Blu-ray Review


OT: Star Trek VIII: First Contact


You’re not in Montana anymore
Der zweite Kino-Auftritt der Picard-Crew ist auch heute noch ein Brett.
Inhalt

Das 24. Jahrhundert: Es ist sechs Jahre her, dass Jean-Luc Picard von den Borg assimiliert wurde. Das Misstrauen, das ihm nach seiner Wieder-Menschwerdung entgegenschlug, ist allerdings noch nicht ganz passé, als ihn Admiral Hayes kontaktiert. Hayes teilt Picard mit, dass die Erde erneut von den kybernetischen Wesen bedroht wird. Allerdings soll Picard sich mit der USS Enterprise entlang der Neutralen Zone aufhalten, um dort einen Angriff der Romulaner abzuwehren, während die verfügbaren Kräfte die Erde vor den Borg zu schützen suchen. Als die Besatzung der Enterprise von einem akuten Angriff eines Borg-Würfels auf die Erde erfährt, widersetzt sich Picard seinen Befehlen und fliegt Richtung Erde zurück. Mit letzter Waffenkraft und Picards Insider-Wissen aus seiner Zeit im Borg-Kontinuum gelingt es, den Kubus zu zerstören. Allerdings entkommt ein kleines Beischiff der kybernetischen Wesen. Die Enterprise folgt ihm in einen temporären Wirbel und erkennt, dass die Erde verändert wurde. Dort leben nun ausschließlich Borg. Picard folgt dem Kugelschiff und die Mannschaft landet am 04. April 2063 auf dem Heimatplaneten, am Tag vor Zefram Cochranes erstem Flug mit Warpantrieb, der zum ersten Kontakt der Menschheit mit außerirdischem Leben führt. Die Borg wollen genau das verhindern und Picard will genau das ermöglichen …

Widerstand ist zwecklos oder Resistance is futile – was bei der Klassikserie von Star Trek das “Lebe lang und in Frieden” (bzw. wörtlich “Lebe lang und gedeihe”), das ist bei der Next Generation spätestens seit der ersten Borg-Folge der Kampfspruch der kybernetischen Bioformen, die sich aus assimilierten Spezies aus dem ganzen Weltall zusammensetzen. Während einige Next-Generation-Fans die Q-Folgen bevorzugen, waren es bei vielen anderen (und so auch bei mir) die Episoden, in denen die Borg aufkreuzten. Und “aufkreuzen” ist hier fast wörtlich zu nehmen, denn was mich nach der ersten Sichtung einer Borg-Folge stets fasziniert hat, war das Rauschmiffdesign. Bis dato sahen die Weltall-Fortbewegungsmittel stets irgendwie schnittig aus. Vom vogelhaften klingonischen Bird of Prey über den skelettartigen Warbird der Romulaner oder den plattfischähnlichen Vehikeln der Ferengi und Cardassianer bis hin zu den eher spitz ausgeformten Schiffen der Vulkanier. Doch dann kam dieses plumpe quadratische Etwas, das von außen aussah, als wäre H.R. Giger eine Kooperation mit Ernő Rubik eingegangen. Was Zuschauern, die in Physik komplett unbedarft sind, zunächst als absurd vorgekommen sein mag, ist am Ende schlicht genial. Im Weltall herrscht ein (fast perfektes) Vakuum. Und dem ist es völlig wurst, ob ein Flugkörper rund, tetraedrisch, spitz oder eben rechteckig ist. Das Spiel mit der Erwartungshaltung sorgte dafür, dass der Borg-Kubus bis heute zu den legendärsten und beliebtesten Raumschiffen gehört. Und, ganz nebenbei: So ein rechteckiges Schiff bietet im Inneren die beste Raumnutzung, ist also maximal praktisch – was wiederum den pragmatischen Borg entspricht.

Hinzu kam das Maskendesign der kybernetischen Bioformen selbst. Es sah einfach cool aus, wenn diese auf humanoider Optik basierenden Wesen mit ihren Implantaten, Schlauchvorrichtungen und dem Körperpanzer auftauchten. Star Trek: Der erste Kontakt fügte diesem Kosmos mit der erstmals eingeführten Borg-Königin noch eine neue Dimension hinzu. War man bisher als Zuschauer davon ausgegangen, dass die kybernetischen Bioformen stets aus dem Kollektiv heraus und ohne Weisung handelten, veränderte der Satz: Ich bin der Anfang, das Ende, die Eine, die Viele ist. Ich bin die Borg die Sichtweise auf die Spezies noch einmal sehr deutlich. Die von Alice Krige beeindruckend furchteinflößend gespielte Königin sorgte für einen guten Teil der Spannung und der Bedrohungslage in Der erste Kontakt. Dazu kam, dass die Actionanteile höher geschraubt und überzeugend umgesetzt wurden. Gerade in dieser Hinsicht wirkte Treffen der Generationen pomadig und altbacken – eher wie eine überlange TV-Episode ohne große Highlights. Der Wechsel von David Carson, der zuvor zumeist TV-Serien inszeniert hatte (unter anderem einige TNG- und DS9-Episoden), zu Riker-Darsteller Jonathan Frakes auf dem Regiestuhl tat dem Franchise gut und ließ es (trotzdem auch Frakes aus dem TV-Geschäft kommt) filmischer werden. Inhaltlich macht Star Trek: Der erste Kontakt vor allem deshalb Spaß, weil er an die vielleicht beste Doppelfolge der TNG-Serie anknüpft: In den Händen der Borg (Ep. 74 & 75). Dort hatte das Kollektiv die Enterprise mit einem Traktorstrahl gefangen und Picard entführt. Kurz vor dem Ende der ersten Episode, die gleichzeitig die letzte der dritten Staffel war, stand fest: Picard wurde assimiliert und Riker befahl, den Kubus zu zerstören – drastischer konnte ein Cliffhanger kaum sein. Und obwohl Picard am Ende gerettet und das Vorhaben der Borg durchkreuzt werden konnte, behielt er noch einige Implantate zurück und war fortan auch dezentem Misstrauen ob seiner vollständigen Rehabilitation gegenüber ausgesetzt. Das wurde quasi als Aufhänger für den Kinofilm genutzt, womit sich der Kreis hier schließt. Ebenfalls schließt sich ein Kreis zu den Anfängen der Geschichte von Star Trek, wenn wir Zeuge des ersten Warp-Flugs werden und vom ersten Kontakt mit den Vulkaniern erfahren. Frakes fügt das alles schlüssig zusammen (okay, die Erklärung, warum die historische Veränderung der Borg die Enterprise-Crew unberührt lässt, ist Zeitreise-Geschichte-typisch dünn), nimmt sich Zeit für erzählerische Momente zwischen der Action und sorgt ebenfalls für eine Weiterentwicklung der Charaktere. Mehr kann man von einem Star-Trek-Film nicht wollen. Und so ist und bleibt er der künstlerisch und finanziell erfolgreichste der vier Kinofilme mit der Picard-Crew.







Bild- und Tonqualität BD

Die bisherige Blu-ray von Star Trek: Der erste Kontakt ist mittlerweile rund zehn Jahre alt – und das sieht man ihr an. Sie stammt aus der Zeit, in der man Portierungen von analogem Filmmaterial auf digitale Datenträger möglichst im Look an den “neuen Standard” angleichen wollte. Entsprechend filterte man die Körnung raus. Und das nahezu bis zum Maximum. Ohne ganz dramatische Filterzüge einer Hunter Edition von Predator zu erreichen, sehen vor allem Close-ups mitunter sehr wachsig aus. Feine Details auf Patrick Stewarts Charakterkopf auszumachen, ist fast unmöglich (7’35). Auch alle anderen sehen wirklich nicht filmisch aus und auf Datas metallisch gelb-grün geschminktem Gesicht sieht man das leider noch auffälliger, was seine Schminke sehr unnatürlich erscheinen lässt. Manche Szenen sehen selbst im laufenden Bild aquarellartig aus, obwohl man zudem sichtbar nachgeschärft hat. Dazu hat man die Farben dermaßen bunt gemacht, dass der Look eher an eine TV-Folge erinnert als an einen Film. Das ist in den Rot-Tönen oft wirklich zu viel des Guten. Die Kontrastierung gerät hingegen recht angenehm und das All ist schön satt schwarz. Bedingt durch die starke Filterung ist das Encoding entsprechend schwach und eine filmische Körnung wirkt zu keiner Zeit organisch oder homogen. Nicht selten bilden sich stehende Rauschmuster auf uniformen Oberflächen. Die neue Blu-ray basiert auf dem 4K-Master und profitiert von diesem maßgeblich. Und sichtbar. Maßgeblich sichtbar, sozusagen. Zunächst und (am wichtigsten) ist die Körnung wieder da und der alte Wachseffekt passé. Lediglich Visual-Effects-Shots wirken hier und da etwas softer. Möglicherweise wurde hier auch ein kleines bisschen gefiltert (11’39 etc). Doch selbst wenn während dieser Effektaufnahmen das Bild etwas weicher ist, so ist das Bild über weite Strecken schön filmisch geworden und präsentiert den analogen Look fast durchweg authentisch. Dabei ist die Körnung nicht mal sonderlich störend, sondern eher dezent und durch die filmisch-analoge Darstellung kommt Datas Gesicht nun wieder so rüber, dass man nicht sofort auf Schminke tippt. Nur hier und da wirken Szenen auch hier noch ganz dezent gefiltert, was aber den allermeisten nicht auffallen wird. Auch die Farben wurden mitunter deutlich verändert. Das neue Grading ist in Teilen sichtbar kühler. So ist die Enterprise bei 4’45 im alten Grading eher etwas grünlich-grau, erscheint sie nun metallischer blaugrau. Der Nebel im Hintergrund weist ebenfalls mehr Blauanteile auf, wo die alte BD bis auf den Orange-Anteil sehr gründominant war. Durch die neutralere Abstimmung sind Farben nicht mehr so überbetont und bunt. Das Borg-Kollektiv ist nicht mehr ganz so grün, sondern etwas neutraler. Das gilt auch für die etwas flau grünlich funkelnden Sterne im Hintergrund, die nun viel mehr Strahlkraft haben. In dieser Szene hat das Encoding allerdings ein paar Probleme mit dem Nebel im Hintergrund, auf dem hier und da die Kontrolle etwas verlorengeht. Dafür sieht der “neue” Nebel weniger aquarellartig aus. Commander Riker wirkt nach 7’30 nicht mehr, als hätte man seine Augen mit zu viel Deckweiß aus dem Malfarbkasten ausgemalt, sondern wie ein Schauspieler aus Fleisch und Blut. Man hat übrigens das Bildformat etwas an den seitlichen Rändern gepackt und zurechtgezogen. Will heißen, man sieht links und rechts etwas weniger, hat dafür allerdings wieder formatrichtige Köpfe und keine länglich gezogenen Eierschädel.


Blu-ray (2023) (Slider ganz nach links): Auf der neuen strahlend blau.


Blu-ray (2023) (Slider ganz nach links): … filmisch-authentischem Androiden mit korrekter Kopf-Geometrie.


Blu-ray (2023) (2023) (Slider ganz nach links): Auch hier kommt etwas mehr Blau ins Spiel.


Blu-ray (2023) (2023) (Slider ganz nach links): … gegen filmischen Picard mit gesunderer Hautfarbe.


Blu-ray (2023) (2023) (Slider ganz nach links): Die neue BD zeigt hier etwas mehr Grün.


Blu-ray (2023) (2023) (Slider ganz nach links):


Blu-ray (2023) (2023) (Slider ganz nach links): Zurück ist das Filmische, was schön ist. Viel mehr Auflösung erkennt man allerdings nicht.

Der Ton von Star Trek: Der erste Kontakt lag auf der alten Blu-ray bisher in Dolby Digital 5.1 vor. Dieser schlägt sich für einen Film aus der Zeit wacker und bietet eine erstaunlich räumliche Geräuschkulisse. Vor allem, wenn Picard die Borg-Stimmen hört, werden die Surrounds hier gut genutzt. Kommt es zu ausgedehnten Kampfhandlungen wie beim Angriff auf den Borg-Würfel nach elfeinhalb Minuten, fehlt’s zwar an der Wucht der Explosionsgeräusche, aber die lang anhaltenden Schüsse auf des Kubus’ Achillesferse bekommen durchaus Unterstützung vom Subwoofer. Die Dolby True HD Fassung des O-Tons bietet verlustfrei komprimierten Sound, ist noch etwas wuchtiger beim Beschuss, allerdings ein bisschen dumpf bei vielen Soundeffekten. Beide sind für sich genommen okay, haben aber Luft nach oben. Und diese Luft nutzt die neue Blu-ray aus. Denn obwohl hier für den deutschen Ton erneut nur Dolby Digital vorliegt, ist die Fassung hörbar satter, zugreifender und auch dynamischer – nicht nur lauter. Nimmt man den Beginn von Kapitel zwei, so liefert der Bass bei 2’52 deutlich mehr ab als über die bisherige Blu-ray. Auch das Geflirre auf den Surrounds im Nachgang ist klarer und kräftiger und die Gefechte fallen spaßiger aus. Die englische True-HD-Version (nun in 7.1 anstelle 5.1) der neuen Blu-ray greift noch mal potenter zu als jene, die auf der alten Blu-ray lag. Also auch für O-Ton-Hörer noch mal ein Upgrade.







Bild- und Tonqualität UHD

Jonathan Frakes und sein Kameramann Matthew F. Leonetti haben Star Trek: Der erste Kontakt seinerzeit natürlich analog aufgenommen und zwar mit einer Panavision Panaflex Platinum auf 35 mm Film. Ob hiervon ein neuer 4K-Scan gezogen wurde, ließ sich nicht wirklich herausfinden. Und gesichert davon ausgehen kann man auch nicht, worauf ich gleich zu sprechen komme. Sicher ist aber, dass das Bild von Paramount ein frisches Grading in HDR10 und Dolby Vision im Verbund mit einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum spendiert bekam. In der Praxis ist die typische leichte Abdunklung zu sehen, die Schwarz dafür noch satter erscheinen lässt und nicht in Bereiche von versumpfenden Details abrutscht. Farben bekommen (meist) etwas mehr Kraft, Spitzlichter sind dynamischer und zaubern funkelndere Sterne ins All. Explosionen erhalten mehr Pfund, während helle Bereiche besser durchzeichnet sind und nicht (wie über beide Blu-rays) leicht überstrahlen. Hauttöne allerdings werden über die UHD Blu-ray etwas neutraler wiedergegeben, was sie natürlicher erscheinen lässt. Wie bei der neuen Blu-ray auch schon sind Farbstimmungen selektiv geändert worden. Während die Enterprise im Nebel bei 4’44 sichtbar weniger Grün-, dafür mehr Blauanteile hat, erhalten Hauttöne etwas mehr Rot. Gerade Datas Antlitz tut das gut, da er nicht mehr so extrem künstlich geschminkt (aber immer noch als Android) erscheint. In einigen Szenen mit den Borg liefert dafür das neue Grading mehr Grünanteile. Beispielsweise beim Gespräch zwischen Picard und der Queen nach etwas über 90 Minuten. Kommen wir zur Auflösung und damit zu schwierigsten Punkt. Keine Frage ist die alte Blu-ray hier eine mittelschwere Katastrophe, da sie wachsig gefiltert und dann nachgeschärft wurde. Nimmt man nun die neue Blu-ray und die 4K-Blu-ray, so können diese sich in der Detaildarstellung dennoch nicht massiv absetzen. Jetzt ist es so, dass der Film nur sehr wenige Shots liefert, die bis in den Hintergrund Details bieten. Die meisten Szenen spielen in kleineren Innenräumen statt und die Außenaufnahmen auf der Erde sind grundsätzlich nicht sonderlich scharf. Nimmt man sich Details wie Schriften (auch die kommen nicht allzu oft vor), arbeiten neue BD und UHD-BD sauberer, aber nicht vehement besser aufgelöst. Auch das Encoding dürfte noch ein bisschen besser sein. Zwar gibt’s hier keine mittelschweren Katastrophen, aber etwas Luft nach oben gibt’s da schon noch. Gegen so manche arg unscharf gefilmte Szene (13’56) kann auch die UHD Blu-ray natürlich nichts unternehmen. Sei’s drum. Alleine die homogenere Filmkörnung (auch noch mal gegenüber der neuen Blu-ray) lohnen das Upgrade, zumal auch der dt. Ton der UHD Blu-ray mit einer Verbesserung aufwarten kann (siehe unterhalb der Szenenbild-Vergleiche).
UPDATE: Nach einigen Kommentaren bzgl. der Helligkeit der UHD-BD wurde in der Bewertung erstmals seit Längerem wieder eine Differenzierung zwischen HDR10 und Dolby Vision vorgenommen, da Dolby Vision in Summe die bessere Durchzeichnung in den dunklen Szenen vermittelt und der Unterschied zu HDR10 dort sichtbar wird.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray dunkler, hat aber im laufenden Bild mehr Farbdynamik.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Disk lässt ihn noch etwas weniger geschminkt erscheinen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … wirken eindrucksvoller über die UHD Blu-ray.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Disk lässt ihn noch etwas gebräunter erscheinen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray einen Hauch neutraler und weniger grün.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links):


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Schrift über die Blu-ray ist etwas softer, weniger klar umrissen. Die Doppelpunkte sind klarer und die kleinen Schriften sind als solche besser erkennbar. Ob der Unterschied zur alten Blu-ray darauf schließen lässt, dass es sich um einen neuen 4K-Scan handelt? Das mag jeder für sich beurteilen.







Bonusmaterial
Das Bonusmaterial entspricht jenem der bisherigen Blu-ray, liegt auch nur auf dieser (komplett) und hat sich nicht verändert, bzw. wurde nicht ergänzt. Wir bekommen eine Vielzahl an Featurettes sowie drei Audiokommentare. Letztere sind auch auf der UHD Blu-ray enthalten.
Fazit
Star Trek – Der erste Kontakt ist auch heute noch ein packender SciFi-Film, dessen Actionszenen im TNG-Universum ihresgleichen suchen und der neben der bekannten Mannschaft noch James Cromwell als versoffen-schrulligen Zefram Cochrane und eine Alice Krige als verführerische Borg-Königin bietet. Trotz mittlerweile etwas angestaubter Tricks immer noch ein Highlight im ST-Universum. Die neue Blu-ray und UHD Blu-ray schlagen die alte Scheibe locker – was nicht schwer war. Allerdings wäre noch ein wenig Luft nach oben gewesen, was die Detailtiefe sowie das generelle Encoding angeht. Dennoch: Die Farben sind natürlicher, der Wachsfiguren-/Nachschärfungs-Effekt ist passé und das Ganze wirkt angenehm filmisch. Dazu kommt ein True-HD-Sound für die deutsche Synchro, der den Film klangtechnisch auf ein neues Niveau hebt.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (2013): 55%
Bildqualität BD (2023): 75%
Bildqualität UHD (HDR10): 70%
Bildqualität UHD (Dolby Vision): 75%
Tonqualität BD (2013) (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD (2023) dt. Fassung): 75%
Tonqualität UHD (dt. Fassung): 75%
Tonqualität BD (Originalversion) (2013): 75%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion) (2023): 85%
Bonusmaterial: 80%
Film: 85%
Anbieter: Paramount Home Entertainment
Land/Jahr: USA 1996
Regie: Jonathan Frakes
Darsteller: Sir Patrick Stewart, Alice Krige, Brent Spiner, Gates McFadden, James Cromwell, Jonathan Frakes, LeVar Burton, Marina Sirtis, Michael Dorn, Robert Picardo
Tonformate BD (2013): Dolby Digital 5.1: de // Dolby True HD 5.1: en
Tonformate BD (2023): Dolby Digital 5.1: de // Dolby True HD 7.1: en
Tonformate UHD: Dolby True-HD 5.1: de // Dolby True HD 7.1: en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 111
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: ?? (?? DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 1000 Nit
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Paramount Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.
Jetzt ist dir doch glatt derselbe Fauxpas unterlaufen, wie den Übersetzern der Serie und hast aus einem “temporalen” Wirbel einen “temporären” gemacht. 😉
Ich fand ja die Einführung der Borg-Königin immer schon sehr, sagen wir mal diskutabel. Die Idee allein konterkariert die gesamte, bis dahin etablierte Idee des Kollektiv-Bewusstseins der Borg-Gesellschaft, in der Individualismus keinerlei Rolle spielt, die nicht an polititscher Macht interessiert ist, sondern ausschließlich an der Erweiterung des eigenen Horizonts und dabei “Hindernisse” wie Moral, Ethik oder Mitleid völlig außen vor lässt, ohne dabei wirklich “böse” im klassischen Sinne zu sein. Die Königin kommt da nur wie ein 08/15 Bösewicht daher, wie eine machtbesessene Kultführerin, die einen Haufen höriger Diener befehligt und dabei ganz klar nur den eigenen Vorteil im Sinn hat.
Aber offenbar war man bei Paramount wohl der Meinung, dass dieses Konzept das Mainstream-Publikum überfordern würde und deshalb einen greifbaren Bösewicht liefern zu müssen, woraufhin man dann diese, in meinen Augen völlig deplatzierte Femme Fatal aus der Taufe gehoben hat.
Spaß machen tut der Film natürlich trotzdem, die düstere, bedrohliche Stimmung ist klasse, Picards sture Verbohrtheit und die Moby Dick-Parallelen sind großartig rübergebracht und auch der dezent eingestreute Humor, der mit dem Wechsel zu Frakes auf dem Regiestuhl Einzug hielt, wirkt nie platt oder deplatziert (im Gegensatz zu Teil 9).
In die Sammlung wandern werden die UHDs natürlich trotzdem, allerdings werde ich mir auch hier, wie schon bei den 6 klassischen Teilen, die Komplett-Box importieren, die ja, warum auch immer, nicht in Deutschland erscheinen. Die Discs sind ja offenbar weiltweit die gleichen und kommen alle mit deutschem Ton.
“Angestaubte Tricks”!? Timo, Du wirst mir langsam unsympathisch. Was gibt es an den Effekten nur wieder auszusetzen? Die E sah nie so schön aus, wie in VIII und X. Die IX war von den Weltraumszenen ziemlich schlecht, aber nicht die VIII. Laß ich nicht gelten. Sieht allemal besser aus, als dieser hochglänzende, geleckte CGI-Mist, der ab 2009 kam.
Ich merke schon, bei Star Trek treffe ich deine emotionale Achillesverse. Das tut mir leid, dass ich da gleich zweimal scheinbar so einen Trigger ausgelöst habe. Dabei solltest du meiner generellen Rezeption (vor allem von VIII) entnommen haben, dass ich den Film sehr mag. Und von der Enterprise sprach ich ja auch nicht. Ich schätze die gute alte Modell-Arbeit in den Filmen. Dort, wo sie gut gemacht ist, überdauert sie CGI-Effekte aus der damaligen Zeit sehr deutlich. Und mit “mittlerweile angestaubt” meine ich zudem nicht mal im Ansatz, dass ich die Tricks schlecht finde. Zumal das “mittlerweile” ja darauf Bezug nimmt, dass sie aus HEUTIGER Sicht etwas angestaubt wirken, nicht aus damaliger. Die Formulierung drückt aus, dass die Machart so mancher visueller Effekte aus heutiger Sicht für mich ein bisschen altmodisch ist. Nicht mehr nicht weniger.
Beispielsweise die visuellen Effekte beim Materialisieren nach dem Beamen oder die wahrlich nicht ganz so hübsch freigestellte Borg-Queen, bevor und während sie in ihren Anzug schlüpft oder die Greenscreen-Momente, wenn Picard und die Borg-Queen über dem Kühlmittel hängen. Und man muss auch nicht immer jede Formulierung auf die Goldwaage legen, sondern kann’s auch mal mit einem zwinkernden Auge lesen 😉
Ich denke, ich kann mich auch als großen Fan von Modellaufnahmen outen. Ich finde, dass Modellaufnahmen etwas hatten, das auch heutige CGI Effekte immer noch nicht ganz haben. Ist sicherlich auch Geschmackssache. Bei „Generationen“ gab es bei der Serie glaub ich ab Staffel 3 ein deutlich kleineres Studiomodell der Enterprise, weil das andere einfach zu „unhandlich“ war. Und als dann der erste TNG Kinofilm kam, benutze man dann doch wieder das alte Modell, weil das zwar größer, aber halt auch detaillierter war und auf der Kinoleinwand besser aussah. Es war früher nicht alles schlechter 😉
Absolut richtig, Markus!
Vielen Dank für das tolle Review, mal wieder!
Würdest Du die UHD klar empfehlen? Immerhin sind das über 10 Euro Unterschied zur neuen Blu-ray. Oder ggf. auf ein Angebot der UHD warten?
Die Diskussion im Kommentarverlauf hast du eventuell gelesen. Für mich persönlich ist die UHD die bessere Wahl, weil ich wert auf ein gutes Encoding lege und mir die neutralere Farbgebung besser gefällt. Wenn dein Display nicht leuchtstark genug ist, könnte es dich aber stören, dass die UHD-BD relativ dunkel abgemischt ist. Irgendwo dazwischen liegt dann die subjektive Wahrheit für jeden selbst.
Danke, ja, habe Diskussion verfolgt. Habe einen Panasonic OLED (JZN1508) – sollte für beide Varianten gut sein.
Klingt doch alles sehr gut. 🙂 Werden diese Überarbeitungen auch im Stream abrufbar sein? Gibt’s dazu Infos? Wahrscheinlich Paramount+…
VIELEN DANK für einen Fehlkauf.
Hatte sie schon alle im Warenkorb, aber mit der Bewertung und dem Vergleich der Qualität BD/UHD sind alle wieder raus. Da ich fast nur UHDs kaufe und mir diese dunkle Abmischung überhaupt nicht gefällt, nehme ich Abstand von einem Kauf. Die BD 2023 sieht und kommt definitiv besser rüber, auch wenn es keine Bewegbilder sind.
Schon ärgerlich, wenn man sieht, wieviel es mit der Bildqualität besser geht. Gerade wenn man Fan oder leidenschaftlicher Sammler ist, viel Geld ausgegeben hat und die Kapazität zuhause nicht mehr so hoch ist.
Danke für das Review, Timo! Freut mich, dass gerade das Bild und auch der dt. Ton deutlich besser sind. Habe die 4 Filme schon eine Weile bestellt und bin gespannt, wie sie dann auf der Leinwand ausschauen
danke fürs tolle review. eine kleine anmerkung, die englischen 7.1 TrueHD von “Der erste Kontakt” und “Treffen der Generationen” sind keine echten 7.1 tonspuren. die surround und back sind gleich.
Moin klasse Einleitung. Ich mag den Film und bin froh das am Bild und Ton etwas verbessert wurde. Hoffe du bewertest auch den Nachfolge Film. Die Disk wird gekauft.
Nach und nach kommen alle vier TNG-Kinofilme, ja. Blöd, dass zeitgleich auch die Rockys kamen und der Tag nur 24h hat :/
Ganz vorsichtige Frage: Hast du ST 6 auch noch geplant, oder ist das Vorhaben wegen Zeitmangels schon im Papierkorb gelandet? Würde ich total spannend finden, was du zu Teil 6 so schreiben würdest 🙂
Bist du übrigens auch ST Fan?
ST 6 liegt hier seit geraumer Zeit. Aber, wie du richtig sagst: Der Zeitmangel. Und wo jetzt noch drei TNG-Filme und zwei Rocky-Filme ebenso auf ihre Rezensionen warten … :/
Ich bin kein leidenschaftlicher Trekkie, der in Cosplay-Manier auf Conventions rennt, aber ich mag viele Ideen aus dem Universum und war auch leidenschaftlich dabei, als TNG, DS9 und Voyager erstmalig im TV übertragen wurden.
Ist auch nicht schlimm, ich wollte halt nur mal fragen bin jedenfalls auch auf die 3 anderen Trek Film Rezessionen gespannt ☺️ Rocky hab ich gestern auch mal rein geschaut, sehr interessant
Danke dir für deine Arbeit und bis bald
Moin…unter Bild- und Tonqualität UHD am besten Star Wars gegen Star Trek austauschen…;-)
Stimmt, wäre besser 😀