Blu-ray Review
OT: Star Trek IX: Insurrection
Entgegengesetzte Richtungen
im neunten Teil des Star-Trek-Kino-Franchise scheint Data Amok zu laufen …
Inhalt
Was ist nur mit Data los? Bei der Beobachtungsmission der Ba’ku, die unter den Bedingungen der Obersten Direktive stattfindet, da die Ba’ku zu den Prä-Warpzivilisationen gehören, rastet der Androide aus. Plötzlich kämpft er auf offenem Gelände mit zwei Opponenten und enttarnt sich selbst. Die Beobachtungsmission fand unter Kooperation der Föderation unter Adimral Dougherty und den Son’a statt, die alles andere als glücklich über Datas Aufstand sind. Dougherty kontaktiert Picard, um die Baupläne des Androiden zu erhalten und ihn deaktivieren zu können. Während der Captain der Enterprise diese zwar rausrückt, macht er sich aber auch selbst auf den Weg, um zu sehen, was mit seinem Freund geschehen sein könnte. Vor Ort erwarten Picard und seine Crew allerdings sehr überraschende Dinge, die das Leben sämtlicher Föderationsmitglieder verändern könnten …
Die Bürde, die sich Jonathan Frakes höchstselbst auferlegt hatte, war ziemlich groß. Nachdem David Carson mit Star Trek: Treffen der Generationen künstlerisch nur bedingt wohlwollend aufgenommen wurde und auch finanziell noch Luft nach oben gewesen wäre, übernahm der Riker-Darsteller das Regie-Zepter und inszenierte mit Der erste Kontakt den erfolgreichsten der Star-Trek-Filme mit der Next-Generation-Crew. Die im Trekkie-Universum bereits seit Längerem aktiven Brannon Braga und Ronald D. Moore setzten zwar ein wenig auf das „sichere Pferd“, als sie sich dazu entschlossen, die Geschichte rund um die Borg stattfinden zu lassen, doch warum nicht mal den vermeintlich sicheren Weg gehen, wenn dabei ein so unterhaltsamer und sehenswerter Beitrag wie Der erste Kontakt rauskommt. Nachdem Star Trek VIII sich zu einem solchen Publikumshit entpuppt hatte, war klar, dass Paramount einen weiteren Film mit der Next-Generation-Besatzung in Auftrag geben würde. Allerdings wünschte man sich beim Studio eine Art Tempowechsel. Und da First Contact doch eher actionreich und dramatisch geriet, sollte es nun etwas weniger düster, dafür ein wenig lockerer zugehen. Man erinnerte sich eventuell an A Voyage Home, dessen Ton trotz der ernsten Botschaft betont humorvoll war und der sich dennoch zu einem riesigen Erfolg entwickelt hatte. Wie erwähnt: Frakes hatte sich selbst eine hohe Bürde auferlegt, wenn man den Erfolg seines Star-Trek-Kino-Regiedebüts nimmt. Dieses Mal musste er allerdings auf einen anderen Drehbuchautor vertrauen. Denn weil Paramount einen Wechsel im Tempo/Ton haben wollte, ersetzte man Braga/Moore durch Michael Piller. Auch der hatte bereits Erfahrung im ST-Universum und war Showrunner von TNG, DS9 und Voyager.
Piller brachte in der Folge gleich ein paar Drehbuchentwürfe auf den Weg, die jedoch zum Teil wieder verworfen wurden, weil sie mitunter sogar an Patrick Stewarts Meinung scheiterten. Letzterer hielt eine der Ideen beispielsweise maximal tauglich als Serienepisode. Es dauerte noch einige Änderungen und Tuning-Maßnahmen (bspw. rund um die Romanze zwischen Riker und Troi), bevor die Dreharbeiten endlich beginnen konnten. Herausgekommen ist mit Star Trek: Der Aufstand ein Film, der von allen TNG-Filmen vielleicht am meisten Serienluft atmet – und das darf man sowohl positiv als auch negativ (oder kritisch) sehen. Zum einen warf man ihm zum einen vor, dass er genau „nur“ das war, was Stewart zwischendurch schon zum Ablehnen eines Drehbuchentwurfs brachte: Nicht mehr als eine aufgeblähte Doppelfolge der TV-Serie, zum anderen wurden einige wichtige Motive integriert, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Star-Trek-Serienuniversum zogen. Allen voran natürlich das Thema der „Obersten Direktive“. Nach dieser Maxime sollte und musste es stets oberstes Gebot der Föderation sein, sich nicht in die Entwicklung fremder Völker einzumischen, die noch nicht über eine Warp-Technologie verfügen und ihrerseits noch keinen Kontakt zu anderen Völkern des Alls gemacht haben. Konsequenterweise war der Arbeitstitel für Star Trek: Der Aufstand einige Zeit lang auch Prime Directive. Der Film beginnt praktisch mit der Verletzung der Obersten Direktive, wenn Data – eigentlich in einer geheimen Beobachtungsmission – seine Tarnung aufgibt und sich dem dort lebenden Naturvolk offenbart. Ein Knaller-Einstand für den Fan, der sich natürlich fragt, was den so beliebten Androiden geritten hat, solch ein rüdes Vorgehen an den Tag zu legen. Wir ahnen natürlich, dass etwas ganz anderes dahinterstecken muss und das neunte Kinoabenteuer des Star-Trek-Universums Data nicht zum Bauernopfer macht.
Diese Ausgangssituation kombiniert das Drehbuch mit einer weiteren interessanten und kontroversen Thematik: Darf man in die Entwicklung einer sehr kleinen Gemeinschaft eingreifen, wenn diese Einmischung deren Leben zwar vollkommen und sogar fatal verändern würde, dafür aber Milliarden von Menschen helfen könnte? Sinnbildlich dafür steht ein Dialog zwischen Picard und Dougherty:
Picard: Wie kann es einen Befehl geben, der der Obersten Direktive widerspricht?
Dougherty: Die Oberste Direktive greift hier nicht. Diese Menschen sind keine Einheimischen auf diesem Planeten, ihre Unsterblichkeit war nie beabsichtigt. Wir würden lediglich ihre natürliche Evolution wiederherstellen.
Picard: Wer sind wir, dass wir die nächste Evolutionsstufe für diese Leute bestimmen dürfen?
Dougherty: Jean-Luc, nur 600 Menschen leben da unten. Wenn wir die regenerativen Eigenschaften dieser Strahlung nutzen könnten, wäre das eine Hilfe für Milliarden.
Was also Stoff für einen dramatischen und vor allem kontrovers-spannenden Film gewesen wäre, gelang Frakes allerdings nur bedingt spannend in der Umsetzung. Und das liegt tatsächlich daran, dass sich Star Trek: Der Aufstand fast schon sklavisch auf eine Seite schlägt. Es steht von dem Moment der Offenbarung der Absichten der Son’a fest, wer hier Gut und wer Böse ist. Es steht außer Frage, dass das 600-Seelen-Volk der Ba’ku beschützt und ihr Jungbrunnen-Dasein unangetastet bleiben muss. Die Eigenschaften, die man den Ba’ku dabei ins Skript schrieb, sind so moralisch einwandfrei, so integer, dass man das Gefühl bekommt, einer Hippie-Kommune beim täglichen Ringelrein zuzuschauen: Kinder, die ihre Kindheit genießen und im Heu spielen, Eltern, die ihre eigens angelegten Felder bewirtschaften und die Erträge auf Holzkarren abführen, gemeinsames Brotbacken am Ofen und über allem hängt ein süßlicher Klang von sanfter Klarinettenmusik – das ist so kitschig, dass man schon vom ersten Moment an keine Zweifel daran haben kann, es hier mit einer ganz besonders schützenswerten Kultur zu tun zu haben. Dagegen offenbart schon der erste Blick auf die Anhänger der Son’a deren Miesepetrigkeit – und das liegt auch nicht alleine an der zwangsläufigen Maske in bester Brazil-Manier. Für den Zuschauer (und die Crew der Enterprise) macht es das natürlich schön einfach und gut konsumierbar. Wäre man allerdings den Weg gegangen, die Son’a etwas differenzierter auszuarbeiten, sie über ihren Anführer Ru’afo mit nachvollziehbaren Motiven auszustatten, hätte das dem Film wesentlich mehr Dynamik gegeben. Dennoch ist Der Aufstand besser als sein allgemeiner Ruf – gerade, weil er nach dem eher düsteren und schnell gepacetem Vorgänger das Tempo etwas rausnimmt, sich auf die Stimmung der Serie konzentriert und mit einigem an Fanservice aufwarten kann. Und, hey: Es ist schon wirklich vergnüglich, wenn Picard, Data und ein zögerlicher Worf gemeinsam A British Tar intonieren. Der Humor wirkt zwar hier und da deplatziert (bspw. bei Worfs Pickel im Gesicht), aber die augenzwinkernden Gags über den plötzlich einsetzenden Jungbrunnen sind bisweilen sehr spaßig. Und auch die selbstbewusste Darstellung der Anji durch Donna Murphy überzeugt und liefert ein angenehmes Gegengewicht zum rationalen Kopfmenschen Picard.
Bild- und Tonqualität BD
Wie schon die beiden Next-Generation-Vorgänger, so zeigt auch Star Trek: Der Aufstand das gleiche Bild: Ein wachsiges und nachgeschärftes. Dazu muss man prinzipiell gar nicht so viel sagen, außer dass es wirklich nicht hübsch aussieht. Der erste Zoom auf Patrick Stewart lässt ihn bereits 1998 20 Jahre älter aussehen. Die Falten rund um seine Augen werden durch das wachsig-nachgeschärfte derart hervorgehoben, dass es wenig schmeichelhaft ist. Worfs Schädelplatte sticht so unangenehm künstlich hervor und glänzt unnatürlich, dass man die Maske praktisch augenblicklich als solche entlarvt. Überstrahlung aufgrund der Nachschärfung / des Kontrastboosts sind an der Tagesordnung und die ohnehin schon offensichtliche Maske der Son’a wirkt in einigen Szenen derart gummiartig, dass man den Film aus technischer Sicht eigentlich ausschalten möchte. Die neue Blu-ray basiert natürlich ebenfalls auf dem Master, das für die UHD Blu-ray erstellt wurde und ist gegenüber der alten BD eine deutliche Verbesserung. Insgesamt fällt das Mastering in den dunkleren Szenen sichtbar heller aus, was mehr Durchzeichnung bewirkt (14’54). Die Außenszenen auf dem Planeten der Ba’ku sind etwas kühler gegradet, was gegenüber der grünlicher betonten alten Blu-ray mehr Neutralität bewirkt. Dennoch sind Farbe an sich kräftiger, was man an den unterschiedlichen Umhängen oder Uniformen sehr gut erkennen kann. Kommen wir zum wichtigsten Punkt: Der nicht mehr vorhandenen Filterung/Nachschärfung. Zwar ist auch hier die neue Blu-ray nicht am allerletzten Punkt ihrer Encoding-Möglichkeiten angelangt, aber es ist sehr auffällig, wie gut und filmisch das Bild aussehen kann, wenn man keinen Rauschfilter einsetzt. Die Maske der Son’a wirkt nun mehr wie geliftete Haut, nicht mehr wie ein Gummiüberzug. Und wenn man Troi bei 25’53 ins Profil schaut, sieht sie nicht mehr aus, als hätte sie einen Zentner Schminke im Gesicht. Das Bild ist hier durchweg authentischer. Auch Worfs Schädelplatte ist nun natürlicher Bestandteil und nicht Plastikhelm. In seinem Bart kann man die Haare nun erkennen, wohingegen die alte Blu-ray hier eine undefinierte Masse gewesen ist. Wenn Deanna und William bei 14’30 miteinander flirten, sieht das nicht mehr aus als hätte man ein Szenenbild abfotografiert und mit Wasserfarben drüber gemalt, sondern filmisch, echt und realistisch. Was das Bildformat angeht, so ist auch hier die neue Blu-ray etwas geöffneter und zeigt mehr. Allerdings beseitigt auch diese die Formatsprünge innerhalb der Szenen, die offenbar im Quellmaterial bereits vorhanden sind, nicht. So ist der Film an sich zwar im 2,39:1-Format gehalten, hat aber immer mal wieder Sprünge auf ein etwas weniger schmales Format, die innerhalb des 2.39:1-Frames der Blu-ray dann zu leicht gequetschten Proportionen führen. Das wird nicht allen auffallen, hätte man aber eventuell im neuen Master beseitigen können. Wäre das Encoding (bspw. bei 63’16) noch besser gewesen, hätte es noch für 5 Prozentpunkte mehr gereicht.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray geht dort eher ins Orange und bietet den harmonischeren Kontrast.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Schön natürlich und filmisch: Die neue Blu-ray.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Das feine Muster auf der Jacke ist erst über die neue Blu-ray erkennbar.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Filmisch, angenehm und auch besser kontrastiert: Die neue Blu-ray.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Natürlich und angenehm: Die neue Blu-ray.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray kann das viel viel besser.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Auch hier ist die neue Blu-ray harmonisch und angenehm.
Blu-ray (neu) (Slider ganz nach links): Auch hier ist die neue Blu-ray viel natürlicher.
Die alte Blu-ray kam mit Dolby Digital fürs Deutsche und Dolby True HD für die Originalspur. Auch beim neunten Teil kann man grundsätzlich nicht mal groß über die Synchronspur meckern. Wenn das Schiff von Dougherty und Ru’afo aus dem Nebel auftaucht, und später beschossen wird, gerät das überraschend druckvoll und kräftig (11’42). Auch das Raunen der Enterprise durchs All wird recht wuchtig ins Heimkino gejagt. Die deutschen Stimmen sind zwar auch hier etwas dünn geraten, bleiben aber gut verständlich, während der Score angenehm räumlich erklingt. Räumlichkeit ist ohnehin kein Problem Scheibe. Denn die Phasergefechte kommen über alle Speaker und wenn Raumschiffe durchs Geschehen fliegen, zieht man durchaus mal den Kopf ein. Die Weltraumgefechte hätten hier und da noch etwas mehr Dynamik vertragen, doch insgesamt gehört auch Star Trek: Der Aufstand zu den Filmen jener Zeit und mit Dolby-Digital-Kodierung, die auch heute noch gut anzuhören sind. Der englische True-HD-Sound geht in einigen (nicht allen) Situationen noch etwas dynamischer und kräftiger zu Werke. Wechseln wir auf die neue Blu-ray, so ist diese auch hier mit Dolby Digital kodiert, ist aber etwa 3-4 dB lauter eingepegelt. Tonale Unterschiede lassen sich nicht ausmachen.
Bild- und Tonqualität UHD
Ebenfalls noch analog aufgezeichnet wurde der neunte Kinofilm des Star-Trek-Universums mit der Panavision Panaflex Gold II auf 35 mm Film aufgenommen. Paramount gradete wie auch auch bei den anderen beiden mit HDR10 und Dolby Vision sowie einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Wie auch die beiden Vorgänger wurde Star Trek: Der Aufstand sichtbar dunkler gemastert. Allerdings wirkt das im neunten Abenteuer der Enterprise noch mal etwas deutlicher dunkel. Während der hell ausgeleuchteten Szenen auf dem Planeten geht das noch in Ordnung und erhöht subjektiv die Dynamik. Bei den Innenraumszenen auf der Enterprise leidet aber vor allem HDR10 hier unter Schwächen in der Durchzeichnung. Die Naht auf Trois Sternenflotten-Uniform ist kaum mehr erkennbar (25’51). Da Spitzlichter (wie die beleuchteten Decks der Enterprise bei 14’52 auch nicht wirklich mehr Punch haben, fehlt es in den dunklen Szenen an Dynamik. Schaut man sich die UHD Blu-ray für sich genommen an, gewöhnt man sich dran und echtes Black Crush gibt’s auch nicht. Aber im Vergleich zur (gegenüber der alten Blu-ray auch noch helleren) neuen Blu-ray ist der Unterschied auffällig. Was das dunkle Grading angeht, so kann (je nach Preset) Dolby Vision sich hier Vorteile erarbeiten. Die Naht an Trois Anzug wird wieder erkennbar. Hier darf man also gerne mal mit den Presets am TV spielen. Wer „nur“ über HDR10 verfügt und das Ganze nicht von der ursprünglichen Kalibrierung entfernen möchte, für den bleibt es etwas dunkler. Dort, wo die neue Blu-ray indes zu hell erscheint ( Übersicht über die Gebirgsregion bei 61’58), kommt die HDR-Scheibe kontrastreicher und satter rüber. Die grünen Wiesen sind kräftiger und vor allem der Himmelshintergrund profitiert. Hier wird dann auch deutlich sichtbar, dass die UHD-BD erneut erkennbar besser encodiert ist und die Körnung noch gleichmäßiger. Noch eklatanter ist der Unterschied bei 63’14, wenn die Enterprise vor dem orangefarbenen Nebel zu sehen ist. Die Blu-ray ist hier wirklich nicht gut encodiert und vermatscht die Oberflächen sichtbar. Das kann die 4K-Disk wirklich besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … intensiviert die UHD Blu-ray die Farben sichtbar. Es wirkt knalliger.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD BD im HDR10-Modus allerdings auch recht dunkel.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wird erkennen, dass die 4K-Disk noch etwas feinere Details zulässt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray per HDR10 einfach zu dunkel gemastert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirkt die UHD Blu-ray in den Hauttönen und Haaren natürlicher und authentischer.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … gerät die Blu-ray ins Hintertreffen. Die HDR-Disk ist kontraststärker, farbkräftiger und weist das bessere Encoding im Himmel auf.
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial liegt (mit Ausnahme des Audiokommentars von Frakes und Sirtis sowie des Textkommentars Michael und Denise Okuda) komplett auf der Blu-ray. Es ist identisch mit jenem der alten BD und offeriert zahlreiche Featurettes, entfernte Szenen und Produktionsnotizen.
Fazit
Star Trek: Der Aufstand gilt bei vielen Zuschauern als schwächster Teil der TNG-Kinofilme. Und zum Teil ist das verständlich, da die Geschichte letztlich ziemlich unspektakulär ist. Das allerdings liegt daran, dass das Skript das eigentliche Potenzial der kontroversen Grundlage nicht ausschöpft. Man hätte durchaus mehr aus der Idee machen können. Im Gegensatz gibt’s (teils etwas unpassenden) Humor und gleich zwei Romanzen. Die neue Blu-ray hängt die extrem gefilterte alte BD um Längen ab, ist aber nicht gut encodiert. Die UHD Blu-ray ist viel besser encodiert, über HDR10 allerdings in den dunkleren Szenen zu düster. Abhilfe kann hier Dolby Vision mit dem helleren Preset schaffen.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2013): 50%
Bildqualität BD (2023): 75%
Bildqualität UHD (HDR10): 70%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): 80%
Tonqualität BD (2013) (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD (2023) dt. Fassung): 75%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD (Originalversion) (2013): 80%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion) (2023): 80%
Bonusmaterial: 80%
Film: 65%
Anbieter: Paramount Home Entertainment
Land/Jahr: USA 1998
Regie: Jonathan Frakes
Darsteller: Sir Patrick Stewart, F. Murray Abraham, Brent Spiner, Gates McFadden, Jonathan Frakes, LeVar Burton, Marina Sirtis, Michael Dorn,
Tonformate BD (2013): Dolby Digital 5.1: de // Dolby True HD 5.1: en
Tonformate BD (2023): Dolby Digital 5.1: de // Dolby True HD 7.1: en
Tonformate UHD: Dolby True-HD 5.1: de // Dolby True HD 7.1: en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 103
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Paramount Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Hallo Timo,
Wie immer eine super Rezension.
Diesmal hat sich leider nur ein größerer Fehler eingeschlichen. Du hast die Baku und die Sona verwechselt. Die Bewohner des Planeten sind die Baku und die, die sie vertreiben wollen sind die Sona. Dies ist auch daran erkennbar, dass ein Titel des Soundtracks „Baku Village“ heißt.
Beste Grüße
Fabian
Besonders peinlich, weil ich es in der Inhaltsangabe noch richtig gemacht habe und besser weiß
Naja, biste einmal im Schreibfluss, denkst du irgendwann nicht mehr drüber nach. Hab es natürlich jetzt korrigiert.
Hallo Timo,
schaue doch mal unter die Beschreibungen der Bilder bei „Bild- und Tonqualität BD“. Da sollte wohl irgendwas von Blu-ray alt vs. neu stehen und nicht Blu-ray vs. UHD. 😉
Da war auch das ganze Format irgendwie verhauen. Hab’s korrigiert. Danke für den Hinweis.
Wie immer sehr informativ, aber haben sich da vielleicht ein paar Fehler eingeschlichen? Bei der BD-Bewertung steht immer BD / UHD-HDR, und links-rechts scheint beim Slider vertauscht So hätte die alte BR den besseren Kontrast und natürlichere Farbgebung, wogegen die anderen Bilder alle rotstichig, blasser und flacher wirken. Oder täusche ich mich?
Die Unterschrift war falsch, das stimmt. Habe ich vorhin korrigiert. Auch dir danke für den Hinweis. Die Slider sind aber korrekt. Die neue Blu-ray ist nicht blasser, sondern harmonischer kontrastiert, während die alte BD teils deutlich versumpft und die Kontrastflanken zu harsch setzt. Dazu noch der Effekt der Filterung und Nachschärfung, was zu wachsigen Gesichtern und weggefiltertem Korn führt. Die alte BD mag auf den ersten Blick dynamischer wirken – allerdings alles aufgrund von furchtbaren Postproduktionsprozessen, die das Bild total künstlich gemacht haben.
Danke für das Review, Timo!
Wie immer, sehr informativ und interessant. Habe schon beim Probeschauen gemerkt, dass die 4K Scheibe die alte HD Fassung ziemlich als aussehen lässt.
Übrigens, bei der Stelle „so ist auch hier die neue Blu-ray …….“ ist irgendwas durcheinander geraten.
Bin mal gespannt, was du dann bei Nemesis schreibst. Ich glaube, bei dem ist die Qualität weniger gut geraten.
Danke und bis zum nächsten mal 😉
Wieder eine klasse Review. Für mich immer noch einer der besseren filme neben First Contact.
Ich lese deine Reviews auch immer mit großem Interesse! Langeweile liest sich deutlich anders! (kleiner Scherz) Du machst das schon eine ganze Weile oder?
Hallo Markus,
danke fürs Lob. Freut mich.
Reviews schreibe ich seit 2003. Zunächst elf Jahre lang im Hauptjob als Redakteur der HEIMKINO und seit 2013/’14 dann über den Blog.
Sind schon ein paar Tausend Rezensionen zusammen gekommen, seither. Und ich find’s immer noch unglaublich toll, über Filme zu schreiben.
Ok, dann hast du ja schon eine enorme Bandbreite der Erfahrung, was für diesen Blog hier sehr nützlich ist. Das einzigste, was mir hier (allerdings verhältnismäßig sehr dezent) auffällt, ist, dass du manchmal sehr kritisch über manche Filme schreibst. Aber dabei bist du immer sehr fair. Kann es vielleicht sein, dass du die andere Seite, die des Filmemachers, nicht so kennst? Ich mache selbst hobbymäßig Filme und Videos (in kleinem Umfang) und weiß, was es bedeutet, seine Leidenschaft in den Film zu „hängen“. Filmemacher, wie Wolfgang Petersen, sind z. B. sehr empfindlich (gewesen), wenn ein Film keinen Erfolg hatte.
Aber ich gebe dir völlig Recht, dass es gute und weniger gute Filme gibt und auch Filme, bei denen man denkt, was ist denn das?
Ich hoffe, du verstehst mich? Denn andere Kritiker (du nicht) hängen ihre Meinung etwas hoch über dem Film auf (z. B. so mancher bei Cinema) und vergessen dann schon mal etwas sehr wichtiges: den Respekt vor der Arbeit der Filmemacher.
Mach weiter so, Timo, ich freue mich immer wieder, etwas Neues von dir zu lesen. Denn du schreibst nicht nur interessant, sondern fast immer mit Respekt.
Bis bald und liebe Grüße
Markus