Snow Sharks

Blu-ray Review

Snow Sharks Blu-ray Review Cover
Splendid Film, seit 30.05.2014

OT: Avalanche Sharks

 


Von Schneehäschen und Schneehaien

Das filmische Ausschlachten der Gattung der Kiefermäuler nimmt kein Ende.

Inhalt

Der Bikini-Ski-Day steht an im Twin Pines Skigebiet. Party, Alkohol und leichte Mädels sind sind im Überfluss vorhanden – da trifft es sich schlecht, dass gerade ein paar Snowboarder vermisst werden und ein alter Einheimischer irgendwas von „Skukkum“, einem alten Dämon faselt. Der durchpflügt nun, verkörpert durch einige Haie, den Schnee und holt sich einen nach dem anderen. Während der Sheriff bald abgesetzt wird, weil er das Skigebiet absperren will, ist es am tapferen Marine Wade, seine Partnerin und ein paar andere Randfiguren zu retten …

Die Musik im Vorspann von Snow Sharks klingt, als hätte Christian Bruhn sie damals für seinen Captain-Future-Soundtrack aussortiert, die digitalen Kreatureneffekte wirken, als hätte man einen Fünfjährigen an Photoshop gelassen und die Darsteller könnten kaum klischeehafter sein – willkommen in einem Trashfilm par excellence.
Nach Sandhaien, Tornadohaien und Supermarkthaien gibt’s nun also Schneehaie – wobei Lawinenhaie korrekter wäre, ginge man vom englischen Originaltitel aus. Während sich also leicht bekleidete Damen und Herren wahlweise auf der Piste oder sonnbräunend mit Reflektoren auf Liegen befinden, dezimiert ein Haifisch die anwesende Gesellschaft aus Schnee-Spring-Breakern. Dazwischen rennt ein wirrer alter Mann wild gestikulierend, von der Apokalypse faselnd durch die Szenerie und es gesellen sich Dialoge hinzu wie: „Nein, Dale, ich bin nicht verrückt. Ich bin ein Marine!“ – Jawoll!!
Schade, dass Momente selbstironischer Betrachtungsweise nur selten aufblitzen, wie in der Szene als der halb aufgefressene Dale verkündet, er will irgendwohin ziehen, wo es warm ist, Florida aber ausschließt, weil dort angeblich Sandhaie ihr Unwesen treiben.
Wobei der Witz nicht von ungefähr kommt, war Regisseur Scott Wheeler (immerhin verantwortlich für Asylum-Perlen wie MILF) doch Produzent bei Sand Sharks. Neben ein paar überraschend blutigen Sequenzen gibt’s immerhin ein paar nette Ski-Action-Aufnahmen, die ein Willy Bogner in den 80ern auch nicht besser hinbekommen hätte. Wobei man sich durchaus fragt, ob es beabsichtigt ist, dass man das Rig, also die Verlängerung für die Kamera, im Bild sehen sollte.

Bild- und Tonqualität

Das kräftig kontrastierte Bild von Snow Sharks übertreibt es etwas mit den satten Farben, ist aber recht ruhig und angemessen scharf. Dezente Doppelkonturen zeigen sich dennoch hin und wieder, Schwenks wirken teilweise sehr ruckelig.
Beim Sound gibt’s zwar eine Menge an Actionmomenten, diese sind jedoch meist unnatürlich vertont. So passt das Schneespratzeln nur selten zu den gezeigten Moves der Snowboarder und die Hai-Attacken wirken akustisch uninspiriert. Erstaunlicherweise ist die deutsche Synchronfassung halbwegs gut geraten – das hat man bei C-Movies dieser Art auch schon schlechter gehört.

Bonusmaterial

Hier wartet lediglich eine Trailershow auf den geneigten Interessenten.

Fazit

Freunde der zahllosen Hai-Filme jüngeren Datums schlagen zu, machen ein Fässchen auf und beömmeln sich. Der Rest wird sich verschämt hinter einem Facepalm verstecken.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 75%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalfassung): 65
%
Bonusmaterial: 10%
Film: 20%

Anbieter: Splendid Film
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Scott Wheeler
Darsteller: Alexander Mendeluk, Kate Nauta, Benjamin Easterday
Tonformate: dts HD Master: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 82
Codec: AVC
FSK: 16

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