The Bleeding House

Blu-ray Review

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Sunfilm Entertainment, seit 06.03.2014

OT: The Bleeding House

 


Zweikampf

In Bleeding House gibt es kein schwarz oder weiß, sondern nur das Grau dazwischen.

Inhalt

Die vierköpfige Familie Smith ist so normal wie jede andere auch – so scheint es: Mutter Marilyn kümmert sich um den Haushalt und übt ihr künstlerisches Hobby aus, Sohn Quentin wird flügge und ist ständig mit seiner Freundin unterwegs und Tochter Gloria sammelt tote Insekten. Vater Matt bemüht sich, wieder einen Job als Rechtsanwalt zu bekommen, doch die Chancen stehen scheinbar schlecht, denn irgendein Geheimnis umgibt die Familie. Komisch ist auch, dass Gloria lieber Blackbird genannt werden möchte und Marilyn die Schublade mit den gefährlichen Messern immer abschließt. Als eines Tages ein Fremder auftaucht, der angeblich mit seinem Auto liegengeblieben ist und um Asyl für die Nacht bittet, sieht Matt die Chance, den offenbar ramponierten Ruf seiner Familie mit Gutmütigkeit wieder zu rehabilitieren. Doch der Unbekannte scheint seltsam und fackelt auch nicht lange. Kurz nach dem Essen sitzen Mutter und Vater Smith von ihm ausgeknockt und gefesselt auf Stühlen. Seine Motive bleiben zunächst unklar, und auch die Antwort auf die Frage, ob die Familie Smith wirklich so wehrlos ist …

Philip Gelatt nimmt sich Zeit, um seine Geschichte in The Bleeding House zu entfalten, hält lange mit der Wahrheit hinter dem Berg und konzentriert sich ganz auf das finale Aufeinandertreffen seiner zwei Protagonisten. Dabei gelingt es ihm durch einen sehr nüchternen Stil und den spärlichen Einsatz von Filmmusik, eine allzeit bedrohliche und irgendwie unangenehme Atmosphäre zu etablieren. In Patrick Breen (Galaxy Quest) hat er einen Schauspieler in der Hauptrolle, der den psychopathischen Killer mit eiskalter und abgeklärter Attitüde gibt. Seine junge Hauptdarstellerin glänzt ebenfalls durch ihre emotionslose Interpretation der Gloria. Die trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum und sorgt für eine faustdicke Überraschung. Die Konzentration auf den Schauplatz des Hauses im Wald legt zunächst nahe, es handele sich um einen typischen Hinterwald-Horrorstreifen, doch weit gefehlt. Konsequent bis zum Ende durchgezogen bleibt The Bleeding House ungewöhnlich und wenig mainstreamig. Wer sich also gerne mal abseits der üblichen (Horror)Schlachtplatte umsieht, wird hier mit einem psychologisch ausgefeilten und außergewöhnlichen Film belohnt, dem allerdings etwas mehr Spannung gut getan hätte.

Bild- und Tonqualität

Erstaunlich scharf präsentiert sich das Bild von The Bleeding House. Mit durchaus vorhandener Detailfreude zeigen sich Nahaufnahmen von Gesichtern und offenbaren Falten und Gesichtszüge. Hin und wieder ist die Kamera aus dem Fokus, was aber nicht das Problem der Blu-ray ist. Ein wenig zu hell und damit etwas mau im Kontrastumfang sind die Aufnahmen im Innenraum des Hauses und auch während der dunklen Szenen im Wald.
Der Ton beschränkt sich in The Bleeding House fast ausnahmslos auf die Front. Der spärlich eingesetzte, fernöstliche Soundtrack bleibt ebenfalls zumeist auf die vorderen Lautsprecher bezogen. Lediglich das Zirpen von Grillen und ein paar Naturgeräusche bevölkern die Effektlautsprecher ab und an. Die Dialoge der überraschend guten deutschen Synchronisation sind klar verständlich.

Bonusmaterial

Neben den beiden Originaltrailern in Deutsch und Englisch stehen noch weitere Programmtipps des Anbieters zur Verfügung.

Fazit

The Bleeding House ist (entgegen seines Titels) ein verhältnismäßig unblutiger Horrorthriller, der mit einer unangenehmen Stimmung punktet und für Genrefans einen Blick wert ist, die gerne über den Tellerrand schauen.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Sunfilm Entertainment
Land/Jahr: USA 2011
Regie: Philip Gelatt
Darsteller: Patrick Breen, Alexandra Chando, Betsy Aidem, Charlie Hewson
Tonformate: dts HD-Master 7.1: de, en
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 86
Codec: AVC
FSK: 18

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