Stephen Kings ES Kapitel 2 4K UHD

Blu-ray Review

Warner Home, 23.01.2020
Warner Home, 23.01.2020

OT: It: Chapter Two

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Come Home

Können die Kids von damals Pennywise nun endgültig besiegen?

Inhalt

Wiedersehen nach 27 Jahren

27 Jahre ist es her, dass die sieben Freunde Bill, Richie, Mike, Ben, Eddie, Stanley und Beverly sich ihren Ängsten stellten und gemeinsam den Clown Pennywise besiegten. 27 Jahre ist es her, dass Bill Beverly einen Kuss gab und sie sich alle schworen, wieder zusammen zu finden, wenn das Böse wieder auftauchen sollte. Mittlerweile sind die Sieben erwachsen und haben sich weitgehend aus den Augen verloren. Nur Mike ist in der Kleinstadt Derry geblieben und bekommt deshalb mit, wie einem Mann das Herz aus der Brust gebissen wird, nachdem man ihn in den Fluss geworfen hatte. Kurz darauf bestätigt sich Mikes Vermutung: Pennywise ist zurück. Also ruft er die sechs anderen an und trommelt den „Club der Verlierer“ zusammen. Der trifft sich kurz darauf, muss aber ohne Stanley auskommen, der nicht erscheint. Den Grund erfahren sie bald und die ersten beängstigenden Ereignisse lassen nicht lange auf sich warten. Mit Mühe kann Mike die alten Freunde zum Bleiben überreden. Und um den bösen Clown endgültig zu besiegen, müssen sie erneut ihre Ängste überwinden …

Es geht wieder los

Nur sehr wenige Stephen-King-Verfilmungen haben im Kino wirklich echte Erfolge feiern dürfen. Seltsam genug, wenn man bedenkt, wie viele Millionen Bücher der Kult-Horror-Autor weltweit verkauft hat. Sieht man von wirklich angesehenen Lieblingen wie Shining oder Stand by Me ab, gab’s auch kaum King-Filme, die zumindest auf die Gegenliebe der Kritiker stießen. Meist blieb es bei B-/C- oder Z-Movies oder die längeren Bücher wurden schlicht für günstige TV-Produktionen verheizt.
Bis … ja bis vor zwei Jahren Andy Muschietti kam. Der argentinische Regisseur hatte 2013 mit Mama einen fiesen kleinen Horrorhit gelandet und überzeugte mit der Neuverfilmung von Kings Mammutwerk ES überraschenderweise Publikum und Kritiker.
Ganze 700 Mio. Dollar spielte seine Version des über 1000 Seiten starken Wälzers an den Kinokassen ein, was für einen Horrorfilm einen einsamen Rekord darstellt.
Nicht verwunderlich allerdings, denn Muschiettis ES schaffte, was der altbackenen TV-Verfilmung 1990 nur bedingt gelang: Die perfekte Verbindung von Horror und Coming-of-Age-Story. Denn genau das ist auch Kings Vorlage: Eine horrorlastigere Variante seiner Kurzgeschichte „Die Leiche“ (die man mehr unter ihrem Filmnamen Stand by Me) kennt.

Erinnerungen an die Zeit vor fast drei Jahrzehnten

Natürlich war auch bei der Neuverfilmung klar, dass man nicht das komplette Buch in einen Film quetschen könnte. Also teilte Muschietti die Story in zwei Kapitel auf und wählte für den ersten Teil ausschließlich die Geschichte mit den Kids in Derry.
Es – Kapitel 2 tritt nun die schwere Nachfolge an, eine Brücke zu dem Part zu schlagen, der 27 Jahre zuvor spielte und gleichzeitig packend zu erzählen, welche Menschen die nun erwachsenen Sieben geworden sind. Gleichzeitig muss der Film dafür sorgen, dass Kinozuschauer, die den ersten Teil nicht gesehen haben, ebenfalls abgeholt werden.
Und genau bei diesem Kraftakt verhebt sich der Film zuweilen.
Zunächst aber zum Positiven: Als erstes wäre das Cast zu nennen. Ausgehend von der Besetzung der älteren Schauspieler stellt es für alle, die den ersten Teil zur Auffrischung noch mal gesehen haben, keinerlei Herausforderung dar, auf die Kids zu schließen. Selten fand man wohl erwachsene Akteure, die ihren Kinder-Vorbildern so gut entsprachen. Dass man es mit Jessica Chastain, James McAvoy und Bill Hader zudem geschafft hat, drei bekannte Gesichter zu engagieren, sorgt für Wiedererkennungswert. Zumal sich die drei Darsteller sehr gut in den Dienst ihrer Rolle stellen und nicht die Stars raushängen lassen. Wirklich gut gelingt auch der Aufbau dieser individuellen Charaktere. Gut eine Stunde nimmt sich Es – Kapitel 2 Zeit, um zu schildern, was in den vergangenen 27 Jahren geschehen ist und welche Menschen aus den damaligen Kids geworden sind. Das ist zwar kein Coming-of-Age mehr, hält aber dennoch einige Dramen parat. So ist Beverly bspw. vom Regen in die Traufe gekommen. Entfloh sie als Jugendliche ihrem zudringlichen Vater, fand sie Flucht in einer ebenfalls von häuslicher Gewalt dominierten Ehe.

Es bleibt nur wenig Zeit für ein paar Scherze

Muschiettis Film ist zwar immer dann gut, wenn er diese Gegenüberstellungen und Analogien zwischen den Erwachsenen und den Kids anstellt, bekommt dabei aber bisweilen das Problem, den Horror etwas zu kurz kommen zu lassen. Oder, besser gesagt: Pennywise kommt zu kurz.
Der von Bill Skarsgård im ersten Teil so genial-böse dargestellte Horror-Clown hat in der ersten Hälfte des Films nur wenige Auftritte. Dafür gibt’s umso mehr andere (Fantasie)Monster. Womit wir bei einer weiteren Kritik sind: Denn leider versucht Es – Kapitel 2 einen nicht unerheblichen Teil seines Grusels und seiner Wesen über CGIs zu vermitteln – und das ist nur bedingt gelungen. Viele getrickste Grimassen der Monster-Erscheinungen sehen leider nicht sonderlich überzeugend aus. Nicht selten hat man den Eindruck, dass man hier besser nach dem Motto „weniger ist mehr“ gearbeitet hätte.
Davon abgesehen sind 169 Minuten für einen Horrorfilm nun wirklich kein Pappenstiel. Das sind fast drei Stunden und damit eine ähnliche Laufzeit wie ein Avengers: Endgame oder die Kinofassung von Der mit dem Wolf tanzt. Die Konsequenz ist eine gewisse Langatmigkeit, die man – im Vergleich zum Vorgänger – dann doch attestieren muss. Die damalige TV-Verfilmung kam mit 192 Minuten aus – für BEIDE Teile.

Es geht auf die Jagd

Dabei fängt alles eigentlich gut, stimmungsvoll und packend an. Wenn Pennywise nach nicht ganz zehn Minuten sein erstes Opfer findet, ging der Szene eine hoch emotionale Sequenz voraus, die den Zuschauer schon mal mit unbequemem Gefühl zurück lässt. Auch die Einführung der älter gewordenen Freunde ist (wie erwähnt) durchweg gelungen – sieht man mal von Richies Kotzeritis ab, die gleich zwei mal (ziemlich unnötig) formatfüllend mit der Kamera festgehalten wird. Ohnehin hat der zweite Teil einen etwas größeren Hang zum Ekligen und zur Nutzung von seltsamen Flüssigkeiten. Um vom Grauen und dem Schauder zwischendurch abzulenken, integriert ES – Kapitel 2 immer wieder etwas Humor. So kann man über die Frotzeleien des erwachsenen Richie durchaus mal herzhaft lachen.
Der Grusel funktioniert übrigens oftmals weitaus besser, wenn er angedeutet wird. Wenn viele kleine Augen blitzend aus der Kanalisation blicken oder entsprechende Geräusch die kommende Gefahr andeuten.
Hingegen wirken die übergroßen Gummimonster eher lachhaft und nicht ernsthaft schaurig. Im Sinne der Originalgeschichte versprüht dafür der finale Kampf in der Kanalisation viel Atmosphäre aus den Büchern. Und das versöhnt am Ende dann doch wieder etwas – selbst wenn Kapitel 2 nicht die Qualität des Vorgängers erreicht.
Wirklich klasse ist allerdings der großartige Gastauftritt von King selbst. Als Second-Hand-Ladenbetreiber im Neil-Young-Shirt lästert er ein bisschen über berühmte Autoren und legt damit sein bisher launigstes Cameo aufs Parkett.

1, 2 oder 3 …?

Bild- und Tonqualität BD

ES sucht neue Opfer

Die BD des Vorgängers lockte mit einem sehr plastischen, kontrastreichen und scharfen Bild, das nur an den unteren Rändern schon mal etwas nachließ. Genau bei diesen positiven Eigenschaften macht der zweite Teil weiter. Auch hier wurde digital gefilmt und produziert. Auch hier ist das Bild über weite Strecken extrem laufruhig und rauscharm. Und auch hier sind Close-ups immer wieder von exzellenter Schärfe (31’40). Bis in die Tiefe hinein ist die Auflösung wirklich vorzüglich. Was allerdings auffällt, ist eine nicht allzu natürliche Farbgebung von Gesichtern, die bisweilen arg gelblich wirken. die warme Atmosphäre passt zwar gut zum Film, aber eine etwas deutlicher in Richtung braune Gesichtsfärbung tendierende BD wäre authentischer gewesen. Ein kleines Manko ist zudem der Mangel an Durchzeichnung im Schwarz. Nicht selten bleiben Details auf den Schattenbereichen etwas verborgen. Auch die späteren Szenen in der Kanalisation hätten besser durchzeichnet sein dürfen (125’48). Zumal dort später auf den Gesichtern, dem roten Ballon oder im Schein des Feuers doch eine gewisse Körnung auftritt. Sehr gut ist dafür die beständig hohe Datenrate, die auch dafür sorgt, dass in den schwierig ausgeleuchteten grünen Szenen in der Kanalisation keine Banding-Probleme auftreten.

Auch die Erwachsenen müssen sich ihren Dämonen stellen

Beim Ton ändert sich gegenüber dem ersten Teil bei der Kodierung schon mal gar nichts. Während die US-Atmos-Fassung „nur“ mit Dolby Digital Plus im Kern daherkommt, gibt’s für die Synchro unkomprimiertes True HD als Kern für die (ebenfalls) Atmos-Version.
Beiden gleich ist eine von Beginn an druckvolle Wiedergabe des Tieftons. Schon die Titelsequenz drückt mächtig und nach sechseinhalb Minuten donnert eine Hochbahn wuchtig vorbei.
Allerdings muss man ganz nüchtern betrachten, dass ebenso wie der Film selbst auch der Ton nicht über die volle Laufzeit voller Dynamik-Highlights sein kann. Dafür wird zwischendurch zu viel Konzentration auf die Entwicklung und der Charaktere und deren Kampf mit den inneren Dämonen gelegt. Wenn ES – Kapitel 2 aber loslegt, dann langt er eben auch so richtig hin. Wie beispielsweise nach 106 Minuten, wenn Pennywise seinen Schädel mehrfach gegen die Glasscheibe pfeffert, was von einem dumpfen Donnern begleitet wird. Die dauerhaften Dynamikfeuerwerk spart sich der Film natürlich für sein Finale auf, das nach 129 Minuten an Fahrt aufnimmt, wenn „das Licht zu Dunkelheit“ wird und in der Folge die Konfrontation mit dem Bösen unausweichlich wird. Hier hört man dann auch gegenüber der englischen DD+-kodierten Fassung einen (wenn auch geringfügigen) Unterschied in der Dynamik. Die Synchro kommt etwas wuchtiger und offener rüber. Beide klingen aber insgesamt weiterhin gut und liefern nach wie vor ab, wenn der Horrorclown als achtbeiniges Monster mit Gewalt durch die Kanalisation stapft.
Gleichzeitig haben die Dialoge zu keiner Zeit Probleme, sich akustisch durchzusetzen. Ihnen fehlt zwar etwas Volumen, aber sie bleiben gut verständlich und gehen nicht unter.

Ab in die Kanalisation

Werfen wir ein Ohr auf die Höhen-Ebene, beginnt der Film praktisch identisch wie sein Vorgänger: Mit jauchzendem Kinderlachen, das wie die Gesangsstimmen räumlich über die vier Heights wandert und schon mal ein bisschen für Gruselstimmung sorgt. Nach knapp sieben Minuten taucht dann immer wieder die Kamera mit unter Wasser, was für optisch korrekt verortete 3D-Sounds in den richtigen Momenten führt. Kleinere (und leisere) Geräusche wie das hoch- und runterfahren des Kamerakrans nach zehn/elf Minuten. Für richtig viel Gruselatmosphäre sorgt das Plätschern und Tröpfeln des Wassers in der Kanalisation nach 21’50 sowie das Rauschen im Kanal kurz darauf. Und wirklich scary sind die Geigengeräusche beim Ausbrechen der gruseligen Glückskeks-Mini-Monster. Auch beim Ausbruch von Bpwers nach 44’15 setzt es musikalische Unterstützung von oben – und zwar in Form eines bohrenden Synthesizer-Geräuschs. Nach 74’27 und 75’00 bekommt man dann die schaurige Stimme von Pennywise in direktionaler Ausrichtung von oben, was den Zuschauer wirklich zusammen zucken lässt – ebenso noch mal die Kinderstimmen nach 83 Minuten. Das Rasseln der Kette am Metallrohr kommt in Verbindung mit der angesprochene Geige auch schön knarzig von der Decke (96’00). Und nicht ganz zehn Minuten später kommt dann eine Reihe ziemlich cooler Soundeffekte auf dem Jahrmarkt (ab 103’50). Das Gewitter nach etwas über 112 Minuten gelangt auch hörbar zum Betrachter und von da an wird es in Sachen Grusel ohnehin offensiver. Die Szenen in dem alten Haus werden immer wieder von Krabbelgeräuschen, fiesem Lachen und anderen Sounds wie knarzigen Holzbohlen, fauchendem Pennywise und ähnlichem begleitet.
Insgesamt ist das zwar immer noch ein recht immersiver Eindruck, der hier entsteht, die wirklich einprägsamen 3D-Sounds des ersten Teils werden in dieser Form hier aber nicht erreicht.

Bild- und Tonqualität UHD

Pennywise spielt leider lange eine eher untergeordnete Rolle in der Fortsetzung

Die Umsetzung der UHD von ES – Kapitel 2 geschah analog zum ersten Teil unter den praktisch gleichen Voraussetzungen. Auch beim zweiten Teil kamen Kameras vom Typ ARRI Alexa Mini und ARRI Alexa XT zum Einsatz. Und wie schon beim Vorgänger resultierten daraus Aufnahmen in 2.8K- 3.4K-Auflösung. Und um das Trio der Analogien perfekt zu machen, wurde davon auch hier kein 4K DI gezogen, sondern auf 2K herunter gerechnet, um für die UHD wieder hoch zu skalieren.
Nichts wirklich neues also bei der Fortsetzung. Wobei, doch. Denn wo der erste Teil „nur“ HDR10 und Dolby Vision bot, hat die Fortsetzung nun zusätzlich noch HDR10+ an Bord. Selbstredend neben einem im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum.
Letzterer schlägt sich im Film auf der UHD allerdings nur wenig nieder. Es gibt nur wenige Szenen, die farblich wirklich satter erscheinen, was in diesen Momenten aber auch vornehmlich an einem anderen Punkt liegt: Der immens hohen Helligkeite der UHD.
Entgegen der meisten anderen Ultra-HDs ist der zweite Teil von ES sichtbar heller gemastert und liefert gleichzeitig die sichtbar helleren und strahlenderen Farben. Wenn die sechs Freunde in den Katakomben unterwegs sind und der riesige rote Luftballon immer größer wird, ist der Widerschein auf den Gesichtern kräftiger. Das könnte man auf den höheren Farbumfang schieben. Allerdings ist es bei näherer Betrachtung eher eine HDR-Wirkung. In den Szenen, die über die BD zu dunkel geraten, zeichnet die UHD durchweg besser durch. Zwar auf Kosten des sattesten Schwarz (109’11), allerdings lässt sich dies durch ein klein wenig Reduzieren des Helligkeitsreglers des TVs in den Griff bekommen – und zwar, ohne auf die dynamischere Helligkeit und die bessere Durchzeichnung verzichten zu müssen.

Wirken eher lächerlich als gruselig: Die großen Gummimonster

Geradezu fantastisch geraten die Spitzlichter. Zwar ist der UHD keine Angabe zur Spitzenhelligkeit zu entnehmen, doch wenn man sich die Leuchtreklame bei 37’50 anschaut, wirkt sie bei der Blu-ray dagegen fast flau und fad.
Das Color Grading unterscheidet sich zwischen BD und UHD praktisch nicht. Hautfarben leuchten auch hier bei der UHD nur deshalb mehr, weil sie einfach dynamischer ist. Die Farbgebung bleibt identisch. Ebenso bspw. bei den in Cyan getauchten Szenen nach etwas über 76 Minuten.
Ein paar Worte zu HDR10+ und Dolby Vision: Da die UHD gegenüber der BD kaum differenziert, was die Farbgebung angeht, sieht man auch bei den dynamischen Varianten kaum Veränderungen. Dolby Vision zeigt etwas mehr Kontrast bei den Hell-Dunkel-Übergängen und HDR10+ zeigt erneut … quasi gar nichts. Man mag bei vereinzelten helleren Szenen etwas mehr Punch wahrnehmen. In dunkleren Momenten und bei Mischlicht gibt es keine Unterschiede.
In puncto Auflösung gibt’s keinen echten Detailgewinn in Close-ups – vielmehr ist die Oberfläche etwas homogener, wo die Blu-ray ganz dezent überschärft (siehe Vergleichsbild unten). Bei Halbtotalen wie der Übersicht im Second-Hand-Laden werden allerdings bis in den hinteren Bereich die Regale, Lampen an der Decke und die Artikel plastischer abgebildet – auch hier aber ebenso bedingt durch das prägnante HDR.
Letzteres lässt sich übrigens nur schwer auf Screenshots festhalten, weshalb bei diesem Review die Foto-Abbildungen nur ein leichter Anhaltspunkt sind. Wichtiger ist das, was oben im Text steht.

Blu-ray (01’40): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der schon recht kontraststarken Blu-ray …

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … hinterlässt die UHD den noch etwas dynamischeren Eindruck.

UHD HDR10 (01’40): (Slider ganz nach rechts): Das gleiche Bild im Unterschied zwischen HDR10 …

UHD Dolby Vision (Slider ganz nach links): … und Dolby Vision: DV hebt die hellen Bereiche noch mal etwas an und wirkt im laufenden Bild noch etwas prägnanter.

Blu-ray (79’13): (Slider ganz nach rechts): Im Vergleich mit der Blu-ray gut zu erkennen:

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD dunkelt nicht ab, sondern hellt auf und zeichnet besser durch.

Blu-ray (76’39): (Slider ganz nach rechts): Die in Cyan getauchte Szene nach 76 Minuten im Vergleich:

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD kann im Kragen bspw. mehr Kontrastdynamik erzeugen und ist auch hier insgesamt strahlender. Im laufenden Bild wird dies noch wesentlich deutlicher als auf einem Screenshot.

Blu-ray (164’00): (Slider ganz nach rechts): Ein weiteres Beispiel für die lebhaftere Abbildung durch die UHD.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die junge Beth strahlt insgesamt und sieht mehr nach Sommer aus.

Blu-ray (09’17): (Slider ganz nach rechts): Während die Close-ups von Gesichtern nur schwer auseinanderzuhalten sind, wird bei Schrift im Detail deutlich, dass die BD an Übergängen leicht überschärft.

UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD wirkt subjektiv softer, ist aber eigentlich homogener aufgelöst, weil es die leichten Überschärfungen vermeidet.

Zum Größenvergleich das Bild in voller Darstellung
Die UHD liefert beim Ton eine kleine Änderung. Wie schon beim ersten Teil kommt nun auch hier die englische Fassung mit True HD, wo sie über die BD noch lediglich DD+-kodiert war. In der Praxis gleichen sich die beiden Tonspuren damit noch weiter an und sind nun (bis auf die andere Sprache und die etwas wärmeren Dialoge der Originalfassung) nicht mehr zu unterscheiden..

Bonusmaterial

Pennywise: Keine Rücksicht auf Verluste

Bis auf den Audiokommentar von Regisseur Muschietti, der sich sowohl auf der UHD als auch auf der BD des Films befindet, hat man das Bonusmaterial komplett auf die dritte Disk ausgegliedert. Insgesamt fünf Featurettes warten dort. Zum einen das in zwei Kapitel aufgeteilte „Die Sommer von ES“, zum anderen drei weitere, etwas kürzere Featurettes. „Pennywise kehrt zurück“ läuft gut zehn Minuten und lässt natürlich vor allem Skarsgård zu Wort kommen. Ihm sieht man auch bei den Motion-Capturing-Aufnahmen zu, die als Vorlage für die späteren Monsterszenen dienten. „Die Sitzung des Clubs der Verlierer ist offiziell eröffnet“ kümmert sich dann knapp acht Minuten um das Cast – sowohl um die jüngeren Darsteller als auch um die erwachsenen Kollegen. „Auf der Suche nach den Totenlichtern“ ist dann ganz Stephen King gewidmet, der davon erzählt, welche Gedanken ihn zum Schreiben der Romanvorlage brachten. Die beiden „Sommer von ES“ laufen 35 und 39 Minuten und bleiben in Kapitel 1 vornehmlich bei den jungen Darstellern und ihren Erlebnisse in Teil I. Im zweiten Kapitel geht’s dann deutlich intensiver um die Produktion des zweiten Teils – inklusive Blick hinter die Kulissen von Kings Gastauftritt.

Fazit

Es – Kapitel 2 hält nicht ganz das Niveau des Vorgängers und ist insgesamt doch eine Spur zu lang geraten. Gut gelingt allerdings die Charakterisierung der Figuren – der Erwachsenen und der Jugendlichen. Beim Grusel fährt Muschietti (doppeltes Budget sei Dank) mächtig auf. Allerdings gelingt nicht jedes Monster, jede Kreatur und immer wieder hat man das Gefühl, dass weniger manchmal mehr gewesen wäre, um mehr Schauer zu erzeugen. Fast unverzeihlich: Pennywise kommt in den ersten knapp zwei Stunden einfach zu kurz.
Die UHD punktet gegenüber der BD mit dem wirklich dynamischeren Eindruck, zeichnet auf dunklen Bereichen besser durch und wirkt durchweg dynamischer. Selbst wenn die Farben weitgehend gleich bleiben und die Auflösung eher durch einen harmonischeren, denn durch einen offensiv schärferen Eindruck punktet, ist die UHD die bessere Wahl. Vor allem die hellen Spitzlichter sind wirklich klasse.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (dt. Fassung): 80%

Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 80%
Film: 70%

Anbieter: Warner Home Video Germany
Land/Jahr: USA 2019
Regie: Andres Muschietti
Darsteller: Bill Skarsgård, James McAvoy, Jessica Chastain, Bill Hader, Isaiah Mustafa, Jay Ryan, James Ransone, Jaeden Martell, Sophia Lillis, Finn Wolfhard, Chosen Jacobs, Jeremy Ray Taylor
Tonformate BD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de // Dolby Atmos (Dolby Digital Plus): en
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 169
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, HDR10+, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home Video Germany)

Trailer zu ES Kapitel 2

ES KAPITEL 2 - Final Trailer Deutsch HD German (2019)

 

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6 Kommentare
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Simon

„…Wirken eher lächerlich als gruselig: Die großen Gummimonster…“

😀 😀 😀

Das ging mir leider ähnlich – gerade bei der geziegten Szene fand ich das doof gemacht.
Vielleicht wollte Muschetti den „Tall Man“ aus It follows imitieren, aber hier war es überangekündigt und auch schlicht vom Movement übertrieben und wirkte CGI-icky…
Leider waren es gerade „die Monster“, die immer wieder die (zwischendurch durchaus vorhandene) Spannung platzen ließen – besonders auch im Finale. 🙁

Da hätte man besser den Plot um Bowers (war grandios) und ggf. um die Ehepartner ausbauen sollen (wie auch im Buch).

Und eine ganz kleine Sache, die mich noch gestört hat: Der alte Mike passte überhaupt nicht – weder zum jungen Mike noch zu den anderen (wirkte viel älter und auch die Persönlichkeit war eine ganz andere).

Tim

Film war ganz ok, auch die Lauflänge kam mir nicht so lang vor.
Die Tonspur finde ich beim Erstling allerdings besser.

Christian Mantey

Ja, bei Disney ist es bekannt.
Das stimmt.
Hier ist es mir nur sehr dramatisch aufgefallen.
Im Moment freue ich mich über jede Scheibe aus dem Hause Sony.

Christian Mantey

Kann es sein das man die uhd wesentlich lauter drehen muss als andere Scheiben?
Ich musste weit über meine üblichen Werte gehen um einen ordentlichen Dynamikumfang zu bekommen.

Tim

Da freue ich mich schon lange drauf.
Danke für den bericht.

MfG