Blu-ray Review
OT: Star Trek III: The Search for Mr. Spock
Verbotenes Thema
Hier kommt einer der beliebtesten Star-Trek-Filme in 4K-Auflösung.
Inhalt
Die Enterprise ist durch den Konflikt mit Khan schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und das Opfer Spocks hat die Mannschaft traumatisiert. Auf dem Weg nach Hause gibt es jedoch plötzlich Lebenszeichen aus Spocks versiegeltem Quartier. Kirk findet dort McCoy in einem beklagenswerten Zustand. Scheinbar fantasiert er. Zurück auf der Erde beobachten Kirk & Co. nicht nur die Fertigstellung der U.S.S. Excelsior, sondern erhalten auch die Mitteilung, dass man die Enterprise nach 20 Jahren Dienst verschrotten wird. Als Kirk Besuch von Spocks Vater, Botschafter Sarek, bekommt, begegnet ihm dieser mit Vorwürfen. Kirk hätte Spock auf Vulkan zurückbringen müssen. Dies hätte er Kirk per Geistesverschmelzung mitgeteilt. Doch Kirks Geist ist ohne jeden Hinweis auf Spock. Da McCoy als Letzter Körperkontakt zum Vulkanier hatte und seitdem zu fantasieren scheint, ist klar: In ihm lebt Spocks Geist, seine Katra weiter. Um beiden die Erlösung zu bringen, müsse Spocks Körper gemeinsam mit McCoy auf den vulkanischen Berg Seleya gebracht werden. Da Kirk aber keine Erlaubnis bekommt, zum durch die Explosion von Khans Schiff entstandenen Planeten Genesis zu fliegen, muss er die halb restaurierte Enterprise kapern und sich über Befehle hinwegsetzen. Dass dies bitter nötig ist, zeigt sich bald. Denn während Spocks Körper auf Genesis auf die Rettung wartet, hat ein klingonischer Captain sämtliche Daten des Projekts in seinen Händen und will es als ultimative Waffe einsetzen …
Dritter Film, dritter Regisseur. Nach Robert Wise und Nicholas Meyer ist es nun Spock-Darsteller Leonard Nimoy, der die Geschicke der Kino-Enterprise lenkt. Mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm sollte er die Star-Trek-Saga weiterführen, nachdem Der Zorn des Khan zur Freude von Paramount ein finanzieller Erfolg war und ebenso von Kritikern gemocht wurde. Entsprechend ging man gut gelaunt in eine Fortführung, die inhaltlich nahtlos an den Vorgänger anschließt. Jetzt hatte eben dieser Vorgänger mit einem Ende geschlossen, das die weltweiten Fans in Aufruhr und eine Art Schockzustand versetzt hatte. Spock tot? Der Liebling aller Star-Trek-Fans durch die Rettung der Enterprise und die damit verbundene Strahlenüberdosis gestorben? Das wollte man natürlich nur ungerne wahrhaben – egal, für wie logisch Spock sein Opfer auch erklärt haben mag. Als man erfuhr, dass Nimoy auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde, keimte natürlich Hoffnung auf, dass der Vulkanier noch mal von den Toten zurückkehren würde. Spätestens als der Film-Untertitel „Auf der Suche nach Mr. Spock“ veröffentlicht wurde, waren die Hoffnungen auf ein Wiedersehen mit dem spitzohrigen Logiker natürlich gesetzt. Witzig war im Übrigen der Hergang von Nimoys Regieübernahme. Während Nicholas Meyer unzufrieden mit einer Änderung „seines“ zweiten Teils war, brauchte man eine Alternative. Paramount fragte währenddessen Nimoy, ob er grundsätzlich Lust habe, für einen dritten Teil erneut zur Verfügung zu stehen. Und der Darsteller antwortete überraschend: „Aber sicher, ich werde den Film inszenieren“. Nach anfänglicher Ungläubigkeit seitens Paramount versicherte Nimoy, dass er niemals mit dem Franchise gebrochen habe (wie vermutet) und man gab ihm den Job. Erfinder Roddenberry gab deshalb zu Protokoll, dass man einen Regisseur gefunden habe, den man auf keinen Fall entlassen könne … Wahre Worte, denn Nimoy blieb dem Franchise als Darsteller und zugleich auch als Regisseur für Teil IV erhalten. Dass der dritte Star-Trek-Film – und damit, wie sich herausstellen sollte, der Mittelteil einer Trilogie – bei Kritikern zum Teil nicht ganz so gut wegkam wie der direkte Vorgänger, liegt wahlweise an den christlich-religiösen Motiven (Opferung, Wiederauferstehung) sowie am etwas heruntergefahrenen Tempo.
Gerade Letzteres ist aber ein As im Ärmel von Teil III. Denn Nimoy beschäftigt sich deutlich intensiver mit seinen Figuren als es Meyer in Zorn des Khan tat. Das bietet allen Charakteren mehr Zeit zur Reflexion darüber, was sie unter ihrer Mission, ihrem Sinn des Lebens und vor allem unter Freundschaft verstehen. Denn Auf der Suche nach Mr. Spock ist vor allem ein Film über Freundschaft. Aus Freundschaft setzt sich Kirk über Anordnungen der Sternenflotte hinweg und macht sich auf den Weg zum Planeten Genesis. Aus Freundschaft hält seine Crew zu ihm und geht die gleichen Risiken ein wie ihr Captain. Und obwohl Nimoy selbst nur wenige Szenen im Film hat (und stattdessen von gleich vier jüngeren Darstellern porträtiert wurde), weht sein Geist durch die volle Spielzeit von 105 Minuten. Das ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass die Figuren zum damaligen Zeitpunkt schon fast 20 Jahre von ihren Fans begleitet wurden und man deshalb unbedingt wissen wollte, wie es mit Spock weitergeht. Zum anderen bewies Nimoy als Regisseur, dass er ein echtes Talent und Verständnis für die Charaktere hatte. Dass er sich dabei auf die bekannten Darsteller verlassen konnte, die trotz ihres teils limitierten Schauspiels jedem Fan ans Herz gewachsen waren, ist klar. Dass er mit Christopher Lloyd als Klingonen-Captain Kruge einen prominenten Antagonist fand und in Robin Curtis einen hervorragenden Ersatz für die aufgrund zu hoher Gagenforderungen vor die Tür gesetzte Kirstie Alley als Saavik fand, gehört ebenfalls zu den Pluspunkten von Auf der Suche nach Mr. Spock. Und selbst wenn die Trickeffekte aus heutiger Sicht immer noch billig wirken, waren sie damals ein großer Fortschritt zu den ersten beiden Teilen. Vor allem die spektakuläre Zerstörung der Enterprise sorgte damals für Schnappatmung unter Fans. Immerhin hatte man aufgrund schlechter Erfahrung beim zweiten Teil die Sicherheitsbestimmungen beim Dreh des Films derart in die Höhe geschraubt, dass der Überraschungseffekt in dieser Form bis zum Kinobesuch erhalten blieb. Unter Star-Trek-Fans mag es eine geflügelte Weisheit sein, dass die ungeraden Teile die schwächsten der Kinofilme sind (was im Falle des fünften Films nun wirklich der Fall ist), aber Nimoys erste Regiearbeit innerhalb des Universums gehört aus heutiger Sicht nicht in diese Schublade.
Bild- und Tonqualität BD
Wie schon bei den beiden Vorgängern kommt auch hier für den direkten Vergleich mit der UHD Blu-ray jene BD zum Einsatz, die in der Star Trek 1-10 Collection enthalten ist. Da von Anbieter Paramount lediglich die neuen 4K-Scheiben versendet wurden, nicht aber die (ebenfalls neu gemasterten) Blu-rays, bleibt das Review hier auch bei einer Gegenüberstellung der bisherigen Blu-ray mit der Ultra HD-Blu-ray.
Der erste Film litt unter einem drastischen Rauschfilter, der zweite hatte mehr Korn, allerdings auf sehr inkonsistente Art und Weise. Außerdem hatte die BD von Der Zorn des Khan teils mit Banding-Artefakten zu kämpfen. Der dritte Film hat zunächst einmal sehr lebhafte Farben und Kontraste, mit denen er das Auge subjektiv erfreut. Jedenfalls sobald der blau eingefärbte Rückblick vorbei ist. Krass rauschgefiltert wirkt der dritte Zeil zwar nicht mehr, aber dafür nachträglich geschärft. Gerade bei Feinheiten wie Haaren sieht man teils deutliche Überschärfungsartefakte, was überhaupt nicht organische wirkt. Rauschmuster auf Hintergründen beginnen sich zudem mitzubewegen, sobald im Vordergrund ein Darsteller in Bewegung kommt (Kirk vor der Wand bei 6’05). Stehende Rauschmuster auf Hintergründen gesellen sich dazu und in Close-ups wirken Gesichter dann doch wieder ziemlich wachsig. Das betrifft zum Beispiel sämtliche Naheinstellungen zu Beginn auf der Brücke der Enterprise. Wie beim Vorgänger lag auch bei Auf der Suche nach Mr. Spock der bisherige Blu-ray-Ton bei 2.0 Surround. Und der klingt … ähm … erneut dünn. Schon der Geräuscheffekt vor dem Rückblick auf Spocks Tod hört sich scheppernd und schrill an. Außerdem schwingt die Filmmusik etwas seltsam, was sie im verlustfreien True-HD-Originalton nicht tut. Immerhin sind Dialoge gegenüber den ersten beiden Teilen etwas homogener und haben mehr Volumen – im Rahmen dessen, was eine 2.0-Spur eines vierzig Jahre alten Films zu leisten im Stande ist. Geräuscheffekte bieten zwar eine ganz nette Stereokulisse, dennoch klingt’s ziemlich blechern, wenn der Bird of Prey nach knapp elf Minuten den kleinen Frachter zerstört. Wechselt man hier auf den O-Ton, so liefert dieser immerhin ein gutes Bassfundament und ist natürlich auch viel räumlicher. Die Tatsache, dass die deutsche Fassung so altbacken und wenig zeitgemäß klingt, wird nur dadurch noch „übertroffen“, dass man die ursprünglichen Dialoge der Klingonen für die Synchro komplett eingedeutscht hat, während sie im Original auf tlhIngan Hol gehalten sind. Lediglich in einigen TV-Übertragungen des dritten Teils kamen die klingonischen Dialoge teilweise zurück. Die Blu-ray lieferte sie leider nicht.
Bild- und Tonqualität UHD
Natürlich wurde auch Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock damals analog auf 35 mm Film aufgenommen. Zum Einsatz kamen Kameras vom Typ Panavision Panaflex sowie die Mitchell VistaVision. Auch hier wurde für die neue BD und 4K-UHD-BD ein neuer 4K-Scan vorgenommen und auch hier gab’s natürlich HDR10 und Dolby Vision sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Das führt bei Teil III zu einem (fast) durchweg wärmeren und erdigeren Bild.
Was allerdings auch die 4K-Scheibe nicht schafft, sind Unschärfen zu beseitigen, die kamerabedingt schon vorhanden sind – wie bspw. die letzten Einstellungen des Rückblicks, wenn die Farbe langsam ins Spiel zurück kommt. Umso schöner, dass Filterungen und Nachschärfungen hier kein Thema mehr sind. Die analoge Körnung kommt sehr fein und authentisch sowie ohne stehende Rauschmuster oder seltsame Bewegungen auf Hintergründen aus. Wenn sich Kirk vor der Wand weg bewegt, bleibt alles genau so wie es sich gehört und an seinem Platz (6’05). Close-ups sind nun organisch und wirken nicht, als wären die Darsteller in einen Topf aus Wachsschminke gefallen. Überstrahlungen an Haaren aufgrund von Nachschärfungen – kein Thema mehr. Außerdem wurden vereinzelte Blitzer und Schmutzpartikel noch beseitigt, die von der alten Blu-ray noch gezeigt wurden. Wie oben erwähnt: Sind Kameraunschärfen drin, kann auch die 4K-Scheibe daraus nichts zaubern. Ansonsten ist die Detaildarstellung wesentlich natürlicher und kommt ohne hässliche Überkontrastierungen und Überstrahlungen aus.
Aber noch mal zurück zum Grading: Während der größte Teil des Films durch ein wärmeres, brauneres und damit natürlicheres Grading auffällt; während die alte BD eher kühl war und einen leichten Magentadrift hatte, gibt es Szenen, die komplett ins Umgekehrte gehen. Kurz vor der Zerstörung der Enterprise und auch teils in den dunklen Sequenzen auf dem neuen Planeten Genesis ist die UHD Blu-ray deutlich bläulicher und kälter, während die alte Blu-ray hier wärmer und angenehmer ist. Offenbar hat man dies aber bewusst so gewählt, ansonsten ist dieser krasse Unterschied nicht zu erklären. Gekontert wird das wiederum von den wesentlich stimmigeren Orangetönen während der Explosion der Enterprise. Was über die alte Blu-ray teils drastisch überstrahlt und massiv ins Magenta rutscht, ist hier viel besser durchzeichnet und kräftig Orange. Das gefällt um Längen besser als die unnatürlich wirkenden Feuertöne der alten Blu-ray.
Geht man in Close-ups, sind nun feine Härchen mit analoger Körnung sichtbar, wo sie von der alten Blu-ray durch das Nachschärfen hell überkontrastierend hervor stachen, Auch die schwarze Iris von Pille bei 86’51 tritt dadurch unschön und unnatürlich hervor, wo sie von der UHD Blu-ray natürlich eingebettet wird. In solchen Szenen liegen Welten zwischen beiden Disks.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk nimmt die Filterung raus und präsentiert Hauttöne deutlich wärmer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray ist auch hier wärmer und vor allem dynamischer. Der weiße Hemdkragen ist nun nicht mehr farbverfälscht. Dass er hier leicht überstrahlt, liegt an der Belichtung auf dem Gesicht. Im laufenden Bild ist er perfekt durchzeichnet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk nutzt hier (offenbar bewusst) eine sehr bläuliche und kühle Atmosphäre.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray liefert hier sattes Orange und ist deutlich besser durchzeichnet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier kann die UHD Blu-ray überzeugen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk rekonstruiert die analoge Körnung und lässt das Gesicht ohne Wachseffekt sehr filmisch erscheinen. Dazu gibt’s die Detailinformation an den beiden Härchen zurück, ohne dass diese vor Überschärfung überkonstrastieren.
Vorab: Auch die True-HD-Spur restauriert das Klingonisch von Kruge und seinen Männern leider nicht!
Gegenüber der alten Blu-ray hat die UHD-BD auch hier eine 2.0-Dolby-True-HD-Kodierung erhalten, die sich allerdings akustisch auch nur minimalst (wenn überhaupt) von der alten Spur unterscheidet.
Die englische Tonfassung ist erneut in True HD kodiert, unterscheidet sich aber etwas in der Räumlichkeit. Ich mag Gespenster hören, vom vielen hin- und herschalten, aber die alte Version der Blu-ray war auf den Surrounds subjektiv aktiver. Das hört man bei einigen Soundeffekten während der Explosion der Enterprise und auch beim Blitz nach 76’27, der nicht ganz so deutlich von den Rears her schallt. Bassdruck und Lautstärke sind indes sehr ähnlich.
Bonusmaterial
Bis auf die zwei Audiokommentare, die von der alten Blu-ray schon bekannt sind, liegen alle anderen (zumeist bekannten Extras) auf der Blu-ray. Da mir diese nicht zur Verfügung gestellt wurde, entfallen weitere Beschreibungen an dieser Stelle.
Fazit
Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock ist ein sehr spiritueller Film über Freundschaft, dessen Stärke in der Charaktertiefe liegt. Auch die Spezialeffekte zeigen sich verbessert und die Atmosphäre passt. Gerade aus heutiger Sicht einer der besseren klassischen Trek-Filme.
Die neue UHD Blu-ray punktet mit einem authentisch analogen Bild, das über weite Strecken angenehmere Farben liefert, auf Rauschfilter und Nachschärfung verzichtet und viel organischer wirkt. Der Ton bleibt gleichermaßen durchschnittlich und die Klingonen-Dialoge sind nach wie vor synchronisiert.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2013): 60%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD (2013) (dt. Fassung): 60%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 60%
Tonqualität UHD (Originalversion): 75%
Bonusmaterial: keine Wertung möglich
Film: 75%
Anbieter: Paramount Pictures
Land/Jahr: USA 1984
Regie: Leonard Nimoy
Darsteller: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, George Takei, Walter Koenig, Nichelle Nichols, Phil Morris, Robert Hooks, Scott McGinnis
Tonformate BD/UHD: Dolby True HD 7.1: en // Dolby True HD 2.0
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 105 min
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Ja (4K DI vom 35-mm-Film)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: 1979, 1982, 1984, 1986, 2000, 2002 Paramount Pictures. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.)
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Trailer zu Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Bei areadvd wird in den Reviews vor allem bei Teil 3-4 immer von stehenden Rauschmustern bei inkonsistentem Einsatz von Rauschfiltern gesprochen, so wie ich deine Reviews verstehe, ist das aus deiner Sicht doch eigentlich nicht so das Problem, oder? Ich bin bei deren Reviews aber auch immer etwas skeptisch, da generell Filmkorn auch immer mal als störende Rauschen beschrieben wird u. die konsequente Filterung der Ursprungs-Blu-ray von Teil IV (The Voyage Home) mit entsprechender Nachschärfung und Überkontrastierung tatsächlich für die bessere Wahl gehalten wird, und wenn man die aktuellen Screenshots bei Teil IV auf caps-a-holic vergleicht und ernsthaft die Gummigesichter der alten Blu-ray bevorzugt, muss man schon große Probleme mit dem Look analoger Filme haben. Ab gewissen Betrachtungsabstand sind die Bilder zwar scheinbar kantenschärfer, aber die Feinauflösung geht völlig in die Knie. Vielleicht hat da jemand den Rauschfilter seines Wiedergabegerätes angelassen?
Hallo Helmut.
Ich würde praktisch alles so unterschreiben, wie du es formuliert hast – insbesondere den Passus ab “ … generell Filmkorn auch immer mal störendes Rauschen …“ bis zum Ende.
Da aktuell ja nur der Vergleich mit den alten Blu-rays herangezogen werden kann, ist einfach überdeutlich, wie viel analoger und filmischer die UHD-BDs aussehen.
Den vierten Teil habe ich noch nicht gesehen (folgt heute und morgen), aber beim dritten Teil sind mir keine stehenden Rauschmuster aufgefallen. WENN eine Filterung eingesetzt wurde, dann eine extrem dezente. Denn wirklich soft sind Einstellungen nur, wenn der Kamerafokus nicht saß (und das tat er damals nicht selten). Aufgrund von Rauschfilterungen weicht das Bild der 4K-Scheiben indes nicht auf, mMn.
Danke für das Review.
Die Rückkehr von Spock hat mir ganz gut gefallen. Vor allem weil sie nicht jederzeit wiederholbar ist und weil Kirk für Spocks Rückkehr sehr viel geopftert/verloren hat. Nicht so wie bei „Into Darkness“, wo die Sache mit dem heilenden Blut ziemlich billig wirkt.
Bedauerlich, dass Paramount/Universal nicht in der Lage war, die deutsche Tonspur anzupassen.
Dann bleibe ich wohl doch bei meiner alten Special Edition auf DVD.
Ich hatte bei Universal vor zwei Monaten deswegen angefragt und diese Antwort bekommen:
Wir können bestätigen, dass unsere kommende 4K- und BD-Veröffentlichung das Klingonische in der deutschen Synchronisation hat. Es wurde die Tonspur wie bei der Veröffentlichung 2009 verwendet.
Nachdem sich diese beiden Sätze total widersprechen, habe ich nochmal nachgefragt aber bisher keine Antwort erhalten.
Bei der Sache mit dem Color Grading habe ich immer Bedenken. Sowohl hier als auch bei „Star Trek – Der Film“ wirkt das für mich eher wie eine Nachbearbeitung und nicht wie das Wiederherstellen des zum Release-Zeitpunkt existierenden Bildes.
Wenn zum Beispiel die Szenen auf Vulkan einen Rotstich haben entspricht das nicht mehr dem Bild wie es 1979 zu sehen war.
Bei den Gradings muss es ja nicht immer unbedingt die Restaurierung des Original-Farblooks sein. Es kann u. U. auch ein Grading sein, dass Regisseur und/oder Kameramann aus heutiger Sicht bevorzugen. Steven Spielberg bspw. ist bekannt dafür, dass er seine Meinung diesbezüglich gerne mal ändert und jeweils andere Gradings offiziell freigegeben hat.
Zur Nachfrage bei Universal ist die Frage, wo die Antwort herkommt. Denn EIGENTLICH hat Universal in Deutschland lediglich den Vertrieb, aber keinerlei Möglichkeit des Eingriffs in Paramount-Produktionen.
„Es kann u. U. auch ein Grading sein, dass Regisseur und/oder Kameramann aus heutiger Sicht bevorzugen.“
Bei „Star Trek – Der Film“ und „Star Trek 3“ wäre es interessant zu wissen, von wem das mit dem Grading herkam. Sowohl Regisseure als auch die damaligen Kameramänner sind alle tot.
„Zur Nachfrage bei Universal ist die Frage, wo die Antwort herkommt. Denn EIGENTLICH hat Universal in Deutschland lediglich den Vertrieb, aber keinerlei Möglichkeit des Eingriffs in Paramount-Produktionen. “
Mich wundert das auch ein bisschen. Allerdings habe mir gedacht, dass sie dann schon sagen würden, an wen ich meine Anfrage richten muss, wenn ich bei denen falsch wäre.
Es ist bei Universal immer sehr schwierig – selbst für mich. Da bis zu jemandem zu kommen, der zu Paramount-Sachen wirklich fundiert zu antworten, ist sehr schwer. Zumal Paramount- und Universal-Filme in aller Regel in den USA aufgesetzt werden – inkl. der Entscheidung über die dt. Tonspur.
Beim Ton-Faux-Pas von Zurück in die Zukunft lässt sich das gut ablesen. Die deutsche Dependance von Universal war da überhaupt nicht involviert. Und in den USA hat man schlicht nicht drauf geachtet, dass da Dialogteile fehlen.
In der Tat wäre es interessant zu wissen, wer das Grading hier abgesegnet und vorgenommen hat. Es gibt bei Star Trek natürlich quasi eine Erbgemeinschaft, die sich um die Belange der Restaurierungen kümmert. Aber an die Info wird man vermutlich nicht rankommen.