Blu-ray Review
OT: The Texas Chainsaw Massacre Part 2
Kettensägenfortsetzung
TCM 2 ab sofort auch in 4K-Auflösung.
Inhalt
Als die beiden Yuppie-Vollidioten in ihrem Mercedes durchs amerikanische Hinterland rasen und nach wildem Rumballern in den Quasi-Infight mit einem Pick-up gehen, haben sie noch keine Ahnung, wen sie da gerade zu einem riskanten Ausweichmanöver gezwungen haben. Für ihren jugendlichen Hochmut werden sie kurz darauf allerdings böse bestraft. Denn die beiden Abgedrängten gehören zur Sawyer-Familie. Und deren Lebenselixier ist Blut – und zwar nicht das eigene. Ein paar Augenblicke später ist der Mercedes-Fahrer einen halben Kopf kürzer – im wahrsten Sinne des Wortes. Dumm, dass die beiden Ex-Yuppies kurz zuvor noch mit dem lokalen Radiosender telefoniert haben und die Moderatorin Vanita nun Zeugin der Vorfälle ist – wenngleich nur akustisch. Dennoch: Zeugen dulden die Sawyers nicht und so gerät Vanita direkt ins Visier. Hilfe kann sie sich nur von Lieutenant Enright erhoffen. Denn der hat noch eine ganz persönliche Rechnung mit dem kettensägenschwingenden Leatherface Sawyer offen …
1974 hatte Tobe Hooper ein dreckiges, kleines und ziemlich perfides Horrorfilm-Meisterwerk erschaffen, dessen Ahnen/Sequels/Prequels/Remakes noch heute, 50! Jahre später, mit neuen Produktionen die Kinos und Heimkinos der Welt schockieren. Die Rede ist natürlich vom Kettensägenmassaker, bzw. Blutgericht in Texas, wie der deutsche Verleihtitel hieß – oder, noch besser und von den meisten auch hierzulande benutzt, im Originaltitel: Texas Chainsaw Massacre aka TCM. So, jetzt hätten wir die vier möglichen Bezeichnungen durch. Durch war Hooper allerdings noch nicht mit dem Thema eines kettensägenschwingenden Killers und seiner vollkommen durchgedrehten Familie. Ganze zwölf Jahre ließ er sich allerdings Zeit, bevor er 1986 zum Franchise zurückkehrte und mit TCM 2 so etwas wie seinen eigenen Aliens – die Rückkehr drehte. Denn trotz zahlreicher Verbote des Vorgängers, war dieser im Grunde genommen erstaunlich unblutig. Unblutig ist jedoch keine zutreffende Beschreibung für die Fortsetzung, die in puncto Gewaltdarstellung 1986 über diverse Grenzen hinausging und dem harten Horror-Videotheken-Output anderer Produktionen zeigen wollte, was eine Harke – ähm, eine Kettensäge ist. Und das tut TCM 2 ausgiebig, derbe und auch für heutige Verhältnisse noch drastisch – analog zu Camerons Alien-Sequel gibt uns Hooper von allem mehr. Mehr Action, mehr Sadismus, mehr Blut. Da mag es den einen oder anderen Hartgesottenen in den 80ern gegeben haben, der das Ganze für einen Kindergeburtstag hielt, verwunderlich war’s aber nicht, dass Texas Chainsaw Massacre 2 1990 nach ein paar wenigen Kinovorführungen in der englischen Originalfassung bundesweit beschlagnahmt wurde. § 131 StGB (das Ding mit der Gewaltdarstellung) gab die Grundlage dafür und in Deutschland bekam man daraufhin nur krude VHS-Bootles des Films. Noch dazu mit einer deutschen Synchro, die den Namen nicht verdient hatte. 2002 hat man dann eine neue Synchro angefertigt, die mit Joachim Kerzel bereits die Stammstimme von Dennis Hopper aufwies. Witzige Randnotiz: Der im Jahr des Vorgängers geborene und später als viel beschäftigter Synchronsprecher (bspw. von Benedict Cumberbatch) bekannt gewordene Sascha Rotermund gibt hier eine seiner ersten Sprechrollen in einem Film (als Gelbpullunderjuppie im Mercedes).
Im April 2012 wurde dann bekannt, dass Turbine Medien sich die Rechte an TCM 2 für Deutschland und Österreich sichern konnte. Das Ziel: den Film zum ersten Mal legal und vor allem ungeschnitten zu veröffentlichen. Noch ohne die angestrebte Aufhebung der Beschlagnahmung gab es im Mai desselben Jahres (für Österreich) bereits das erste 3-Disk-Set, das noch eine weitere Synchronfassung bot (mehr dazu im Kapitel Bild- und Tonqualität BD). Doch es dauerte noch vier weitere Jahre, bis das Münsteraner Label die Aufhebung der Beschlagnahmung verkünden konnte und somit einem Release in Deutschland nichts mehr im Wege stand. Dieser erfolgte dann im Februar 2017 mit einer 2-Disk-Collector’s Edition, die den Film sowohl vom MGM-Master abgetastet liefert, als auch in der neueren 2K-Abtastung von Shout Factory. Jetzt, weitere sieben Jahre später, konnte man auf das 2022 vom US-Label Vinegar Syndrome angefertigte neue 4K-Master zugreifen und kann Texas Chainsaw Massacre 2 endlich auch hierzulande in derzeit bestmöglicher Qualität veröffentlichen. Das soll aber nicht vom Film selbst ablenken, der auch 38 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch unglaublich viele Fans hat. Letzteres dürfte vornehmlich auch daran liegen, dass beschlagnahmten Filmen immer dieses Flair des Verruchten begleitet. Irgendwas muss ja dran sein, wenn die Justiz zuschlägt. Tatsächlich gab es Anfang/Mitte der 80er auch andere Horrorschocker, die mit ähnlich derben Effekten aufwarteten. Aber auch die waren (meist) beschlagnahmt. Zu nennen wären da bspw. Man Eater von Joe D’Amato oder auch Lucio Fulcis Geisterstadt der Zombies aka Über dem Jenseits. Viele der damals unter § 131 eingestufte Titel sind allerdings europäischer (und dort meist italienischer) Herkunft. Aus den USA kamen in den 80ern „lediglich“ Romeros Zombie 2, Muttertag und Maniac. Zieht man dies in Betracht, ist TCM 2 durchaus einer der härteren Vertreter des Horrorkinos aus den Staaten.
Witzigerweise war Hoopers Fortsetzung aber schon damals dermaßen (und bewusst) übertrieben, dass die Gewaltszenen beinahe comichaft wirken. Und das gilt nicht nur für die reinen Make-up-Exzesse, sondern auch und vor allem für das Acting. Innerhalb dessen Leatherface ziemlich aufgeregt und irre durch die Gegend rennt und Bill Moseley als Chop-Top noch viel aufgeregter und noch viel irrerer umher geistert. Der Schrecken und Terror, der vom Vorgänger ausging, weicht hier einer übertriebenen Inszenierung, deren geistiger Bruder eher Evil Dead 2 ist. Das gilt vor allem für den Showdown in den unterirdischen Kammern, der so überzogen und drüber ist, dass ein Doppelkettensägen schwingender Dennis Hopper kaum verwundert. Unter heutigen Gesichtspunkten kann und sollte man Texas Chainsaw Massacre 2 mit einem Augenzwinkern sehen, was dazu führt, dass man diesen Edeltrash dann auch genießen kann. Inklusiver aller Logikfehler, die hier dermaßen ins Auge stechen, dass man eigentlich mit dem Kopf schütteln müsste. Wenn der technische Assistent im Radiostudio ungefähr drei Minuten an sämtlichen Hebeln, Knöpfen und Reglern dreht und die Telefonverbindung kann immer noch nicht unterbrochen werden, rollt man bereits mit den Augen – ganz abgesehen von der Frage, was mit dem guten, altmodischen Auflegen ist …
Bild- und Tonqualität BD
Die bisherige Blu-ray, die Turbine erstmalig 2012 über Österreich veröffentlichte, kam hierzulande dann 2018, nachdem die Beschlagnahmung aufgehoben worden war. Mir lag zum Vergleich jene Fassung vom 26.10.2018 vor, die ausschließlich das MGM-Master beinhaltete. Und die sah eher so „okay“ aus. Damals war man natürlich froh, den Film endlich überhaupt auch hierzulande herausbringen zu können, aber man muss schon sagen, dass das Bild eher milchigen Kontrast und wenig akkurate Farben besitzt. Das Grün wirkt zu quietschig und auch die anderen Farben erscheinen eher wenig authentisch, etwa der arg blaue Himmel bei 26’20. Dazu kommt, dass man dem Material sein Alter ansieht und auch die Tatsache, dass hier kein hoch aufgelöstes Master verwendet wurde. Das Encoding ist maximal befriedigend und fügt Rauschen gerne mal zu Clustern zusammen, während benachbarte Bereich zu soft ausfallen. Kontrastübergänge wirken manchmal etwas harsch und die Durchzeichnung im Schwarz lässt zu wünschen übrig.
Die neue Blu-ray ist nicht mehr jene aus der bisherigen Veröffentlichung, also kein „Repack“, sondern eine, die auf dem neuen 4K-Master basiert, das auch für die UHD Blu-ray verwendet wurde. Entsprechend sieht sie ein wenig anders aus als die MGM-Disk. Und sie sieht besser aus. Das Einzige, das hier immer noch etwas verbesserungswürdig wäre, ist die Homogenität der Körnung. Hier kommt es doch immer mal wieder noch zu weicheren Bereichen, sogar zu kurzen Momenten, in denen es Pixelansammlungen gibt, die quadratisch angeordnet keine Körnung zeigen, was möglicherweise ein leichtes Problem beim Encoding gewesen ist. Davon ab ist die neue Blu-ray wirklich sehr gut geworden. Gerade in der Authentizität der Farbabbildung und im Kontrast ist das kein Vergleich mehr zur alten Blu-ray. Das Grün ist nun authentisch, der Himmel nicht mehr überblau und Hautfarben wirken echt. Auch der Kontrasteindruck ändert sich. Versumpfte die alte Blu-ray in nicht wenigen Szenen auf den dunklen Bereichen, kommt nun Zeichnung zurück. Manchmal wirkt die neue BD vielleicht eine Spur zu hell, bietet dafür aber immer die bessere Durchzeichnung. Die Körnung wird überdies durchweg filmischer wiedergegeben, als es die alte, matschig wirkende Blu-ray über das MGM-Master vermochte.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Der Himmel bekommt eine natürlichere Tönung, die Körnung wird homogener und authentischer abgebildet, das Schwarz ist besser durchzeichnet und die Details in den Lamellen sind zu erkennen. Sogar von der roten Schrift auf dem orangefarbenen Kasten lässt sich mehr lesen.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Blu-ray bietet ein wesentlich neutraleres, natürlicheres Bild.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD erscheint neutraler.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD wirkt fast farblos dagegen, ist, wenn man es aber länger auf sich wirken lässt und im laufenden Bild sieht, gefühlt angenehmer.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Hier bspw. trumpft die neue Disk mit stärkeren Braun- und Lilatönen auf, bietet außerdem mehr Farbdifferenzierung rund um den Haut-/Metallplattenbereich.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Dass TCM 2 in der Körnung teils sehr grob ist, steht außer Frage. Die neue BD löst das über weite Strecken aber deutlich filmischer und bietet deshalb auch mehr Details.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Zwar ist die neue BD hier und da etwas hell, aber dennoch wirkt es, als habe man einen Schleier von der alten BD genommen. Das Verdeck des SL Cabrios ist sicherlich nicht graubraun, wie über die alte Scheibe. Das satte Schwarz trifft es da schon eher.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Trotz teils sehr grober Kornstruktur (und interessanten schwarzen Punkten) wirkt die neue BD näher am Filmmaterial.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue BD ist hier deutlich auflösungsfreundlicher. Allerdings hat sie im ersten Frame (und nur dort) nach dem Bildwechsel aus Kapitel drei ein Problem, das man bei näherem Hinsehen erkennt.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Die neue Disk hat im ersten Frame nach dem Kapitelwechsel links von Dennis Hoppers Hut einen kurzen Aussetzer.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Mehr im nächsten Bildvergleich.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Man schaue sich alleine das Husqvarna-Schild an.
Die amateurhafte Synchronfassung der VHS-Bootlegs wurde, wie oben erwähnt, 2002 durch eine professionelle Version mit Joachim Kerzel als Hoppers Stimme ersetzt. 2012 fertigte Turbine für die erste eigene Veröffentlichung eine weitere Sprachfassung an, die zwar auf jener von 2002 fußt, was die Stimmen angeht, jedoch die originalen Soundeffekte / die originale Musik integrierte. Die Bootleg-Version von 2002 hatte noch einen komplett anderen Soundtrack, da man die Synchro ja ohne Lizenz hatte anfertigen lassen. Dennoch integrierte man auch diese Bootleg-Vertonung auf der Turbine-Blu-ray von Texas Chainsaw Massacre 2. Und das tat man nun auch hier bei der neuen Blu-ray. Denn die liefert praktisch die identischen Tonspuren: Deutsch in 5.1-DTS-HD-Master und als 2.0-Surround-Mix mit der gleichen Grundlage. Dazu den Bootleg-Mix in 2.0 Stereo und die beiden englischsprachigen Versionen in DTS-HD-Master 2.0 Surround und DTS-HD-Master in 5.1. Sowohl der 2.0-Surround-Mix als auch die 5.1er-Tonspur in DTS-HD-Master klingen ansprechend, wobei mir der 5.1er besser gefällt und in sich schlüssiger wirkt. Die Stimmen sind klarer im Fokus und stehen deutlicher im Mittelpunkt. Dazu gibt es wirklich gute und passende Stereoeffekte. Geht es in die rasanteren, actionreicheren Szenen, wird es sogar richtig dynamisch. Bricht Leatherface nach knapp 37 Minuten mit der Kettensäge durch die Tür, darf man sich wundern, wie laut und druckvoll es plötzlich wird. Selbst wenn ein 5.1-Ton damals noch nicht existiert hat, so hat Turbine hier das maximal Mögliche rausgeholt.
Bild- und Tonqualität UHD
Tobe Hooper und sein Kameramann Richard Kooris drehten Texas Chainsaw Massacre 2 damals auf 35-mm-Filmmaterial, nicht mehr auf 16 mm. Ausgehend vom Original Negativ wurde 2022 im Auftrag vom US-Label Vinegar Syndrom ein neuer 4K-Scan erstellt auf den Turbine für die eigene 4K-Disk zugreifen konnte. Das Material wurde dann noch mit HDR10 gegradet, inkl. eines im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraums.
Gegenüber der neuen Blu-ray weist die UHD Blu-ray vor allem zwei Vorteile auf: Ihr Encoding ist deutlich stabiler und leistet sich keine Ausfälle und durch das etwas dunklere Grading, erscheinen die über die neue BD teils etwas kontrastarm wirkenden Szenen knackiger. Das bessere Encoding bewirkt beispielsweise, dass das luftig verlegte Kabel im linken oberen Bereich bei 6’57 in Gänze zu sehen ist, während die neue BD Teile davon verschluckt. Außerdem weist sie beim Framewechsel von Kapitel drei auf Kapitel vier keine Probleme beim Encodieren der Körnung auf und zeigt das Filmkorn durchweg homogener – sieht man davon ab, dass der ganz obere Bildrand zu Beginn von Kapitel vier nicht richtig „gegriffen“ wird. In der Tiefe sind nun noch mehr Details erkennbar. Das Schriftbild der Schilder beim Cut-Rite-Chain-Saws-Shop ist noch klarer und etwas besser erkennbar. Auch die Schwarzwerte sitzen noch etwas knackiger. Dazu gesellen sich kräftigere Rottöne, die etwas mehr Kirschanteile haben. Hautfarben erscheinen eine Spur brauner und durch das ganz leicht dunklere Mastering ist die HDR-Scheibe subjektiv kontrastreicher.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … ist die UHD Blu-ray einen Hauch dunkler. Farben sind kräftiger, die Dynamik ist besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die Farben sind in Verbindung mit dem Kontrast etwas kräftiger. Dazu ist das Korn im Hintergrund feiner aufgelöst.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Das Kleid ist mehr Kirschrot und auch die roten Anteile im Hemd sind kräftiger.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dass die UHD Blu-ray die Körnung feiner auflöst.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … die HDR-Disk wirkt satter.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray kann das besser.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt die 4K-Disk diesen Bereich ohne Probleme und mit feinerer Körnung, was auch die Kabel detaillierter abbildet.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … bei der UHD Blu-ray.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … schafft die Schriften noch mal etwas klarer und konturierter zum Auge des Betrachters.
Bonusmaterial
Insgesamt vier Audiokommentare warten zunächst auf den Zuschauer der beiden Filmdisks (also BD und UHD-BD). Zum einen ist da jener von Tobe Hooper, der noch von David Gregory moderiert ist. Dann kommt der durch Michael Felsher moderierte Kommentar von Tom Savini, Bill Moseley und Caroline Williams sowie der von Richard Kooris (Kamera), Cary White (Ausstattung), Laura Kooris (Script Supervision) und Michael Sullian (Requisite) hinzu. Alle drei englischsprachigen Kommentare sind deutsch untertitelbar. Der vierte Audiokommentar ist auf Deutsch gehalten und wurde vom Pathologen Dr. Matthias Scheffzek und dem weit bekannten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke eingesprochen – mit dabei ist Christian Barsch von der Turbine selbst. Zusätzlich ist noch eine dritte Blu-ray im Paket, die ausschließlich mit Bonusmaterial aufwartet. Diese liefert dann bereits bekanntes Material, wurde aber auch um neue Interviews erweitert. Und damit man schnell die (neue) Spreu vom (alten) Weizen trennen kann, hat Turbine eine Vorauswahl im Menü integriert, die auf „Neue Interviews“ und „Archiv“ lautet. Im Archiv findet sich die sechsteilige Doku „Es liegt in der Familie“. Dazu gibt es erweiterte Interviews, entfernte Szenen, Hinter-den-Kulissen-Material und vier längere Interviews mit der Make-up-Effekte-Crew, dem Cutter Alain Jakubowicz, Leatherface-Stuntman Bob Elmore und den Darstellern Chris Douridas und Barry Kinyon. Ein Besuch der Drehorte (aus der Show Horror’s Hallowed Grounds) und einige Galerien komplettieren das Angebot. Bei den „Neuen Interviews“ finden sich dann Unterhaltungen mit Caroline Williams, Kirk Sisco (dem Detective), Barry Kinyoun (Mercedes-Fahrer-Yuppie) sowie den Make-up-Effekte-Machern Barton Mixon und Gabe Bartalos.
Fazit
Texas Chainsaw Massacre 2 muss man eher als schwarze Horrorkomödie, denn als bierernsten Terror-Slasher betrachten. Von daher unterscheidet sich der Ton zum Vorgänger deutlich. Das Overacting der Darsteller ist natürlich gewollt, kann aus heutiger Sicht aber schon mal anstrengen. Dennoch: schön, dass auch dieser Titel nun in seiner bisher bestmöglichen Form vorliegt. Denn die neue Blu-ray schlägt die alte bereits und die 4K-Disk merzt noch mal leichtere Probleme der Blu-ray aus. Der Ton ist von der alten BD übernommen, was kein Schaden ist, denn er ist wirklich gut. Turbine bringt den Film in fünf unterschiedlichen Mediabooks sowie einem Full-Set, das sämtliche fünf Mediabooks enthält.
Wer noch mehr Screenshots anschauen möchte, hier geht’s zum Review/Screenshot-Vergleich-Video auf YT: —-> KlickMichBlutigWieEineKettensägenAttackeVonLeatherface
Cover A ist unlimitiert
Cover B hat eine Stückzahl von 333
Cover C hat eine Stückzahl von 555
Cover D hat eine Stückzahl von 666
Cover E hat eine Stückzahl von 444
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (alt): 55%
Bildqualität BD (neu): 75%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 5.1): 75%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung 2.0): 70%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion 5.1): 75%
Tonqualität BD/UHD (Originalversion 2.0): 70%
Bonusmaterial: 100%
Film: 60%
Anbieter: Turbine Medien
Land/Jahr: USA 1986
Regie: Tobe Hooper
Darsteller: Dennis Hopper, Caroline Williams, Bill Moseley, Jim Siedow, Bill Johnson, Ken Evert
Tonformate BD/UHD: DTS-HD-Master 5.1: de, en // DTS-HD-Master 2.0 Surround: en, de (Classic Mix)) // DTS 2.0 Stereo (Bootleg-Mix): de
Untertitel: de, en
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: 100
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke:
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Turbine Medien)
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So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Schönes Review, vielen Dank!
Aber eine Frage habe ich noch: Du gehst gar nicht auf das Dolby Vision-Grading ein.
Hat das einen Grund?
Ich habe das bei einigen Reviews schon mal erläutert. Dolby lässt sich bei Dolby Vision so gut wie nicht in die Karten schauen. Auch ein Eingriff per Kalibrierung ist meist nur sehr begrenzt möglich. Bei HDR10 ist das anders. Ich kann (kalibriertes Endgerät vorausgesetzt) von einer gewissen Vergleichbarkeit ausgehen, was MEINE Seheindrücke im Vergleich zu dem bei Lesern angeht. Bei Dolby Vision ist das leider nicht so. Jedes Display sieht da leider ein wenig anders aus. Und abgleichen kann man es nur sehr bedingt. Zudem haben zahlreiche Disks keinen nennenswerten Vorteil bei der Wiedergabe mit DV. Sollte dies der Fall sein und sich bei mir auf dem Display entsprechend darstellen, gibt’s dazu auch Infos in der Rezension.
Hallo Timo,
kannst Du noch etwas mehr zur neuen deutschen Synchronisation sagen. Hören sich die Stimmen einigermaßen vernünftig an? Oder hat man schon beim Sehen den Verdacht, dass die Synchronisation nicht passt, Stimmen zu dünn sind o.ä.? Beim ersten Teil wurde ja auch ein Satz nachträglich synchronisiert. Der hört sich gegenüber dem Rest des Films schlechter an. Ist aber nur ein Satz und kann daher vernachlässigt werden. Was hast du für einen Eindruck von der neuen Synchro?
Soooo neu ist die „neue“ deutsche Synchro ja nicht. Neu ist nur, dass die originalen Sound-/Musikanteile nun drin sind. Und für einen Film aus der Zeit gefällt mir das wirklich gut. Für mich passt das sehr gut. Klingt nicht zu dünn und ist auch nicht muffig oder dumpf. Angepasst an die hysterischen Momente, die auch im O-Ton enthalten sind, ist sie natürlich. Aber tonal gefällt sie mir gut.
Hey Timo, ich möchte dir den Film „Feinfühlige Vampirin sucht lebensmüdes Opfer“ empfehlen. Es ist eine Horrorkomödie 🙂
Trailer gibts hier: https://www.youtube.com/watch?v=lcNC9o3c_Z4
Von der liebevollen Restauration, zum mutigen Vertrieb, bis hin zur ausführlichen Rezension, wurde hier auf jeder Ebene so viel Herzblut hineingesteckt, dass man meinen könnte, es handle sich um Citizen Kane.
Man wünscht sich wirklich, jede Filmveröffentlichung würde so geschehen und begleitet werden.
Gesehen habe ich ihn noch nicht, denke aber es wird schwer an meinen Liebling aus den „Genre“, nämlich Peter Jacksons Braindead, mitzuhalten.
Kommt überhaupt was an „Braindead“ ran? Also außer „Bad Taste“ vielleicht? 😉
Tja, meine Rede… und „Meet the Feebles“ nicht vergessen, dann wäre sein Frühwerk abgedeckt.
Mein Lieblings TCM Film. Ja, der erste ist Kult und generell echt stark, aber der zweite ist so wunderbar übertrieben und besteht in der zweiten Hälfte fast ausschließlich aus Kettensägengejaule, Geschrei, Gejammer und Blut, dass er, vorausgesetzt man ist in der Stimmung, vollumfänglich abliefert.
Habe mir vor Jahren bereits die US UHD von Vinegar zugelegt. Aber schön zu sehen, dass er auch auf UHD in Weg nach D gefunden hat.
Sehr gründliche Rezension – sie hat gereicht, um mich dazu zu bringen, die „E“-Cover-Variante vorzubestellen. Ausführliche Rezensionen gehören der Vergangenheit an, und viele leisten gerade genug Arbeit, um ihre Rezensions-CD zu rechtfertigen. Ich lege gerade den letzten Schliff an eine 20.000 Wörter lange Rezension der britischen Blu-Ray-Veröffentlichung von Columbo: The Final Years an, also weiß ich Ihre Bemühungen zu schätzen!
Ich habe ihn zum ersten Mal 1990 gesehen, als er in Großbritannien verboten war, und eine niederländische Raubkopie war eine ziemlich schöne Möglichkeit, ihn zu sehen. Es hat so lange gedauert, eine Version zu bekommen, die hier veröffentlicht werden konnte (wo die Zensoren etwa 20 Minuten herausnehmen wollten, einschließlich aller Aufnahmen von Kettensägen!), dass die Verleiher (Columbia/Cannon/Warner) ihre Partnerschaft aufgelöst haben! Der Film wurde dann einfach komplett verboten. Gott sei Dank haben sie 2001 endlich Vernunft eingesehen und ihn unzensiert freigegeben.
Alles nach dem zweiten Film interessiert mich wenig bis gar nicht. Tobe Hooper hat eine seltsame, außerweltliche Vision von Texas geschaffen, die niemand sonst reproduzieren konnte. Ich habe die VS-Edition verpasst, daher ist es cool, dass Turbine sie einem breiten Publikum zugänglich macht.
Wow da hast du sicher lange dran gesessen. Tolle Einleitung und massig Bilder Vergleich. Habe den Film noch nie gesehen ist nicht mein Ding. Mich würden hier die Specials nur interressieren.
Absolut nicht jedermanns Ding, so ein Film. Ganz klar. Arbeitszeit war in etwa 25 Stunden, also der Durchschnitt bei Reviews derzeit.
Die Specials sind hier in der Tat interessant. Teilweise könnte es aber sein, dass man sie isoliert im Netz findet.
Auch von mir ein „Hut ab“. 25 Stunden sind natürlich schon ein Wort. Hast du dazu den Film aus den verschiedenen Quellen auch mehrfach angeschaut?
Der Film selbst ist nicht mein Ding. Für mich sind Horrorfilme eher der Horror
Aber wieder einmal wird klar, dass Turbine ein ganz tolles Label ist. Leider kommen von Turbine eher wenige Filme raus, die für mich was sind 🙁
Dir weiterhin viel Spaß beim Review erstellen und dass das Feuer in dir noch lange brennt 🙂
In Summe landest du sicherlich bei ca. dreifachem Anschauen des Films, wenn man alles zusammenrechnet. Aber das ist ja nur ein kleiner Teil des Ganzen.
Wow! Beeindruckend, und führt mich wieder zum:“ Pass auf Dich auf, Timo!“.
Aber mal so ganz unter uns. Wenn Du das annähernd bei jedem Film so machst, dann hättest Du ja auch unseren gemeinsamen „Lieblings-Möwen-Film“ – Der Leuchtturm – 3 Mal angeschaut. Fast am Stück sozusagen! Jetzt verstehe ich auch, warum so mancher Lampenöl trinkt…. :o)