Special ID – Te shu shen fen

Blu-ray Review

Special ID Blu-ray Review
Universal Pictures, 15.08.2014

OT: Te shu shen fen

 


Verdeckt unterwegs

Donnie Yen darf in Special ID erneut zeigen, dass er der aktuell coolste Actionstar Chinas ist.

Inhalt

Chan Chi-Lung ist als Dragon ein wichtiger Spieler in der Cheung-Triade. Allerdings nicht ohne Hintergedanken, denn eigentlich ist er Mitglied der Hongkonger Polizei und als verdeckter Ermittler unterwegs. Gerade diese Undercover-Arbeit droht immer mehr aufzufliegen und deshalb versetzt ihn sein Chef zeitweise aufs Festland. Dort will ein Ex-Mitglied der Cheung-Bande sein individuelles Ding durchziehen und das findet die chinesische Polizei nicht wirklich witzig. Vor Ort soll er der jungen Fang Jing helfen, die mit dem Fall betraut ist. Je tiefer die beiden vordringen, desto gefährlicher wird es, denn plötzlich taucht auch ein Profikiller auf und Chans Mutter wird ebenfalls bedroht …

Donnie Yen, der nicht nur äußerlich durchaus Züge eines Weltschauspielers hat, darf auch in Special ID die coole Kampfmaschine mimen und als chinesischer Jason Statham die Triaden von Innen heraus auseinandernehmen.  Während die sonst üblichen allzu großen Albernheiten in Special ID meist ausbleiben, so sind gerade die Kampfszenen stets mit einem oder zwei Augenzwinkern inszeniert und sonderlich blutig geht’s hier ebenfalls nicht zu – das garantiert schon die 16er FSK-Freigabe. Was Fans des Asia-Actionkinos gut kennen, ist gleichzeitig eine Schwäche des Films: Die Story ist ebenso verwirrend, wie sie am Ende inhaltslos ist. Da wird immer wieder eine große Blase von Gangstergeschichte, Triaden-Reibereien und Polizei-Undercover-Spitzeleien aufgebauscht, die dann im Verlaufe des Films in aufgeregten Diskussionen und wilden Fuchteleien platzt und auf die immer gleiche Art und Weise runtergespult wird.
Ein klein wenig Gesellschaftskritik wird laut, wenn sich der unangepasste Undercover-Cop aus Hongkong mit den Regularien der Festlandpolizei konfrontiert sieht. Diese wird immerhin von einer attraktiven und kampferprobten jungen Dame repräsentiert, die ebenso kratzbürstig wie selbstbewusst daherkommt. Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen Schauplätzes von Special ID, die in Hochglanzoptik präsentiert werden, sowie die durchaus ansprechend inszenierten Kampfchoreographien. Bei Letzteren ist die Kamera immer mitten im Geschehen und vermittelt so ein verhältnismäßig authentisches Gefühl der Handkanten- und Fußschwungaktionen.
Ziemlich penetrant und störend: Das auffällige Product-Placement einer nordeuropäischen Fahrzeugmarke.

Bild- und Tonqualität

Abgesehen davon, dass das Bild von Special ID zuweilen arg hell daherkommt, ruckeln die Schwenks und Kamerafahrten zu Beginn dermaßen, dass einem bald schwindelig wird. Während der Vogelperspektive bei 24’48 lassen sich im krassen Ruckeln sogar massive Treppenstufen erkennen. Die etwas ungesund wirkende gelbgrünliche Färbung kennt man von asiatischen Filmen, die Schärfe, bzw. Detailauflösung in Nahaufnahmen ist gut, auf Chans Uhr ist jede Ziffer und jeder Strich erkennbar. In dunklen Teilbereichen versumpfen Einzelheiten gerne mal.
Etwas besser schlägt sich der Ton von Special ID: Ob’s die effektvoll auf der Leinwand zerschmetternden Buchstaben der Titelsequenz oder die fliegenden Fäuste des Protagonisten sind – hier geht’s durchaus dynamisch zu. Schade, dass vor allem der Score im Laufe des Films arg dünn dahinklimpert. Während zwischen der Original-Mandarin-Tonspur in dts-HD-Master und der detuschen dts-5.1-Variante ein kaum hörbarer Unterschied besteht, kann man im Falle von Special ID schön sehen, dass die Amerikaner das Thema Synchronisation gar nicht gewohnt sind. Nicht nur klingt die englische dts-Spur vordergründiger und flacher, ist vor allem die Lippensynchronität der Schauspieler bemerkenswert schwach.

Bonusmaterial

Fehlanzeige. Nicht mal ein Trailer des Films wartet im Bonusmaterial von Special ID.

Fazit

Special ID lockt mit einem charmant-coolen Protagonisten, ein paar rasanten Kampfszenen und eingestreutem Humor – Fans asiatischer Actionkost werden’s mögen, Freunde eines schwedischen Autoherstellers ebenso.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 55%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 0%
Film: 55%

Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: China 2013
Regie: Clarence Fok Yiu-leung
Darsteller: Donnie Yen, Jing Tian, Andy On, Ronald Cheng, Terence Yin
Tonformate: dts 5.1: de, en // dts HD-Master 5.1: Mandarin
Bildformat: : 2,35:1
Laufzeit: 100
Codec: AVC
FSK: 16

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