Blu-ray Review

OT: The Bikeriders

Vrroooom [imitiert Motorgeräusch einer Harley Davidson]
Was war denn das jetzt, bitteschön?
Inhalt

„Ich denk drüber nach, einen Motorclub zu gründen.“ Mit diesem Satz überrascht Johnny seinen Kollegen bei einem Dirtbike-Rennen. Während sein Gegenüber den Sinn anzweifelt, hat Johnny schon einen Namen: Vandals. Gemeinsam mit ein paar anderen will er den American Dream auf ganz eigene, unkonventionelle Weise leben. Die Vandals werden bald zu einer Art Bruderschaft für alle Mitglieder, eine Familie, die man schon länger nicht mehr oder überhaupt noch nicht hatte. Johnny, der Gründer der Gang, sieht im jungen Benny einen potenziellen Nachfolger. Doch Benny hat sich gerade in Kathy verliebt und die hat ihrerseits Ansprüche auf den hübschen Biker. Jedenfalls denkt sie nicht daran, ihn kampflos an Johnny abzugeben. Die Vandals haben indes bald andere Probleme, denn der Club wird immer größer und die interne und externe Gewalt nimmt immer mehr zu …

Credit: Kyle Kaplan/Focus Features. © 2024 Focus Features, LLC. All Rights Reserved.
Der Chicago Outlaws Motorcycle Club aka Outlaws MC wurde 1935 in Mathilda’s Bar an der ursprünglichen Route 66 in McCook, Illinois als „Mc Cook Outlaws Motorcycle Club“ gegründet, dann jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg quasi aufgelöst. 1950 jedoch ging es weiter und da vor allem aus der Chicago Area neue Mitglieder kamen, benannte man sich von McCook Outlaws in Chicago Outlaws um. Heute ist man neben den Bandidos und den Hells Angels der drittgrößte Motorradclub weltweit. Zwischen 1963 und 1967 schloss sich der Fotojournalist Danny Lyon dem Outlaws MC an und hielt das Leben der Biker im Bildband The Bikeriders fest, der 1968 erschien. Auch Interviews führte Lyon mit den Mitgliedern der Truppe, sodass eine Quasi-Dokumentation der Motorrad-Gang entstand. Regisseur Jeff Nichols (Mud – Kein Ausweg) las/sah diesen Bildband bereits Anfang des neuen Jahrtausends und wollte ihn fortan verfilmen. Doch er benötigte 20 Jahre, bis er eine Geschichte rund um die Bilder erfand. Zwar bestehen laut seiner Aussage 70 % der Filmdialoge aus den Interviews, die Lyon führte, doch ansonsten ist wirklich einiges erfunden ~ vom Zeitpunkt der Gründung, über den Namen, bis hin zur Zuspitzung mit dem Thema Gewalt. Denn bereits 1964 war man aufgrund des Zuwachses durch andere Clubs extrem unübersichtlich geworden und wurde dadurch zum größten Outlaw-Motorclub des Landes. Jetzt könnte man meinen (und hoffen), dass ein Film, der auf einem maximal authentischen Fotoband basiert, tiefgründige Einblicke in eine faszinierende Subkultur bieten würde. Der Fotoband selbst fängt das raue, ungefilterte Leben der Motorradclubs jener Zeit ein, und Lyon ist es gelungen, die bikenden Außenseiter primär über Bilder als facettenreiche Charaktere mit echten Geschichten darzustellen. In The Bikeriders, dem Film, wird jedoch genau diese Substanz auf erschreckende Weise verwässert, bis von der Authentizität des Originals nur noch eine Versprechung übrig bleibt.

Nichols versucht, die rohe Energie der Zeit und der Motorradbewegung einzufangen, was ihm allerdings nur sehr selten gelingt. Das Ergebnis wirkt viel mehr, als habe er sich stattdessen auf die üblichen Klischees (die er eigentlich vermeiden wollte, wenn man die Aussage Brucies in einer Interviewszene nimmt) und oberflächliche Bilder verlassen. Über die gesamten zwei Stunden zieht sich der Film (nach einer zugegeben schwungvollen Eröffnung) zäh dahin, ohne jemals wirklich an Fahrt aufzunehmen oder spannende Höhepunkte zu liefern. Wenn das Biker-Leben aus Grillen und Biertrinken auf großen Wiesenflächen und Langeweile in Bars bestand, dann darf man sich fragen, was es so besonders machte – ironisch, wenn man bedenkt, dass man doch gerade von Freiheit, Geschwindigkeit und Rebellion geprägt sein wollte. Sieht man von einer einzigen Konfrontation mit der Polizei ab, ist hier aber von „Outlaw“-Mentalität und Rebellion nicht viel zu sehen. Der Versuch, das Lebensgefühl der 1960er Jahre zu transportieren, bleibt bestenfalls eine blasse Nachahmung in hübschen Klamotten und auf authentischen Motorrädern. Historisch gesehen war die Ära von Motorradclubs wie den Outlaws geprägt von der Revolte gegen gesellschaftliche Normen und einem ausgeprägten Freiheitsdrang. Aber statt dieses Gefühl wirklich spürbar zu machen, zeigt der Film nichts weiter als bedeutungslose Gespräche über Motorräder und Männlichkeit, während man endlos Zigaretten raucht. Ohne päpstlicher sein zu wollen als der Papst: dieser omnipräsente Tabakqualm nervt kolossal. Es mag historisch korrekt sein, dass in den 60ern viel geraucht wurde, doch was der Film abliefert, ist mehr als nur Authentizität – es ist eine vollkommen überzogene Prätentiösität. In praktisch jeder zweiten oder vielleicht sogar anderthalbsten Einstellung steckt sich einer der ach so coolen Motorradjungs oder eines der Sozius-Mädels einen Sargnagel an, balanciert ihn entweder zwischen den Lippen oder kaut nuschelnd drauf rum. Das mag vielleicht in den ersten Minuten eine stimmige Atmosphäre schaffen und seine Wirkung entfalten, aber nach einer Stunde fühlt man sich als Zuschauer, als müsse man nach dem Genuss des Films dringend unter die Dusche – gleichsam einem Diskothekenbesuch in den 90ern. Authentizität ist wichtig, ja, aber die schiere Übertreibung dieser Gewohnheit ist anstrengend und lenkt nur vom Rest der ohnehin schwachen Handlung ab – okay, vielleicht war’s ja doch etwas Positives?

Der Kern des Problems liegt abseits der Qualmerei aber vor allem in der erzählerischen Belanglosigkeit. Anstatt den Zuschauer von Bikeriders in die tiefen Konflikte der Biker-Gang und ihrer Mitglieder zu ziehen, bleibt alles an der Oberfläche. Der Film bietet keinerlei emotionalen Tiefgang oder dramatische Höhepunkte – und schon gar keine, die wirklich mitreißen. Die eingestreute Dreiecksbeziehung zwischen Benny, Kathy und Johnny wirkt aufgesetzt und ist auch nicht überzeugend gespielt. Jedenfalls nicht von den beiden Herren der Schöpfung. Austin Butler, dessen aufkeimende Popularität nach seiner Rolle als Elvis große Erwartungen weckte, bleibt weit hinter seinem Potenzial zurück. Tatsächlich ist es fast ärgerlich, mit welch „billigen“ Mitteln er hier Eindruck zu schinden sucht. Er mag gut aussehen in seiner Biker-Kluft, wenn er sich mit blankem Bizeps und Trizeps vor Kathy aufbaut. Doch echte Leinwandpräsenz funktioniert anders. Butler verlässt sich auf ein einziges Ausdrucksmittel: Er hält seinen Kopf schräg und schaut wahlweise mit Dackelblick oder mit halb zugekniffenen Augen in die Kamera. Und das tut er zwei Stunden lang – viel eindimensionaler kann man kaum agieren. Der Charakter, den er verkörpert, hätte eine vielschichtige Darstellung verdient, doch stattdessen sehen wir nur eine leere Hülle, die es nicht schafft, die inneren Konflikte seiner Figur glaubwürdig darzustellen. Tom Hardy, einer, der normalerweise in jeder Rolle überzeugt und zu meinen großen Lieblingen gehört, wirkt erstaunlich blass und erschreckend lustlos. Seine sonst so markante, energische Leinwandpräsenz bleibt nahezu komplett aus. In manchen Szenen wirkt es fast, als hätte Hardy sich absichtlich zurückgehalten, um nicht die ohnehin schwache Handlung zu übertönen – was für einen Film, der auf starke Charaktere setzt, verheerend ist. Zudem steht es ihm einfach nicht gut, eine Rolle zu spielen, die zumindest teilweise Unterwürfigkeit darstellt – und zwar immer dann, wenn er Benny hinterherrennt. Glaubwürdig wirkt das zu keiner Zeit.

Einzig überzeugend: Jodie Comer. Die Kathy-Darstellerin bringt die dringend benötigte Intensität und Leidenschaft in ihre Rolle. Sie spielt ihre männlichen Kollegen in jeder Szene an die Wand und zeigt, dass sie die einzige Figur mit einer emotionalen Tiefe ist. Ihr gehören die ersten zehn Minuten des Films, in denen sie den „harten“ Kerlen mit Kaltschnäuzigkeit und Selbstbewusstsein begegnet. Man sieht ihr selbst in der deutschen Synchro an, dass sie den Akzent jener Dame, die sie verkörpert, anhand der Interviews studiert und verinnerlicht hat. Wenn sie dann das erste Mal auf dem Sozius von Benny Platz nimmt, nimmt man ihr alleine durch das Schließen der Augen ab, dass sie diese neue Welt aufzusaugen beginnt. Dass verdiente Darsteller wie Michael Shannon hier komplett verschenkt werden und ein Norman Reedus, der quasi seinen Part als Daryl aus Walking Dead spielt, für den Film komplett unwichtig bleibt, steht sinnbildlich dafür, wie unwichtig diverse Charaktere für den Film sind, wie entbehrlich sie wären, wenn man sie einfach rausgeschnitten hätte – zumal Reedus sich das hässlichste Formstück eines Zahnersatzes aus dem Fundus der Produktion gesucht hat, um dann doch nicht sofort als armbrustschießender Zombiekiller erkannt zu werden. Gefühlt hätte man eine Dreiviertelstunde aus dem Film kürzen können, ohne auch nur einen wichtigen Handlungsfaden zu verlieren. Zwei Stunden, die man wirklich besser verbringen kann: beispielsweise mit dem Studieren des Fotobuchs von Lyon. Oder mit dem Ausschneiden von Briefmarken entlang ihrer Zacken.

![The Bikeriders [Blu-ray]](https://m.media-amazon.com/images/I/51u1sM7d7HL._SL500_.jpg)
Bild- und Tonqualität

The Bikeriders wurde, das sieht man dann auch schnell, analog aufgenommen. Zum Einsatz kam eine Panavision Panaflex Millennium XL2. Das gedrehte 35-mm-Filmmaterial Material wurde über ein 4K-DI fürs Kino gemastert und bietet eine gut aufgelöste Vorlage für die Umsetzung auf Blu-ray. Da man sich in den 60ern befindet, lag es nahe, den Look des Films zugunsten einer analogen Aufnahme zu wählen. Und so ist beständig eine gewisse natürliche Körnung zu erkennen, die auf Oberflächen mal mehr und mal weniger deutlich wird. Zusätzlich hat man (möglicherweise bereits durch die verwendeten Optiken) einen leichten Unschärfeeffekt um die fokussierten Figuren gelegt, den man aus den Filmen der damaligen Zeit kennt. Im Fokus stehende Gesichter sind zwar durchaus gut aufgelöst, Umrandungen haben allerdings einen wahrnehmbaren Absoftungseffekt. Dem Film steht das gut und man kann weder Regisseur Nichols, noch Kameramann Stone vorwerfen, die Atmosphäre nicht authentisch eingefangen zu haben. Während einiger Zooms und Halbtotalen in verrauchten Kneipen geht erwartungsgemäß der Kontrastumfang etwas in die Knie, aber auch das kann man sehr gut als Stilmittel akzeptieren. Die Aufnahmen im Waschsalon werden von sehr warmen Farben bestimmt, was sich auch beim Asphalt nach zehn Minuten widerspiegelt. Hauttöne sind stets angenehm bräunlich und wirken gesund. Wird es nachtschwarz in Bikeriders kommen Schwarztöne recht knackig rüber, auch wenn gelegentlich Details etwas untergehen. Das Encoding ist, typisch für Universal Blu-rays, sehr ansprechend und kommt ohne Beanstandungen aus – ein sehr schöner Transfer einer analogen Ausgangsquelle. Den Film gibt es auch als UHD Blu-ray (Single-Disk), die mir zum Review allerdings nicht zur Verfügung stand.

The Bikeriders liefert fürs Deutsche und Englische jeweils Dolby Atmos mit True-HD-Kodierung. Und die können richtig was. Vor allem auf der regulären Ebene geht’s hier dynamisch und satt zu. Während die Stimmen jederzeit gut verständlich bleiben, präsentiert sich der Score weiträumig und offen. Herausragend wird’s immer dann, wenn die Bikes angeworfen werden und in einer Gruppe durchs Bild knattern. Schon der kurze Rennausschnitt nach etwas über 20 Minuten gerät dynamisch und knackig. Wenn dann bei 30’48 die Tieftöner ordentlich zu tun bekommen, weil die Vandals ordentlich am Hahn drehen, erschrickt man ob der Gewalt sogar kurz. Grandios auch die Sinfonie aus Motorradmotoren bei 43’45. Das ist allerdings noch nichts gegen das, was die Subs im absoluten Low-Frequenz-Bereich zu tun bekommen, wenn das Haus bei 45’50 zu brennen beginnt. In diesen rund 20 Sekunden geht es schon sehr tief runter in den Basskeller und man hat ein bisschen Angst um den Frieden mit den Nachbarn. Jetzt bietet eine Atmos-Tonspur natürlich auch noch die Höhenkanäle als zusätzliche Räumlichkeitsvermittler. Doch in Summe ist das einfach nicht der richtige Film für eine Flut an 3D-Sounds. Es gibt schlicht zu wenig echte Anlässe dafür. Das erste Mal kommt’s zu entsprechenden Signalen, wenn Benny aus der Bar geworfen wird. Auch nach etwas über 13 Minuten hört man das Zuschlagen einer Tür sowie kurz darauf den vorbeifahrenden Zug dezent von oben. Die Polizeisirene bei 15’40 hört man ebenso wie ein paar quietschende Autoreifen. Bei 30’18 hupt dann mal eine etwas traurigen Autohupe und bei 31’30 hört man das Raunen der Menschen sehr umhüllend von oben. Im Großen und Ganzen war’s das dann aber. Und das kann man dem Film, bzw. dem Sounddesigner nicht vorwerfen, denn es gibt einfach keine anderen Gelegenheiten.

![The Bikeriders [Blu-ray]](https://m.media-amazon.com/images/I/51u1sM7d7HL._SL500_.jpg)
Bonusmaterial
Das Bonusmaterial besteht aus dem Audiokommentar von Regisseur Nicols und drei Featurettes. Rund fünf Minuten bezieht man sich auf die Buchvorlage von Danny Lyon. Nichols erzählt, dass er vor allem rund um die Figur von Johnny viel erfinden musste. Im zweiten, recht kurzen Featurette, geht’s um die Ausstattung des Films, die man tatsächlich sehr authentisch nachempfunden hat. Das dritte Featurette kümmert sich um Regisseur Nichols selbst. Es geht drei Minuten und liefert auch nicht rasend viel mehr Informationen als die beiden vorherigen Hintergrundberichte. Sämtliches Bonusmaterial ist deutsch untertitelbar.
Fazit
Ach herrje, wer gibt mir meine Zeit zurück? Nicht, dass The Bikeriders furchtbar schlecht ist und man sich (abgesehen von der Sargnagel-Dauerschleife) während des Schauens über alles ärgert – nein, er ist einfach furchtbar belanglos. Nichts, was in den 115 Minuten passiert, bringt den Zuschauer weiter oder unterhält ihn übermäßig. Man bekommt eigentlich kaum Einblicke in das Bikerleben, das nicht klischeebeladen oder langweilig ist, und ohnehin gibt’s erstaunlich wenig Motorrad-Fahrszenen. Meist stehen die Dinger nur rum, während ihre Besitzer in Bars, auf Wiesen oder vor Häusern rumsitzen und lamentieren. Einziger Lichtblick: Jodie Comer als Kathy. Technisch geht die Blu-ray mehr als in Ordnung. Das Bild bringt authentisches Filmflair, der Ton ist dynamisch und, wo er muss, dynamisch und basskräftig.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 85%
Tonqualität (Originalversion): 85%
Bonusmaterial: 40%
Film: 40%
Anbieter: Universal Pictures
Land/Jahr: USA 2023
Regie: Jeff Nichols
Darsteller: Austin Butler, Jodie Comer, Tom Hardy, Norman Reedus, Michael Shannon, Mike Feist
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 116
Codec: AVC
FSK: 16
(Copyright der Cover und Szenenbilder: © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern“ zu verfälschen.
Bei deinem neuen Alien Steelbook Blogbeitrag kann man leider nicht kommentieren, deswegen schreibe ich hier. Du meinst Disney hätte Einsich bzgl. Dolby Vision, aber kann man wirklich von Einsicht sprechen wenn die Unterschiede zu HDR10 meistens vernachlässigbar sind?
Eine “Einsicht” kann man schon deshalb attestieren, weil Disney Dolby Vision fürs eigene Streaming-Portal schon lange anbietet, nur halt nicht auf Disk.
Und es ist ja auch nicht so, dass die Differenzen “meistens vernachlässigbar” sind. Das hängt ganz davon ab, wie man da in der Postproduktion gearbeitet hat und wie die Wiedergabekette damit umgeht.
Aber du hast glaube ich noch nie ne bessere Grafikwertung für nen Film vergeben bei dem die Grafik mit Dolby Vision höher bewertet wurde als mit HDR10. Du machst ja meistens nur noch eine Grafikbewertung weil die Unterschiede so gering sind. Das beste was ich mal bei dir gelesen hatte war, dass DV in manchen Szenen eines bestimmten Films besser war, in anderen Szenen des Films dann aber wieder schlechter. Außerdem, nimmt den Film mit der besten Grafikwertung bei dir Mortal Engines, dann spielt es keine Rolle ob man ihn in HDR10 oder Dolby Vision anschaut. Ich finde das spricht alles nicht sonderlich für Dolby Vision. Es scheint mehr ein nice to have Feature zu sein. Hast du denn ein Musterbeispiel/Film für DV bei dem DV klar besser ist als HDR10?
Das Problem ist, dass die Wiedergabekette einen entscheidenden Einfluss hat.
Dolby Vision lässt sich nicht großartig in seine Parameter reinfuddeln. Ergo kannst du es nicht in gleichem Maße kalibrieren wie HDR10.
Das bedeutet, dass jeder TV Dolby Vision ein wenig anders darstellt. Ich habe auf die Differenzierung zwischen HDR10 und Dolby Vision in den Bewertungen auch aus diesem Grund verzichtet. Nur weil es bei mir besser (oder schlechter) aussieht als HDR10, heißt das nicht, dass es bei anderen nicht genau anders herum ist.
Bei HDR10 kann ich auf meine Kalibrierung vertrauen; darauf, dass das Bild normgerecht eingestellt ist. Das ist bei DV nicht in gleichem Maße der Fall. Und die LGs (zumindest meine letzten drei LG OLEDs) beispielsweise geben DV zu grünlich wieder. Deshalb verzichte ich auf die Differenzierung in der Bewertung. Was meistens zutrifft, ist die bessere Durchzeichnung in dunklen Szenen. Und bei MISSISSIPPI BURNING bspw. hat Dolby Vision bei der Farbwiedergabe die Nase vorne. Es gibt durchaus einige Beispiele, in denen DV sichtbar im Vorteil ist. Aber, noch mal: Abhängig von der Wiedergabekette.
Hast du uns auch ein Update was aus HDR10+ geworden ist?
Welcher Art soll das Update sein?
Es wird ja praktisch nur noch auf ganz wenigen Disks überhaupt implementiert.
Das die Wiedergabekette so stark mit reinspielt spricht jetzt auch nicht sonderlich für DV. Und den Grünstich den du hast spricht ebenfalls nicht sonderlich für DV. Vor allem hast du ja einen High End Fernseher und so wie ich Vincent Teoh verstanden habe empfiehlt Dolby auch LG Fernseher für DV. Immerhin, etwas mehr Durchzeichnung ist doch besser als nichts, doch Freude auf neue Technik sieht für mich anders aus.
Ich empfinde bei mir, dass Dolby Vision das bessere Bild liefert. Immer einen Hauch dunkler als HDR10 und kontrastreicher. Besonders in dunklen Bildausschnitten sieht man etwas mehr Durchzeichnung. Auch das Licht sieht in den meisten Szenen “besser” aus – oder ich bilde mir das auch nur ein. Ich vergleiche schon etwas länger nicht mehr direkt miteinander, freue mich aber immer etwas mehr, wenn ein Film in DV daherkommt.
Einen Grünstich, so wie Timo in sieht, nehme ich auch nicht wahr, aber das bleibt am Ende immer auch eine Frage des Auges, der Brille, des gepflegten Bildschirms und ob eine Rot/Grün Schwäche vorliegt (bei wohl jedem 3. Mann).
Meine Wiedergabekette würde ich mal als gut bezeichnen…
Viele Grüße in die Runde.
Also mir hat der Film gut gefallen. Mehr kann ich dazu gerade nicht sagen. 😉
Manchmal muss man ja auch nicht mehr sagen und ich freue mich für dich, wenn du daran Gefallen gefunden hast.
Kann man denn im Umkehrschluss sagen, dass der Film etwas für einen ist, wenn man, gelinde gesagt, mit SoA nichts anfangen konnte und die anderen Filme des Regisseurs eher wertschätzt?
Puh…
dann isser halt immer noch langweilig und belanglos. Ich mag die anderen Filme von ihm auch. Aber hier ist seine Schauspielführung schon sehr – sagen wir – unbekümmert.
Ja was soll ich sagen, als SoA Fanboy wurde ich bitter enttäuscht. Das Leben könnte langweiliger nicht sein als es hier übermittelt wird. Ketterauchend dumme Sprüche raushauen und finster dreinschauen kann ich auch ohne jemals auf einem Bike gesessen zu sein. Tom Hardy agiert hier weit unter seinen Möglichkeiten und der Rest vom Cast ist dermaßen austauschbar usw.
Wenn’s den unbedingt ein Film über Biker sein soll der extrem flach ist dann lieber Stonecold mit Bosworth oder Made of Steel mit Cheen
Leute, guckt “Sons of Anarchy”. Die Serie zeigt uns, wie man sowas richtig macht.
Vielleicht wollte der Regisseur auf einer subtilen Metaebene die Outlaw-Biker als banale, oberflächliche Poser entlarven, indem er einen banalen, oberflächlichen Film darüber dreht? Ok, vermutlich eher nicht