Blu-ray Review
OT: Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi
Ewoks sei Dank
Der Abschluss der klassischen Trilogie ist ein visuelles Fest mit niedlichem Haken.
Inhalt
Luke hat Schockierendes erfahren, Leia ist Sklavin vom Weltraumgangster Jabba the Hutt und Han Solo hängt in Karbonit eingefroren als Sammelobjekt in Hutts Wüstenfestung an der Wand. Die Zeiten für die Rebellen könnte besser sein. Doch Luke hätte nicht die Ausbildung zum Jedi gemacht, wenn er nicht einen Funken Hoffnung sehen würde. In einer spektakulären Rettungsaktion befreien Skywalker und Lando Calrissian Leia und Solo, während sich die Flotten der Rebellen-Allianz versammeln, um das Imperium endgültig zu schlagen. Das allerdings wird auch Zeit, denn die stehen kurz davor, einen neuen Todesstern fertig zu stellen. Zu diesem Zweck müssen Han Solo, Leia und Luke auf den Waldmond Endor. Luke jedoch hat andere Ziele, möchte er doch Darth Vader wieder von der guten Seite der Macht überzeugen. Stellt sich am Ende nur die Frage, wer wen auf seine Seite ziehen kann …
Drei Jahre nach Das Imperium schlägt zurück kehrten die Jedi-Ritter zurück. Im gleichnamigen Abschluss der klassischen Trilogie kommt endlich zum Ende, was George Lucas im ersten Teil für so unbefriedigend abgeschlossen hielt. Durch die großen Erfolge der vorangegangenen Teile und aufgrund der bereits astronomischen Einnahmen durch das Merchandising konnte Lucas sich erneut erlauben, den dritten Teil praktisch aus eigener Tasche zu finanzieren. Erneut hatte er aber keine Lust, dabei selbst als Regisseur in Kraft zu treten. Während seine erste Wahl, Steven Spielberg, aufgrund der Probleme mit der Director’s Guild ausschied, lehnten die beiden Davids (Lynch und Cronenberg) mit totalem Desinteresse ab. Am Ende wurde es Richard Marquand, der zuvor eine Beatles-Biografie, einen Horrorfilm und mit Die Nadel einen vielbeachteten Thriller inszeniert hatte. Die Rückkehr der Jedi-Ritter sollte aber sein erster SciFi-Actionfilm werden. Und ein bisschen sieht man es dem Abschluss der Trilogie auch an. Man kann nicht umhin, festzustellen, dass Lucas (und seinen Co-Autoren) die Ideen doch langsam ausgingen. Zwar musste man die Fehde zwischen Darth Vader, dem Imperator und Luke Skywalker noch zu Ende bringen sowie dafür sorgen, dass es endlich einen echten Sieg über das Imperium gibt. Doch dazwischen gibt’s eine Menge Füllmaterial, das man lediglich mit einer Aneinanderreihung von Actionszenen kompensierte. Und mit Ewoks. Man mag sich heute noch fragen, was genau Lucas geritten hat, kleine Teddybären in seine Science-Fiction-Saga einzubauen, die das Franchise noch lange vor Jar Jar Binks ins Alberne abdriften ließen. Kompliment an Harrison Ford und Carrie Fisher, dass sie die Dreharbeiten ohne große Lachanfälle über die Bühne brachten, während sie in die Knopfaugen von Kuscheltieren schauten. Da entwickelt sich der größte Kampf des Universums in der Atmosphäre von Endor und eine entscheidende Rolle beim Sieg über das Imperium spielen Teddys – naja …
Vielleicht hätte es der Rückkehr der Jedi-Ritter gut getan, wenn Lucas nicht so vehement gegen Harrison Fords Vorschlag vorgegangen wäre, Han Solo sterben zu lassen. Ford, der nach den ersten beiden Teilen sowie dem ersten Indiana Jones zum absoluten Superstar herangereift war, sah in der Möglichkeit, direkt zu Beginn Han Solo sterben zu lassen, die Chance, das Publikum im Unsicheren zu lassen, ob es für alle gut ausgehen würde. Sicher eine Dramatik, die dem dritten Teil mehr Spannung mitgegeben hätte. Spannung, die (wie gesagt) eher durch Action ersetzt wurde. Natürlich sind die Szenen mit den Düsenschlitten nach wie vor beeindruckend. Natürlich macht die finale Raumschlacht wirklich Spaß. Aber echte Spannung liefert Episode VI leider kaum.
Und das, was Lucas schon in den ersten beiden Teilen durch die in den späten 90ern eingefügten CGI-Elemente verschlimmbessert hatte, führt in Die Rückkehr der Jedi-Ritter 2004 leider zur ärgerlichsten aller Änderungen. Man kann so gut es geht über den digitalen Jabba oder andere CGI-Kreaturen hinwegsehen. Am Ende aber die Geister-Jedi-Erscheinung von Sebastian Shaw aka Anakin Skywalker durch Hayden Christensen zu ersetzen, führt noch heute bei Fans zu einer Gänsehaut – und keiner wohligen. Man darf Lucas dankbar sein für die einstige Erschaffung des Mythos Star Wars. Dass er aber spätestens mit dem zweiten Film nur noch die Dollarzeichen in den Augen hatte und die Krieg-der-Sterne-Kuh bis auf den letzten Tropfen melkte, das haben ihm viele Fans nie verzeihen. Tatsächlich spielte eine entscheidende Rolle für Lucas, die Trilogie per Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-End und nicht etwas bitterer/düsterer zu schließen, das zu erwartende Merchandising. Lucas sah offenbar keine große Zukunft in „Toter-Han-Spielzeugen“ (Quelle). Der Fakt, dass sich der Erfinder der Serie außerdem bis heute weigert, die klassischen Versionen (ohne die nachträgliche Änderungen) neu und qualitativ hochwertig zu veröffentlichen, verärgert die Fans zusätzlich. Man hat das Gefühl, dass der einstige Schöpfer zu seinen Originalen nicht mehr steht, sie nicht mehr vertritt. Spätestens mit der Übergabe an Disney warfen viele Anhäger Lucas vor, dass er sein Franchise verraten und „verkauft“ habe. In Wahrheit war Star Wars aber direkt nach dem Erfolg des ersten Films eine einzige Gelddruckmaschine, ein einziger „sell out“, wie es der Engländer sagen würde. Man sollte sich nichts vormachen: Die mittlerweile neun Episoden des SW-Universums dienen ebenso wie alle anderen Filme dazu, Geld zu verdienen. Daran ist nichts verwerflich. Ginge es um den rein künstlerischen Aspekt, hätte man eben nach Episode IV aufhören müssen. Der Ausverkauf jedenfalls sollte kein Grund sein, das Franchise nicht mehr zu mögen, denn dann hätte man konsequenterweise schon 1980 die Fan-Unterstützung einstellen müssen. Bei den künstlichen und unpassenden CGI-Effekten, die in diesen neuen UHD-Fassungen der klassischen Trilogie enthalten sind, sieht es anders aus. Das darf man durchaus unanschaubar und als Frevel empfinden.
Bild- und Tonqualität BD 2011 vs. 2020
Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter ist von 1983 und deshalb natürlich ebenfalls noch analog gefilmt. Auch hier masterte man für die 2011er Blu-ray komplett neu in HD und lieferte die bis dato beste Bildqualität der klassischen Trilogie ab.
Alles in allem überzeugt der dritte Teil der klassischen Trilogie tatsächlich am meisten. Zum einen leidet er auch nicht unter der Filterung rund um die Figuren vor dem sandigen Hintergrund (bspw. während der kompletten Szenen vor Jabbas Segelbarke nach einer halben Stunde), zum anderen sind die Kontraste noch etwas ausgewogener – sieht man von gelegentlichen Versumpfungen in Schattenbereichen ab. Die Körnung wird harmonisch wiedergegeben und in den gut fokussierten Totalen ist die Auflösung wirklich erstaunlich gut (38’05). Gleiches gilt für Close-ups, die wirklich scharf und knackig erscheinen. Lediglich manche Halbtotale fällt drastisch ab, was aber eher an der schon unscharfen Kameraeinstellung liegen dürfte (57’23). Dennoch fallen die Szenen auf Endor gegenüber dem Rest etwas ab, weil auch hier bisweilen mal Details im Schwarz absaufen.
Dafür entschädigen aber die sensationell scharfen Details auf Anakins Gesicht, wenn Luke ihn erstmalig ohne Maske sieht.
Die neue Blu-ray basiert wie bei allen drei klassischen Filmen auf dem gleichen Master, das für die UHD angefertigt wurde. Entsprechend kommt hier auch ein neues Color Grading zum Zuge und die Auflösung sollte entsprechend besser sein, da 4K-basiert.
Leider trifft auch hier zu, was in Teilen schon bei Episode V zu bemängeln war: Ein bisweilen zu drastisch eingesetzter Rauschfilter, der hin und wieder die Körnung einfriert und Gesichter wachsartig wirken lässt. Vor allem auf Endor ist das auf den Darsteller-Antlitzen zu sehen (Han Solo bei 48’48 oder ab 101’53). Dazu gibt es Einstellungen, die schon ursprünglich derart unscharf sind (also auch bei der alten BD), dass es durch die Rauschfilterung noch schwammiger wird (erneut Han: 102’23).
Umso ärgerlicher ist das, weil das neue Color Grading viel angenehmer ist. Vorbei das quietschig Bunte auf Endor. Vorbei die zu rötlichen Gesichter und vorbei der viel zu gelbe C3PO. Der Gold-Androide ist nun wirklich gold und nicht gelb. Die Bäume differenzieren viel besser zwischen grünem Blattwerk und braunem Stamm und was auf dem unfertigen Todesstern plötzlich an unterschiedlichen Grautönen zu sehen ist, ist atemberaubend. Dazu gelingt der neuen Blu-ray die Durchzeichnung viel besser. Die kurzen Momente auf Dagobah offenbaren bspw. Details im Vordergrund vor den Bäumen, wo die alte BD nachtschwarz ist (45’18).
Die neue Blu-ray ist also in jedem Fall eine deutlich bessere Wahl – WENN da nicht erneut dieses DNR-Processing wäre.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Das neue Grading der Blu-ray bringt es ins natürlicher Braune zurück.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray erscheint (abseits vom DNR) nicht ganz so krass eingefärbt und zeichnet auf den Schattenflächen besser durch.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Die 2020er Disk holt die Zeichnung zurück und wirkt natürlicher im Sand. Vielleicht eine Spur zu gelblich.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Das neue Grading zeigt rote Gerüste und viel mehr Nuancen auf der Oberfläche des unfertigen Todessterns.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray bietet mehr Hell-Dunkel-Kontrast und echte Farben in der Konstruktion.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray liefert natürlicheren Teint, zeigt aber in solchen Shots deutlich den soft-wachsigen Look durch den Rauschfilter.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray verschlimmert den Wachslook von Hans Gesicht durch die Rauschfilterung noch.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): … und hier in wesentlich natürlicherer Ausleuchtung über die neue Disk.
Blu-ray 2020 (Slider ganz nach links): … ganz anders die viel klarer definierte neue Blu-ray.
Wie bei den Episoden IV und V auch bekam die komplette Skywalker Saga vorab viel Kritik für die Tatsache, dass man den dts-HD-Master-Sound der bisherigen Blu-rays von 2011 gegen stärker komprimiertes Dolby Digital Plus eintauschte. Die Disney-Politik, so die Kritiker, habe nun auch das übernommene Fox-Studio und deren Klassiker-Filme getroffen. Um wirklich vergleichen zu können, ob die DD+-Spuren in der Praxis schwächer sind, kommt zunächst noch einmal eine Beschreibung der alten dts-HD-Master-Versionen, die sich von Eine neue Hoffnung zu Das Imperium schlägt zurück bereits gesteigert hatten.
Wie schon beim direkten Vorgänger, so ist auch hier das Zischeln der S- und T-Laute weiterhin beseitigt. Dialoge sind harmonisch und verlieren auch in den rasanten Actionszenen nicht die Kontrolle. In puncto Räumlichkeit muss sich Die Rückkehr der Jedi-Ritter ebenfalls nicht vor den beiden anderen Teilen verstecken. Gerade die Actionszene mit den Düsenschlitten auf Endor ist ein Musterbeispiel, wie (zum damaligen Zeitpunkt) fast dreißig Jahre alte Filme klingen können. Auch heute, fast zehn Jahre nach der ersten BD-Veröffentlichung ist das absolut erstaunlich. Gleichermaßen klasse sind die Naturgeräusche der Umgebung auf Endor. John Williams Score hat hier und da mal etwas dumpf-dröhnende Momente (82’30) und aufgrund der etwas geringeren Anzahl an satten Actionszenen bleibt die reine Quantität von wuchtigen Sounds etwas hinter Episode V zurück. Natürlich gibt’s aber beim Kampf um Endor und während der Zerstörung des Todessterns noch genug Anlass für dynamische Sounds.
Kann die Dolby-Digital-Spur das genauso gut? Denn auch hier gibt’s also fürs Deutsche nur Dolby Digital Plus, was auch an dieser Stelle grundsätzlich zu kritisieren ist. Ob es auch zu verdammen ist, weil es eventuell drastisch komprimierter klingt als die alte dts-HD-Master-Spur sollen die nächsten Zeilen klären.
Zu klären ist aber erst einmal, dass auch hier (wie zu erwarten) eine Lautstärke-Anpassung vorgenommen werden muss, um auf das Level der alten dts-HD-Master-Spuren zu kommen. Zirka 6-7 dB dürfen es bei Episode VI sein. Ist dies der Fall, ist auch hier auffällig, wie gut die Dolby-Digital-Plus-Spuren ihre Arbeit trotz der Reduktion verrichten.
Nimmt man sich die selbst nach heutigen Maßstäben toll klingende Speeder-Bike-Verfolgung, so findet man nur selten DD+-Spuren mit entsprechender Datenrate, die so viel Dynamik und Feinzeichnung überhaupt liefern. Zwar sind die Tiefbass-Elemente schon über die dts-HD-Master-Fassung der alten Blu-ray etwas krachledern und das letzte Bisschen an Präzision fehlt dem Sub über die DD+-Spur dann auch, aber sowohl die Direktionalität und Sauberkeit der Surroundeffekte sowie die leiseren Passagen der Tiergeräusche (101’54) überzeugen. Ein Mangel an Dynamik im Sinne von hörbarer Kompression auf ein beschränktes Frequenzband kann man der Dolby-Digital-Plus-Spur nicht vorwerfen. Gut versteckt hat sich indes ein kleiner Tonaussetzer bei Minute 52’38. Das „ich bin grade dabei“ von Luke wird tatsächlich verschluckt (Danke an Leser Torsten für den Hinweis).
Bild- und Tonqualität BD 2020 vs UHD vs Disney+
Was für die beiden Vorgänger gilt, gilt natürlich auch für Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter: Analog auf 35mm Filmmaterial aufgezeichnet und dieses mal nur mit Arriflex-Kameras aufgezeichnet (Arriflex 35 BL3 und Arriflex 35-IIC).
Analog zu Episode IV und Episode V wurde auch hier vom Filmnegativ ein 4K Scan mit 16-Bit-Abtastung durch Reliance Media Works vorgenommen. Und auch bei Episode VI ließ Lucas es sich nicht nehmen, noch einmal Hand an die VFX zu legen. Neben vielen kleineren Detailveränderungen gibt’s beispielsweise schon mal hellere Augenpartien beim Imperator, damit man dessen Sehorgane besser erkennen kann oder etwas veränderte Augenbrauen bei Anakin Skywalker.
Auch hier ist das Color Grading natürlich deutlich verändert und für Disney+ integrierte man Dolby Vision, während die kommende UHD lediglich HDR10 enthalten wird.
Das Bild der UHD ähnelt ein wenig jenem von Episode V. Auch hier fällt die Rauschfilterung teilweise deutlich ins Gewicht und auch hier gibt es immer mal wieder eingefrorene Körnung. Entsprechend gilt auch hier: Wer erklärter Feind von DNR ist, der wird sich über solche Momente ärgern.
Hinzu kommt auch bei Episode VI eine generelle Abdunklung. Da die Kontrastierung bei der 2011er BD deutlich ausgewogener war als bei Episode V, fällt hier bei der UHD leider mitunter sichtbar auf, dass auf dunklen Bereichen (und die gibt’s in Jabbas Höhle genug) die Durchzeichnung schwächer ist. Allerdings ist das nicht ganz so krass wie bei Das Imperium schlägt zurück.
Wo etwas Schatten ist, ist aber auch Licht. Man kann auch in Epsiode VI erkennen, dass manche Aufnahmen einfach bereits hochwertiger und schärfer waren als andere. So gehören die Szenen bei der Ankunft des Imperators wohl zum Besten, was die klassische Trilogie zu bieten hat. Farben, Kontraste, Schärfe und Reflexionen auf den Helmen sind wirklich fantastisch (38’23).
Außerdem wirkt das komplette Wüstenszenario insgesamt natürlicher und sehr kontrastreich. Sämtliche Aufnahmen auf Endor wirken dagegen qualitativ nicht so hochwertig, was aber schon bei der BD 2011 so gewesen ist.
Der Disney+-Stream ist deutlich heller als die HDR10-UHD, was aber wiederum zu so manchem Durchzeichnungsproblem in hellen Bereichen sorgt. Hier wäre ein Mittelding zwischen UHD und Disney+ wünschenswert, was im Prinzip (bis auf leichte Abwandlung im Color Grading) von der neuen Blu-ray geboten wird.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt hier noch natürlicher.
Disney+ (Slider ganz nach links): Der Stream hellt das Bild ein wenig mehr auf.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD nimmt hier das etwas zu Gelbliche wieder weg und bringt das Wüstenszenario noch kontrastreicher und vielleicht auch realistischer rüber.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bildet die Flächen noch etwas kontraststärker ab, zeichnet in den offenen Bereichen des Todessterns aber nicht mehr perfekt durch.
Disney+ (Slider ganz nach links): Dennoch ist erkennbar, dass der Stream heller erscheint.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … und die UHD, die auf Schattenbereichen mehr Probleme mit der Durchzeichnung hat, da sie generell dunkler abgemischt ist als die BD.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD bleibt ebenfalls wachsig und ist dazu noch etwas zu dunkel.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Der UHD kann man etwas mehr Dreidimensionalität an den Details zusprechen, was aber auch am etwas höheren Kontrastumfang liegen könnte. Dennoch wirkt es subjektiv noch etwas schärfer.
Während die deutsche Tonspur über die UHD bei DD+ verharrt (allerdings mit 1.0 Mbps gegenüber 896 Kbps bei der Blu-ray) erhält auch Episode VI fürs Englische eine Dolby Atmos Vertonung, die sehr ähnlich funktioniert wie jene der vorhergehenden beiden Filme. Die Filmmusik kommt beständig aus den Heights und natürlich donnert auch der Sternenzerstörer zu Beginn direkt über die Köpfe. Auch einige Tie-Fighter zischen schon vorbei und wenn die Luke öffnet, aus der Vader tritt, zischt es vernehmlich. Geht das Tor zu Jabbas Höhle auf, quietscht es authentisch und Mark Hamills Stimme kommt klar und sehr deutlich aus den Heights, wenn seine Botschaft an Jabba übermittelt wird.
Richtig viel Gekreisch, Gebrüll und Aktivität gibt es, wenn Luke dem Rancor zum Fraß vorgeworfen wird. Akustisch passt das, denn das Viech ist ja immerhin fünf Meter groß und brüllt stets von oben herab. Nicht ganz so korrekt ist Bobbas Jetpack und seine Seilschlinge vertont – beide Aktionen finden eher auf Augenhöhe als über Kopf statt. Allerdings sorgt es natürlich für mehr Rundherum und macht Eindruck für all jene, die gerne „mehr da oben“ haben möchten.
Während der langen Ansprache von Obiwan an Luke, Vader und den Imperator betreffend, kommt dessen Stimme sauber und klar von oben (Kapitel 15).
In Kapitel 19 fliegen dann mehrfach Shuttles über die Köpfe hinweg und auf Endor angekommen hört man die Waldatmosphäre mit Tiergeräuschen immer mal wieder aus der Höhe.
Während der Speeder-Bike-Verfolgung rauscht, saust und braust es dann beständig von allen Seiten. Rein aus visueller Sicht ist das manchmal zuviel des Guten, weil Geräusche von oben kommen, die eher auf oder sogar unterhalb der Kamerahöhe passieren. Spaß macht’s trotzdem.
Die knuddeligen Geräusche der Ewoks gibt es dann ab Minute 71 – inkl. Kriegsgebrüll und Buschtrommelei. Ähnliches passiert auf Endor immer wieder und in den finalen Raumschlachten bleibt es obenrum auch nicht ruhig. In Summe ein sehr aktiver (manchmal fast zu aktiver) 3D-Sound.
- Anzahl Disks : 27
- Medienformat : 4K
- Erscheinungstermin : 30. April 2020
- Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial auf der dritten Disk enthält mit „Weiterentwicklung der visuellen Effekte“ zunächst ein neunminütiges Gespräch von vier Kollegen, die seinerzeit bei ILM arbeiteten und entscheidend an der Entstehung von Episode VI beteiligt waren. Sie stellen heraus, was so einzigartig an den Star-Wars-Trickeffekten gewesen ist. Ein Hinter-den-Kulissen-Featurette kümmert sich um die Soundeffekte von Ben Burtt. Er erzählt davon, wie er Rohmaterial (bspw. Eiswürfel-Portionierer) nutzte, um Filmgeräusche zu produzieren. Auch Vaders Tauchmasken-Geräusch wird erklärt – ein wirklich spannendes Feature. Die Making-of-Sammlung enthält dann wieder älteres Material sowie kürzere Interviews und zusätzliche Szenen. „Die Kreaturen aus“ läuft fast 50 Minuten und ist ein charmant gealtertes 4:3-Featurette mit furchtbar unscharfem Bild.
Fazit
Nach dem starken Das Imperium schlägt zurück war der dritte Teil ein kleiner Rückschritt. Vor allem die Ewoks wirken wie eine Anbiederung ans jüngere Publikum. Aus heutiger Sicht nerven sie tatsächlich noch mehr als damals. Technisch machte der dritte Teil aber richtig Spaß und lieferte mit ausgedehnten Jabba-Szenen die bis dato wohl größte Filmpuppe der Geschichte (Gewicht: Rund eine Tonne).
Von den neu gemasterten Scheiben überzeugt die Blu-ray mehr als die UHD. Letztere ist zwar im Kontrast bei hellen Szenen im Vorteil und liefert da teils tolle Eindrücke, sumpft im Dunklen aber hier und da ab. Das ist zwar immer noch besser als über die zu hart kontrastierte 2011er BD, aber in Summe sieht die neue BD hier am Besten aus.
Der DD+-Ton ist erneut kein echtes Ärgernis, da er im Rahmen seiner Kompression hervorragend arbeitet.
Der Disney+-Stream ist derzeit keine echte Alternative, da er zu hell und kontrastarm gemastert erscheint.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD 2011: 80%
Bildqualität BD 2020: 85% (leichte Abwertung aufgrund zu starker Rauschminderung)
Bildqualität UHD: 75%
Bildqualität Disney+: Bewertung folgt sobald die Datenreduktion aufgehoben ist
Tonqualität BD 2011 (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD/UHD 2020 (dt. Fassung): 80%
Tonqualität BD 2020 (Originalversion): 85%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 85%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 75%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 80%
Film: 80%
Anbieter: The Walt Disney Company (Germany)
Land/Jahr: USA 1983
Regie: Richard Marquand
Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Sir Alec Guinness, Anthony Daniels, Kenny Baker, David Prowse, Denis Lawson, Peter Mayhew, Frank Oz, Jeremy Bulloch, Billy Dee Williams, Jeremy Bulloch, Sebastian Shaw, Ian McDiarmid, Denis LawsonWarwick Davis
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 135
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10 (UHD) // Dolby Vision (Disney+)
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © Lucasfilm Ltd. & TM. All rights reserved. Used with permission.)
Trailer zu Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Habe mit großem Interesse deine Gedanken zum Film gelesen, Timo. Vieles davon deckt sich mit meiner Meinung über Lucas. Klar, eine Gelddruckmaschine mag das Franchise spätestens ab 1980 gewesen sein, doch damals hatte die Saga auch noch Qualität. „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ist mein zweitliebster SW-Film, direkt hinter „Das Imperium schlägt zurück“.
Ich würde heute keinen Cent mehr für das Franchise ausgeben, da ich ohnehin einen großen Bogen um die Pre- und Sequel-Trilogie mache, und die Ur-Trilogie seit den 90ern nur noch in entstellter Form zu sehen ist. Ein Vergleich mit den Faceliftings von Michael Jackson kommt mir da am ehesten in den Sinn, denn dort hat es sich auch nicht zum Besten entwickelt…
Bin allerdings sehr glücklich, daß ich die Despecialized Edition von Harmy besitze. Der hat sich vor Jahren mit einem Team eifriger Helfer die Mühe gemacht, SW in bestmöglicher Qualität so zu präsentieren, wie es sich die Fans seit Ewigkeiten gewünscht hatten.
Seit 2011 blutet mit das Herz, was die Editionen von Jedi-Ritter betrifft. Lucas hat neben allen Veränderungen (das meiste kann man verschmerzen) eine weitere hinzugefügt, und die zerstört die wohl stärkste und emotionalste Szene des Star Wars Universums, und zwar die Szene, in der Luke vom Imperator gequält wird und Darth Vader schweigend daneben steht. Schweigend. Ja, er sagt nämlich nichts, und doch kann man seinen Konflikt durch die Maske spüren, kein Witz. Und was macht Lucas 2011? Er ändert die Szene, und Vader spricht plötzlich. „Neiin.“ Ja, denn Lucas dachte, wenn Vader nichts sagt, würde man es nicht verstehen. Millionen von Fans haben es 30 Jahre lang sehr wohl verstanden und vor Rührung geheult. Und hetzt ist die Szene futsch! Und ich muss mir notgedrungen die DVD von 2004 anschauen, wenn ich den Film halbwegs genießen will. What a shame! Kann man da nicht auch ne Petition anleiern, so wie bei JUstice League?
Hat sich erledigt. Hab das gerade mal mit der Bluray aus der 2011 Box verglichen, da hat dieser Schrei des Scouttroopers bereits auch schon gefehlt. Hatte wohl noch die VHS oder DVD Version im Kopf, da war der Schrei definitiv noch drin.
Trotzdem passieren aber leider immer mal wieder solche Fehler. War ja z.B. auch bei Zurück in die Zukunft oder Gladiator so.
Vielen Dank für die ausführliche Rezension. Auf der deutschen Tonspur ist der Schrei vom Scouttruppler auf Endor bei 1:00:49 entfernt worden, bevor er in den Baum rast. Sehr schade eigentlich, da es auf der englischen Tonspur noch zu hören ist. Sowas fällt mir mittlerweile bei vielen älteren Filmen auf, die neu auf 4K rauskommen.
Wann kommen denn die Updates zu Disney+? Die Datenreduktion wurde ja nun aufgehoben?
Hi Marc.
Aktuell fehlt schlicht die Zeit. Wenn der Tag (sagen wir) 34 Stunden hätte …
Und „mal eben“ hopplahopp zwischen Tür und Angel möchte ich es nicht machen.
Also, kann man sich getrost die BD Variante holen, auch wenn man einen UHD Player und LG OLED TV besitzt?
Bei Episode V reicht definitiv die Blu-ray.
Bei Episode VI bin ich hin- und hergerissen. Das Dunkle der UHD wird durch die besseren Farben etwas egalisiert.
Ist bei VI aber fast Geschmackssache.
Danke für die super Reviews. Bei der Amazon Aktion habe ich mir die Blu Ray Box für 59€ gekauft, da mir das Upgrade auf „4K“ bei dieser Qualität keine 100€ wert ist. Den Unterschied von Blu Ray 2011 auf Blu Ray 2020 merkt man dagegen schon sehr stark.
@Timo
…thx für gewohnt akribische & hilfreiche Rezis, speziell zu Starwars Reihe. War nicht zuletzt wg der bemängelten Punte vor allem bei den UHDs ( …Bild, mit dem Ton komme ich klar…) etwas hin-und hergerissen, da die Box aber kurz für gut € 150,00 zu bekommen war habe ich zugeschlagen (..die Urlaubskasse ist dieses Jahr ja recht voll ;)…). Dass da kurzfristig eine nochmals überarbeitete Fassung kommt scheint ja eherunwahrscheinlich.
Wie sieht es mit den zwei zusätzlichen Surroundkanälen des 7.1 Tons aus bei den neuen BDs/UHDs aus?
Werden diese effektiv mit dedizierten Effekten genutzt, oder hat man einfach den Back Center Kanal der alten DD 5.1 EX/DTS 6.1 Matrix auf die Back Surrounds „verdoppelt“?
Da ich mit meinem Setup kein 7.1 fahren kann, muss ich in dieser Kategorie leider passen.
Ich bin gespannt ob die der Tonfehler bei der 52 Min auffällt. Ob das von Disney nachgebessert wird ?
Klar, ist mir SOFORT aufgefallen 😉
Danke für den Hinweis. Ist im Review aufgenommen.
Nachbesserung? Von Disney? Da glaube ich nicht dran 😉
Da sieht man das Disney keine Endkontrolle macht. Ist das schwer jemanden sich den Film anschauen zu lassen ? Tolles Review.
Eine Editier Funktion bei den Kommentaren wäre nicht schlecht
Hi also zum Start von Disney + habe ich gleich mal alle Star Wars Teile ausprobiert und sie gefallen mir vom Schwarzwert bei Weltraum Aufnahmen schon besser satter als alles wa vorher verfügbar war.
was mir aber aufgefallen ist laut Angabe sind das erwachen der Macht( Teil7) und Rogue One: A Star Wars Story nur in Full HD und nicht als 4K Version bei Disney erhältlich.
wenn der Deutsche Ton auf UHD mit DD+ 7.1 ordentlich ist und das bild noch etwas mehr zulegt werde ich mir alle Teile auf UHD zulegen und 7.1 mit einem der 3D Sound Upmixer kann das schon richtig gut und teilweise oder oftmals besser als eine Native Dolby Atmos Abmischung klingen.
klar wer eine Native Dolby Atmos oder Dts X Tonspur noch was feines in seiner unkomprimierten Form, aber am ende ist es immer eine Frage der Abmischung, denn ich habe schon einige BD und UHD filme erlebt wo die Dolby Digital Spur besser dynamische geklungen hat als die unkomprimierte Spur .und dank upmixer kann man aus jeder Quelle gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen meiner erfahrung nach.
Ich gehe schwer davon aus, dass Episode VII und Rogue One bei Disney+ in 4K nachgeschoben werden, sobald die UHDs zu den beiden Filmen raus sind.
Stimmt natürlich, man muss den Stream schon so sehen, wie er auch gedacht ist, um es genau zu wissen.
Mein Gedanke war nur der, dass Ep. 7 und 8 grundsätzlich auch in 4K Versionen vorliegen. Beide Filme werden ja ebenfalls von der Drosselung betroffen sein und dennoch wirkt das Bild wesentlich ’natürlicher‘ auf mich als bei der alten Trilogie. Der Begriff ist selbstverständlich relativ, da ja immer irgendwelche Filter aktiv sind und jedes TV Gerät Farben etwas anders darstellt. Jedoch ist hier, trotz wahrscheinlicher Datendrossellung, das Bild nicht überstrahlt, grell und so ‚klinisch sauber‘ und allen Anschein nach auf dem Niveau von 1080p.
Andererseits, bei Amazon Streams ändert sich die Farbgebung auch teilweise stark, wenn der Stream von 720p auf 1080p hochschaltet. Vielleicht ist es hier zwischen 1080p und 4K ähnlich… ich finde es nur so auffallend, dass es bei keinem anderen Titel bei D+ so dramatisch ausfällt. Deshalb gehe ich momentan noch davon aus, dass es sich um gewollte Änderungen handelt.
Wie gesagt, mit der Technik dahinter kenne ich mich nicht aus, daher gebe ich nur meinen Eindruck und Gedanken dazu wieder.
Danke für die schnelle Antwort.
@timowolters #2:
„Korrekt. Sie ist aktuell sehr glattgebügelt. Ob das der geringeren Datenrate geschuldet ist oder anderen Faktoren, wird sich zeigen, wenn wieder ohne Beschränkung gestreamt wird und/oder wenn die UHD raus ist, die auf dem gleichen Master basiert.“
Bei allen anderen Streams bei D+ fällt mir nicht mal im Ansatz ein derart „glatt gebügeltes“ Bild auf. Episode 7 und 8 zum Beispiel unterscheiden sich nach meinen Beobachtungen kein bisschen von den BDs. Auf meinem 1080p TV jedenfalls, sehen die BDs und die Streams beider Filme absolut identisch aus bezüglich Bildschärfe, Farbsättigung, Kontrast und den sichtbaren Kompressionsspuren.
Daher befürchte ich, wird sich auch nach der Krise nichts an der Bilddarstellung bei der alten Trilogie ändern. Das ist jetzt wohl so…
Bin aber auch kein Profi, ums genau zu beurteilen.
Es ist zumindest so, dass Disney+ derzeit nicht mal in 4K streamt (aktuell liegt der D+-Stream bei 2560×1440). Also nicht nur die Datenrate gedrosselt hat, sondern auch die Auflösung. Deshalb muss man hier definitiv noch mal warten, bis diese Drosselung mal wieder raus genommen wird.
Wird es auch einen Vergleich zwischen BD 2011 und BD 2020 der 1080p Versionen geben? Oder ist das in 4k Zeiten nicht mehr interessant? 🙂
Muss man davon ausgehen, dass das neue, in meinen Augen, fürchterliche, weil viel zu grelle, Colour Grading auch auf den 1080p Versionen Einzug hält?
Gruß
Ingwerscheibe
Die Vergleiche werden auch alte und neue BD mit einbeziehen, ja.
Werden die Prequels auch noch reviewed?
Nach und nach, ja.
Episode I findest du hier:
https://blu-ray-rezensionen.net/star-wars-episode-i-die-dunkle-bedrohung-4k-uhd-disney-plus/
Aktuell hat die Disney+ Version deutlich weniger schärfe oder?
Korrekt. Sie ist aktuell sehr glattgebügelt. Ob das der geringeren Datenrate geschuldet ist oder anderen Faktoren, wird sich zeigen, wenn wieder ohne Beschränkung gestreamt wird und/oder wenn die UHD raus ist, die auf dem gleichen Master basiert.