Spiel mir das Lied vom Tod 4K UHD

Blu-ray Review

Paramount, 23.05.2024

OT: C’era una volta il West

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Es war einmal im Wilden Westen

Sergio Leones Kultwestern erscheint als 4K-Disk, die einen mehr als zwiespältigen Eindruck hinterlässt.
UPDATE bzgl. der falsch beigelegten (alten) Blu-ray, die noch ohne das versprochene Bonusmaterial kam. Hier die offizielle Aussage von Paramount:
Wir bedanken uns für eure Meldung, die auf die veraltete Blu-ray-Version von „Spiel mir das Lied vom Tod“ hingewiesen hat. In der Tat wurde der von Ihnen erworbenen Collector’s-Edition eine falsche Blu-ray-Disc beigelegt, wofür wir uns hiermit bei Ihnen entschuldigen wollen. Selbstverständlich werden wir euch umgehend eine korrekte Blu-ray-Disc zusenden. Bitte schickt dazu eine E-Mail mit angehängtem Scan des Kaufbelegs an: info@universal-pictures.de Für die Zusendung der korrekten Disc vergiss bitte nicht, Deine Postadresse in der E-Mail zu erwähnen. Sobald verfügbar, wird eine neue Disc zugesandt. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten.

Inhalt

Ein Honigschlecken

Jill hat in New Orleans als Prostituierte gearbeitet und möchte ein neues Leben anfangen. Vor einigen Wochen hatte sie den verwitweten Farmer McBain geheiratet, auf dessen Farm sie nun reist. Da man sie am Bahnhof von Flagstone nicht abholt, lässt sie sich zur Sweetwater-Farm bringen. Nur um festzustellen, dass man McBain und dessen drei Kinder aus erster Ehe ermordet hat. Hinweise deuten darauf, dass ein lokaler Outlaw namens Cheyenne die vier getötet hat, während die Farm nun an Alleinerbin Jill geht. Doch an der Farm hat auch Eisenbahn-Mogul Morton Interesse, da er seine Linie zum Pazifik genau über das Gelände von Sweetwater legen muss. Morton lässt den Killer Frank für sich arbeiten und beauftragt ihn damit, Jill einzuschüchtern. Doch die Männer, die Frank zur Farm schickt, werden von einem Namenlosen mit Mundharmonika abgewehrt. Hat Jill einen heimlichen Schutzpatron …?

Der Fremde mit der Mundharmonika – klingt wie ein Song von Tom Astor

„In den Mänteln waren drei Männer und in den Männern waren drei Kugeln“ – es sind Sätze wie diese, die nur ikonische Figuren in ikonischen Western abgeben können. Und wenn ein Film zu den ikonischsten Vertretern des Westernkinos gehört, dann wohl Sergio Leones Spiel mir das Lied vom Tod. Dabei wollte der in Rom geborene Filmemacher nach der Dollar-Trilogie doch kategorisch nicht mehr ins Genre zurückkehren. Er habe alles gesagt und alles erzählt, was er zu erzählen habe. Hollywood sah das aber anders und bot dem Regisseur nach den Clint-Eastwood-Spaghetti-Western nur weitere Western-Stories an. Unter anderem sollte er für United Artists und mit Charlton Heston, Kirk Douglas und Rock Hudson arbeiten, was Leone aber ablehnte. Ihm stand mehr der Sinn nach einer Geschichte über einen jüdischen Gangster zur Zeit der Prohibition. Doch das, was er 1984 unter dem Titel Es war einmal in Amerika … verfilmen sollte, musste noch warten. Denn als Paramount mit einem größeren Budget lockte und Leone damit der Zugang zu Henry Fonda möglich war, knickte Leone ein. Mit dem blauäugigen Star wollte er schon lange drehen. Außerdem konnte er bei Paramount durchsetzen, Charles Bronson als Hauptdarsteller zu besetzen. Entsprechend kehrte der Filmemacher noch einmal zurück. Und was ein Glück, dass er es tat.

Jill will ein neues Leben anfangen

Denn die Filmwelt wäre ohne Spiel mir das Lied vom Tod nicht nur um eine der berühmtesten Filmmelodien, sondern auch um einen Klassiker ärmer, der sich seinerseits sehr an den Klassikern des Genres orientierte. Dabei ging Leone ganz anders an die Umsetzung heran als noch bei den Dollar-Filmen. Waren letztere eher temporeich und schneller, lebt der im Englischen viel treffender Once Upon a Time in the West betitelte Streifen von seinen langen und konzentrierten Einstellungen. Bereits die Eröffnungssequenz ist heute legendär. Minutenlang passiert hier wenig bis nichts. Drei Pistolenhelden warten auf einen Zug. Dialoge? Bis auf ein paar gestammelte Worte des Bahnhofsvorstehers Fehlanzeige. Kultische Momente wie jene des „Kampfes“ mit der Fliege beeindrucken noch heute. Großartige Kameraeinstellungen, langes Verweilen auf Close-ups – nein, mit heutigen Sehgewohnheiten hat das nicht viel zu tun. Und vermutlich wird man das unter den Filmfreunden, die mit MCU & Co. aufgewachsen sind, auch nicht wirklich Begeisterung entfachen. Aber was bitte schön gelingen Leone hier für grandiose Bildkomposition; was für unglaubliche Blicke auf die Blicke der Darsteller? Wenn Fonda dem rothaarigen Jungen gegenübersteht, die Kamera mehrfach sekundenlang (gefühlte Minuten) auf den Gesichtern verweilt und die winzigsten Regungen aufzeichnet, dann wird fast schmerzhaft spürbar, was dem McBain-Sohn für ein Schicksal droht. Dass es ausgerechnet Henry Fonda ist, der hier den Bösewicht spielt, war zunächst noch gar nicht sicher. Ursprünglich war Fonda zögerlich und sagte erst nach einem persönlichen Treffen mit Leone sowie einem Gespräch mit Schauspielkollege Eli Wallach (der mit Leone während der Dollar-Filme zusammenarbeitete) zu. Als er am Set auftauchte, kam er dann mit braunen Kontaktlinsen und Bart. Das wiederum war dem italienischen Regisseur viel zu klischeehaft, weshalb er umgehend Anweisung gab, die Linsen und das Gesichtsgestrüpp zu entfernen – eine gute Entscheidung. Denn die Close-ups wirken umso furchterregender, weil man in Fondas blaue Augen und sein schönes Gesicht schaut. Diesem hübschen Mann diese Taten unterzujubeln ist der größte Coup von Spiel mir das Lied vom Tod.
Interessante Randnotiz: Leone wollte ursprünglich, dass Eastwood (nachdem er jene des Munharmonikaspielers abgelehnte hatte), Wallach und Van Cleef die Rollen der drei Männer zu Beginn des Films übernehmen sollten, um auch visuell und symbolisch mit der Dollar-Trilogie abzuschließen. Doch während Wallach (und wohl auch Cleef) bereit waren, hatte Eastwood kein Interesse – was wiederum zu einem Riss im Verhältnis zwischen dem Darsteller und seinem Dollar-Regisseur führte. Man stelle sich vor, dieser Schachzug wäre Leone auch noch gelungen …

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Studio: PARAMOUNT PICTURES
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 23 May 2024
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Bild- und Tonqualität BD

Zweckgemeinschaft

Die letzte „alte“ Blu-ray, die es von Spiel mir das Lied vom Tod war von 2019 – ein Digibook, das jedoch die gleiche Blu-ray enthielt, die man 2011 bereits im Keep Case erstehen konnte. Eben jene KC-Fassung bietet die Grundlage für die folgenden Zeilen über die bisherige Blu-ray: Zunächst hat man hier die Wahl zwischen der Kino- und der restaurierten Fassung. Wir wählen natürlich Letztere – und freuen uns. Denn diese präsentiert sich nach der Anwahl erstaunlich filmisch. Die Körnung ist beständig sichtbar und wirkt filmisch. Sie passt zum Film, sie ist im Original vorhanden und man hat sie entsprechend eingefangen. Auch aufgrund der speziellen Techniscope-Technik (lest zum Thema des Filmprozesses bitte mehr im nächsten Kapitel “Bild- und Tonqualität UHD”) ist der Film allerdings oft weniger scharf als erhofft und die Körnung ist grober, als man es bisweilen gewohnt ist. Da wuselt es schon sehr sichtbar, was gerade auf Hintergründen auffällig wird. Close-ups und Vordergründe sind weniger unruhig, bleiben aber ebenfalls stets filmisch und sogar ansprechend scharf. Sieht man davon ab, dass man längst nicht alles Schmutzpartikel getilgt hat, ist die Blu-ray trotzdem keine Ausgeburt an Blitzern oder schwarzen Schmutzpartikeln/Streifen. Wirklich gut gelungen sind die Kontraste. Schwarz ist kräftig, Hautfarben wirken gebräunt. Zudem ist die Bilddynamik gut. Helle Flächen im Himmel reißen nur selten einmal etwas aus, während man oft noch die Wolken erkennen kann. Das weiße Kleid bei Minute 20’45 bleibt ebenfalls relativ gut durchzeichnet. Da hat man schon schlimmere Kontrastprobleme erlebt. Einzig diskussionswürdig ist die recht kühle, farblich reduzierte Abstimmung des Materials, denn insgesamt wirkt das Geschehen eher neutral und nicht unbedingt sonnendurchflutet warm. Das dürfte so nicht der originale Filmlook sein und war bisher der größte Kritikpunkt der alten Blu-ray. Die Schärfe, wie zuvor besprochen, variiert. Während Close-ups (bspw. von Bronson nach 13 Minuten) zum Teil knackig sind, lässt es ab Halbtotalen sichtbar nach. Das ist jedoch dem Filmmaterial anzulasten, nicht der Blu-ray, denn die bietet selbst nach 13 Jahren noch sehr anschauliche Werte.

Was wäre der Western ohne das Motiv der Züge?

Und aufgrund dessen darf man sich fast fragen, was die neue Blu-ray da noch besser machen sollte – selbst wenn sie auf einem 4K-Master und einem neuen Grading beruht. Und „besser“ ist hier vielleicht auch nicht das richtige Adjektiv. Ersetzen wir es doch lieber durch ein Adverb namens: anders. Denn das Bild der neuen Blu-ray ist wahrlich „anders“. Schon vom ersten Moment an stechen zwei Dinge massiv ins Auge: Das wesentlich andere Color Grading, das einem im Vergleich fast die Augen zukneifen lässt und das nahezu völlige Fehlen von Filmkörnung. Gehen wir zunächst auf das Filmkorn ein. Es ist nicht komplett entfernt worden, auf dass gar keine Regung im Hintergrund mehr sichtbar ist, doch Spiel mir das Lied vom Tod reiht sich ein bei den Titeln der letzten Monate, die allesamt stark prozessiert wurden. Die neue Blu-ray lässt das Filmkorn nur mehr erahnen, was oft in einem unschön moskitoschwarmartigen Look endet, der auch stehende Rauschmuster enthält. Das wirkt gerade im laufenden Film mitunter ablenkender als die organische und deutliche Körnung der alten Blu-ray. Wer nun auf möglichst glatte und moderne Bilder steht, wird hier sicherlich glücklich. Ob das bei einem klassischen Western, der seine Anhänger vorwiegend bei Fans des traditionelleren Kinos haben wird, aber goutiert wird, sei mal dahingestellt. Im Bewegtbild fällt das leider oft noch gravierender auf, als es bei Standbildern der Fall ist. Läuft Claudia Cardinale nach knapp 27 Minuten über den Bahnsteig, wirkt ihr Antlitz arg maskenhaft. Auch im Close-up scheint die Zeichnung verlorenzugehen, obwohl hier vom Ursprung mehr Auflösung vorliegen sollte. Und das ist ja durchaus der Fall. Schaut man sich das Gesicht und den Hut von Cardinale bei 27’17, bzw. 27’00 neue BD an, so wirkt ihr Antlitz softer und weniger scharf (Zeichnung auf den Lippen, Hautschattierungen etc.), während gleichzeitig die Details am Hutband deutlich besser zu erkennen sind – eine sehr zwiespältige Angelegenheit, die den Fans einer authentischen Reproduktion des Filmmaterials vermutlich erneut ein “es wäre so viel mehr drin gewesen” entlocken wird. Vor allem Hintergründe wirken jetzt sehr oft gemalt, aquarellig, was dem Film die Weite und das Natürliche nimmt. Das ist mal weniger schlimm, mal furchtbar. So sieht die Szene bei 135’36/135’19 nun wirklich aus wie ein Aquarellbild. Auch Holzplanken von Pferdeanhängern sind nun bisweilen zu glatt. Die Oberflächenstruktur, die Holz nun mal hat und die man bei der alten Blu-ray erkennen kann, macht unmissverständlich klar: Fährt man mit der blanken Hand darüber, ist es durchaus möglich, sich mal einen Splitter in die Finger zu ziehen. Ebendiese Holzoberflächen wirken nun bis auf 1000er-Feinschliff angeglichen und so sanft, dass man obiger Gefahr auf jeden Fall entgehen würde. Aber ist das wirklich noch authentisch?
Kommen wir zur Farbgebung, so sieht man hier primär folgende neue Nuancen: gelb und orange. War eine Wagenplane bei Lichteinfall in einer Scheune über die alte Blu-ray schmutzig grau-weiß, so ist sie nun gelblich betont, mit einem Hang zum Orange (33’13 alte BD, 32’56 neue BD). Auch Hautfarben erscheinen nun orangebetonter. Da die neue Blu-ray aber szenenabhängig zusätzlich sehr stark aufhellt, wirkt das immer wieder unglücklich (110’21 neue BD). Szenen eines IB-Prints legen nahe, dass die jetzt wärmere Fassung, bzw. das neue Grading sehr viel näher am Originallok ist, die Unterschiede sind mitunter so extrem, dass all jene, die von der alten BD kommen, zunächst irritiert sein dürften. Neben einer teils starken Aufhellung von Gesichtern hat die Steigerung der Bilddynamik allerdings auch zur Folge, dass helle Oberflächen sichtbarer ausreißen als über die alte Blu-ray (weißes Kleid bei 20’33).
In der Folge einige Screenshotvergleiche, die ich nicht allesamt kommentiere, die aber einen guten Eindruck der Unterschiede vermitteln. Die Timecodes muss ich leider nachliefern.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Ja, die alte BD war recht neutral und oft farblos abgestimmt.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Beim Grading der Blu-ray fallen einem allerdings erst einmal die Augen aus der Höhle. Das mag näher am Original sein, sieht über die Blu-ray aber schon sehr orangelastig aus.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Schauen wir uns das Korn an, so war die alte Blu-ray dort recht authentisch (was bei diesem Film durchaus sichtbares Korn bedeutet).
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray scheint die Körnung praktisch komplett getilgt zu haben. Die Details im Steppengras werden außerdem matschiger. Schaut man sehr genau auf die Körnung, so sieht diese im Muster immer noch identisch aus, wirkt aber viel weiter im Hintergrund.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Ein paar Beispiele für die Hautfarben-Unterschiede sowie Detailunterschiede in Close-ups.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Close-ups sehen tatsächlich softer aus. Man sieht weniger Hautunebenheiten und feine Fältchen. Der Bartschatten ist weicher. Sollte die alte Blu-ray nicht nachgeschärft sein (wonach sie nicht aussieht), ist die neue BD hier nicht besser.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Vom Grading der neuen Blu-ray her einer der schwächsten Shots.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray ist hier viel zu hell, die Hautfarben schweinchenrosa und die Haut wirkt arg soft.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Im Close-up sieht man es noch deutlicher.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Durch die Aufhellung und die Prozessierung ist die neue Blu-ray hier sehr gewöhnungsbedürftig.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Je nach Einstellung färbt das HDR-SDR konvertierte Grading der neuen Blu-ray weiße Oberflächen magentös ein.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … gut zu sehen hier bei den Wolken, die von der alten Blu-ray noch neutralweiß geliefert wurden.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Aber ist die neue Blu-ray wirklich nirgends besser aufgelöst? Doch, hier kann man es sehen. Okay, noch nicht. Aber im Close-up.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Farblich ist in diesem Shot von Claudia Cardinale die neue Blu-ray noch nicht komplett im Orange.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Das Hutband lieferte über die alte BD keine Differenzierung in den Strichen und Punkten.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Das kann die neue BD sichtlich besser. Aber: Es bleibt eines der wenigen Elemente, wo man ernsthaft mehr Auflösung erkennen kann.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Schon bei dieser Einstellung sieht das wieder anders aus.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): …

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Vor allem, wenn man näher ranzoomt.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Der Auflösungsvorsprung ist extrem gering. Man sieht ein kleines bisschen definiertere Muster auf dem Stuhl. Aber schon im Kerzenständer und beim Kronleuchter mag man kaum Differenzen erkennen.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Auch bei der Gardine sieht man keinen Vorsprung.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD ist hier nicht definierter. Zudem überzeichnet sie etwas mehr.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Bei näherem Hinsehen …
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … fällt auf, dass Körnung dann eben doch Bildinhalt ist. Denn die alte Blu-ray wirkt hier nicht nur authentischer, sondern auch weniger matschig.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Mal abgesehen vom anderen Grading …
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … ist gut erkennbar, dass die neu BD glatter und digitaler wirkt.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Das Grading ist mitunter wirklich stark unterschiedlich. Die alte BD zeigt die Wagenplane neutral schmutzig und gräulich.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Sehr deutlich unterschiedlich ist’s über die neue BD.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Aber immerhin hier müsste doch mehr Auflösung in der Tiefe sein, oder?
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Nee, irgendwie nicht.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Gerade zum Ende hin gibt’s viele Einstellungen, die sehr aquarellig erscheinen.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Dieses Bild könnte man sich gut an die Wand hängen und für gemalt halten.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Auch hier:
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Aquarelloptik pur.

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Ähnlich sieht’s hier aus.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):

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Blu-ray alt (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Und wer mal genauer hinschaut, sieht erneut: Filmkorn ist Bildinhalt. Zum einen zeigen sich im Korn die Trennlinien zwischen den Holzleisten. Und auch im Rauch/Staub zwischen den beiden Pferden sieht man in der Körnung noch Details.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray verschweigt beides zwar nicht komplett, aber doch deutlich erkennbar.

Will trotz Tuberkulose die Strecke zum Pazifik fertigstellen: Morton

Der deutsche Ton der bisherigen Blu-ray von Spiel mir das Lied vom Tod ist auch der deutsche Ton der neuen Blu-ray (und der 4K UHD Blu-ray). Und der liegt in Dolby Digital Mono vor, das auf die beiden Mainspeaker gedoppelt wurde. Für sich genommen ist der Mono-Sound erstaunlich gut gealtert. Man hört (außer während einer kurzen etwas dumpferen Sequenz) keine großen tonalen Schwankungen. Vor allem nicht im Soundtrack, was man vorrangig bei den Mundharmonikatönen schmerzlich erfahren würde und unangenehmes Rauschen fällt ebenso nicht auf. Einzig hochfrequente Sounds sind bisweilen anstrengend. Der nach neun Minuten einfahrende Zug pfeift schon sehr unangenehm spitz. Vergleicht man das mit der (neuen) in Mono restaurierten Originalfassung, bleibt diese dort ausgeglichener und angenehmer. Allerdings leidet diese unter einem hörbaren Mangel an Dynamik. Demgegenüber bietet die deutsche Version erstaunlich viel Pfund bei den Schüssen aus den Pistolen – für eine Mono-Tonspur ohne LFE-Kodierung wird hier ordentlich Druck erzeugt. Die Dialoge der herausragenden Synchro sind allzeit gut verständlich, leiden mitunter aber unter einem hörbaren Zischeln (ab 15’57). Insgesamt eine gut hörbare Tonspur, wenngleich es natürlich immer besser gegangen wäre.

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Studio: PARAMOUNT PICTURES
Format: Blu-ray
Erscheinungstermin: Thu, 09 Jun 2011
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Bild- und Tonqualität UHD

Der Western der 60er-Jahre: Close-ups

Spiel mir das Lied vom Tod wurde von Kameramann Tonino Delli Colli mit Arriflex 35 und wohl auch mit Mitchell BNC Kameras auf 35-mm-Film aufgenommen. Allerdings gibt es eine Besonderheit, denn gedreht wurde in Techniscope, einer „Variante“ des Superscope-Formats. Entwickelt wurde das Verfahren von der italienischen Abteilung von Technicolor. Techniscope nutzt im Gegensatz zu anderen Verfahren nur die Hälfte des Filmnegativs und belegt dadurch auf der Bildhöhe nur zwei anstelle der sonst üblichen vier Perforationslöcher. Entsprechend sparsam konnte man mit dem Filmmaterial umgehen. Ein weiterer Vorteil: Man konnte herkömmliche Objektive verwenden und musste keine teuren anamorphotischen Optiken mieten. Im Kopierprozess wurde das Bild dann auf die normale Größe vergrößert und erst dort anamorphotisch verzerrt, sodass die Vorführkopie wie eine CinemaScope-Kopie durch den Projektor laufen konnte. Aufgrund der Verwendung von normalen Optiken galten Techniscope-Aufnamen trotz der kleineren Ausgangs-Bildfüllung als schärfentiefer und zeichnungsreicher als CinemaScope-Aufnahmen. Das liegt darin begründet, dass für den gleichen horizontalen Blickwinkel bei anamorphotischer Aufnahme die doppelte Brennweite wie bei Techniscope erforderlich ist, was die Schärfentiefe verringert. Für den 4K-Prozess bedeutete das allerdings auch, dass weniger Bilddichte für den 4K-Scan vorlag, als es bei herkömmlichem 4-Perforations-Filmmaterial der Fall ist. Entsprechend (und das zeigt sich in der Praxis tatsächlich) dürften Auflösungsunterschiede gegenüber der auf dem gleichen Scan basierenden neuen Blu-ray gering ausfallen. Ein weiterer Fakt kommt hinzu: Ausgehend vom Negativ wurden Vorführkopien per Technicolor DYE-Transfer erstellt. Das spezielle Verfahren bediente sich entsprechender Farbfilter, um Farbmatrizen zu erstellen. Dieses Verfahren resultierte tatsächlich in einer Reduzierung des Filmkorns, das ursprünglich auf dem Negativ war. Möglich, dass man diesen Look imitieren wollte, was die starke Rauschminderung zum Teil erklären könnte. 
Paramount scannte 2018 in 4K vom Original-Techniscope-Material und gradete die Disk mit HDR10 und Dolby Vision sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Dies geschah in Kooperation mit L’Immagine Ritrovata und der Film Foundation. 

Noch nähere Close-ups

Im laufenden Bild zeigt sich die 4K-Fassung gegenüber der neuen Blu-ray in einem Punkt klar im Vorteil: Der sehr gelb-orange betonte Look der Blu-ray ist zugunsten einer wieder etwas bräunlicheren Stimmung gewichen. Wenn man ein neues Color Grading gegenüber der alten Blu-ray gut finden möchte, dann jenes der HDR-Scheibe. Denn sie wirkt auf Oberflächen wie dem staubigen Boden differenzierter, knallt nicht so orangelastig und erscheint viel natürlicher. Gleichzeitig ist auch sie dennoch intensiver als die neutral gestaltete, farblich entsättigte alte Blu-ray. Von der Reduktion des Orange/Gelb profitieren auch Gesichter, die nun wieder natürlicher, gleichzeitig aber kräftiger gebräunt erscheinen als über die bisherige BD. Genauso hatten sich viele Fans den Film vom Grading her gewünscht. Außerdem zeichnet die UHD Blu-ray aufgrund des etwas dunkleren Masterings besser durch. Überstrahlungen vermeidet sie weitestgehend und sie holt auch arg misslungene Shots der neuen Blu-ray (wie das Gesicht bei 110’21) wieder auf den Boden der genießbaren Tatsachen zurück. Dass hier mehr Auflösung zugrunde liegt und nativ genutzt werden kann, sieht man allerdings nur bei sehr genauem Hinschauen. Oft fällt der höhere Detailgrad dem Techniscope-Verfahren zum Opfer und liefert in Cardinales Hutband nur erkennbaren Vorsprung, wenn man seine Adleraugen aktiviert. Die 4K-Disk zeigt sich aber in einem anderem Punkt eher im Nachteil. Und das könnte der Tatsache geschuldet sein, dass man die 165 Minuten Film auf einen 66-GB-Rohling gepresst hat. Entsprechend rutscht die Datenrate des Bildstroms schon mal auf 17 Mbps ab und bleibt im Schnitt mit 25 – 35 Mbps eher auf dem Niveau einer durchschnittlichen Blu-ray. Der HEVC-Codec mag effizienter sein, aber auch ihm sind Grenzen gesetzt. Und das wirkt sich gelegentlich aufs Encoding aus. Die ursprüngliche Filmkörnung ist unterdrückt und minimiert nach wie vor im Hintergrund erkennbar und sieht auch hier sehr oft identisch aus wie jene der alten Blu-ray. Auch die UHD Blu-ray offenbart aber ungleichmäßige und moskitoschwarmartige, stehende Rauschmuster wie schon die neue Blu-ray. Allerdings gesellen sich gegenüber der Blu-ray vereinzelt auch noch clusterhafte Ansammlungen weicher Anteile dazwischen. Nur selten einmal hat der Himmel das gleichmäßigere Encoding erwischt und wirkt homogener über die Fläche als über die Blu-ray. Allerdings sieht man die Körnung aufgrund der dunkleren Abstimmung wieder etwas deutlicher, was dem filmischen Eindruck eher entgegenkommt. Dennoch: Wenn man Wert auf eine authentische Reproduktion der analogen Körnung legt, zieht auch die 4K-Disk gegenüber der alten BD den Kürzeren. Denn immer wieder sehen Einstellungen schmierig und aquarellig aus, was einen dann kurzfristig aus dem Filmgenuss holt. Es bleibt ein sehr ambivalenter Eindruck, der das kräftigere, passendere und schönere Grading hat, aber im nachträglichen Management der Körnung bisweilen zu weit geht.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der sehr orangelastigen neuen Blu-ray…
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bringt die UHD Blu-ray wieder Braun und Differenzierung zurück. Sie sieht vom Grading her deutlich stimmiger aus.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Es sieht so aus, als bringe die UHD Blu-ray die Körnung zurück, die über die BD kaum sichtbar war …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Tatsächlich sieht man die Körnungsreste bei der Blu-ray vor allem aufgrund der hohen Helligkeit nicht so sehr. Reduziert man die Sättigung und den Kontrast, sieht das, was hier an Körnung übrig ist, eigentlich sehr ähnlich aus. Gegenüber der alten Blu-ray aber gedämpfter, weiter im Hintergrund.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Auch Hauttöne sehen über die UHD Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … weit angenehmer aus als über die neue Blu-ray.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Trotz nativer 4K-Auflösung …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray allerdings nicht detailreicher als die Blu-ray.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts)
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Während die Blu-ray hier zu hell und zu rosa erschien …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … reduziert die UHD Blu-ray das Rosa wieder und erscheint gelungener.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Wirklich mehr Details …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … liefert sie aber auch nicht.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): … dafür sind Farbstiche wie hier …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bei der HDR-Scheibe deutlich minimiert.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Schauen wir uns die Auflösung im Detail an der Szene an, die tatsächliche Auflösungsvorsprünge gegenüber der alten BD zeigte:
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): … und gehen näher ran:
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht man, dass die Punkte und Striche sowie das Muster auf der Krempe ETWAS definierter sind. Aber viel Unterschied ist das wirklich nicht.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Und auch in dieser Szene …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): … erkennt man kaum einen sichtbaren Vorsprung …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … der UHD Blu-ray gegenüber der regulären Blu-ray.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Aber immerhin …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeichnet die 4K-Disk besser durch.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der hier etwas orangelastigen BD …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray auf der Plane plastischer und weniger orangebetont.

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

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Blu-ray (xx’xx): (Slider ganz nach rechts): Ähnlich wie beim Hut von Cardinale …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … sieht man hier ganz dezente Auflösungsvorteile auf den Ziegeln.

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UHD HDR10 (Slider ganz nach links):

Keine Änderung beim Ton. Hier kommen die gleichen Spuren zum Einsatz wie bei der neuen Blu-ray.
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Bonusmaterial

Und noch mal Close-ups

UPDATE: Wie soeben bei den ersten Besitzern der Collector’s Edition bekannt wurde, liegt dieser nicht die neue, remasterte Blu-ray bei, die ich hier noch als Pressemuster zum Review bekam. Da auf der Rückseite der Box aber neue Extras angekündigt sind, die nun, da die alte Blu-ray beigelegt wurde, nicht mehr verfügbar sind, muss es sich um einen Bestückungsfehler handeln.

Das Bonusmaterial liegt komplett auf der neuen Blu-ray vor. Die 4K-Disk enthält nicht mal die Audiokommentare – von denen es zwei gibt. Einen bestreiten die Moderatoren des Spaghetti-Western-Podcasts, der Zweite liefert unter anderem Kommentare von John Carpenter, John Milius oder dem Filmhistoriker Sir Christopher Frayling. Beide Kommentarspuren kommen ohne deutsche Untertitel. Die fünf/sechs Featurettes, die sich ebenfalls im Bonusmaterial befinden, sind untertitelbar, bieten bis auf das neu produzierte Erste aber “nur” bekannte Einblicke in die lange Historie und die profunde Bedeutung des Films im Genre. Zu Wort kommen hier vor allem Darsteller des Films (unter anderem Claudia Cardinale).

Fazit

Spiel mir das Lied vom Tod gehört zu den Western, die man gesehen haben muss. Selbst, wenn man kein Fan des Genres ist. Künstlerisch stimmt hier dermaßen viel, dass man oft aus dem Staunen nicht herauskommt, wenn man das Werk beim Schauen etwas reflektiert. Kameraarbeit, Filmscore, Regie – das hier ist schon hohe Filmkunst. Da verzeiht man es, dass die Story eigentlich ein bisschen „von der Stange“ ist. Während die neue, vom HDR auf SDR konvertierte Blu-ray aufgrund zu krasser Orangefärbung keine gute Wahl ist, hinterlässt die 4K UHD Blu-ray einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits liefert sie ein tolles Grading, das den Film in einer Weise zeigt, wie man ihn vermutlich zuletzt mit guten Kopien im Kino gesehen hat. Und hier hat sie der neuen Blu-ray wirklich einiges voraus. Auf der anderen Seite ist das Management der Körnung über weite Strecken zu aggressiv geraten und hinterlässt gerade bei Hintergründen oft einen schmierigen, arg weichen und leblosen Eindruck, während Close-ups nicht relevant schärfer sind als bei der alten Blu-ray (was vermutlich am Techniscope-Ausgangsmaterial liegt). Gesichter werden zwar insgesamt nicht so wachsig wie zuletzt bei True Lies, aber filmisch-authentisch sieht leider anders aus.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD (alt): 70%
Bildqualität BD (neu): 60%
Bildqualität UHD: 70%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 65%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion): 70%

Bonusmaterial: 80%
Film: 100%

Anbieter: Paramount Home Entertainment
Land/Jahr: Italien/USA 1968
Regie: Sergio Leone
Darsteller: Charles Bronson, Claudia Cardinale, Henry Fonda, Jason Robards, Frank Wolff, Gabriele Ferzetti, Keenan Wynn, Jack Elam,
Tonformate BD alt: dts-HD-Master 5.1: en // Dolby Digital 2.0 (Mono): de
Tonformate BD neu/UHD: dts-HD-Master 5.1: en // Dolby Digital 2.0 (Mono): de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 165
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Paramount Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.

 

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Uli

Hallo,

Was mir jetzt nach dem Review noch nicht ganz klar ist – wie sieht es mit dem qualitativen Unterschied zwischen der Kinofassung und der restaurierten Version auf der UHD aus?

norbert.s

Die italienische UHD-Blu-ray ist am 24.10. herausgekommen. Sie hat im Gegensatz zur deutschen Ausgabe drei Lagen mit insgesamt 100GB und ist auch entsprechend belegt. Auf die aktuelle Ausgabe in Deutschland habe ich verzichtet. Nun habe ich in Italien zugeschlagen.

Die Sprachfassung ist nur Italienisch und Englisch. Da ich mir den Film gerne auch im Original anschaue passt das. Und für den deutschen Ton kann ich bei Bedarf auch auf die gute alte Blu-ray von 2011 zurückgreifen.

Es ist eine Schande, dass die 165 Minuten (!) in Deutschland auf nur zwei Lagen gequetscht wurden.

Servus

Last edited 4 Monate zuvor by norbert.s
Helmut

Hab gerade den Vergleich bei caps gesehen. Vielleicht wirkt sich die höhere Bitrate im bewegten Bild deutlicher aus, allerdings hat Eagle Pictures hier offensichtlich das bereits gefilterte Master von Paramount, so dass die Vorteile vorwiegend in det Kompression liegen dürften, Details sehe ich allenfalls marginal besser. Wie sieht es für dich aus?

norbert.s

Der Film ist noch unterwegs. Ich werde berichten, wenn ich ihn dann nächste Woche anschauen kann. Da ich aber die deutsche UHD nicht besitze, kann ich “nur” gegen die Blu-ray von 2011 vergleichen. Aber ich achte dann auch auf stehende Rauschmuster und Cluster-Bildung, auf die ich empfindlich in meiner Wahrnehmung reagiere und die bei einer großzügigeren Datenrate hoffentlich nicht auf auftreten sollten.

Der Vergleich auf Caps zeigt ja bereits ein filmischeres Korn und reduzierte Wachsartigkeit gegenüber der “Daten-Spar-Ausgabe” auf. Ebenso ein klein wenig mehr Details.

Servus

Last edited 4 Monate zuvor by norbert.s
Helmut

Wird wohl auf jeden Fall die beste Alternative sein. Preis geht auch noch. Ich hoffe mal keine abschaltbare ital. Untertitel beim englischen Ton, sonst wär das auch für mich ein k.o. Kriterium. Danke schon mal

norbert.s

Ich vermute Du meinst, dass Du auf abschaltbare Untertitel beim englischen Ton hoffst und nicht auf “keine…”?

Gibt es denn so verrückte Disks, bei denen Untertitel nicht abschaltbar sind? Ich kann mich gar nicht erinnern, dass mir je so eine Disk untergekommen wäre.

Servus

Helmut

Genau, blöd formuliert von mir. Hab das selber bei einer französischen Disc erlebt und ansonsten bzgl. einzelner italienischer Discs schon mal gehört.

Helmut

Im blu-ray.com forum schreiben Sie leider auch schon von zwar besser aufgelösten, aber statischem Filmkorn, das vermutlich bereits im Paramount Master immanent und daher auch nicht mehr durch bessere Kompression zu beseitigen. Bin gespannt auf deinen Eindruck

norbert.s

Das habe ich auch gelesen. Im Prinzip habe ich das auch schon so vermutet. Denn alle – US, DE, UK, IT, FR – benutzen das gleiche Master von Paramount. Von Paramount mit DNR.

Dabei ist und bleibt die bestmögliche Variante in der Umsetzung des Masters die mit der 100GB-Disk und nicht die mit der 66GB-Disk bei einem Film mit über 2,5 Stunden. Eine zusätzliche Qualitätsminderung in der Bildqualität durch die Komprimierung wird damit vermieden.

Da der Film für mich der Inbegriff von Filmkunst und Kult ist, komme ich nicht daran vorbei. Denn wenn es je eine bessere optische Umsetzung ohne DNR geben wird, dann kann das noch Jahre dauern. Keine Ahnung ob und wann, wenn je.

Am Wochenende kann ich mir das mit eigenen Augen anschauenden und werde berichten.

Servus

Last edited 4 Monate zuvor by norbert.s
norbert.s

Wie zu erwarten war, sind auch auf der italienischen UHD-Blu-ray mit den drei Lagen und 100GB stehende Rauschmuster zu sehen. So z.B. beim horizontalen Schwenk über einen einfarbigen Himmel. Das liegt bereits beim Master vor und damit ist es nicht “wegzukriegen”.

Gegenüber der alten Blu-ray von 2011 punktet die UHD-Blu-ray mit einem stabilen Bild- und Helligkeitsstand, welcher bei der Blu-ray doch recht instabil war. Außerdem wurde alle Schmutzpartikel entfernt. Und die Detailauflösung ist etwas besser.

Einen direkten Vergleich zur UHD-Blu-ray mit den zwei Lagen und 66GB kann ich leider nicht bieten. Es sollte aber klar sein, dass die italienische Umsetzung leichte Vorteile bietet, da sie weniger stark komprimiert worden ist.

Ich persönlich ziehe die italienischen UHD-Blu-ray der alten Blu-ray von 2011 vor. Trotz dem “kleinen” Desaster mit dem DNR auf dem Master.

Servus

Last edited 4 Monate zuvor by norbert.s
Helmut

Danke! Und keine “Zwangsuntertitel” hoffe ich?

norbert.s

Das wäre mir wohl aufgefallen. 😉
Ist einstellbar, so wie ich es bei allen anderen Discs kenne.

Servus

Last edited 4 Monate zuvor by norbert.s
threecordsandyoureintojazz

sehr schade, hab heute die uhd bekommen und kann das störenden statische Filmkorn bestätigen. Die Farben knallen besser als auf der blassen alten bluray, aber die verhunzte filmkordkodierung verleidet den Spaß (auf nem panasonic 9004) Die beste Fassung ist da noch die Streaming-Version auf itunes, weil dort die statischen Muster nicht so stark auffallen, sie aber das gleiche Farbcoding der uhd hat.

Hubert

@Timo: Hast Du nach wie vor den Epson TW9400 im Einsatz? Hier ist der Unterschied doch oft nicht so dramatisch wie auf einem TV, oder?

Hubert

Also wenn man sich die Vergleich auf der (hier nicht verlinkten!) Caps-Seite so anschaut, ist der Unterscheid zwischen neuer Bluray und UHD nicht dramatisch, durch die Kompression wirkt sogar die Bluray “körniger”… Wie man wie Olli hier nur 30% vergeben kann, bleibt mir ein Rätsel, würde diese eher bei 70-80% einstufen. Gerade Beamer-Besitzern sind Full-HD Scheiben noch immer sehr wichtig durch das mangelnde HDR und fehlende echte 4K!

Frank

Danke für die wieder einmal klasse Rezension, wieder so voller Herzblut und mit vielen interessanten Einblicken.

Spiel mir das Lied vom Tod ist auch für mich ein Meilenstein des Kinos und man darf hier wirklich von Filmkunst sprechen. Die Bilder haben einfach ihre ganz besondere Magie und Jill´s Theme ist bis heute ein Stück Musik, das mir unter die Haut geht.

Mein erste Sichtung beschränkte sich auf eine VHS Kassette im damals üblichen Pan&Scan, etwas später konnte ich ihn dann im Kino nicht nur sehen, sondern auch selber die Kopie in die beiden Projektoren einlegen, als ich mir ein paar Mark neben der Schule her verdiente. Das war schon ein Erlebnis.

Wie die Farben damals im Kino waren, kann ich nicht mehr sagen, das ist nun doch schon zu lange her. Allerdings ist mir die Diskussion beim Release der alten Bluray im cinefacts Forum wieder in den Sinn gekommen. Dort schrieb damals Torsten Kaiser (TLEFilms) immer wieder sehr interessante Beiträge zu neuen Releases, eben aus seiner beruflichen Erfahrung mit Filmrestauration heraus. Er entgegnete den Kritikern des farbreduzierten Gradings der Bluray damals, dass dies viel näher am Originallook des Films sei. Der gewohnt schöne blaue Himmel der Fernsehaustrahlungen und anderer Veröffentlichungen sei nicht korrekt und unrealistisch. Es schrieb auch von farblichen Anweisungen an Kopierwerke, allerdings ist meine Erinnerung da sehr lückenhaft.

Was davon nun wirklich stimmt, kann ich natürlich nicht sagen. Leider gibt es das cinefacts Forum nicht mehr, so kann ich das weder noch mal genauer nachlesen, noch hier als Quelle verlinken.

Das Grading der UHD sieht schon nicht schlecht aus (sieht man mal von manchen etwas unpassenden Farbstichen ab). Allerdings hatte ich auch mit dem “blassen” Grading der alten Bluray nie ein Problem und bin mit dieser Scheibe immer höchst zufrieden gewesen. Die UHD disqualifiziert sich für mich allerdings ja schon durch ihren offenbar wenig akkuraten Umgang mit dem Filmmaterial. Somit hat mir Timo wieder einmal eine unnötige Geldausgabe erspart. Danke, Timo.

norbert.s

Ich möchte einmal eine Kritik zu dem Film ausschnittsweise zitieren, die Mario in der OFDb verfasst hat. Denn sie beschreibt meine persönliche Meinung zum Film besser als ich es hätte je selbst ausdrücken können (und zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen):

…Er ist zeitlos und perfekt bis in die letzte Pore. „Spiel Mir Das Lied Vom Tod“ hat alle Lorbeeren verdient und lässt die Zeit kurz still stehen. Es passiert nicht viel, es passiert nichts, was man nicht schon kennt, es passiert beileibe nicht alle paar Minuten etwas und es passiert oft gar nichts. Und dennoch passiert eigentlich alles, was in einem Western passieren kann. Gut und Böse verschwimmen, die Prärie flimmert, die Mundharmonika pfeift und die Cardinale badet…

Servus

Last edited 9 Monate zuvor by norbert.s
Weyoun 5

Ein guter Film, ich brauche ihn aber nicht. Zu lang und die Gefahr einzuschlafen, ist sehr groß. Ein überschätzter Western, es gibt zweifellos bessere.

Bernd

Für mich um Längen besser als die alt Blu-ray, hab den Kauf nicht bereut.

Oliver E.

Und nochmal zum Thema Color Grading, weil das neue Master “eventuell” näher am Original sein soll oder hier ein paar Leute dieses neue Color Grading bevorzugen:
Es ist vollkommen unnatürlich, auch wenn die ganze Umgebung vor Sonne strotzt.
Dann bekommt man aber einen braunen Hautton (alte BD) und keinen orangenen. Überhaupt ist dieses Orange teal ein Übel der letzten 10 (?) Jahre.
Und wenn ich einen Magentafarbenen Himmel sehe, kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln.

Count Dooku

Nicht zu vergessen die orangen Wolken.
Erinnert mich an die lila Fußböden bei den 4K Remaster von Tim Burtons Batman.

Hans-Ingo Trompeter
Count Dooku

Haben die beiden Audiokommentare auf der BD wirklich keine Untertitel?
Auf der BD-Erstauflage hatte der AK noch einen.
Und der neue Kommentar wäre der einzige Grund, sich mal die neue BD anzuschauen.

Chris

Hi. Lieben Dank für die erneut komplexe und aufschlussreiche Kritik. Habe darauf gewartet.

Ich selbst habe die Limited Edition aus UK. Hier liegt übrigens definitiv die neue BD mit Boni bei!

Timos Eindrücke treffen es auf den Punkt. Wollte vorhin die UHD schauen und habe noch während in der ersten Szene zu meiner alte BD gewechselt. Der Film war wieder mega. Der neue Transfer ging für mich jedoch absolut nicht. Viel zu glattgebügelt und wachsartig. Selbst das Grading fand ich zur schrill. Ich habe nach dem Filmgenuss dann noch einmal in verschiedene Szenen zum Vergleich reingeschaut.

Sehr schade. Hoffe dann auf eine vernünftige Ausgabe in Italien, denn obwohl die alte BD eigentlich ziemlich gut zu schauen war, ist da noch Luft nach oben (z.B. Detailauflösung und Bildruhe). Das Grading der alten BD passt eigentlich auch ziemlich gut zum Film. Daher hätte ich mich mehr über eine UHD wie die Discs der Dollar-Trilogie von Kino Lorber gefreut. Manchmal ist weniger mehr.

Beste Grüße und weiter so!

Count Dooku

Danke für das Review.
Hatte schon aufgrund des Reviews von Bill Hunt und auf Bluray-disc.de kein gutes Gefühl für diese Veröffentlichung.

Hab diesen Film das erste Mal in den 90ern im Fernsehen angeschaut und fand ihn damals ganz ok.
Erst 2005 habe ich mir die DVD Special Edition im Digipack mal gekauft, zusammen mit “Die glorreichen Sieben” in der Gold Edition. Da hat mich der Film dann richtig gepackt.
Es ist faszinierend wie wenig Leone in dieser langen Zeit eigentlich erzählt, aber mich trotzdem nie langweilt.

Die DVD habe ich mir vor kurzem mal wieder angeschaut. Bei Nahaufnahmen der Gesichter sah das Bild bei meinem 40 Zoll TV ganz gut aus, aber bei Panorama-Aufnahmen begann es zu schwächeln. Jetzt habe ich mir die Bluray Erstauflage geholt.

Das mit dem Color Grading finde ich ziemlich fragwürdig. Das wirkt für mich immer wie künstlich gemacht.
Hat mir schon bei der BD von “Zwei glorreiche Halunken” nicht gefallen.

Ka-Efka

Bill Hunt hat sein Review um eine 4k digitale Version erweitert. Das file ist 86GB groß…
Und macht natürlich einen Unterschied.
Super Idee von Paramount mit der 66GB Scheibe.

Doktor Monroe

Ich möchte mich mal wieder ganz ausdrücklich für die umfangreiche Besprechung der Disc bedanken, die sicherlich enorme Arbeit gemacht hat. Die Rezensionen von den ganz großen Filmen, die man eigentlich schon immer in irgendeiner Form im Regal hatte, aber überlegt, weil sie eben zu den absoluten Lieblingsfilmen gehören, auch das xte Upgrade wieder mitzunehmen, die sind für mich von ganz besonders großem Wert. Hier z.B. war ich schon mit einem Finger über dem Bestellbutton aber habe mich schlussendlich doch gegen eine erneute Investition entschieden…

…was ich übrigens wirklich Schade finde, denn natürlich erhoffe ich mir bei diesen ganz großen Filmen immer eine angemessene Umsetzung wenn eine neue 4K Scheibe veröffentlicht wird. Und ich hätte nur zu gerne erneut 30, 40 oder auch 50 Euro rausgehauen, wenn die 4K Variante von „Spiel Mir Das Lied Vom Tod“ einen echten Mehrwert bedeutet hätte.

Ähnlich wie Alex, der etwas weiter unten beschreibt, wie er den Film zum ersten Mal gesehen hat, ging es mir übrigens auch. Ich muss seinerzeit etwa 12,13 Jahre alt gewesen sein (wir hatten also entsprechend 1983, 1984) und war in den Ferien mit meinem Großvater in Murnau am Staffelsee campen. Dort gab es ein kleines Kino, dass wöchentlich eine Matinee mit alten Filmen veranstaltete.

Als mein Opa „Spiel Mir Das Lied Vom Tod“ auf dem Programmplan entdeckte und erfuhr das ich den Film noch nicht kannte, gab es für ihn kein Zögern. Ich war bereits damals leidenschaftlicher Kinogänger, aber seinerzeit vermutlich eher auf Filme wie Star Wars, Tron, Bladerunner und Indiana Jones fokussiert. Als ich jedenfalls von meinem Großvater genötigt wurde in einen alten Western zu gehen, mit Charles Bronson in der Hauptrolle OHNE SCHNURRBART (!), war ich alles andere als begeistert, bin meinem Opa zuliebe aber natürlich mitgegangen.

Ich möchte behaupten, in den folgenden 3 Stunden wurde das Samenkorn gepflanzt das aus mir einen begeisterten Cineasten gemacht hat. Der Film gehört noch heute zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Auf dem Fußmarsch zurück zum Camping Platz versorgte mein Großvater mich mit Details über den Regisseur und den Western insgesamt. Der Rest ist Geschichte. Ich lernte das Genre lieben und Charles Bronson ohne Schnurrbart war letztendlich gar nicht mehr so übel.

Wirklich schade also, das der 4K nicht die Liebe erfahren hat, die der Film eigentlich verdient. Trösten ist hierbei, dass mir die gute alte Blu Ray von 2011 immer noch sehr gut gefällt.

UHD Fan

Deine Kritik kann ich so unterschreiben. Eine einzige Enttäuschung. Die neue Bluray ist für die Tonne, bei der UHD gefällt mir einzig die neue Farbgebung – das gleicht aber die weichgespülten Bilder ganz sicher nicht aus. Die alte Bluray mit der neuen Farbgebung wäre für mich ein Traum, der aber sicher auch auf lange Sicht unerfüllt bleibt.

Fazit: Ich habe die UHD gekauft, werde diese aber nicht ansehen – da bleibe ich lieber bei der desaturierten alten Bluray – allerdings werde ich in Zukunft bei Paramount Titeln genauer hinsehen, bevor ich diese kaufe.

Ich habe da auch eine Theorie: Vielleicht bügelt man das Bild neuerdings auch deshalb so glatt, damit die jeweiligen Titel auf den Streaming Portalen weniger Speicherplatz benötigen? Weniger Filmkorn = höhere Datenkompression = weniger Speicherplatz (daher auch nur eine BD-66)….

Ist aber nur so ein Gedanke…..

Der “Künstler” welcher für das Cover verantwortlich zeichnet, müsste entlassen werden….

Helmut

Hab kürzlich die 4k vom 1. Winnetou gesehen. Nicht gerade die größte Perle europäischer Filmkunst, aber mit Nostalgie verbunden. Und vor allem – sehr gutes, authentisches Bild (bis auf ein paar Einzelszenen aus schlechterem Quellmaterial). Aber ist es denn wirklich zu glauben, dass wir hier unseren alten Eurotrash besser hinbekommen als Paramount einen seiner größten Klassiker?

Oliver E.

Mit einem Satz: “Das neue Master ist Scheiße.”
Ich habe die alte BD und bin bis heute, habe den Film erst vor einem halben Jahr wieder geguckt, HÖCHSTZUFRIEDEN.
Anhand dieser Vergleiche würde ich persönlich sagen:
BD (alt): 80 %
BD (neu): 30 %
UHD: 70 %

Jan

Jup, wieder einmal ein Release welches man getrost ignorieren kann. Bleibe auch bei der alten Version. Alleine das Geld welches ich mir durch verkorkste 4k Releases spare ist es eigentlich wert bei Timo Patreon zu werden. 🙂

Alexander

Ja, es passt irgendwie zu unserer Zeit, dass ausgerechnet dieser Film 4K-technisch in den Sand gesetzt wurde. Restauriert wurde er offenbar recht gut, aber dann lieblos auf 2-Layer-Disc gepresst – absolutes Novum für einen Film dieser Länge. Aber auch andere Kleinigkeiten runden diese Missachtung eines Meisterwerks irgendwie ab: Hab zB noch nie gesehen dass man die Discs einer Special Limited Edition in ein Plastik-Amaray packt, statt in ein Steelbook, auch hier wurde gespart. Dann dieses alberne “55. Jubiläum”! Hätten sie auch nächstes Jahr veröffentlichen können und fett 56.Jubiläum draufschreiben können. Und dann auch noch als fetten Aufdruck auf das Cover, blöd sowas. Und dann das Artwork: Suggeriert einen Actionkracher, was der Film aber nicht ist, er ist ein ruhig erzähltes Rache-Drama in berauschenden Bildern. Naja, hab mir gestern die 4K angeschaut, das Bild war weniger schlimm als befürchtet, aber eben nicht auf der Höhe, drum ärgerlich allemal.

norbert.s

Schade. Ich habe bei dem Klassiker mehr erwartet/erhofft. Da bleibe ich lieber bei meiner “alten” Blu-ray, um den Matsch-Look zu entgehen. Leider wieder einmal nur ein Fest für die Anti-Korn-Fans.

Servus

Thomas R.

Der Review ist wiedereinmal spitze, vielen Dank für deine Arbeit. Ich habe die alte Blu Ray, ich bin damit sehr zufrieden gewesen. Ich werde auf den Kauf der 4K-Version verzichten, am Ende würde ich dann wahrscheinlich eh die alte Blu Ray anstatt der 4K-Version schauen. Ich werde mir den Film demnächst auf Englisch anschauen, die Dialoge sind mir mittlerweile bekannt, in OV kommt der Film trotz der sehr guten Synchronisation noch besser rüber. P. s. ein großes Lob für die vielen Erklärungen zum Thema Techniscope.

dc_coder_84

Typo: Künstlerisch stimmt wir

Alexander Assisi

Hallo Timo, hallo alle, ich möchte euch und allen Filmbegeisterten eine kleine Anekdote erzählen: Wir schrieben das Jahr 1988, ich war 12 und lebte in einem kleinen Ort namens Richterswil am Zürichsee. Zu jener Zeit liebte ich bereits Filme über alles und las jeden Monat auch fleißig alle Zeitschriften zu dem Thema. Nun war es so, dass es in Richterswil ein kleines Kino gab, mit nur einem Saal, dieser aber recht groß, und der Eingangsbereich war gleichzeitig Videothek. Ja, ich lieh mir dort so Einiges aus und entdeckte Klassiker wie Jaws, Star Wars oder auch Ritter der Kokosnuss (den ich mir bestimmt vier oder fünfmal auslieh) auf VHS. Filme, die man eigentlich auf großer Leinwand sehen sollte, aber wenn man zu spät das Licht der Welt erblickt, kommt man nicht in den Genuss, es sei denn man lebt in New York und hat ein Programm-Kino um die Ecke. Aber ich genoss diese Filme auf unserem Röhrenmonitor, und sie prägten mich. Ja, und im Kino sah ich in jenem Jahr die aktuellen Sachen: Dirty Dancing, Empire of the Sun oder auch den etwas zu spät eingetrudelten Karate Kid 2.
Doch dann geschah etwas Trauriges: Das Kino musste schließen. Der Besitzer informierte alle seine treuen Kunden, so auch mich, und lud uns alle zu einer allerletzten Vorstellung ein, ein besonderer Film sollte gezeigt werden. Ihr habts erraten: Once upon a time in the West! Und jetzt frage ich euch: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein 12jähriger Junge im Jahr 1988 in einem kleinen Städtchen in der Schweiz dieses Meisterwerk im Kino zu sehen bekommt? Richtig, bei unter 0,1%. Ich hatte den Film zum Glück noch nicht gesehen, weder auf VHS, noch auf ZDF noch sonst wo. Ich ging also zur Vorstellung, und … was soll ich sagen? Der Rausch der Bilder, jede Einstellung ein Gemälde und dazu Morricones Musik … bis heute das unglaublichste Erlebnis, das ich je im Kino hatte, und ich war im Laufe meines Lebens hunderte Male im Kino! Und bekomme noch immer Gänsehaut wenn ich daran zurückdenke.
Grüße

Kisi

Danke für die Review. Für mich einer meiner Lieblingswestern. Tja ob ich jetzt die 4k haben muss weiß ich nicht. Es ist immer schade das an alten Filmen versucht wird das beste” neue ” hinzubekommen. Bei Lawrence von Arabien ging es doch. Werde wohl warten bis die Amaray günstig erscheint. Bis dahin wird die Blu weiter geschaut.

Jacob

Ein Jammer, dass das encoding so schlecht ist. Dolby Vision hilft definitiv aber auch das kann keine Bäume ausreißen.
Und wie du völlig richtig schreibst ist das Grading Klasse. Auch der HDR Einsatz ist großartig.

Und es gibt sogar eine Originalmonotonspur. Losless wäre schön aber ich habe den Film eben damit geguckt und die Tonspur ist sehr ordentlich. Definitiv besser als irgendwas neu erstelltes.

Tja, das hätte so eine großartige Veröffentlichung sein können. Ein Jammer halt.

Markus_K

Danke für das tolle Review, Timo!
Habe die Discs diese Woche auch bekommen und mir ist der glatte Look auch negativ aufgefallen, während das neue Color Grading besser ist. Sehr interessant ist auch dein Techniscope Ausflug. Filmtechnische Details, die ich nicht weiß, finde ich echt spannend, da mein Englisch nicht so besonders ist. Aber auch sonst entdecke ich bei dir immer wieder was neues 🙂 Der Film ist ja eh klasse!

Danke dir und bis bald 🙂
Markus

Stefan

Danke Timo, sehr informatives Review!

Denke das man wohl eher froh sein kann wenn die alte BD im Set enthalten ist. Die neue BD ist da wohl eher ein Ärgernis.

Fabian

Ich war schon sehr gespannt auf die Rezension, vielen Dank dafür.
Einerseits schaut vom Color Grading gerade die 4K Version an sich viel besser aus als die alte Blu Ray, andererseits nimmt leider die Filterung des Filmkorns teils arg üble Züge an. Sehr schade, hatte mich schon so darauf gefreut. Dann bleibe ich wohl weiterhin bei der alten Blu Ray.

Hubert

Beim Bild mit der Kutsche merkt man doch auch, dass die Wagenräder bei der neuen Bluray rund sind und nicht leicht oval… Insofern find ich das Mastering stimmig!

Hubert

Also ich finde die neue Bluray eigentlich passender von Teal und Geometrie her. Ärgerlich wenn uns die vorenthalten wird, gibt ja noch genug Besitzer von FullHD-Geräten… Vielleicht Chancen in den ausländischen Veröffentlichungen?

Helmut

Es ist mir völlig schleierhaft, wie irgendjemand auf die Idee kommen kann, diesem Film einen digital-glatten Look zu verpassen. Der körnig dreckige Look ist hier ja nun wirklich genau für die Bilder und Atmosphäre stimmig. Welches Zielpublikum soll das erreichen? Als nächstes kommt dann die family-friendly Version ohne Gewaltszenen? Robert Harris ist hier übrigens wieder voll des Lobes und findet jetzt alles toll, entweder stimmt da was mit seinen Augen oder seinem Konto nicht. Sogar Bill Hunt reagiert kritisch darauf (natürlich demütig und vorsichtig)

Markus_K

Timo hat ja geschrieben, dass das Entrauschen evtl. am Techniscope Prozess liegt. Aber offen gestanden versteh ich es auch nicht. Denn das Korn wäre in 4K doch sicher besser aufgelöst worden. Vielleicht haben sie es auch gemacht, damit der Film auf 66 GB passt. Mir ist es echt schleierhaft.

Boris

Ich mag das neue Color Grading der UHD.
Allerdings würde mir hier ein Standard Amaray reichen, daß die nicht mehr zu haben ist liegt wohl mal wieder an diverse scalper die sich damit eindecken um Sie dann mit 50% Preisaufschlag bei Ebay verkaufen zu können. War erst bei Fury Road im neuen Steelbook der Fall, gestern erschienen aber schon seit mehr als einem Monat ausverkauft. Bei Ebay dann natürlich für 60-70 Euro zu haben.

Hans-Ingo Trompeter

Lieferbarkeit bei amazon: Fehlanzeige… bei jpc: Wohl gar nicht erst gelistet. Wahrscheinlich hat Timo das einzig gepresste Exemplar bekommen 🙂
Zum Glück steht der bei mir ohnehin nicht auf der Wunschliste. Die Liste der Peinlichkeiten deutscher Anbieter wächst und wächst.

P.S. Schönes Review mal wieder von Dir Timo, dankeschön!

Markus_K

Ich hab auch eine 🙂

Andreas St.

Schade. Wieder ein Klassiker, den man nicht in einer besseren Version bekommt. Dann sehe ich es positiv, spare mir das Geld und behalte mein alte Blu Ray.