grading geht es differenziert zu. Die anfänglichen Aufnahmen von Sommerset in seiner Wohnung bieten teilweise sichtbar mehr Grünanteil (0’37) und entschärfen den goldbraunen Teint auf Freemans Stirn (0’51). Gelegentlich (wie bei 6’18) ist das Grün allerdings reduzierter und weicht einem etwas blaueren Bild. Das gilt bspw. auch für die Streifenwagen bei 50’18. Die Tafel bei 61’44 ist hingegen wieder etwas grünlicher. Auf dem Gebäude bei 14’47 kommen dafür die gelblichen Anteile auf den Sandsteinen besser differenziert zum Ausdruck, was über die alte Blu-ray noch eine Suppe aus Beigebraun war. Kommen wir noch einmal kurz auf Finchers Veränderungen zurück, so betrifft die Deutlichste das Finale. Wo die alte BD einen relativ blauen Himmel aufwies, legt sich nun ein gewittrig anmutender grüner Vorhang über das Bild. In der bereits vorab vielfach diskutierten Szene, in der wir Pitt/Mills von unten gefilmt vor dem neu eingefügten Himmel sehen, schält sich der Darsteller allerdings mit unschönen Rändern vor dem Hintergrund ab, was leider sehr künstlich erscheint und an den Konturen für unschöne Linien sorgt, die Überschärfungen ähnlich sind. Das, so ehrlich muss man sein, reißt in diesem Moment aus dem Film raus und geht weit weg von dem, was Fincher mit seinem perfektionistischen Ansatz erreichen wollte. Da HAT man die Darsteller „on location“ gefilmt und lässt es jetzt wie eine Greenscreen-Studioaufnahme aussehen. Dazu gibt es immer wieder (und im Finale ganz besonders) sehr deutliche Veränderungen des Framings. Da sitzt ein Kevin Spacey plötzlich nicht mehr mittig im Bildausschnitt, sondern weit nach links versetzt. Vermutlich gehört Sieben zu den Filmen, bei denen man für die 4K-Fassung am deutlichsten Bildinhalte verändert hat. Allerdings lässt sich aus heutiger Sicht auch nur noch schlecht reproduzieren, was vielleicht einmal die intendierte Fassung gewesen ist. Man liest sehr viel darüber, dass bereits während der Kinoauswertung sehr unterschiedliche Gradings zu sehen gewesen waren. Und spätestens mit jeder Heimkinoveröffentlichung änderte sich das Grading von Output zu Output. Was eventuell durch die verwendeten Objektive auffällig ist, ist, dass trotz 8K-Transfer und 4K-DI die Auflösung nicht exorbitant höher ausfällt, wenn man es mit der alten Blu-ray vergleicht. Meist fällt nur ein geringer Auflösungsvorsprung auf. Das gilt beispielsweise für die Aufnahme durch die Häuserschlucht bei 6’18. Hier wirkt die 4K-Disk erstaunlich soft und nicht sehr detailreich. Auch hier ist aber nicht auszuschließen, dass Fincher bewusst nicht mehr Schärfe zulassen wollte. Immerhin hat er bei Detailaufnahmen von bestimmten Objekten teilweise Dinge nachträglich unscharf gemacht, die zuvor sichtbar abgebildet wurden. In anderen Momenten, primär auf den helleren Bildbereichen, werden nun Details und feine Linien/Muster erkennbar, die man zuvor nicht ausmachen konnte. Das kann mal eine Krawatte sein oder auch ein feines Muster auf einem Anzug. Auch Close-ups, die wirklich gut fokussiert sind, profitieren von der höheren Auflösung und zeigen nun feinere Poren im Gesicht. Nehmen wir uns die Filmkörnung, so darf (größtenteils) Entwarnung gegeben werden. Aufgrund der Verwendung von KI zur Bildbearbeitung durch Fincher hatten viele befürchtet, hier ein cameron’sches Desaster zu erleben. Doch das ist nicht der Fall. In aller Regel wird die Filmkörnung sehr fein reproduziert. Nur gelegentlich wirkt sie in der Struktur und Bewegung etwas eigenartig (Himmel links oben bei 21’42), was dann doch auf eine leichte Prozessierung schließen lässt. Aber insgesamt liefert die 4K-Disk ein sehr filmisches, angenehmes Erlebnis mit fein aufgelöster Körnung. HDR-Wow-Momente bleiben zwar rar (die vielen kleinen Lichtkegel bei 43’32 sehen nur eine Spur kräftiger aus), doch dafür werden rote Lichtelemente sichtbar klarer und mit kräftigerem Rot abgebildet (ebd.). Sehr gut gelingt auch die Durchzeichnung auf zuvor inhaltslos erscheinenden hellen Flächen. Selbst wenn das dadurch erreicht wurde, dass hier nachträglich visuell hinzugefügt wurde – man sieht wesentlich häufiger Objekte beim Schauen durch Fenster, wo zuvor nur weißes Nichts gewesen ist.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gibt es jetzt zahlreiche Antennen dazu.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Jetzt bekommt sie etwas gelbliches Licht.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray setzt Kontrastflanken weicher und offenbart Details auf dem Anzug und den Gesichtern.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … das das neue Grading mehr Grün-Nuancen hinzufügt.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist besser. Wenn auch nicht über die Maßen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gesellt sich mehr Grün hinzu, was Paltrows Gesicht nicht mehr so schweinchenrosa erscheinen lässt.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist im Close-up harmonischer.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … Man beachte im Close-up die Rauschmuster auf dem roten Hintergrund.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Selbst wenn das Encoding hier noch etwas besser sein könnte, ist der Unterschied frappierend.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht die 4K-Disk noch besser aus.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … das alles sieht über die 4K-Disk dann doch sichtbar besser aus (gerne mal beide Zoombilder in einem eigenen Tab öffnen).


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray zeigt deutlich mehr vom unteren Teil des Bildinhaltes.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist sie im Zoom bei den vielen Details dann auch.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Man sieht bereits in der Totalen, wie unnatürlich sich Pitt vor dem Hintergrund abschält.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird’s im Zoom.


- Limited Steelbook
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial, das auf der UHD Blu-ray vorliegt, ist weitgehend bekannt und liegt in SD vor (im Falle der Featurettes. Dazu gibt’s vier Audiokommentare, die sich „Die Stars“, „Die Story“, „Das Bild“ und „Der Sound“ unterteilen. Sechs entfernte (und bei Bedarf untertitelte) Szenen sowie das alternative Ende ergänzen mit Featurettes wie dem „Mastering for Home Theater“ oder dem über das Produktionsdesign. Ein neues Feature gibt’s leider nicht.
Fazit
Sieben ist ein Meisterwerk. Er war es vor 30 Jahren und ist es auch heute noch. Vielleicht, nein, ganz sicher: Einer der besten Thriller aller Zeiten. Und David Fincher findet ihn nun sicherlich noch besserer. Immerhin hat er gefühlt hunderte kleine und größere Änderungen vorgenommen, die er (zumindest teilweise) immer schon geändert haben wollte. Ob das den Fans schmeckt, muss jeder selbst entscheiden. Die 4K-Disk ist zwar kein ultimativer Referenztitel in Sachen Auflösung, Farbgewalt oder HDR-Feeling, schlägt die Blu-ray aber vor allem in der harmonischeren Kontrastierung, dem homogeneren Encoding und der besseren Schärfe in Close-ups. Schade, dass wir immer noch mit dem etwas kraftlosen deutschen Ton leben müssen.
Schaut euch dazu auch gerne noch mein YouTube-Video an, in dem es noch weitere Screenshotvergleiche gibt. Freue mich, wenn ihr mir ein Abo dalasst:
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Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 65%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 65%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 80%
Film: 100%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 1995
Regie: David Fincher
Darsteller: Morgan Freeman, Brad Pitt, Kevin Spacey, Gwyneth Paltrow, R. Lee Ermey, Andrew Kevin Walker
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital 5.1: de
Tonformate UHD: dts-HD-Master 5.1: en // Dolby Digital 5.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 127
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home Video)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
Zum Ton
Auf Blu-Ray.com gibts seitenlange Diskussionen zu den englischen 5.1/7.1 Mixen.
Der 7.1 Mix ist nicht original, weil einige Effekte auf den Surrounds anders gesetzt sind.
Original ist nur 5.1.
Beim deutschen Ton übersprechen die Dialoge in die Surrounds.
Typischer 90er Jahre-Mix.
Ich habe den Film im November 2024 bei Media Markt Vorbestellt. Er sollte in einen Markt bei mir in der Nähe geliefert werden. Ich warte noch immer und ich glaube nicht, dass ich den Film je bekommen werde. Trotz zahlreicher Anrufe beim Kundendienst hat sich nichts getan, obwohl ich das eine Mal Hoffnung hatte, weil mir der Kundenservice Arbeiter gesagt hatte, der Film sei im Markt angekommen. Ich bin also hingefahren, und der war natürlich nicht da. Als ich im Markt einen Angestellten gefragt habe ob er mir helfen kann, hat er mir gesagt, der sei in einem Saturn vorrätig und wollte mich da hin schicken. Ich war natürlich angepisst und ihn gefragt was das für eine Art ist Kunden zu bedienen. Ich habe den Film vorbestellt, das heißt der ist sozusagen reserviert und ich habe ihn trotzdem nicht bekommen. Und dann besitzen die auch noch die Frechheit mich zu einem anderen Markt zu schicken anstatt dass die den zu sich schicken lassen.
Meine Erfahrungen im MM/Saturn Onlineshop sind leider auch durchweg negativ.
Ich bestelle ihn mir einfach aus den USA, dann habe ich Ruhe. Immerhin bin ich nicht der einzige der solche Erfahrungen mit denen gemacht hat. Zu dem kommt noch, dass das nicht das erste Mal war. Ich habe vorher noch Longlegs vorbestellt, da musste ich auch lange warten. Good Will Hunting habe ich bestellt, am Ende Storniert weil der auch nie ankam. Mit der Serie Arcane hat es immerhin geklappt. Ich wollte einfach den Einzelhandel unterstützen und bin damit aufs Maul gefallen.
Selbiges Hier, seit geraumer Zeit bestelle ich dort nichts mehr vor. Da ist es eher die Regel das man seine Ware nicht bekommt statt der Ausnahme. Se7en war allerdings auch generell ein seltsamer Release, hatte den schon im Dezember 2023 als Collectors Edition bei JPC vorbestellt.
Vielen Dank für das tolle Review.
Die UHD BD ist fraglos fern einer echten Verschlimmbesserung à la “True Lies”, “The Abyss” oder auch “Titanic”, doch stellenweise fühlt sich das Bild für mich latent auch wieder unstimmig an, wie etwa beim Besuch des ersten Opfers, wo schwitzende Gesichter im Schummerlicht fast schon wieder zu scharf wirken oder die völlig unnötigen “Korrekturen” – als ob sich da die letzten 30 Jahre irgendwer dran gestört hätte.
Man kann zu all den Veränderungen auch stehen, wie man will. Es gibt genau wie bei Camerons Wahnsinn absolut keinen guten Grund, hier nicht verdammt nochmal zusätzlich eine Disc dazuzupacken, was das möglichst naturbelassene Original zeigt und das gilt sowohl für das Bild als auch den Ton. Es ist mir absolut unverständlich, warum man sowas nicht den Konsumenten entscheiden lässt, zumal es an der Anzahl an Discs und Speicherplatz ja kaum scheitern kann, wenn etwa damals bei Blu-rays sonst auch die x-te unnütze “Digital Copy” – Disc beilag.
Für mich einer der besten Veröffentlichungen in HD bleibt die kanadische “Open Matte”* – Fassung in 1080i30 von “Alliance”, da farblich noch sehr angenehm ohne blöd hochgezogenen Kontrast vor der Ära des heute üblichen grässlichen Orange & Teals; zudem, ohne nachgeschärt zu wirken. Quelle ist wohl ein altes HD-Master.
Vergleich:
https://caps-a-holic.com/c.php?go=1&a=0&d1=18943&d2=18942&s1=224577&s2=224566&i=5&l=0
* ästhetisch auch wieder Geschmackssache, da das Framing natürlich nicht mehr der Kinofassung entspricht, doch prinzipiell kann man sich das ja selbst “zusammenmattieren”, sofern störend.
Weitere phantastische Hintergrundinformationen zu den wie von Timo erwähnten schier unzähligen Gradings bietet diese Website:
https://notonbluray.com/blog/the-case-of-se7en/
Die Analyse zu Fight Club dort hatte übrigens ich angeregt, soviel Stolz muss sein. 😛
“… was das möglichst naturbelassene Original zeigt und das gilt sowohl für das Bild als auch den Ton….”
Wie soll das gehen? Allein das Abtasten/Digitalisieren des Films erfolgt mit bestimmten Vorgaben für Licht, Farben, Kontrast, …
Schon in unterschiedlichen Kinos sieht jeder Film anders aus (gerade in der analogen Welt).
Und was ist “der naturbelassene Ton”? Der Mix für die Kinos? In Dolby SR oder SDDS oder …?
Bei so Sachen wie Disneys konzernbefohlenener Dynamikbegrenzung kann ich den Unmut ja verstehen. Aber wenn hier der (für seinen Perfektionismus bekannte) Regisseur selbst Hand angelegt hat …. wundere ich mich schon ein wenig, wenn du meinst es besser zu können. 😉
Berechtigter Einwand, der sich von dem Punkt, den ich machen wollte, aber wieder arg entfernt und das Ganze ins andere Extrem zieht.
Denn nur, weil nach 30 Jahren tatsächlich keiner mehr ganz exakt sagen kann, wie der Film einst im Kino lief (und wie in welchem), braucht man ja nicht gleich alle Segel zu streichen und es gar nicht erst zu versuchen.
Im Falle von Se7en würde ich mich da beim Bild* farblich schlicht gemäß der erwähnten Analyse im Artikel “The Mysterious Case of Se7en” an die DVD-/Laserdisc-Erstauflage halten hier mit Bleach-Bypass, etc. pp und dazu den CinemaDTS-Ton, ohne weitere Anpassungen von 5.0 nach 5.1 konvertiert und gut ist.
* dass man da nicht einfach das Negativ ohne jedes Color Grading scannen kann, ist schon klar, doch ein Film aus den 90ern darf und soll auch 2024/2025 veröffentlicht eben gerne weiterhin nach 90er Jahren aussehen und nicht als habe man ihn gestern gedreht. (Übertreibe bewusst, denn Se7en ist wie erwähnt fraglos fern der Verunglückung)
also mit den cameron-streifen ist das hier warlich nicht zu vergleichen. die änderungen würde ich unter fehlererverbesserungen einordnen, nicht unter Revisionismus. grading und bildbearbeitung der disc sind sehr gelungen, der dolby vision stream auf apple tv fällt allerdings ab.
Ergänzend: … in deutscher Sprache hochwertiger ist !
Ich habe auf Deine erstklassige Rezension so eines hochkarätigen Films gewartet, der für mich, wie bei Dir Timo, zur Sektion der düster/grausam-belastenden “Psycho”-Filme gehört wie u.a.
Das Schweigen der Lämmer – aber z.B. auch die für mich hochwertigen: Hannibal, Roter Drache, Manhunter, Der Knochenjäger, Jennifer 8, etc.
Gerne würde ich meine BDs gegen 4Ks, mit, nach Deiner Rezension, besserem Bild tauschen, wenn
1.)der Ton hochwertiger ist und den Neukauf somit rechtfertigt und
2.)die 4K in alternativ günstigerer Amaray-Hülle angeboten wird.
Dass viele viele Musik/Filmliebhaber erhebliche Summen in ihr technisches Equipment für hochwertige Ton-Wiedergabe investiert haben, die nochmals Geld NUR für auszutauschende Discs mit hochwertigerer Ton-Signaleinspielung ausgeben, scheint den Disc-Anbietern nicht wichtig zu sein.
Diese Vorgehensweise der Anbieter hat aber auch eine andere Seite … nämlich dass der geplante Absatz hinkt und somit nicht den Umsatzerwartungen entspricht.
… ärgerlich ist es in der Tat. Allerdings, so desillusionierend das auch klingen mag: für die großen US-Majors ist Deutschland halt ein homöopathischer Markt. Und seitdem hierzulande sämtliche Anbieter rigoros Stellen abgebaut und Vertriebe zusammengelegt wurden, gibt’s halt auch keine Enthusiasten in deren Etagen mehr, die mal in die US feedbacken, dass man doch den dt. Ton mal revidieren könnte. Traurig, aber wahr.
Hier wäre interessant, ob alle Auflagen mit deutschem Ton derart enttäuschend ausfallen und wie das damals im Kino so war. Ich bin nicht ganz sicher, ob der bei uns auch mit Cinema DTS – CDs vorgeführt wurde …
Spannende Frage natürlich. Ich besitze allerdings aktuell lediglich die Blu-ray-Tonfassung :/
Hi,
das ist ja interessant.
Ich schaue nicht so analytisch wie Timo und vielleicht hat mich der Film auch (wieder) so gepackt, dass ich nicht so genau hingesehen habe.
Aber für mich ist das deutlich die beste Neuauflage und insgesamt bildmäßg unter den besten, die ich je gesehen habe . Das Bild wirkte auf mich knackscharf, dabei in Kontrast und Farben unglaublich harmonisch.
Sah nicht nur NICHT nach einem 30 Jahre alten Film aus, sondern hätte uns auch als heute herausgekommene UHD begeistert.
Besondere Sorge hatte ich vor einigen Szenen, die auf der BD sehr stark nach “Regen bei Sonnenschein” aussahen. DAS hat mich immer unheimlich rausgerissen.
In der neuen Version ist das überhaupt nicht mehr so (bis auf eine Szene, bei der das aber auch passt und bestimmt gewollt ist). Die “Pitt-Himmelsszene” dagegen ist mir überhaupt nicht aufgefallen und einen Soapeffekt (gegen den ich eigentlich recht empfindlichbin) auch nicht.
Dass der O-Ton (formal) “downgegraded” wurde, ist mir nicht aufgefallen … hätte eher vermutet, dass sie den nochmal verbessert hätten (vermutlich vom Gesamtergebnis noch geflasht 😉 ).
Ergo: Ich bin immer noch ganz begeistert und freue mich sehr über den Kauf.
Lass dir die Freude auf keinen Fall nehmen! 😉
Moin.
Weiß man schon, was die spanische Version für eine deutsche Tonspur haben wird?
Ich hab das 4K Steelbook bei Media Markt vorbestellt – und die behaupten seit Release, dass sie auf die bestellten Filme warten. Lieferzeitpunkt steht jetzt: Dezember 2025…
Die spanische Version kommt ja auch bald. Weiß man da schon was?
Klingt vom Bild her ja nach einem Update. Danke für die Rezension.
Moin David,
mir geht es bei Mediamarkt wie dir.
Es passiert einfach nichts in der App.
Immerhin kam noch keine Stornierung.
Ich habe die Disc jetzt bei Media-Dealer für 39€ bestellt und auch schon bekommen. Der MM kommt mir nicht mehr in die Tüte. Selbst die Stornierung dauert und dauert und dauert und geht schon gar nicht online. Ich bin raus bei MM. Dann lieber paar Euros mehr oder das Risiko mit dem Auslandsversand eingehen.
Die spanische Variante ist identisch zur Deutschen…Sowohl 4K wie auch 2K haben deutschen Ton.
Da steht schon von Anfang an Dezember 2025 warum auch immer. Ich glaube nicht mehr dran, dass da was kommt und amazon.es ist auch schon ausverkauft. Die sind auch extrem unzuverlässig. Bleibt nur amazon.uk wenn ihr das Steelbook wollt.
Ich hab mir das Digipack aus Frankreich geholt.
offenbar nimmt mediamarkt zuweilen mehr bestellungen an, als sie liefern können. ist mir bei anderen titeln auch schon passiert. zavvi und jpc sind da zuverlässiger. bieten die eigentlich auch affiliates an? dann müsste Timo nicht immer nur amazon verlinken.
Die MM-/Saturn-Homepage scheint sehr schlecht gepflegt zu werden. Oft sind Filme dort noch als lieferbar gekennzeichnet, während die Bestellung dann ins Leere läuft und man nach Tagen eine “tut uns leid” Mail bekommt.
Mir haben sie gesagt, dass sie “auf die Lieferung warten”. Ich glaube mittlerweile, dass das einfach eine Ahnungslosigkeit auf Grund eines schlechten Media-Markt-Systems ist. Da weiß eine Hand nicht, was die andere macht.
Moin David, tatsächlich hat mir Mediamarkt gestern die Versandbestätigung geschickt was mich sehr überrascht hat. Abzüglich Payback Punkte hat mich das Steelbook knapp 26€ gekostet.
sehr gute analyse! hab die uhd heut bekommen, die uk-version hat auch ne deutsche tonspur, leider nur im komprimierten Dolby digital 5.1 mit 600 kbits, ohne trueHd, der stinkt total gegenüber der englischen dts-master-spur mit 3,5 bis 4 mbits ab, nicht nur, weil letztere lauter ist, sondern die atmo-sounds besser definiert. dolby atmos hätte das ganze noch abrunden können, aber den aufwand und die kosten ner neuen Abmischung hat man leider gescheut.
das grading ist prima gelungen, auch ohne dolby vision oder hdr10+ ist schwarz schwarz, ohne abzusaufen. tolles bild, und die cardboard ausstanzungen am ende betreffen tatsächlich nur zwei kurze schnitte die ein paar sekunden dauern, das ist zu verschmerzen. gerne hätte ich auf der dusc was zu den digitalen reparaturen der restauration erfahren (danke Timo), aber das special zum mastering process ist leider nur ne alte version. trotzdem insgesamt ein top film auf einer top disc,
Spannend ist der vergleich zur 4k-streaming version auf apple tv. deren englische tonspur in dolby digital klingt genauso schwach wie die deutsche. der videostream hat dolby vision und ist viel heller. schwarz ist dort zwar auch schwarz, aber die dunklen schattenszenen heben sich stärker ab. nimmt dem film seinen grimmigen look, den die disc hat. hätte nicht erwartet, dass das soviel ausmacht. dolby vision gefällt mir sonst eigentlich immer besser, aber ist hier ne deutliche verschlechterung gegenüber dem hdr der uhd, weil es oft zu clean aussieht und viel von der düsternis klaut. als wenn man ein penibel abgestimmtes foto wieder durch ne farb- und kontrastautomatik schicken würde. das kann auch viel kaputt machen.
solche vergleiche zwischen stream und uhd sind für mich übrigens spannender als zwischen bluray und uhd. denn dazwischen liegt bei mir meist die kaufentscheidung (zwinker, zwinker in richtung Timo )
es gibt übrigens zwei dicke fehler in jon does plan: er hat am ende nicht sieben sondern acht menschen auf dem gewissen, zählt man, wie bei religiösen fanatikern üblich, ungeborenes leben mit. und er bestraft auch nicht denjenigen mit der sünde “wut” mit dem Tod, sondern zwei unschuldige. was für ein stümper …
Nur ein kleiner Hinweis hartmut: ob Dolby Digital mit x kbit oder DTS-HD mit y Mbit ist letztendlich unwichtig. Der MIX, der in beiden drin steckt, ist total unterschiedlich, deswegen klingt der deutsche so schwach… wäre es im deutschen der gleiche Mix wie im engl Ton, dann würde der auch mit Dolby Digital hervorragend klingen und du würdest sehr sehr wahrscheinlich gar keinen Unterschied zum engl DTS-HD Ton hören …
Ganz genau so ist es. Leider ist der Irrglaube von den achso überlegenen verlustfreien Tonformaten kaum totzukriegen – zu gut das geradezu perfide Marketing und zu unwissend die Nutzer, die sich nie die Mühe machen, sich mal selbst auf die Probe zu stellen und einen der schlägt-alles-um-Längen-super-duper-Atmos xy oder DTS-HD MA Tracks selbst nach Vorbis oder AAC in schnöden 300-400 kbps zu konvertieren – und zu staunen, dass sie 0,0 Unterschied hören.
Im Falle von Se7en ist in Zweifel übrigens ironischerweise die verlustbehaftete ADPCM – Tonspur Referenz, nämlich die, die vor 30 Jahren in den Kinos lief und als “Cinema DTS” im APT-X100 – Codec bei 882 kbps in 5.0 (!) ohne LFE-Kanal daherkommt. Bei Interesse gerne kontaktieren, denn die hat man als Purist neben der DTS-Laserdisc natürlich. 😛
Da muss ich widersprechen. Gewiss kommt es in erster Linie auf den Mix an, wie ich auch geschrieben habe. Ist einer auch nur 0,5 Dezibel lauter, denkt das Gehör, der hätte ja viel mehr Druck und sei besser, was zum berüchtigten Loudness War in der Musikindustrie geführt hat. Also muss man als erstes die Pegel angleichen. Se7en hat in der englischten DTS-Spur aber einen anderen Mix als in der deutschen Dolby-Spur. Sie haben ihre Atmo-Stems mit wesentlich höheren Pegeln gegenüber den übrigen Stems (Dialoge etc.) reingedreht, dadurch hörts sich räumlicher an. Und ich denke, auch der englische Dolby-Stream auf Apple-TV ist ein anderer als der DTS-Mix auf der Disc.
Am Schluss kommt aber noch die Bitrate dazu. Es ist ähnlich wie bei komprimierten Stereo-Tracks, egal ob AAC oder MP3 oder Ogg Vorbis: bei 256 KBit ist die Räumlichkeit eingeschränkt (weshalb Apple Music früher mit 256 kbits auch schlechter klang als Spotify mit 320 Kbits, da konnte Apple erst dran vorbeiziehen, als sie lossless und in Atmos gestreamt haben). Wers nicht auf seiner Anlage sofort hört, einfach mal in einen M/S Encoder einsetzen, der den Mono-Signalanteil von den Stereo-Anteilen trennt (Mitte/Seite). Dann die Mitte rausdrehen und nur das Seitensignal anhören. Da toben sich die Space-Monkeys in den Artefakten ganz schön aus und diese fehlende Info schlägt sich eben auf eine schlechtere räumliche Abbildung nieder. Geht dann erst so bei 320 Kbits weg. Da hör ich auch keinen Unterschied mehr. Wenn man das jetzt mal von 2 Kanälen auf 6 oder gar ein ObjektFormat wie Dolby Atmos extrapoliert, ist sofort klar, dass zb ein Atmos-Stream mit 768 KBit, wie er von den Streaming-Anbietern angeboten wird, viel zu niedrig ist. Das meiste wird auf den Center- und Frontkanälen verballert, vor allem in der Höhe kommen dann oft auch nur noch Artefakte an (zuweilen ganz schlimm). Die Unterschiede hört man leicht auch auf mittelklasse Atmos-Anlagen (ich hab hier kein High End, sondern Lautsprecher in der 300-Euro Liga für nen kleinen Raum, die sind aber eben kalibriert).
Bei einem 0,6 MBit Stream in Dolby Digital ists auch schon eng. Da fehlt es bei guten Mixen auch an räumlicher Abbildung. Einfach mal die Disc Versionen von Tenet und The Revenant mit den Streams von zB. Apple vergleichen (bei angepasster Lautstärke). Wenn die Anlage gut eingemessen (etwa mit Dirac) und der Raum ein wenig akustisch behandelt ist (Tipp: Deckensegel), dann fallen die Unterschiede auf, zumindest mir. Der schlechte Streaming-Ton ist für mich auch der Grund, weshalb ich zur Disc-Version greife und nicht zum Stream, soweit sie zu bekommen ist und der Mix einigermaßen spannend und lebendig ist. Wenn der Mix lahm ist, dann ist auch die Bitrate egal. Das ist so wie bei zu tode komprimierter Pop-Musik. da ists mir auch egal, ob die nun mit 128 KBit oder mit 320 kbit streamt.
The Revenant erlaubt hier warscheinlich den eindrücklichsten Vergleich (Imho der mir bekannte beste Film-Mix ohne 3D-Sound.): Auf der Disc ist die englische DTS Master HD Spur (7.1) sowie andere Sprachen in DTS ohne Master HD. Auch auf ner 5.1-Anlage (ich hab hier 5.4.4) ohne seitliche Surroundlautsprecher klingt die Master-HD-Spur spürbar räumlicher, egal ob mans pur oder jeweils mit nem Upmixer abspielt. Der Apple-Stream in Dolby Digital (englisch 7.1 und deutsch 5.1) klingt gegenüber der Disc aber geradezu kümmerlich, weil er seine Datenrate auf Center und Front konzentriert und bei den Surround-Kanälen knausert. Die haben das für den Stream ja einfach durch einen Encoder gejagt und die Daten komprimiert, und keine neuen Mix angelegt. Und die Datenraten fürs Streaming sind ja so kostenoptimiert, dass 80 bis 90 Prozent der User damit zufrieden sind. Deshalb wird das nicht auf “0,0 Prozent Unterschied” kalkuliert, sondern etwas Qualität abgeschnitten, alles andere würde für einen Streaming-Anbieter ökonomisch auch gar keinen Sinn ergeben.
Ich bin immer sehr skeptisch bei Dolby Vision über Streamer. Nicht selten habe ich den Eindruck, dass dort in DV exklusiv vorliegende Titel lediglich mit DV geflaggt sind, sodass Player/TV es entsprechend erkennen und in den Modus gehen. Ob da wirklich immer dynamische und ergänzende Metadaten vorhanden sind, bezweifle ich.
Dazu kann es gut sein, dass ein DV-Stream wiederum andere Dolby-Vision-Einstellungen abliefert als das vergleichbare DV-Master auf einer UHD Blu-ray. Und die nächste Frage ist, was macht das APPLE TV Streaming-Device?
Hier sind einfach unglaublich viele Variablen drin, die das Ganze schon von der Herangehensweise eines Vergleichs zur physischen Disk schwierig (und imo mit den entsprechend unterschiedlichen Gerätekombinationen da draußen) vergleichbar werden lassen. Und was halt leider gar nicht geht, sind aussagekräftige Screenshotvergleiche. Deshalb ist dieses Feld wirklich schwierig zu beackern.
Also, ich bin ja auch ein DV Fetischist und wenn’s nicht angeboten wird, darf man oft von Geiz/mangelndem Ehrgeiz auf Vertriebsseite ausgehen.
Aber nach diesem Restorationswahnsinn Finchers´ hoffe ich doch, dass das Grading mit HDR10 genauso ist, wie er sich es vorgestellt hat.
vermute ich ebenso, dass da einfach ne DV-Automatik drübergelegt wurde. Unterschiede zwischen nem Apple TV und nem Panasonic 9000er Player sind auch nicht von der Hand zu weisen, letzterer hat einfach ne bessere Signalverarbeitung und rotzt mehr raus als die kleine Streaming Box. Aber die Unterschiede bei den Zuspielern gelten ja auch für den Endkonsumenten, insofern könnte man da durchaus was zu sagen. Framegenaue Screen-Captures dürften jedoch schwierig werden, da hast du recht.
Die Screen-Captures sind das eine, der zeitliche und finanzielle Aufwand dann noch mal das andere. Ich werde das vermutlich einfach nicht leisten können.
Bei den Screenshots kommt halt immer auch eine gewisse rechtliche Thematik dazu. Bei Disks kann man das noch mit einem zugedrückten Auge machen. Bei Streams wäre ich da weit skeptischer, weil die “Besitzrechte” zumindest mir sehr unklar sind. Ist ja nicht selten, dass plötzliche Streams aus der Bibliothek verschwinden, die man eigentlich erworben hatte. Mir ist aktuell außerdem technisch nicht klar, wie ich aus einem Stream einen Screencapture ziehen sollte.
so wie ich die rechtslage sehe (und das sieht auch der Justiziar von unserem Verlag so, für den ich arbeite), kann man mit Bezug zum Film in einem Text beliebige Screenshots machen (Quellenangabe natürlich nicht vergessen). Du darfst nur keine Texte mit Filmbildern schmücken, die nix mit dem Film zu tun haben oder ihn nicht analysieren. Sonst wären auch wissenschaftliche Arbeiten zu filmen, die bestimmte Szenen analysieren, kaum möglich. Aber ja, die rechtliche Situation ist kompliziert und hat einige Fallstricke parat, da hast du recht. Und das Argument mit dem Aufwand wiegt am schwersten, staune eh Bauklötze, was du als 1-Man-Show raushaust.
“Ist ja nicht selten, dass plötzliche Streams aus der Bibliothek verschwinden, die man eigentlich erworben hatte.”
Ein genauso gewichtiges, wie gleich unterschätztes Argument für die physische Scheibe!
Absolut. Bisher kam noch niemand, der mir aus dem Regal die Disks geklaut hat, ohne das zu sagen 😉
Bitte bring die Majors nicht noch auf dumme Ideen.
Aber Scherz beiseite; Vor ein paar Jahren hat, glaube ich, das deutsche PlayStation Network seinen Filmbetrieb eingestellt/umgebaut und dabei die komplette erworbene Filmbibliothek der Kunden gelöscht.
AGB-konform, weil auch gekaufte Titel irgendwie nur Lizenzen auf Zeit sind usw.
Dass so etwas nicht gegen irgendwelche geltenden Gesetze verstößt, kann ich nicht nachvollziehen. Solche AGBs dürften eigentlich nicht EU-konform sein.
Hab jetzt nochmal nachrecherchiert.
Betraf 2022 tatsächlich „nur” Studiocanal-Titel, aber ein Jahr später wären fast wieder sämtliche Titel des Discovery-Channels dran gewesen, hätte man sich nicht doch noch geeinigt.
Geht anscheinend auch nach EU-Recht und ich würde sowas ja Amazon und Konsorten ebenso zutrauen.
Ich denke, dass die Strafe für Mills, am Ende damit leben zu müssen, was passiert ist, ausreichend ist, um den ZORN in Does Augen zu symbolisieren und konsequent zum Ende zu bringen. Ich gehe da schon mit, dass es nicht zwingend der Tod sein muss, mit dem die Sünde bestraft wird. Was allerdings das Abweichen von der Zahl Sieben bei den tatsächlichen Opfern angeht, so sehe ich das auch als kleinen Haken. Immerhin zieht sich diese Zahl durch den Film wie ein roter Faden.
Das würde ich anders interpretieren. Der Plan ist ja nicht “ICH töte 7 Sünder für ihre Sünden”, sondern “Ich wende die Sünde gegen den Sünder”. Mills wird selbst Opfer seines Zorns, u. John Doe Opfer seines Neids, den er ja selbst als seine Sünde benennt. Der Mord an der schwangeren Ehefrau dient nur der Inszenierung dieses letzten Aktes, in dem er sich auch selbst opfert, und gehört überhaupt nicht in die Reihe, ihr wir ja auch gar keine Sünde zugeordnet. Aus seiner Sicht ein reines Mittel zum Zweck, was zu einem Soziopathen ja auch passt, er macht keinen Unterschied zwischen einer schwangeren Frau und einem Stapel Konservendosen.
Ja, da gehe ich mit, was die “Kollateralopfer” angeht. Aber es verletzt halt die Zahlensymbolik des Films, da du die “7” einfach überall findest. Und dann ist es halt ein wenig inkonsequent.
Wie gesagt, nur aus Täterperspektive, was seinen Plan angeht, weil Hartmut von Jon Does Denkfehler schrieb. Für jeden Sünder die Strafe für und durch die Sünde, die Anzahl der Toten ist für ihn irrelevant. Sonst hätte er auch sieben Spaghettikonserven verwenden müssen
… stimmt, da stehen zu viele. Kann das mal jemand Fincher sagen, der entfernt die noch mal kurz per AI 😉
Wir könnten aber eine weitere kleine Diskussion aufmachen – nur so zum Spaß:
findet ihr, dass das Sloth-/Trägheits-Opfer korrekt ausgewählt wurde? Imo war der Typ gar nicht träg. Jedenfalls sehe ich die Trägheit in ihm nicht in einem Maße wie bspw. beim Habsuchts-, Wollust- oder Maßlosigkeits-Opfer, bei denen die jeweilige Sünde praktisch Lebensinhalt war. Er wurde von DOE vielmehr zur Trägheit verdammt. Aber war er das vorher? Er war Verbrecher/Krimineller, Drogendealer, ja. Aber er war ja nicht tatenlos oder träge. Hatte er also diese Sünde begangen? Oder ist es mehr die Tatsache, dass er andere durch seine Drogen zur Trägheit verdammte?
Die Frage haben sich auch schon andere gestellt:
https://them0vieblog.com/2011/05/10/putting-a-lot-of-sloth-into-it-sloth-in-se7en/
Die Bestrafung würd vll. wirklich besser zu einem Junkie passen, aber wie “aktiv” muss ein Drogendealer wirklich sein?
Es wird ja auch von langjähriger psychiatrischer Krankenakte gesprochen, ich hatte das so verstanden, daß er schon auch weitgehend viel Zeit lethargisch in seiner Bude verbracht hat; dass John Doe da nicht zwischen Depression und Faulheit unterscheidet, passt zu seinem Fanatismus und der fehlenden Empathie
Du hast völlig recht – genau so ist es. Die Zahl 7 wird durch den Tod von Frau und ungeborenem Kind keinesfalls verletzt. Da ist nix gestümpert. Das Drehbuch ist IMHO sehr gut durchdacht…
hat aber eine lustige Diskussion getriggert 😉
Hmm,
ich sehe Tracey & Kind nicht als “seine” Opfer – in der Rolle als “Rächer”, sondern in seiner Rolle als “Neidzerfressener”.
Und ja: So wie jeder mit dem bestraft wird, was seiner Sünde(nneigung) am meisten widerspricht, muss “Wrath-Mills” dadurch leiden, dass er seinem Feind zum “Erfolg” verholfen hat und seinem eigenen Leiden auf Dauer ausgesetzt ist, ohne etwas tun zu können (Wut ist oft Ausdruck davon, seine eigene Verletztheit oder Angst zu externalisieren, den “Verursacher” zu bestrafen und damit die Ursache zu eliminieren).
So zumindest meine Interpretation.
P.S.: Ein für mich eigentlich noch größerer Plot-Twist als “The Box” ist, dass hier eben gerade einmal/final die Rollen getauscht werden: Der “Rächer” wird zum “Sünder” und der “Sünder” zum “Rächer”. Das burnt auf Dauer viel mehr…. 😉
Und noch ne Theorie. Das typischere Beuteschema für “Sloth” wäre eher jemand gewesen, der einfach nur zu Hause vor dem Fernseher sitzen bleibt und nicht arbeiten geht, aber vielleicht von irgendwo Unterstützung bezieht. So jemanden würde John Doe vermutlich als faulen Parasiten betrachten. Das wäre dann aber sicher sehr kontrovers geworden, da man ja die anderen Opfer quasi als in gewisser Weise “schuldig” ihrer Sünden präsentiert hat (wobei man das bei dem Übergewichtigen sicher auch diskutieren kann). Das perfide im Film besteht ja auch darin, dass er dem Publikum eine vorübergehende Identifikation mit dem Täter als Falle anbietet, indem wenig Sympathie mit den Opfern erzeugt wird (ich denke hier an seine Antwort im Polizeiwagen auf die “unschuldigen” Opfer) . Man hätte dann den Eindruck erzeugt, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sind tatsächlich “selbst schuld”, auch aus Sicht der Filmemacher. Also blieb man vage und hängte ihm noch den Drogenhandel an, damit er auch fürs Publikum eindeutig “gesündigt” hat.
HEUTE klingt das einleuchtend, da dieses “Schmarotzer-Narrativ” in den letzten Jahren (gerade hierzulande) sehr gepflegt und gesellschaftsfähig gemacht wurde. Aber ob das vor 30 Jahren auch schon so (un in den USA) gesehen worden wäre, bin ich skeptisch.
Außerdem setzt es voraus, dass John Doe “ein Herz für Steuerzahler” haben müsste … auch das wäre für mich eher “out of character”.
Ok, gutes Argument. Als ich jetzt zum Ende geschaut habe, fühlte ich mich allerdings erst mal bestätigt, da John Doe ihn auch noch als Päderasten bezeichnet, das wirkte für mich noch deutlicher wie eine nachträglich hinzugefügte Negativbemalung.
Der Film lief vor ein paar Wochen im Imax, im Imax-Format, weiß jemand warum man nicht das Imax – Format für die 4K-Blu-ray verwendet hat?
Weil Fincher es nicht wollte:
Mavromates worked with IMAX on the conversion of “Seven” to make it look good on their enormous screen. However, Fincher insisted on keeping the film’s original 2.39 aspect ratio rather than conforming to IMAX’s taller framing. The director and Mavromates also decided to skip IMAX’s grain management system since they had already run “Seven” through their own, and IMAX agreed that it was unnecessary.
(Mavromates arbeitete mit IMAX an der Umwandlung von „Sieben“, um den Film auf ihrem riesigen Screen gut aussehen zu lassen. Fincher bestand jedoch darauf, das ursprüngliche Seitenverhältnis von 2,39:1 beizubehalten, anstatt sich der höheren Bildkomposition von IMAX anzupassen. Der Regisseur und Mavromates entschieden sich auch, IMAXs Kornmanagement-System zu überspringen, da sie „Sieben“ bereits durch ihr eigenes System laufen ließen, und IMAX stimmte zu, dass es nicht notwendig war.)
https://www.indiewire.com/features/interviews/seven-remastered-david-fincher-interview-1234974911/
Vielen Dank für die Info. Liebe Grüße aus der Hauptstadt.
Finde ich immer schade sowas, ich würde mich über open matte Formate bei einigen Titeln sehr freuen.
Hallo Timo,
und herzlichen Dank für das Review von Sieben, auf das ich mich sehr gefreut habe. Sehr interessant finde ich, dass man von der Himmel Bearbeitung Artefakte sieht. Ich nehme an, die sieht man auf der Leinwand erst recht oder? Ansonsten hat es mich auch gewundert, dass es anscheinend keinen großen Auflösungs Sprung zur Blu-ray gibt. Vielleicht ist auch hier die einfache Antwort wieder mal „Super 35“.
Ich werde mir den Film kaufen, wenn er in einer normalen Verpackung raus kommt.
Dir liebe Grüße, weiterhin viel Spaß bei deinem Hobby, vielen Dank und bis dann
Markus
Es sind ja nicht wirklich Artefakte. Du siehst einfach, dass Pitt vor dem Hintergrund “eingefügt” wirkt. Er hat dadurch einen unschönen Rand um sich herum. Und, klar: Das siehst du natürlich stärker, je größer das Bild ist.
Wie man das auch sieht – zu Finchers Perfektionismus passt dass jedenfalls nicht so richtig 😉
Tja. Der konsistente Himmel war ihm offenbar wichtiger. Einen Tod stirbste halt 😉
Ja, schon. Die haben sich ja eine Menge Zeit gelassen. Vermutlich ging es einfach nicht besser. Was steht momentan denn auf deiner To Do Liste?
Hi Markus,
ganz vergessen, dir zu antworten. John Rambo steht da aktuell.
Bisher kenne ich von der Reihe nur den ersten 😉
Danke, insgesamt ja dann doch ganz lohnendes Upgrade. Hab bisher nur in den Anfang reingeschaut und bin eigentlich ganz zufrieden. Hab wieder importiert, da in Deutschland wieder nur die limitierte, überteuerte und aktuell schon wieder vergriffene Version rauskommt, ich bin’s echt leid.Die US – Normalversion hat nur die 4k (aber mit deutscher Tonspur), aber da offensichtlich identisch, kann ich auch meine alte Blu-ray als unbearbeitetes Original zum Vergleich behalten. Die Verpackung ist allerdings grenzwertig, reiner Pappeinschub mit entsprechender Kratzgefährdung.
An dieser Stelle auch nochmal Danke für die Post!
Hallo Helmut, mich würde interessieren, wo Du die bestellst, mit dem deutschen Ton. Danke Dir vorab.
In dem Fall bei Amazon US, ist da jetzt schon wieder etwas teurer. Lag bei Bestellung bei 25 US Dollar, hab noch 3 andere Filme bestellt, dann bleibt das mit den Versand- u. Importkosten pro Film im Rahmen. Alternativ nehm ich nach einem Tip hier auch öfter wowhd, je nach Preis, wenn Einzelpreis gleichauf oder besser, spart man sich da die Versandgebühren und muss nicht “sammeln”
Vielen Dank für die Tipps! :o)
Erstmal: vielen Dank Timo für das Review mit den vielen Hintergrundinfos zum Film.
Was ich nie verstehen werde: Warum restauriert man einen ohnehin schon “dunklen” Film, um ihn für die 4K dann wieder abzudunkeln. Ja, das Bild ist ETWAS besser in Relation zur für mich praktisch unansehbaren Blu-ray, jedoch auch nicht das, was ich mir erhofft habe.
Viel ärgerlicher ist aber die Tonspur. Auf der alten Platinum Editon DVD gibt es es einen deutschen Dolby Digital 5.1 EX und einen DTS ES 6.1 Mix. Beide sind für sich genommen fantastisch und wischen mit dem 5.1 Mix der UHD den Boden auf. Schade dass Warner hier nicht zumindest den 5.1 EX Mix inkludiert hat.
Trotzdem ist SIEBEN ein Klassiker und wert in meine Sammlung (wieder) aufgenommen zu werden. Das kann nicht mal das ziemlich einfallslos gestalltete Steelbook verhindern…
Hi Didi,
Gerne 🙂
Kurz noch eine nähere Erklärung zu Bild und Ton: Das Dunkle ist ja des Regisseurs und Kameramanns Vision. Davon wird Fincher wohl nicht abgehen. Und das 4K-Bild mag auf den Screenshots etwas dunkler erscheinen, ist aber im laufenden Bild, was die HELLIGKEIT und Durchzeichnung angeht, wirklich deutlich angenehmer als die Blu-ray. Das ist gerade ein Pluspunkt der Disk und macht den Film tatsächlich angenehmer anguckbar.
Der alte DTS ES 6.1 Mix ist allerdings nicht wirklich besser. Dort ist der Center um ein paar dB leiser eingepegelt, was den Eindruck hinterlässt, dass rundherum mehr Druck herrscht, weil man generell etwas lauter einpegelt, um die Dialoge zu verstehen. Schaut man sich die Messschriebe vom DTS ES 6.1 Mix aber im Vergleich zur DD-Spur der Blu-ray an, so war auch der DVD-DTS-Mix im Vergleich zum O-Ton bereits damals deutlich dynamikkomprimiert. Ärgerlich ist aber dennoch, dass man hier keine Arbeit investiert, um die deutsche Tonspur einfach mal von Grund auf neu zu machen. Kann mir bei einem Film sie SIEBEN nicht vorstellen, dass es da keine Kinoton-Abmischungen mehr in den Archiven gibt.
Danke für die Erklärung Timo 🙂
Dann ist halt, zumindest was den Ton angeht, der subjektive Eindruck der DVD ein besserer. Und ja, Warner hätte sich schon die Mühe mchen können und den deutschen Ton grundsätzlich zu überarbeiten. Weiterhin wäre es schön gewesen die überarbeitete Filmfassung auch als Blu-ray mitzuliefern…
Dass sich einige der großen Anbieter nicht die Mühe machen, mal eben eine neu gemasterte Blu-ray beizulegen, ist in der Tat eine Frechheit und nichts anderes als eine Kombination aus Faulheit und Geiz.
Die Wahrheit ist hart, aber: der deutsche Ton ist auf der Scheibe drauf, um die Scheibe in Deutschland verkaufen zu können, aber insgesamt leider zweitrangig. Aber zum Glück gibt es deutsche Scheiben, wie „Zurück in die Zukunft“, so man sich doch nochmal hinsetzt, um den deutschen Ton auf zu hübschen.
Wie ist hier denn deine Review Erfahrung, Timo – ist das eher immer noch die Ausnahme, dass man sich wegen dem deutschen Ton Mühe macht? Ich selbst würde es vor allem an den kleinen Anbietern fest machen, die sich hier oft mehr Mühe geben. Was denkst du?
Korrekt. Mühe machen sich fast ausschließlich die kleineren Labels.