Spider-Man: A New Universe 4K UHD

Blu-ray Review

spider-man a new universe 4k uhd blu-ray review cover
Sony Pictures Entertainment, 18.04.2019
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Sony Pictures Entertainment, 18.04.2019

OT: Spider-Man: Into the Spider-Verse

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Der unsichtbare Held

In der oscarprämierten Comicverfilmung werden an einen neuen Spider-Man große Erwartungen gestellt.

Inhalt

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Miles muss es irgendjemandem erzählen

Nein, das ist kein guter Einstand in die neue Schule: Miles Morales wird von seinem Vater – einem Cop – direkt vor dem Gebäude und damit vor allen anderen Schülern zu einem lautstarken „Dad, ich liebe dich“ genötigt. Naja, Miles nimmt’s mit Galgenhumor und versucht ansonsten (eher erfolglos) bei den Lehrer durch zu fallen. Die allerdings checken, dass er eigentlich ein ziemlich gewieftes Kerlchen ist und nur so tut als wüsste er nichts. Doch die Schule rückt in den Hintergrund, als er beim Sprühen von Graffitis von einer Spinne gebissen wird. Schon am nächsten Tag sind seine Sinne spürbar schärfer, die Hose passt nicht mehr so richtig und seine Hand bleibt an den Haaren der heißen Mitschülerin Gw… ähm… Gwanda kleben. Offenbar hat sich Miles in einen neuen Spider-Man verwandelt – was er völlig uncool findet. Immerhin will er lieber nicht auffallen und hält gar nichts von Superkräften und dem damit verbundenen Verantwortungs-Dings. Dann jedoch begegnet er dem echten Spider-Man, Peter Parker. Und das mitten in einer Mission. Eine Mission, die gründlich daneben geht. Denn Schurke Kingpin will mit einem Teilchenbeschleuniger das Universum öffnen, um seine Familie zurück zu erlangen. Dabei wird jedoch ein Tor in andere Dimensionen aufgetreten, das für Miles nicht nur zahlreiche Überraschungen bereithält, sondern auch große Erwartungen an ihn stellt …

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Wie war das noch mal mit der „Großen Verantwortung“?

Endlich! Endlich durchbricht mal einer die Vormachtstellung von Disney/Pixar bei den Oscars und holt den Goldjungen für den besten Animationsfilm in ein anderes Studio. Selbst wenn es mit einer Marvel-Produktion so gaaaaanz weit von Disney doch nicht weg ist. Und selbst wenn das Publikum so langsam vielleicht genug hat von den ganzen Superhelden-Comic-Adaptionen. Doch Spider-Man: A New Universe war trotz nicht unbekanntem Szenario einfach innovativ genug, um die Damen und Herren der Academy mal vom zuckersüßen Pixar-/Disney-Familienfilm weg zu bekommen.
Tatsächlich muss man sich erst einmal an die ungewohnte Optik gewöhnen, die den Comicstil fast 1:1 auf die Leinwand adaptiert (siehe Kapitel Bildqualität). Doch wenn man akzeptiert hat, dass hier mit Unschärfen und Wabenmustern gespielt wird, taucht man ein in die irrwitzige, von Star Trek entliehene Story rund um Paralleuniversen und gleich fünf verschiedenen Versionen von Peter Parker aka Spider-Man. Und sobald man die Optik verinnerlicht hat, merkt man auch, dass noch nie eine Comic-Verfilmung optisch derart nahe an der Vorlage selbst war.
Was die drei Regisseure gemeinsam mit den bekannten Produzenten/Regisseuren Phil Lord und Chris Miller (Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen) hier auf die Leinwand bringen ist deshalb auch ein Film von Nerds für Nerds. Obwohl sie den nicht allzu nerdigen Zuschauer nicht ausschließen, gibt es für jene mit einer gewissen Vorkenntnis anderer Comicverfilmungen ein bisschen mehr zu entdecken. So ist schon die kurze Zusammenfassung des Peter Parker zu Beginn eine lustvolle Zitatreise durch die Spidey-Filme mit Tobey Maguier – inkl. ironischer Veralberung der legendären Tanz-Szene aus Spider-Man 3.

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In den heiligen Hallen des Spider-Man

Und Zitate wie dieses, Querverweise auf die anderen Filme und die Comicvorlagen, Easter-Eggs etc. gibt es so viele, dass man als Fan aus dem Zählen kaum heraus kommt. Selbstverständlich hat auch Stan Lee einen grandiosen Kurzauftritt – vielleicht sein bisher coolstes Cameo. Man wird ihn vermissen, in den kommenden Adaptionen seiner Vorlagen.
Inhaltlich ist Spider-Man: A New Universe der angesprochen Mix aus Star Trek’schen Motiven vermengt mit der Action der Spidey-Filme. Man muss sich also ein bisschen darauf einlassen, dass hier gleich mehrere Spinnenmänner und -frauen auftauchen – und vor allem, dass der originäre Held schon früh den Filmtod stirbt.
Tut man dies, bekommt man aber ein herrliches selbstironisches Abenteuer, das die besten Gags nutzt, um den alternativen Peter Parker zu charakterisieren. Der Spider-Man der Parallelwelt hatte irgendwie ein komplett anderes Leben und ist darüber ein Zyniker geworden – einer mit Schmierbauch und praktischen Tipps wie „Benutz Baby-Puder im Anzug, um keine Scheuerstellen zu kriegen“. Obendrauf gibt’s auch noch eine coole Frauenrolle, die den anderen Spider-Männern tüchtig zeigt, wer die Fäden richtig spinnt. Gwen ist die geschmeidigste unter den Spidey-Versionen und emanzipierter als viele Möchtegern-Feministinnen in Real-Life-Dramen. Kein Wunder, dass sich Miles sofort in sie verguckt.

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Gwe … anda ist gar nicht Gwanda

Ob es die Anime-Version sowie Peter Porker, das echte Schwein unter den Spinnenhelden gebraucht hätte, lassen wir mal dahingestellt. Natürlich gibt’s dafür Querverweise (man denke nicht zuletzt an den Simpsons-Film sowie natürlich an die Spider-Ham-Comics). Allerdings ist der recht einfach gestrickte Humor des Rüsselträgers doch ein bisschen infantil geraten. Wesentlich gelungener (gerade für Filmfans) ist die Noir-Version von Spider-Man. Die in schwarz-weiß dargestellte Alternative von Peter Parker erschien erstmals 2009 in einer Comic-Vorlage und agiert dort in der Zeit der Großen Depression Mitte der 1930er. Klasse, dass man im Deutschen hier analog zur englischen Originalstimme das Synchronorgan von Nicolas Cage engagieren konnte. Martin Keßler gibt dem dunklen Spider-Man diese verruchten Touch der Noir-Krimis – klasse!
Doch was wären die Helden ohne die Schurken. Blasse Bösewichte sind ein Problem, das nicht nur EINE der Marvel-Adaptionen schon hatte. In Spider-Man: A New Universe ist es Kingpin, der als Ober-Bösewicht installiert wird und dem man glücklicherweise genug Tiefe und Motivation für sein Handeln mitgibt. Und je mehr man dessen Verhalten zumindest im Kern nachvollziehen kann, umso differenzierter kann ein Film den Kampf zwischen Gut und Böse darstellen. Hier macht also mal wieder ein animierter Film seinen Realfilm-Pendants etwas vor – nicht das erste Mal, wenn man sich die Storytiefe so mancher Pixar-Filme anschaut. Natürlich gibt es obendrauf noch eine kleine Coming-of-Age-Geschichte. Eine, in der Miles lernt was es heißt, ein Wagnis einzugehen; lernt, dass man locker lassen muss, Große zu vollbringen. Und der Zuschauer lernt gleich mit, dass jeder die Maske tragen und zum Helden werden kann – gut, vielleicht nicht im Sinne von U-Bahnen mit Spinnenfäden anhalten.
Aber wer will das schon.

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Treffen der Generationen – ähm … Parallelwelten

Bild- und Tonqualität BD

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Jetzt ist guter Rat teuer

Spider-Man: A New Universe nutzt einen ganz eigenen, sehr ungewohnten Look, der die Nähe zu den Comics herstellen soll. Oberflächen werden größtenteils von einer wabenartigen Textur überzogen, die zunächst irritiert. Nach einer gewissen Eingewöhnung kann man damit aber leben. Leider verursacht diese Struktur in Bewegungen leichte Unruhen, was man von Animationsfilmen so nicht kennt. Dazu werden Hintergründe oder auch Statisten-Figuren bewusst unscharf gehalten und haben eine starke chromatische Aberration, die aussieht wie ein 3D-Film, den man ohne 3D-Brille schaut. Aber auch Charaktere seitlich von den im Fokus stehenden Figuren werden schon mal mit drastischen Doppelkonturen präsentiert und in den (vielen) hektischen Bewegungen wird es bisweilen ruckelig, da der Film nur mit 12 Einzel-Animationen pro Sekunde angefertigt wurde, nicht mit 24.
Auch wenn feine Linien wie jene eines Maschendrahtzauns auf die Wabenstruktur treffen, ist das nicht schön anzuschauen und auf hellen Hintergründen gibt’s sogar mal für Animationsfilme unübliches Korn. Man muss seine Konzentration beim Schauen also auf die im Fokus stehenden Charaktere oder Objekte richten, denn die sind meist knackscharf. Ebenfalls auf der Habenseite stehen die kräftigen Farben und die meist sehr gute Kontrastgebung. Nur manche Szenen bei hoher Helligkeit wirken etwas zu trüb. Ansonsten ist das Bild kontrasttechnisch wirklich sehr gut gelungen. Wie man mit dem bewusst eingesetzten Stilmittel der Doppelkonturen, Unschärfen und chromatischen Aberrationen umgeht, muss dann jeder für sich entscheiden. Natürlich kann die Blu-ray da nichts für und das, was man bezwecken wollte, hat man perfekt umgesetzt – es ist eben nur nicht sonderlich leicht zu konsumieren.

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Ein Wagnis

Beim Ton glänzt die Blu-ray mit zwei verlustfreien dts-HD-Master-Spuren fürs Deutsche und Englische. Und beide langen richtig zu. Gerade in Sachen Surroundaktivität und Direktionalität liefern sie fast mustergültig ab. Gleichzeitig pumpt auch der Subwoofer ganz gut ins Heimkino – vor allem während einiger Sweeps und dem poppigen Soundtrack. Beim Öffnen  der Multiversen durch Kingpins Schergen werden die Effektlautsprecher so aktiv mit einbezogen, dass es eine Wonne ist. Dazu kommen die witzigen Comicsounds oder das typische Geräusch, wenn die Spinnenfäden verschossen werden. Klasse auch die Greifarme von Doc Ock, wenn sie nach Parker greifen oder die Lasergeschosse von Kingpins Mitarbeitern kurz darauf. Während der frühen Actionszenen hätte es zwar noch ein bisschen mehr Bass geben dürfen, aber spätestens im Finale setzt es hier richtig vehemente Signale. Wenn Kingpin Miles auf den Boden wirft, rappelt es ordentlich im Karton und der finale Shutdown ist ein Feuerwerk an Effekten, Dynamik und Gewalt. Das kann nur die englische Atmos-Fassung der UHD noch ein ganz kleines bisschen besser.
Dialoge kommen derweil absolut klar und sauber aus dem Centerspeaker. was die komplette Tonspur von Spider-Man: A New Universe zu einem echten Fest werden lässt.

Bild- und Tonqualität UHD

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Die Spideys bekommen es gleich mit mehreren Schurken zu tun

Spider-Man: A New Universe ist, wie die meisten Animationsfilme, nicht in 4K gerendert worden. Sämtliche Arbeiten am Rechner wurden in 2K erstellt und dann per 2K-Digital-Intermediate für die UHD hochskaliert. Integriert hat man bei Sony natürlich auch noch einen erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 sowie die höhere Bilddynamik HDR10.
In der Praxis hat die UHD natürlich die gleichen charakteristischen Merkmale, die schon die Blu-ray hat. Demnach muss man natürlich auch hier mit dem wabenartigen Look sowie mit den Unschärfen, Doppelkonturen und chromatischen Aberrationen leben. Die Schärfe/Auflösung ist selbst bei genauem Hinsehen nur schwer differenzierbar, was auch daran liegt, dass die Animationen so richtig scharf konturiert ohnehin nicht sind. Der Unterschied zwischen BD und UHD muss also im HDR gesucht werden. Und da findet man ihn auch – allerdings nicht immer. Viele nicht ganz so farbige Szenen bei guter Ausleuchtung wirken über die UHD lediglich ein wenig abgedunkelt, zeigen aber kaum dynamischere Farben oder gar ein anderes Color Grading. In den dunkleren Sequenzen kommen Farben dann aber doch besser zur Geltung. Gerade das Rot der Spider-Man-Kostüme ist tiefer und knackiger. Auch Blau kommt kräftiger rüber. Das ist zwar durchweg kein riesiger Unterschied, doch Animationsfilme sind über eine UHD ohnehin oft nicht wesentlich von der Blu-ray entfernt, da die vielen Real-Naturtöne nicht im gleichen Maße existieren. Wer allerdings ein Musterbeispiel für den Unterschied zwischen einer SDR-Blu-ray und einer HDR-Rec.2020-UHD sehen möchte, der schaut sich mal den vorletzten Bildvergleich unten an.

Blu-ray (44’22): (Slider ganz nach rechts): Während man Unterschiede in der Texturauflösung mit der Lupe suchen muss, ist die BD etwas blasser in den Farben.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD liefert aber alleine schon dadurch etwas mehr Kraft in den Farben, weil sie dunkler abgestimmt ist.

Blu-ray (48’06): (Slider ganz nach rechts): Auch hier wirkt die Detailauflösung der Blu-ray schon sehr gut. Die Oberflächen könnten aber etwas mehr Kraft haben.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD zeigt auf den grauen Wandpanelen mehr Glanz und wirkt dadurch dreidimensionaler. Die Farbdifferenzierung und -tiefe auf dem Flipchart ist besser.

Blu-ray (58’45): (Slider ganz nach rechts): In den dunkleren Szenen könnte die Blu-ray durchaus noch mehr Kontrastumfang bieten.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Hier hat die Ultra-HD einfach den satteren Look – trotz etwas dunklerer Abstimmung.

Blu-ray (93’33): (Slider ganz nach rechts): Eine der bisher am deutlichsten wahrnehmbaren Szenen für die Differenz zwischen BD in SDR mit 8 Bit Farbtiefe …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und HDR mit 10 Bit. Teilweise stellt die UHD Farben dar, die man (ähnlich eines Tests für Farbfehlsichtigkeit) über die Blu-ray gar nicht sieht. Plötzlich kommen Punkte in anderen Punkten zum Vorschein, die über die Blu-ray fast fehlen. Die Farbdifferenzierung und -abstufung ist extrem viel besser – beeindruckend. Und ein Grund, warum der Vorteil von UHDs nicht auf ihre höhere (oder hochskalierte) Auflösung reduziert werden sollte.

Blu-ray (8’39): (Slider ganz nach rechts): Vor allem dann nicht, wenn die Unterschiede in der Auflösung (wie hier) so gering ausfallen, weil in 2K gerendert wurde.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD kann hier kaum an Schärfe oder Detailierung gewinnen.

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Ein bisschen durch die Gegend s(ch)wingen

Beim Ton hält die UHD von Spider-Man: A New Universe fürs Englische nun eine Dolby-Atmos-Spur parat und rüstet hier also vom dts-HD-Master der Blu-ray auf.
Während die True-HD kodierte Spur auf der regulären Ebene ähnlich (gut) klingt wie ihr dts-HD-Pendant, nutzt sie die Höhen-Ebene vor allem für etwas Atmosphäre. Wenn Miles seine inneren Stimmen hört oder später im U-Bahn-Schacht auf Tour geht, um zum Ursprung des Bisses zurück zu kehren, hört man während seiner Visionen leichte Hall- und Stimmeffekte, ein Hauchen hier, elektrisches Wabern dort (20’24). Auch die Netze, die von Spider-Man kurz drauf gesponnen werden sowie einige Soundeffekte während des Kampfes kommen leise von oben.
ABER: Die Heights werden nur selten für massive, extrem ortbare 3D-Sounds genutzt, sondern oft nur, um zusätzliche Atmosphäre zu erzeugen, den Raum größer wirken zu lassen. A New Universe ist also eher etwas für die Freunde einer dezenten Raumerweiterung, nicht für jene, die es von oben gerne „voll auf die Zwölf“ hätten.
Ein paar wirklich gut hörbare Sequenzen gibt’s dennoch aus den Höhen-Speakern. So gibt es schon zahlreiche Geräusche und auch die dramatische Musik aus den Heights, wenn der Teilchenbeschleuniger angeschmissen wird und Spidey seinen Kopf durch das schwarze Loch der Dimensionsübergänge steckt.

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Wer ist der Kerl mit den schwarzen Outfit?

Ab und an gibt’s dann mal Geräusche, wenn Comicbuch-Blätter umgeblättert werden oder auch die Stimme von Parker aus der anderen Dimension aus der Höhe. Auch das Dimensionsportal, das sich auf ihn niederlässt und ihn holt, kommt sehr deutlich. Aber viele der offensichtlicheren Effekte während der Actionszenen bleiben dann doch auf die Front beschränkt. Einen der bis dato deutlichsten Sounds gibt’s, wenn Miles an der Lampe in Doc Ocks Büro hängt und nicht von ihr loskommt. Das Quietschen und Poltern bei seinen Befreiungsversuchen vernimmt man hörbar von oben – ebenso wie die gurgelnden Geräusche von Ocks Tentakeln. Während der Actionsequenz in der Folge hört man dann immer wieder das gummiartige Wuschen der Spinnenfäden, was für eine gelungene Räumlichkeit sorgt und den Zuschauer schon mal in Deckung gehen lässt. Sämtlichen Effekten ist allerdings gemein, dass die Atmos-Speaker mit deutlichem Hall gefüttert werden, was erneut unterstreicht, dass sie bewusst mehr als atmosphärische Ergänzung denn für dynamische Einzelaktionen gemastert wurden.

Bonusmaterial

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Der neue Spider-Man

Während die UHD von Spider-Man: A New Universe lediglich mit dem Audiokommentar der Regisseure sowie einem kleinen Kurzfilm mit Spider-Ham aufwartet, liefert die enthaltene Blu-ray noch zahlreiche anderen Extras. Natürlich gibt’s auch hier den Audiokommentar. Gleichzeitig kann man den Film aber nur über die Blu-ray mit dem erweiterten Universumsmodus abspielen. Der liefert insgesamt 25 Minuten mehr (teils unfertiges) Material, das man als eigentlich entfernte Szenen wieder in den Komplettfilm einfügte. Zahlreiche Sequenzen strecken den Film aber nur unnötig und würden nicht schmerzlich vermisst, wenn man die Kinofassung schaut.
Überdies gibt es dann noch sechs Featurettes, die diverse Bereiche in fünf- bis 15-minütigen Clips näher beleuchten. Von der Charakterisierung der unterschiedlichen Spider-Man/Women über den ganz eigenen Look des Films, der dazu führen sollte, dass man sich mitten im Comic fühlt, bis hin zu der (Original) Sprecherbesetzung. Außerdem gibt’s noch ein Featurette über die Schurken des Films und außerdem sieht man noch einen späten und rührenden Beitrag zu Ehren von Stan Lee und Zeichner Steve Ditko. Ein kleiner Beitrag über die im Film verwendeten Easter-Eggs und Symbole sowie zwei Musikvideos runden das Angebot ab.

Fazit

Hat man sich mal an den ungewohnten (aber so gewollten) Look gewöhnt, ist Spider-Man: A New Universe vielleicht eine der authentischsten Comic-Adaptionen überhaupt, bisher. Und weil die Geschichte gekonnt mit Versatzstücken und Zitaten des Genres spielt, viel Humor und eine berührende Wendung präsentiert, werden hier nicht nur Superhelden-Genrefans fündig.
Das Bild der UHD setzt sich vor allem aufgrund der besseren Farbdifferenzierung von der Blu-ray ab und liefert den englischen Atmos-Sound. Beiden Disks gleich ist die optische Spielerei mit Unschärfen, Wabenlook und chromatischen Aberrationen. Das muss man mögen, auch wenn es technisch so umgesetzt ist, wie es sich die Regisseure gedacht haben.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 85%
Bildqualität UHD: 90%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 90%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 95%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 70%
Film: 85%

Anbieter: Sony Pictures Entertainment
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Bob Persichetti, Peter Ramsey, Rodney Rothman
Sprecher: Marco Eßer, Bernd Egger, Carolina Vera-Squella, Matti Klemm, Roman Wolko, Leonie Dubuc, Jaron Löwenberg
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // dts-HD-Master 5.1: de
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 117
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 9877 Nit
FSK: 6

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: © 2018 Sony Pictures Animation Inc. All Rights Reserved. | MARVEL and all related character names: © & ™ 2019 MARVEL

Trailer zu Spider-Man: A new Universe

SPIDER-MAN: A NEW UNIVERSE - Teaser Trailer - Ab 13.12.18 im Kino!

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13 Kommentare
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Niels

Hi, liegt der Bonus Kurzfilm mit Spider-Ham auch deutsch synchronisiert, oder nur im Original vor?

Robert, Schmitz

Ja, manchmal kann man bei diesen Reviews schon den Eindruck gewinnen, das da durchaus nicht alles beim Nahmen genannt wird. Da gebe ich Dir Recht!

Robert, Schmitz

Es gibt Reviews da wird die Bildqualität als Referenz eingestuft !?

Dennis

Danke. Puh, mir gefällt ja beides. Allerdings tut auch der Upmixer teilweiseeinen guten Job.
Obwohl ich es etwas schande finde, da der Film ja Audiovisuell recht deftig ist. Also mal schauen, 50/50 ;). Gruss

Dennis

Lohnt sich dann der Kauf der UHD, in meinem Fall nur wegen Dolby Atmos? Frohe Ostern!

Patrick Bach

Auf diese Kritik habe ich gewartet. Fehlt nun nur noch „Alien“, der Film feiert tatsächlich 40-jähriges und ist in 4K erschienen. Aber nur kein Druck, genieße erst mal ein schönes Osterfest! 🙂

nothing94

Hattet ihr auch Probleme mit der Lautstärke des Laufwerks beim Abspielen der UHD Blu-Ray? Mein Samsung Blu-Ray Player ertönt in den ersten 10 Minuten des Films wie eine Bohrmaschine.

Patrick Bach

Die „Bohrmaschine“ kann ich bei meinem Player auch bestätigen. Das ist mir aber auch schon bei anderen UHD’s aufgefallen. Anbieter unabhängig… aber nicht bei allen. Liegt wohl am Mastering. 🙂 Solange das Teil nicht explodiert, ist alles ok! 😀

UHD Fan

Ja, klingt wie ein Hubschrauber – ich dachte das Gerät fliegt mir um die Ohren. Abgespielt wurde der Film jedoch problemlos. Das Gerät hat auch ziemlich vibriert – ich denke es liegt am Aufdruck….
Ich habe die Disc sogar umgetauscht, was aber nur zu einer kleinen Besserung geführt hat….