Terminator Rising

Blu-ray Review

Terminator Rising Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, 04.09.2014

OT: Perfect: Android Rising

 


Mensch-Maschine

Wer wird denn da auf der Terminator-Welle reiten wollen?

Inhalt

Die USA in 40 Jahren: Die Regierung herrscht mit totalitärem Anspruch und Habitus, verfolgt Aufständische gnadenlos verfolgt und räumt sie aus dem Weg. Eine Widerstandsgruppe jedoch wehrt sich hartnäckig und so fordert die Präsidentin härtere Maßnahmen. Dr. Peter Hess kommt da wie gerufen, denn der arbeitet schon seit Jahren an einem geheimen Androiden-Projekt, das gerade in die zweite Phase übergegangen ist. Sein weibliches Maschinenwesen LIA beherrscht alle bekannten Kampftechniken, ist unverletzbar und gehorcht aufs Wort – zumindest solange, bis die Widerständler LIA mit einem EMP-Impuls lahmlegen und umzuprogrammieren beginnen. Wird der Kampf-Android nun zukünftig an der Seite der Regierungs-Contras stehen …?

Eine sichtbar aus Kunstsstoffteilen zusammengebaute Wumme, in den Film hineinkopierte Blut- und Mündungsfeuereffekte sowie ein paar C64-Computertricks – Terminator Rising (dessen deutscher Titel ausnahmsweise treffend ist, da man sich hier ungeniert beim Cameron-Vorbild bediente), der im Original Perfect: Android Rising heißt, macht zu keiner Zeit einen Hehl daraus, dass hier nicht ein einziger Profi am Werk war. Selbstredend sind die Darsteller unterirdisch, teils unfassbar schlecht besetzt (Roberto Lombardi als Dr. Peter Hess) und die Dialoge geben philosophische Tiefe nicht mal ansatzweise vor. Hin und wieder gesellt sich durchaus freiwilliger Humor dazu, der dem unglaublich schwachen Drehbuch etwas Würze verleiht.
Während „Genesis“, der erste Android nahezu ausdruckslos und damit strenggenommen eigentlich ideal besetzt war, ist es zumindest ein netter Gedanke, mit Lia eine weibliche Kampfmaschine einzuführen, die in ein/zwei Szenen sogar so etwas wie Kampfchoreografie beweisen darf. Was wirklich nervt, sind die uninspirierten Kamera-Close-ups, meist von schräg unten. Das ist auf Dauer sogar noch ärgerlicher als der vollkommen trashige Feuereffekt im Finale. Wer auf C- bis Z-Movies steht, kann dennoch kurzweilige 80 Minuten mit Terminator Rising verbringen – er sollte allerdings sämtliche Ansprüche vor dem Drücken der Play-Taste ablegen.

Bild- und Tonqualität

Ganz dem Amateurfilm entsprechend zeigt sich auch das Bild von Terminator Rising entsprechend trashig. Farben wirken nie wirklich natürlich, der Kontrastumfang ist dauerhaft mau und die Schärfe allenfalls auf unterdurchschnittlichem Niveau. Dazu ruckelt es in Schwenks beständig, auf uniformen Flächen zeigen sich Solarisationseffekte und der Rauschfaktor ist ebenfalls nicht zu verachten. Hin und wieder sind sogar Treppenstufen zu sehen – offenbar wurde der Film nicht in HD gedreht (10’26).
Ebenfalls maximal durchschnittlich ist der Ton. Terminator Rising wäre gerne ein Actionfilm, doch die Effektlautsprecher bleiben zumeist ruhig. Wenn GENESIS oder LIA reden, verwendet man Old-School Vocoder, um die Stimmen maschinenartig klingen zu lassen. Dabei gesellt sich hin und wieder ein Surroundeffekt hinzu. Ansonsten bleibt’s meist frontlastig und die deutsche Synchro ist zum Davonlaufen.

Bonusmaterial

Überraschung: In den Extras von Terminator Rising findet sich ausnahmsweise neben Originaltrailer und Programmtipps auch noch eine Gag-Reel. Und wem das nicht genug ist, der wählt über die Sprachen den kurzweiligen Audiokommentar von Notarile und Lombardi an.

Fazit

Terminator Rising ist abgekupfert, grottig gespielt, billigst ausgestattet und doch halbwegs kurzweilig – zumindest wenn man’s unter dem Trash-Aspekt anschaut und zu keiner Zeit ernst nimmt, was einem dort gerade präsentiert wird. Action-Fans mit Anspruch sollten allerdings lieber auf den kommenden fünften Terminator-Output warten.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 40%
Tonqualität (dt. Fassung): 50%
Tonqualität (Originalversion): 50%
Bonusmaterial: 25%
Film: 40%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2013
Regie: Chris R. Notarile
Darsteller: Samantha Talbott, Roberto Lombardi, Hector De La Rosa, Kasey Williams
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, en
Bildformat: : 1,78:1
Laufzeit: 81
Codec: AVC
FSK: 16

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