Southbound – Highway to Hell

Blu-ray Review

Southbound - Highway to Hell Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, ab 13.10.2016

OT: Southbound

 


Schlimme Nacht

Überraschend gelungener Horror-Episodenfilm.

Inhalt

Egal, wohin sie fahren: Mitch und Jack, die eine schlimme Nacht hinter sich haben, landen immer wieder bei Roy’s Motel. Dort werden sie von schrecklichen Dämonen verfolgt …
Die drei jungen Musikerinnen auf Tour erleiden einen Reifenschaden und steigen bei einem harmlos wirkenden älteren Paar ins Auto. Bei denen zu Hause angekommen, gibt es ein Abendessen mit Nachbarn – und das gestaltet sich zunehmend gruseliger …
Lucas ist auf dem Nachhauseweg und fährt, abgelenkt vom Handy, Sadie, eine der drei Musikerinnen an. Er entschließt sich, sie ins Krankenhaus zu bringen, doch das ist verlassen und leer …
Danny dringt mit Waffengewalt in eine Bar ein, weil er seine vermisste Schwester finden will – kein guter Einfall, genau diese Bar zu nehmen, wie sich herausstellen wird …
Eine (scheinbar) harmlose Familie wird von maskierten, nicht ganz unbekannten Tätern überfallen – der Kreis schließt sich …

Fünf Kurzgeschichten von unterschiedlichen Regisseuren, welche die Storys stets miteinander verknüpfen – das ist in der heutigen Zeit des Horror-Einerleis mal ein erfrischender Einfall, wenngleich er nicht ganz neu ist. Die Stimmung ist von Beginn an bedrohlich und der Blutzoll überraschend hoch. Wenn Jack von einem der Skelettdämonen bearbeitet wird, gerät das äußerst grafisch – ebenso wie die Folgen des Unfalls bei Sadie. Dazu gesellt sich ein Synthiescore, der in einigen Momenten an John Carpenter erinnert – und das nicht zum Schlechten des Films. Spannend ist Southbound – Highway to Hell ebenfalls, spielt dabei effektiv mit Licht und räumlich gesetzten Geräuschen und Stimmen. Erstaunlich gut agieren sämtliche der Darsteller – und davon gibt’s bei fünf Geschichten eine Menge. Jack und Mitch, die drei Bandgirls und vor allem die bürgerlichen Okkultisten spielen ebenso überzeugend wie der panische Mather Zickel, der als Lucas versucht, Sadie das Leben zu retten. Bis zum Schluss sind sämtliche Figuren vortrefflich besetzt und werden von ihren Darsteller/Innen weit über dem Niveau gängiger Genrefilme verkörpert. Auch die Länge der Kurzgeschichten in Southbound passt. Keine wirkt zu gedehnt oder zieht sich, hält die Spannung darüber, welches Geheimnis sich wohl hinter ihr verbirgt, dauerhaft hoch. Natürlich werden nicht alle Fragen geklärt, was ebenfalls zum Gelingen beiträgt. Vielleicht wurde hier und da ein bisschen zu viel von einem From Dusk Till Dawn abgeschaut, aber lieber gut geklaut als schlecht selbst erfunden. Sicher hätte man ein paar mehr Rätsel aufschlüsseln können, doch die Andeutungen sind da und geben preis, das kaum einer in dieser Anthologie eine reine Weste hat. Im Falle der digital erschaffenen Skelettdämonen muss man sogar attestieren, dass man für mehr Geld schon schlechtere visuelle Effekte gesehen hat – runde Sache für Genrefans.

Bild- und Tonqualität

Das Gute vorweg: Der Look von Southbound – Highway to Hell bleibt dauerhaft konsistent. Leider ist das Bild arg hell und kontrastarm geraten. Farben hätte mehr Kraft verdient und Gesichter wirken etwas fahl. Die Schärfe ist beständig mittelprächtig und lässt das Bild zweidimensional wirken – ein leichter Grünstich sowie ein dezentes Korn liegen zusätzlich über dem Geschehen. Ab und an gibt’s auch Randunschärfen zu verzeichnen.
Akustisch bleibt Southbound während der Dialoge frontlastig, lässt die Geräuscheffekte sowie die schaurigen Musikmomente allerdings dynamisch und wirkungsvoll über sämtliche Lautsprecher erklingen. Die Synchronisation ist trotz der kleinen Produktion gut gelungen. Während in der ersten Geschichte der Auftritt der Skelettdämonen effektvoll gerät, sind es in Story zwei die Stimmen der Mädels, die über die Rearspeaker huschen. Auch im weiteren Verlauf gibt’s immer mal wieder effektvolle Situationen und der Autounfall liefert sogar etwas Dynamik.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von Soutbound – Highway to Hell warten lediglich Originaltrailer und Programmtipps.

Fazit

Soutbound – Highway to Hell ist ein erfrischend kurzweiliger Horror-Episodenfilm, der schauspielerisch und inszenatorisch überzeugt, obwohl hier vier unterschiedliche Filmemacher am Werk waren. Kleiner Tipp im Genre!
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 50%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 10%
Film: 70%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2015
Regie: Roxanne Benjamin, David Bruckner, Patrick Horvath, Radio Silence
Darsteller: Kate Beahan, Matt Bettinelli-Olpin, Susan Burke, Karla Droege, Larry Fessenden, Dana Gould, Nathalie Love, Hannah Marks, Zoe Cooper, Maria Olsen, Kristina Pesic, Anessa Ramsey, Fabianne Therese, Chad Villella, Justin Welborn, David Yow, Mather Zickel
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 89
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

Trailer zu Southbound – Highway to Hell

Southbound (HD Trailer Deutsch)

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