4K Blu-ray Review


OT: Vermines


Rihanna
Nichts für Spinnophobiker.
Inhalt

Kaleb wohnt in einem der großen Wohnblocks am Rande der Pariser Vorstadt. Das Leben hätte ihm mehr in die Hände spielen können. Doch weil das nicht so ist, verdient er seinen Lebensunterhalt mit dem Verchecken von Turnschuhen. Seine private Leidenschaft gebührt allerdings dem exotischen Krabbelzeug. Und so hütet er von der Stabheuschrecke über Skorpione bis zur Vogelspinne allerlei Tierchen, die seiner Schwester Manon schon lange ein Dorn im Auge sind. Zwischen Geschwisterzwist, der Zufriedenstellung seiner Sneakers-Kunden und einem aggressiven Mitbewohner des Hauses immer hin- und herwechselnd gibt sich Kaleb allerdings alle Mühe, die Menschen im Haus möglichst respektvoll zu behandeln. Als er seiner Nachbarin Claudia ein paar Ohrringe kaufen möchte, stolpert er über eine langbeinige Spinne, die der Verkäufer neben dem Schmuck zum Verkauf anbietet. Für Kaleb ist klar, dass er den Achtbeiner mitnehmen muss. Nicht ahnend, dass er da ein ganz besonderes Exemplar eines Arachniden erstanden hat …

Neben der Höhenangst, der Flugangst und der Agoraphobie (Angst, aus Situationen nicht flüchten zu können) ist die wohl am häufigsten anzutreffende die Arachnophobie – also die Angst vor achtbeinigen Spinnentieren. Jackpot, wenn man gleich mehrere davon in seinem Repertoire hat (also Ängste, nicht Spinnen). In meinem Fall wäre eine Hauswinkelspinne in einem Flugzeug, dessen Türen sich in 10.000 Meter geöffnet hätten, vermutlich ausreichend, um mich auf der Stelle ins Koma zu versetzen. Und spätestens seitdem in Deutschland jeden Frühherbst auf die Einwanderung der Nosferatu-Spinne hingewiesen wird, ist das Thema Arachnophobie wieder in aller Munde. Bereits selbst zweimal eines dieser possierlichen Tierchen mit der erkennbaren Vampirkopf-Zeichnung auf dem Körper habhaft geworden, hat sich bei mir das Thema wieder deutlicher ins Bewusstsein geschoben. Nein, ich werde kein Freund mehr von den haarigen und irre schnellen Vertretern der Kräuseljagd- und Winkelspinnen. Mörderspinnen war der erste Film, den ich als noch junger Knirps gesehen habe und der mich damals nachhaltig beeindruckte. Obwohl ich heute mit Vogelspinnen fein bin, blieb aus persönlichen Erlebnissen die Panik vor oben genannter Winkelspinne. In den vergangenen Jahren wurde es um den Spinnen-Horrorfilm etwas ruhiger, während einige der Vertreter der 2000er-Jahre es eher humorvoll mit dem Thema meinten. So war ich bspw. großer Fan von Arac Attack und Big Ass Spider. 2024 gab’s dann aber ein kleines Revival, das uns Sting und Spiders brachte. Letzterer erscheint dieser Tage bei Anbieter Plaion auch als 4K-Disk – hoch aufgelöste, haarige Mutprobe für alle Arachnophobiker also. Und einer, der wirklich gut funktioniert.

Es beginnt mit einem unübersehbaren Zitat an Peter Jacksons Braindead während der ersten Sequenz in der Wüste – was schon mal kein schlechter Einstand in einen Horrorfilm ist. Und wo wir bei Querverweisen an Filmen sind: Alien stand hier zweifelsohne für die letzte halbe Stunde Pate. Davon ab zieht Spiders – Ihr Biss ist der Tod sehr viel Reiz aus seinem engen Szenario, das ausschließlich innerhalb eines Wohnblocks (für die Außenaufnahmen verwendete man Szenen des ungewöhnlichen Wohnensembles Arènes de Picasso, das im Pariser Vorort Noisy-le-Grand steht) stattfindet. Die Atmosphäre ähnelt deshalb durchweg Lockdown Tower, in dem sich Menschen ähnlicher Herkunfts-Diversität in einem Wohnbunker verschanzt haben, weil sich draußen etwas Bedrohliches befindet. Langfilmdebütant Sébastien Vanicek hat seinen Film ganz bewusst in die Banlieues (also die Vorortbereiche) von Paris gelegt, in denen die Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt werden – ebenso, wie Spinnen nach ihrem Aussehen beurteilt werden. Die Banlieues und ihre Bewohner sind oft stigmatisiert und in die Rolle von Außenseitern gedrängt – nicht nur durch die Gesellschaft, sondern auch durch die Medien, die die Menschen dort häufig in einem negativen Licht darstellen. Die Bewohner dieser Vororte sind in vielerlei Hinsicht wie die Spinnen, die in den Ecken und Schatten der Gesellschaft lauern, vom Mainstream nicht gesehen, missverstanden und mit Vorurteilen behaftet. So wie Spinnen in vielen Kulturen als Bedrohung oder Ungeziefer wahrgenommen werden, sind auch die Bewohner der Banlieues häufig Opfer von Vorurteilen, die ihnen bestimmte Eigenschaften zuschreiben und die sie in den Augen der Gesellschaft minderwertig oder gefährlich erscheinen lassen. Die Wahl des engen, bedrückenden Szenarios in einem Wohnblock verstärkt diese Idee noch: Das Gebäude wird zur Metapher für ein Gefängnis, das die Figuren nicht nur körperlich, sondern auch gesellschaftlich gefangen hält. Die Bewohner sind in ihrem eigenen Mikrokosmos eingeschlossen, ohne die Möglichkeit, sich von den gesellschaftlichen Zuschreibungen zu befreien. Der Block wird dabei zu einem Mikrokosmos der Gesellschaft, in dem sich die verschiedenen sozialen Gruppen, wie die Menschen in der Banlieue und die Spinnen, gegenseitig beäugen und am Ende in einem Kampf ums Überleben aufeinandertreffen.

Spiders gelingt die Verquickung dieser Gesellschaftskritik und dem Spinnenhorror während der ersten Stunden sehr gut. Und wer tatsächlich Spinnenphobiker ist, wird vor allem mit einer Szene seine Schwierigkeiten haben, weil sie aufgrund der Enge und Intimität besonders unangenehm ist. Für rund drei Minuten gibt’s nach einer Dreiviertelstunde eine Auseinandersetzung mit einer der Spinnen im Badezimmer. Besonders intensiv wirkt das, weil hier echte Tiere zum Einsatz kamen, deren Bewegungen nachvollziehbar-authentisch sind. Und eben schnell. Die Giant Huntsman, die hier rund 200-fach zum Einsatz kam, gehört mit einer Geschwindigkeit von fast 6 km/h zu den schnellsten Spinnen überhaupt. Wenn dir so ein kleines achtbeiniges Etwas mit sechs Stundenkilometern in einem Badezimmer von vier Quadratmetern entgegenkommt, ist sie schneller bei dir, als du „Glas drüber stülpen und Postkarte drunter legen“ sagen kannst. Nach gut 70 Minuten traut Vaniček seinem Szenario allerdings nicht mehr richtig und er geht den arg vorhersehbaren Weg, die Viecher mutieren zu lassen. Ebenso wie es unlogisch ist, dass die Krabbler sich derart schnell vermehren und groß werden, sorgen ihre finalen CGI-Ausmaße eher für weniger als für mehr Schrecken. Je unrealistischer Spiders wird, desto weniger gruselig wird er leider auch. Was hingegen hervorragend funktioniert, sind die Figuren. Sämtliche Darsteller wirken komplett authentisch und ihre Sprache, die Slang mit Sarkasmus vermischt, kommt zwar roh, aber glaubwürdig rüber. Vor allem Théo Christine als Hauptfigur Kaleb überzeugt. Trotz der oft rüden Umgangsformen, die man in derartigen Wohneinheiten wohl mit der Muttermilch aufsaugt, versucht er, die Bewohner zum Zusammenhalt zu motivieren und nimmt eine ausgleichende Funktion ein. Auch er kann allerdings nicht verhindern, dass es nach 75 Minuten etwas überhysterisch wird und der Film seinen Charakteren arg dramatisches Verhalten unterjubelt. Die letzte halbe Stunde hält leider auch nicht das Niveau der ersten 75 Minuten, die wiederum nicht selten an die guten Momente aus Alien erinnern.







Bild- und Tonqualität BD

Während der ersten Szenen in der Wüste bekommt man ein recht deutlich körniges Bild, das analog gefilmt anmutet und rein vom Stil her hervorragend zu den Geschehnissen passt. Ähnlich grob wird’s, wenn das Geschehen in den dunklen Keller wechselt und dort bei schwacher Ausleuchtung gedreht wurde. Generell nimmt das Rauschen immer dann zu, wenn es dunkler wird und die ISO der Kameras hochgefahren werden musste. Da man es nicht selten mit punktuellen Lichtquellen in dunkler Umgebung zu tun hat (Lampen oder Fenster) und das Geschehen etwas gefiltert erscheint (hier kamen Fog Filter zum Einsatz), gibt’s oft einen kleinen Schein um die Figuren herum. Das Bild wirkt dadurch weicher als es eigentlich ist. Die eher grün betonte Farbgebung passt zum Look und ist für französische Filme ebenfalls nicht ganz ungewöhnlich. Die Schärfe geht in Ordnung, was die Close-ups und Halbtotalen angeht. Was die Kontrastierung angeht, bewegt sich Spiders – Ihr Biss ist der Tod auf mittlerem Niveau. Schwarzwerte sind okay, die Durchzeichnung in den dunklen Szenen ist gut. Das Encoding hat zwischendurch in den dunkleren Szenen leichte Probleme mit den Farbverläufen. Und dunkel ist es in diesem Film quasi durchgängig. Nur wenige Szenen sind gut ausgeleuchtet oder spielen bei Tageslicht. Der Rest ist graue Düsternis mit ein paar orangefarbenen Leuchten im Inneren des Hochhauses.

Vom Ton her gibt’s DTS-HD-Master für beide Sprachen von Spiders. Und der kann mit Dynamik punkten. Das gilt für die Abrissarbeiten im Badezimmer genauso wie für die Motorrad-Sequenzen nach 27 Minuten. Auch der oft hiphop-lastige Score sorgt für kräftige Momente. Sobald die Spinnen die Kontrolle über den Wohnblock zu übernehmen beginnen, wird’s auch auf den Surroundspeakern aktiver. Wobei man sich bei 40’34 eine Atmos-Tonspur wünschen würde, wenn die Krabbelviechgeräusche aus dem Luftschacht über Kopf kommen. So richtig krabbelig wird’s, wenn nach 56 Minuten das Geknurpse aus den Rears zu hören ist. Zum ersten Mal seit einiger Zeit haben es ein paar wenige, aber dedizierte Geräusche geschafft, mir so deutlich eine Gänsehaut zu verpassen. Und wenn es nach 65 Minuten nicht unangenehm unter dem Shirt kribbelt, der nennt seine Hausspinnen vermutlich beim Namen. Im Grunde ist es während der letzten halben Stunde nur selten still auf den Rearspeakern und die Geräusche der Krabbeltiere werden durchgängig effektvoll ins Geschehen eingebunden.

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Bild- und Tonqualität UHD


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die UHD Blu-ray mehr ins Rötliche geht.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Der deutliche Unterschied in der Auflösung. Die 4K-Disk ist sichtbar detaillierter.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sind die Details auf dem Wohnblock sichtbar klarer und schärfer.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): .. zeigt die UHD Blu-ray das Digitalrauschen feiner.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ändert sich in ein Bronze auf der UHD Blu-ray.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bildet die 4K-Disk konturierter und kontrastreicher ab.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Nein, will man nicht. Aber das Muster auf dem Vorhang kommt tatsächlich detailreicher zum Auge.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Zunächst sichtbar: Die BD ist orangefarbener, die UHD-Blu-ray kirschfarbener.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … noch die UHD Blu-ray lösen das mustergültig auf – eben eine “A*schl*chszene”.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Erneut ist die 4K-Disk stärker in der Herausarbeitung.







Bonusmaterial
Das Bonusmaterial ist (danke an Leser Basti) auf der enthaltenen dritten Blu-ray des Mediabooks enthalten. Da mir diese zum Review nicht zur Verfügung stand, kann ich darüber keine Aussage treffen. Laut Verleih gibt es folgendes Material: 2 Kurzfilme von Sébastien Vaniček, Interview mit dem Cast, Interview mit dem Regisseur, exklusive Interviews mit Sébastien Vaniček und Lisa Nyarko, Making-Of, Making-Of der visuellen Effekte, Booklet, Trailer, Bildergalerie.
Fazit
Spiders – Ihr Biss ist der Tod ist ein würdiger Nachfolger eines Arachnophobia von Frank Marshall. Ergänzt um sozialkritische Kommentare und angefüllt mit einer Vielzahl an echten Charakteren, wird’s nicht nur Spinnenphobikern 90 Minuten lang eisig den Rücken runterlaufen. Schade, dass dem Regisseur zum Ende hin nicht wirklich ein origineller Schluss eingefallen ist – die weitaus stärkere Phase hat der Film zudem, solange die Spinnen in realistischer Größe unterwegs sind. Die Bildqualität hängt stark von dem ab, was an Postprozessing vorgenommen wurde. Allerdings ist die 4K-Scheibe schärfer, im Kontrast etwas dynamischer und von den Farben her etwas kräftiger. Der Ton ist nicht sonderlich spektakulär, stellt sich aber in den Dienst der Sache.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 70%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 10%
Film: 70%
Anbieter: Plaion Pictures
Land/Jahr: Frankreich 2023
Regie: Sébastien Vaniček
Darsteller: Théo Christine, Finnegan Oldfield, Jérôme Niel, Sofia Lesaffre, Lisa Nyarko
Tonformate BD/UHD: dts-HD-Master 5.1: de, fr
Untertitel: de, fr
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 105
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Plaion Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
Trailer zu Spiders
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
Tut mir leid aber mich eienr der Schrottfilme des Jahres.
So langweilig, so viele Logiklöcher und dann noch diese sinnlose Story.
Außerdem sind die Spinnen fast nie zu sehen.
“… die weitaus stärkere Phase hat der Film zudem, solange die Spinnen in realistischer Größe unterwegs sind …”
Oh man. Schade! Das klingt leider wieder so typisch amerikanisch. Das hat mich an “Underwater” so dermaßen gestört. Warum MUSS es in Amerika zum Ende hin immer so absolut drüber sein?! Das nimmt mir echt jeden Spaß, den ich womöglich beim Schauen hätte haben können.
Ist aber ein französischer Film…
Danke für den Hinweis. Kam nicht eine Sekunde darauf, dass der Film nicht aus Amerika stammen könnte. Verrückt.
Dann haben sich die Franzosen in dem Fall das Schlechte von den Amerikanern abgeguckt.
Du siehst durchweg, dass es ein französischer Film ist, wenn du ihn schaust. Und die ersten 60 Minuten sind alles andere als USA. Aber am Ende ist es in der Tat ziemlich von dort abgeschaut.
Danke für die Antwort. Gebe ich vielleicht demnächst mal eine Chance. 🙂
Film war anfangs gut, hat dann aber wirklich ganz stark nachgelassen. Was noch schlimmer ist: ich kann mit dem digitalen Look vieler neuer Filme nichts anfangen. Ich fand den insgesamt einfach potthässlich. Das Bild ist für mich max. 40% wert.
Guten Morgen, also wenn das ein würdiger Nachfolger von Arachnophobia sein soll, dann aber gute Nacht. Der Film fängt super an, baut sich auf…und dann? Fällt der Film ins bodenlose . Nicht nur das die Spinnen unrealistisch groß werden (bei Arac Attack hatte das funktioniert) hier aber nicht! Und dieses Ende war doch der größte Witz. Da bauen die sich im Keller auf, ohne Flammenwerfer oder ähnlichem was helfen würde. Nein, sie schießen auf die Spinnen, Bruder und Schwester liegen im Auto und fragen sich warum ihre Beziehung so schlecht zueinander ist. Das Du hier 70% gibst und bei Gladiator 2 (welcher auch kein Highlight darstellt aber gegen diesen hier regelrecht glänzt) 40% ist nicht nachvollziehbar. Ich würde die Filmbewertung da echt weg lassen und mich auf die technischen Daten konzentrieren. VG Frank
Nö, lasse ich nicht weg 😛
Filmbewertungen sind immer subjektiv. Sie sind es und bleiben es. Und ich habe zuletzt noch an anderer Stelle den Vorwurf an einen bekannten Filmkritiker gelesen, wo es hieß, dass man das “nicht machen könne, dass man Filme unterschiedlicher Genres mit denselben Maßstäben bemisst”. Ich finde zwar nicht, dass der in der Form kritisierte Kollege das tut, aber das ist eine andere Sache.
Ich tue das in der Tat. Ich bewerte durchaus innerhalb von Genregrenzen. Täte man das nicht, hätte auch ein Genre-Hit wie Arachnophobia oder auch ein Texas Chainsaw Massacre gegen epische Meisterwerke wie Der Pate oder Apocalypse Now nicht den Hauch einer Chance. Wenn man alleine das Maß an die filmästhetischen Aspekte anlegen würde, kämen zahlreiche Horrorfilme, die für sich genommen hervorragend funktionieren, nicht über 20 oder 30 Prozent dessen hinaus, was ein Coppola oder ein Scorsese mit ihren Filmen erschaffen.
Deshalb sind Gladiator und Spiders für mich auch zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe. Ich möchte das Fass mit Gladiator nicht erneut aufmachen, da ich ausgiebig in der Kommentarspalte darüber geschrieben habe, warum es da für mich nur für 40% gereicht hat.
Und ich gehe davon aus, dass du das Review zu Spiders aufmerksam gelesen und nicht nur auf die Bewertung geschielt hast. Entsprechend hast du gelesen, dass ich exakt die gleichen Kritikpunkte, die auch du benennst, ebenfalls benannt habe. Ich habe sie allerdings schwächer gewichtet, da mir der Film in der ersten Stunde hervorragend gefallen hat.
Und eben nicht, wie bei Gladiator, DAUERHAFT den Ärger ins Gesicht getrieben hat. Das hat sicher auch etwas mit Erwartungshaltungen und der Enttäuschung anhand des Vorgängers etc. zu tun. Bei Spiders kann man eben vorurteilsfreier rangehen als an einen Gladiator II.
Dass die letzte halbe Stunde im Vergleich abfällt, habe ich explizit geschrieben. Und, zum Vergleich: Ein Arachnophobia würde von mir sicherlich deutlich höher bewertet. Dennoch empfinde ich eben die ersten 60 Minuten durchaus als würdige Nachfolge, zumal hier das für mich sehr spannende Thema der Sozialkritik dazukommt.
Ich bitte nur darum, niemandem (auch mir nicht) abzusprechen, eine Filmkritik zu verfassen. Und ich denke, dass ich mit mittlerweile über 20 Jahren und weit über 7000 Filmkritiken durchaus ein klein wenig Erfahrung in dem habe, was ich da tue – selbstredend trifft die nicht immer die allgemeine Meinung. Und manchmal kann man auch daneben liegen. Vielleicht ist das sogar hier der Fall und in zwei Jahren frage ich mich: Wie konnte ich nur.
Ich erinnere an Europas größtes Filmmagazin, das vor einiger Zeit mal retrospektiv alte Filmkritiken selbstkritisch angeschaut und kommentiert hat. Bisweilen ging man da hart mich sich ins Gericht und konnte einige Wertungen gar nicht mehr nachvollziehen. Und so ist Filmkritik auch immer eine Momentaufnahme. Sie hat mit Stimmungen zu tun. Mich hat Spiders eine Stunde lang sehr spannend unterhalten und zum Schluss nicht so maßlos geärgert, dass ich mit der Wertung weiter runter wollte. Ich bin aber ganz froh drum, Filmbewertungen emotional und mit dem, was ich beim Schauen empfinde, anzufertigen. Rein objektive Filmbewertungen, die sich nur an gewissen Parametern abarbeiten, wären in meinen Augen langweilig und böten auch keine Möglichkeit zur Diskussion. Und gerade das macht es aus. Du bist hier komplett anderer Meinung als ich. Wunderbar. Etwas besseres kann dem Filmdiskurs doch gar nicht passieren!
Schon mal über einen “Userbewertungsbutton” nachgedacht?
Moin Timo,
meines Wissens ist das Bonusmaterial nur auf der Bonus Blu-ray vorhanden, die dem 4K Mediabook beiliegt. Auf der reinen Film Blu-ray (egal ob im Mediabook beiliegend oder einzeln im Handel erhältlich) sind lediglich die Trailer.
Das Bonusmaterial ist identisch zu der französischen Veröffentlichung, den Audiokommentar gibt es bei uns allerdings gar nicht.
Da ich das Mediabook vom Booklet her komplett enttäuschend finde (nur Skizzen, kein Text), geht meine Bestellung wieder Retoure da ich eh schon lange die 4K aus Frankreich habe.
Besten Dank für die Info. Ich hatte aufs Cover gar nicht genau geschaut und da ich lediglich zwei Blu-rays (4K- und Film-Blu-ray) zur Besprechung bekam, ging ich davon aus, dass es nur die zwei Scheiben gibt. Ich ergänze das im Review.
In dem Fall dann interessant, dass die Single-Blu-ray wohl komplett ohne Extras auskommen muss. Denn dort ist ja keine zweite Blu-ray enthalten.
Danke, noch gar nichts von gehört, hört sich ganz interessant an. Arachnophobia in 4k wäre natürlich auch mal toll, da fehlt überhaupt mal ne brauchbare Heimkinoveröffentlichung. Beim Affiliate-Link scheint sich allerdings eine zusätzliche Hexenphobie eingeschlichen zu haben….
Huch, danke für den Hinweis. Ich hab die Hexen ausgetrieben.