Blu-ray Review


OT: The Creator


More Human than Human
Spannendes SciFi-Experiment von Godzilla-Regisseur Edwards.
Inhalt

Einst als Lösung für alles erdacht, entwickelte sich die künstliche Intelligenz im Laufe der Zeit in eine beängstigende Richtung. Im Jahr 2055 zündet die KI einen Atomsprengkopf über Los Angeles. Die westlichen Nationen verbieten künstliche Intelligenz daraufhin, um zu verhindern, dass die Menschheit ausgelöscht wird. Allerdings ist die KI nicht der einzige Gegner. Teile des sogenannten Neuen Asien vertrauen weiterhin auf die KI und deren Weiterentwicklung. Dem Westen geht es vor allem darum, Nirmata, den sagenumwobenen Chefarchitekten hinter der KI zu finden und zu töten. Um sich im großen Umfang gegen die KI zu wehren, entwickelt man die USS NOMAD, die als Raumstation in der Lage ist, Angriffe aus der Umlaufbahn zu starten. Auf der Erde schleust man indes US-Armee-Sergeant Joshua Taylor bei den Mitgliedern des Widerstands des Neuen Asiens ein. Dort verliebt er sich in Maya, die angeblich Nirmatas Tochter ist, und zeugt ein Kind mit ihr. Als man Joshua schließlich enttarnt, kommen Maya und das ungeborene Kind ums Leben. Fünf Jahre später engagiert man Joshua erneut, um eine neue Waffe Nirmatas zu lokalisieren und zu zerstören. Doch Taylor traut seinen Augen nicht, als er diese sieht …

Gareth Edwards gehört zu den großen kreativen Köpfen der letzten 15 Jahre in Hollywood. Und das, obwohl er bisher erst vier abendfüllende Filme realisiert hat. Doch mit seinem 2010er-Monsters gelang ihm ein kleiner Geniestreich, durch den man auf ihn aufmerksam wurde. Mit einem Mikrobudget von 500.000 Dollar realisierte er einen postapokalyptischen SciFi-Film, der das Zehnfache seines Einsatzes einspielen konnte. Vier Jahre später war er Herr über das 320-fache! Budget. Durchaus ein Wagnis von Warner Bros., dem noch jungen Filmemacher das Reboot für Japans Kultechse Godzilla an die Hand zu geben. Doch es zahlte sich aus. Und so ist es auch kein Wunder, dass er direkt danach im Auftrag von Lucasfilm das Star-Wars-Prequel Rogue One inszenieren durfte und (meiner Meinung nach) den besten Star-Wars-Film nach der klassischen Trilogie zu Wege brachte. Sieben Jahre ließ er sich dann Zeit, um das erste Mal seit Monsters wieder einen eigens geschriebenen Film zu realisieren. Und er ging sozusagen zurück zu seinen Wurzeln, um ein Experiment zu wagen. Verfügte er bei Rogue One und Godzilla über 160 bis 200 Mio. Dollar, wollte er zeigen, dass man episches SciFi-Kino mit tollen Effekten auch für deutlich weniger realisieren kann. Edwards wollte so wenig Budget wie möglich aufwenden und vor allem “on Location” drehen, um teure Setaufbauten zu vermeiden.

Um das außerdem zu erreichen (The Creator hat die nahezu lächerliche Summe von 80 Mio. Dollar gekostet), ging er seinen Film fast dokumentarisch und im Guerilla-Stil an, was vor allem die Arbeit mit den Schauspielern betrifft. Kameramann Greig Fraser und Gareth Edwards hatten schon bei Rogue One zusammengearbeitet und sind nun erneut vereint. Gemeinsam entwickelten sie das Design und den Look basierend auf Edwards Wunsch nach Natürlichkeit. Der Regisseur wollte, dass sich der Film vor allem fließend und organisch anfühlt – wie eine Mischung aus Terrence Malick und James Cameron oder als ob Baraka als Science-Fiction gemacht worden wäre. Dabei wollte er auch während der Dreharbeiten möglichst viel einsparen. Entsprechend benötigte es eine sehr akribische Planung, um nicht zahlreiche weitere Kameras, Rigs oder sonstige elektrische Ausrüstung mitschleppen zu müssen, was in normalen Filmen sehr oft der Fall ist, nur um “im Fall der Fälle” noch etwas in der Hinterhand zu haben. In The Creator gab es keine Hinterhand. Um es noch weiter reduzieren zu können und den Film sozusagen während des Drehs spontan zu entwickeln, übernahm Edwards selbst die Kamera. Fraser (der nur etwa die Hälfte des Drehs betreute und dann ans Set zu Dune 2 flog) übergab den Job des im Hintergrund operierenden Supervisors of Camera später sogar noch an Oren Soffer, einen weiteren Kameramann. Die Kamera selbst blieb aber weiter in Edwards Händen. Und wo wir gerade bei Kamera sind. Zum Einsatz kam hier die ILME-FX3 von Sony, eine spiegellose, mit unter einem Kilogramm Gewicht sehr leichte, gerade einmal 4000 Dollar teure Prosumer-Digitalkamera, die auch in zahlreichen Amateurfilm-Haushalten anzutreffen ist. Edwards verzichtete auf große Geräte im Stile einer ARRI Alexa Mini, LF oder 65, die mit ebenso großen Anbauten und Aufbauten geführt werden müssen. Im Prinzip entstand der komplette Film mit der ILME-FX3, die man auf ein Gimbal montierte, um Ruhe in die Aufnahmen zu bringen. Der Vorteil der ILME-FX3: Sie liefert auch bei ISO 12.800 noch beeindruckende Bilder, sodass der Film (und das sieht man) weitgehend auf künstliche Beleuchtung verzichten konnte (ebenfalls zur Kostenreduktion). Reguläre Filmkameras gehen hier oft nur bis 3000 ISO.

Diese große Spannweite der ISO hat aber auch eins zur Folge, das nicht jedem schmecken wird: Filmrauschen. Edwards umarmt diesen Look allerdings und stellt ihn bewusst auch durch die Verwendung sehr klassischer Objektive her. Dazu wählte er (ebenfalls ganz bewusst) ein Bildformat von 2,76:1, um es optisch an die großen 70-mm-Widescreen-Epen wie Ben Hur anzulegen. Wer hier also ein glattgeputztes Digitalbild mit formatfüllenden Eigenschaften erhofft, wird sich für 130 Minuten umgewöhnen müssen.
Inhaltlich beginnt es zunächst charmant, wenn diverse Rückschauen auf die Anfänge der KI-/Robotertechnik im Stile von 50er/60er-Jahre Werbeclips gestaltet werden – unterlegt mit der entsprechenden Musik dieser Zeit. Doch je man sollte sich von dem anfangs fröhlichen Ton nicht fehlleiten lassen, wenn in schnellen Schritten aufgezeigt wird, wie die KI immer mehr Dienste übernommen hat und letztlich auch die Kontrolle. Eben noch gab’s fröhliche Musik und im nächsten Moment überzieht eine Atombombenexplosion den Bildschirm. Und es geht packend weiter. Die Einführung des Protagonisten gerät emotional, wenn man zunächst fünf Jahre in die Vergangenheit geht. Auch in diversen Rückblenden wird deutlich, welche Verbindung er zu Maya hatte, was John David Washington erlaubt, ein wenig mehr von sich zu zeigen als während seiner meher als durchschnittlichen Performance in Tenet. Der dezent desillusionierte Ex-Undercover-Agent mit bitterer Vergangenheit steht ihm gut. Und man folgt ihm gerne auf seiner Reise nach Neu Asien, auch wenn die junge Madeleine Yuna Voyles, ihn in den gemeinsamen Szenen glatt an die Wand spielt. Die erste halbe Stunde vergeht wie im Flug, was auch an den rasant inszenierten und technisch überzeugenden Actionszenen liegt. Gerade bei der Sicherung der Alpha-O-Waffe kommt sogar ein bisschen Aliens-Stimmung auf, wenn die zusammengewürfelte Truppe schwer bewaffnet in den Komplex eindringt.

Zudem erwies es sich als absoluter Glücksfall, on location zu drehen und nicht größtenteils im Studio. Die Szenerie mit riesigen (Reis)Feldern und Palmen im Hintergrund, die ein wenig an Vietnam-Kriegsfilme erinnert, wird mit allerlei Shuttles und Fluggeräten angereichert, was organischer wirkt, als man annehmen könnte. Das liegt vor allem auch an den gelungenen CGIs. Zwar sehen nicht alle Renderings richtig perfekt aus, aber es ist dennoch erstaunlich, was im Umfang von 80 Mio. Dollar Budget enthalten sein kann, wenn man bedenkt, dass hier eine ganze Menge CGI-Elemente genutzt wurden. Es darf die Frage erlaubt sein, warum so manch anderes Comichelden-Spektakel dermaßen viel teurer gerät, obwohl die computergenerierten Effekte zuletzt gerade im MCU massiv gelitten hatten. Vor allem ein The Marvels sieht mit seinen 220-250 Mio. Dollar dagegen ganz furchtbar blass aus. Aber zurück zu The Creator. Während der Reise, die Joshua mit Alfie durchs Land unternimmt, reduziert sich das Tempo merklich. Doch dafür bekommt man immer mal wieder Einblicke in das Seelenleben des Protagonisten. Das Motiv der Dynamik zwischen den beiden ist nicht neu – eher im Gegenteil. Die Tatsache, dass das Kind dem Erwachsenen wieder beibringt, Mensch zu werden oder genauer: menschlich zu werden (und das von einem Roboter), mag plakativ sein, funktioniert hier aber wirklich gut. Und ja, man fühlt sich an Matrix erinnert. Und ja, man spürt die Anwesenheit des Blade Runners, aber Edwards hat das zu einer sehr eigenständigen Geschichte formuliert, der man kaum das bloße Abkupfern eines Rebel Moon vorwerfen kann. Sicherlich wird The Creator nicht jedem SciFi-Nerd gefallen, dennoch gibt’s hier mal ein bisschen willkommen Abwechlsung vom Superhelden-Mumpitz der letzten paar Jahre.







Bild- und Tonqualität BD

Wie oben bereits beschrieben, kommt The Creator im Format von 2,76:1 – also in einem sehr schmalen Bildseitenverhältnis. Die verwendeten Kameras wurden bei teils extrem hohen ISO-Werten betrieben, was für deutlich sichtbares Digitalrauschen sorgt. Von Edwards einerseits aufgrund der Budgetbeschränkungen bewusst so entschieden (Beleuchtung kostet Geld) und visuell auch genutzt, um einen sehr authentisch-natürlichen Look zu erzeugen. Viele Szenen wurden bei sehr wenig Kunstlicht und mit dem verfügbaren Umgebungslicht gedreht, was ein sehr warmes, oft braunbetontes Bild zum Resultat hat. Die Tageslichtszenen auf den Reisfeldern werden wiederum mit sehr kräftigen Grüntönen wiedergegeben. Der Kontrastumfang ist grundsätzlich gut, wobei die teils hohen ISO-Werte nicht das letzte bisschen Schwarz aus dem Bild pressen. Außerdem färben sich die Schwarzanteile oft etwas bräunlich. Durch das vorhandene Digitalrauschen fallen die CGI-Elemente tatsächlich weniger stark auf und fügen sich natürlicher ins Geschehen ein, als wäre es ein glattpolierter Digitalfilm. Interessanterweise wirkt das Rauschen hier nicht künstlich, sondern erstaunlich organisch. Und wer mit Filmkörnung kein Problem hat, wird den Look sicherlich umarmen. Die Schärfe ist im Übrigen teils sehr gut und offenbart sämtliche Einzelheiten auf den fokussierten Objekten.

The Creator erscheint beim Disney, was die verwendeten Tonspuren quasi vorab bereits festlegt: DTS HD-Master in 7.1 fürs Englische und Dolby Digital Plus fürs Deutsche. Und wer von den letzten Jahren der Kompressionspolitik Disneys entsprechend die Nase voll hat, geht mit großem Vorbehalt auch an diesen Film heran. Doch es darf Entwarnung gegeben. Denn vor allem die Synchro ist wirklich gut gelungen. Das Scannerlicht, das man direkt zu Beginn auf dem Meer sieht, wird von recht tiefen Basssignalen begleitet, die, wenn man hier etwas am Lautstärkeregler dreht, auch recht wuchtig rüberkommen. Die Explosionen bei 9’45 und direkt zu Beginn des Films liefern diesen Bass noch einmal. Und hebt man den Ton um etwa 5dB (ausgehend vom Referenzniveau) an, bekommt man einen für Disneyverhältnisse einen sehr annehmbaren Sound. Die deutsche Dolby-Digital-Plus-Fassung ist im Übrigen etwas lauter eingepegelt als die englische DTS-HD-MA-Variante und lässt auch den Düsenjet nach 18’48 druckvoller wirken. The Creator mag es nicht mit Oppenheimer oder Gran Turismo aufnehmen, aber er ist in seiner Präsenz, seiner Dynamik und Atmosphäre zumindest einem Prey ebenbürtig, der für Disneyverhältnisse ebenfalls herausragend klang. Wirklich klasse ist bisweilen die Surroundkulisse. Und selten hat man einen Filmsong derart räumlich erlebt wie bei Minute 21’00. Es fühlt sich fast so an, als könne man die Töne und Stimmen aus den Surroundspeakern greifen, so wandert die Musik um den Zuschauer herum – klasse! Das Gleiche gilt für Szenen im Sumpf bei 30’30. Man hört die Frösche und Kühe und Vögel derart authentisch, dass man denkt, man stünde mittendrin. Die coolen Sounds der Raumgleiter bei 101’20 wissen ebenso zu gefallen, wie die um die Köpfe fetzenden Geschosse während der Schusswechsel. Könnte das insgesamt noch dynamischer sein? Ja, könnte es. Ein bisschen jedenfalls. Aber es ist auch sehr weit von dem einen oder anderen MCU-Titel-Sounddesaster entfernt.

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- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
Bild- und Tonqualität UHD

Wie oben im Text bereits erwähnt, kommt es jetzt noch mal ausführlicher: The Creator wurde komplett digital gefilmt. Der Hauptanteil der Aufnahmen entfiel auf die günstige Prosumer-Kamera ILME-FX3 von Sony. Mit ihr wurden im Prinzip sämtliche Actionshots on location gedreht. Für Drohnen-Aufnahmen kam auch eine DJI Mavic 2 zum Einsatz und für die Studioarbeiten, bei denen LED-Panels als Background eingesetzt, wurde eine Sony PXW-FX9 genutzt, die mit den LED-Wänden synchronisiert werden kann. Spezielle Anamorphic-Objektive sorgten zudem für einen Look im Stile von Blade Runner oder Die unheimliche Begegnung der dritten Art – Objektive, die eine sichtbare Vignettierung mit sich bringen und an den oberen und unteren Enden unschärfer sind. Da selbst Szenen, die halbwegs nach Tageslicht aussehen, noch bei dunkler Umgebung und mit 12.800 ISO aufgenommen wurden, darf man sich nicht über das durchweg vorhandene Rauschen wundern, das die UHD Blu-ray natürlich genauso zeigt wie die Blu-ray. Eine der dunklen Sequenzen, die bei einer so hohen ISO-Zahl aufgezeichnet wurden, ist die Hotelzimmer-Szene nach einer Stunde. Das durch die Fenster einfallende Licht der umgebenden Gebäude in Bangkok wurde ausgenutzt und nicht durch große künstliche Beleuchtung angepasst. Die Rauschmuster sind natürlich entsprechend deutlich, aber eben so gewünscht. In der Praxis kommt die UHD Blu-ray noch mal etwas dunkler rüber, was allerdings nicht zu Versumpfungen führt. Der Schwarzwert ist allerdings etwas satter und wirkt nicht ganz so bräunlich. Bei den Tageslichtszenen kommen Farben etwas satter rüber, allerdings ist The Creator kein kunterbunter Regenbogenfilm. Die feineren Nuancierungen und farblichen Abstufungen auf Wiesen und Feldern sind aber dennoch auffällig (42’28). Ebenfalls zeichnen helle Oberflächen noch etwas besser durch und so sieht man auf den Reisfeldern Wolkenspiegelungen, die von der Blu-ray verschwiegen werden. Toll auch die farbigen Schattierungen rund um die Sonne bei 74’58, wo die Blu-ray lediglich gelb und stark überrissen erscheint. Hauttöne kommen darüber hinaus kräftiger braun zur Geltung und weniger gelblich. Close-ups sind sichtbar, aber nicht exorbitant schärfer. Das sichtbar bessere Encoding sorgt bei dem recht hohen Anteil an Digitalrauschen für einen harmonischeren Eindruck der Szenen. Was in dunklen Umgebungen über die Blu-ray manchmal matschig und unscharf wirkt, ist hier noch souveräner und durch das gleichmäßigere Rauschen auch schärfer. Es gesellen sich allerdings auch farbige Pixel ins Rauschen, was über die Blu-ray eher nicht zu sehen ist.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … als dass die UHD-BD eine Spur dunkler ist und farblich etwas neutraler erscheint.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigen beide Disks deutlich. Die 4K-Scheibe löst es aber feiner auf.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … zeigt die HDR-Scheibe mehr Farbdifferenzierung, was im laufenden Bild noch besser zu erkennen ist. Auch die Spiegelungen gelingen besser durchzeichnet.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … reduziert die HDR-Disk die Gelbanteile etwas. Der Pick-up erscheint kräftiger rostig-orange.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray nutzt ihre Dynamik für mehr Kontrast im Himmel und auf den Bergen.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die 4K-Disk stellt die Rauschmuster gleichmäßiger, feiner und etwas farbiger dar. Bildet einfach authentischer ab, was der Chip der Kamera bei hohen ISO-Werten ablieferte.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Sie erscheinen braunbetonter.


UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD Blu-ray löst durch das homogenere Rauschen auch die Details besser auf. Auch hier ist Rauschen letztlich Teil des Bildinhalts.







Bonusmaterial
Das Bonusmaterial von The Creator besteht aus dem Making-of “True Love”. Zwar ist das das einzige Featurette auf der Disk, doch es läuft immerhin knapp eine Stunde und taucht wirklich tief in die Produktion ein. Regisseur Edwards plaudert munter über so ziemlich jedes Detail des Films – von der Kameraarbeit über die Locations bis hin zum Art-Design.
Fazit
The Creator mag seine Schwächen haben, von denen sein Hauptdarsteller trotz besserer Leistung als zuletzt, eine ist. Auch wird nicht alles erschöpfend erklärt und man puzzelt sich aus einem bisschen Apocalypse Now, einem Hauch District 9, einer Prise Matrix und einer guten Messerspitze Blade Runner ein Ganzes zusammen. Das allerdings unterhaltsam erzählt und visuell sehr einzigartig umgesetzt. Man darf den Hut davor ziehen, dass das hier über 130 Minuten Gezeigte “nur” 80 Mio. Dollar gekostet hat. Für mich durchaus eins der SciFi-Highlights der letzten Jahre, auch wenn’s noch etwas origineller erdacht hätte sein dürfen. Der Look, hervorgerufen durch die verwendeten Kameras, wird absolut nicht jedermanns Sache sein. Denn das digitale Rauschen ist deutlich und verleiht dem Film einen schmuddeligen Look. Die UHD Blu-ray bringt das allerdings authentischer und harmonischer rüber. Der Ton ist für eine Disney-Produktion am oberen Level dessen, was man in den letzten Jahren aus dem Studio gehört hat. Das reicht nicht an Referenzfilme heran, muss aber niemanden davon abhalten, sich den Film zuzulegen. Eher im Gegenteil.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 80%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 60%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 70%
Film: 80%
Anbieter: Walt Disney Studios
Land/Jahr: USA 2023
Regie: Gareth Edwards
Darsteller: John David Washington, Madeleine Yuna Voyles, Gemma Chan, Ken Watanabe, Sturgill Simpson, Allison Janney
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Untertitel: de, en
Bildformat: 2,76:1
Laufzeit: 133
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 12
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: © 2023 20th Century Studios. All Rights Reserved.)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild”verbesserern” zu verfälschen.
zur frage, ob sich die UHD gegenüber dem Stream lohnt, hab ich beides mal verglichen: das bild ist lediglich etwas knackiger, deutlich mehr profitiert aber der ton. ist zwar auf uhd und im stream auf appletv beides dolby atmos, der stream ist aber stark komprimiert, wodurch insbesondere die räumliche abbildung in den Höhen leidet. auf ner soundbar fällt das warscheinlich nicht so sehr auf, wohl aber auf einer voll ausgebauten atmos-anlage. dann ist der unterschied vergleichbar mit einem song von cd und als mp3 mit 128 kbit. im wesentlichen lohnt die disc also für besitzer hochwertiger atmos-Anlagen. das ist übrigens bei vielen uhds der fall, nicht nur bei the creator.
Ich respektiere Aufwand und Leistung der Beteiligten an dem Film, aber für mich persönlich ists ein erster Kandidat für die Flop 5 2024. The Creator hat bei mir leider gar nicht gezündet und ich muss zugeben, dass ich trotz einiger visuell beeindruckender Szenen den Film auch nicht bis zum Ende angeschaut habe. (Hatte den zum Glück nur geliehen)
Jetzt weiß ich immerhin, was digitales Rauschen ist. 🙂 Ja es trägt zur Atmosphäre bei, aber auf einem modernen 4k-TV absoluter Graus! Nicht schön anzusehen… bin kein Fan von.
Auf Apple ist der Film zum leihen mit atmos in deutscher Sprachausgabe hinterlegt.
Ich habe den Film auf Apple iTunes gekauft, und leider ist der Ton trotz Atmos in der deutschen Sprache nur mittelmäßig. Da ist noch viel Luft nach oben.
8/10 – Für heutige Superheldenverhältnisse ist der Film für 80 Millionen ein Meisterwerk und liegt eher bei 9 von 10.
Was genau an dem Film ein Meisterwerk sein soll, erschließt sich mir nicht. Dass die Effekte für 80 Mio. gut, aber gemessen an Blade Runner: 2049 immer noch schlecht aussehen? Oder die extrem flache und oberflächliche Handlung? Oder die meist sehr flachen Dialoge? Oder die recht flachen Charaktere? Oder ist es der mittelmäßige Ton?
Blade Runner: 2049 wurde lange vor der Inflationskrise gedreht und das die Handlung von theCreator flach ist kann ich nicht bestätigen. Mich hat sie sehr gut unterhalten. Dazu kommt das mir das ruhige Spiel von Washington gefällt. Sein weiblicher Gegenpart war im übrigen auch mal eine wunderbare Abwechslung. Es müssen nicht immer alle Schurken aus Russland kommen und männlich sein….
Es geht bei “Tiefe” nicht um den Unterhaltungswert, sondern um die Glaubwürdigkeit der Handlung, der Sinnhaftigkeit dieser und der Dialoge, der Charakterzeichnung und- entwicklung, dem Subtext, der Gesellschaftskritik und WIE diese rübergebracht wird. In The Creator werden gesellschaftskritische Fragen nur oberflächlich angerissen, ebenso die Themen “künstliches Bewusstsein” und “künstliches Leben” sowie die Frage nach der “Seele”. Der Film bzw. dessen Handlung deutet immer nur an, dass er sich diesen Fragen widmet, doch mit jedem Anreißen dieser Themen zieht sich der Film auch direkt wieder daraus zurück, ohne tiefer zu gehen. Und John David Washington spielt halt ziemlich langweilig, ohne großartige oder glaubhafte Emotionen. Seine Rolle ist auch eher ein Abziehbild als ein glaubwürdiger Charakter mit Hintergrund und Profil. Die einzige Charakterentwicklung, die er durchmacht, ist, dass er seine Ansicht über die Roboter irgendwann (ziemlich spät) ändert. Dass der Film zudem einige dicke Logikprobleme hat, die schon sehr auffällig sind, macht es dann auch nicht besser.
Mich hat “The Creator” leider eher enttäuscht. Der Filme bietet nur eine recht substanzlose Sci-Fi-Geschichte ohne emotionale Tiefe, ohne großartige schauspielerische Leistungen und ohne gut geschriebene Charaktere. Dafür kommt er aber stattdessen mit haufenweise Klischees daher, die bedient werden müssen. Die ein oder andere Logiklücke ist auch mit drin. Das Kernthema des Films haben andere viele wie “Terminator 2”, “Blade Runner”, “Blade Runner: 2049” und “Chappie” schon DEUTLICH besser hinbekommen.
Die Actionszenen sind ganz nett, doch tontechnisch ist wirklich Luft nach oben. Musikalisch okay bis nett, aber mehr auch nicht. Die Actionszenen und die Effekte sind solide (für 80 Mio. Dollar doch recht gut) und eine einzige Actionszene machte durchaus Spaß.
Ich finde leider auch, dass John David Washington kein so guter Schauspieler ist, wie viele behaupten. Mit der richtigen Regie könnte er vielleicht viel mehr leisten, doch diese Gelegenheit bot sich ihm bisher offenbar noch nicht. Auch unter Nolan in “Tenet” fand ich ihn etwas langweilig. Er verblasste neben Robert Pattinson förmlich. Die charismatische Ausstrahlung seines Vaters hat er jedenfalls bei weitem (noch) nicht.
Im Großen und Ganzen ist der Film für mich eher eine Enttäuschung, weil ich wenigstens etwas mehr Tiefgründigkeit erwartet habe. Ich habe schon nach nur 24 Stunden nicht mehr groß an den Film denken wollen, weil er nicht viel zu erzählen hat. Vielleicht hat der Film mich auch auf dem falschen Fuß erwischt, doch eine weitere Sichtung muss nicht unbedingt sein, und wenn doch, dann vielleicht in ein paar Jahren nochmal.
Bewertung: 6/10 Punkte
Danke, dass Du auch auf die Sparmaßnahmen eingehst, das fand ich sehr interessant. 80 Mio ist aber immer noch eine Menge, wenn man mal bedenkt, dass Godzilla Minus One nur 15 Mio gekostet hat – und sogar für einen VFX Oscar nominiert wurde!
Im Grund sind die 15 Mio. bei Godzilla Minus One natürlich beeindruckend. Allerdings bin ich da etwas skeptisch. Sollten die 15 Mio. tatsächlich stimmen, so fürchte ich, dass dies auch dadurch erreicht wird, dass gewisse Teilbereiche innerhalb der asiatischen Produktionen mit sehr sehr wenig Geld auskommen müssen, sprich: unterbezahlt sind. Man muss sicherlich nicht immer mit zig Mio. Dollar für die Stars des Films um sich schmeißen, aber 15 Mio. in Summe für ALLE Positionen, die an so einem großen Eventfilm beteiligt sind, finde ich verdächtig wenig, wenn man auf die Gehälter schaut – zumal das Gehaltsniveau in asiatischen Ländern grundsätzlich auch geringer sein dürfte, was die generell im Vergleich zu US-Produktionen niedrigeren Kosten teils auch erklären kann. Aber (ohne es zu wissen): Gibt es in Südkorea/Japan/China Gewerkschaften oder Verbände, die für die Löhne der vermeintlich kleineren Positionen einer Filmproduktion einstehen und sich einsetzen?
Ja, wissen tue ich das auch nicht genau. Aber Japan ist für mich etwas anderes als Südkorea oder China. Die Vergleiche mit Südkorea oder China würden da sicher hinken…
Egal – ich freue mich für das japanische VFX Team! 🙂
Da bin ich bei dir 🙂
Ich hoffe bei Godzilla – 1 auf eine UHD!
Sehr schöne Rezension!
Ich war zum ersten Mal in einem anderen, kleinen Minikino im neuen Ort, in den ich hingezogen bin und war erst vom Kino enttäuscht, dass der Film einfach deutlich unschärfer war als alle anderen Filme, die ich bisher gesehen hatte. Jetzt weiß ich, dass das auch einfach am Film gelegen haben kann! Da muss wohl ein neuer Kino-Besuch her. 🙂
Den Film fand ich auch sehr ansehnlich. Hat echt Spaß gemacht. Werde ich mir aber im Sale mal schnappen. Glaube, dass der recht schnell ein bisschen günstiger zu haben sein wird.
Vielen Dank für Deine, wie immer, sehr aussagekräftige Rezension Timo. Ich hatte mir nicht sooo viel von dem Film versprochen, wobei ich allerdings ein recht großer Fan von Greig Fraser’s Arbeit bin.
Ich habe ihn bisher auch nur auf Disney + gesehen.
Mir hat die Körnung, auch ich liebe Analogfilm, recht gut gefallen – wunderbare und non-clean Bilder allerdings wirklich nicht perfekt. CGI war – man traut es sich trotz 80.000.000 Dollar kaum laut auszusprechen – gut, im Verhältnis zu vielen anderen Produktionen.
Story war – ok, aber man sollte auch nicht immer Wunder erwarten.
Schauspieler – angemessen, aber eben nicht mehr. (Immerhin gab es keine Trillerpfeife am Ende; sticheln aus).
Meine Frage bleibt eigentlich nur: Lohnt sich der Kauf der Scheibe oder nicht?
Gegenüber dem Stream? Puh. Schwierig. Ich habe den Stream bisher nicht sehen können. Hier käme es mir vermutlich mehr auf den Sound an und da weiß ich jetzt nicht, inwieweit D+ hier mit Dynamikkompressionen zusätzlich arbeitet. Bei Netflix fällt mir das immer sehr auf, dass der Ton gegenüber der Disk deutlich das Nachsehen hat.
Hi Timo,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Da hast Du sicher recht. ich bin ja auch eher ein Fan der Scheiben – nicht kaufen führt irgendwann zu keiner Kaufmöglichkeit mehr. Aber, wenn der Film dann am Ende kein “Burner” sondern eher ein “kann man gucken” – ist, sind 30 € schon ein Wort.
Vor allem, da ich noch einen Deiner Tipps verarbeiten muss – Der Leuchtturm. Ich hoffe, ich kann noch demnächst etwas dazu schreiben :o) Aber das Actionfeuerwerk in Schwarz/Weiß hat mich schon Körner gekostet :o)
Ja, ein wahres Actionfeuerwerk 😀
Hab den Film schon im Kino gesehen, mit dem Look hatte ich keine Probleme, passte zum Stil, lässt digitale Effekte unauffälliger wirken, was bei den supercleanen Bildern oft ein Problem ist, und ich mag analogen Look, auch wenn er fake ist. Hat man ähnlich ja auch bei Dune versucht. Inhaltlich war ich dann doch eher enttäuscht, bei allem Respekt vor Originalstory, kreativen visuellen Ideen etc. Vor allem störte mich das Gefühl, dass mir ständig tiefgreifende intellektuelle, philosophische, spirituelle Bedeutsamkeit vermittelt werden sollte, aber außer Oberfläche nichts dahinter steckte und man auch zB. nur raten konnte, warum genau jetzt wer hinter dem Kind her war. Und die Gegenüberstellung böser faschistischer Westen und tolerantes und spirituell erleuchtetes Asien hilft vielleicht beim Verkauf auf dem chinesischen Markt, aber…echt jetzt?
Dies unfokussierte ist vielleicht doch ein Problem von Gareth Edwards, viele Ideen, visuell kreativ, aber keine stringente Story. Ich hatte auch schon bei Godzilla bei allen Vorzügen das Gefühl, zuviel gewollt, alles zusammengemixt und nichts richtig auserzählt.
Ich hab langsam den Verdacht, dass Rogue One nur deshalb so gut ist, weil Disney Tony Gilroy zum Nachbessern dazugeholt hat. Wer “Andor” gesehen hat, weiß was ich meine.
Die einseitig negative Darstellung des „weissen“ Amerika und dessen Protagonisten ist mir auch störend aufgefallen. Dürfte beim US Publikum wahrscheinlich auch nicht so gut angekommen sein.
Habt ihr euch in den vergangenen Jahrzehnten auch so darüber geärgert, dass andere Nationen als “das Böse” dargestellt wurden? Oder ist es erst jetzte störend, weil es “uns” betrifft?
Ich spreche jetzt nur für mich. 1. Frage: jepp. Klischeehafte Einseitigkeit nervt, entsprechende amerikanische Werke der 80er von Rambo 2 bis Rocky 4 und auch Top Gun (sorry, Fans) waren für mich immer vor allem üble Propagandastreifen, die dort präsentierten Feindbilder waren genauso absurd, mit Michael Bays Militärverherrlichungen kannst du mich jagen. Aber das wird ja nicht besser wenn man es anders herum genauso stumpf macht. Besonders wenn sich ein Film so intellektuell gibt. Für berechtigte Kritik an imperialistischen Zügen westlicher Außenpolitik gibt es genug andere, differenziertere filmische Beispiele (besonders subversiv bei “Starship Troopers”) 2. Ich weiß nicht, wer “uns” ist. Ich fürchte, du ordnest meine Kritik einem bestimmten politischen Spektrum zu, sorry, ich wollte niemanden triggern, ich finde, man muss nicht alles in Lager aufteilen, in denen man für “uns” und gegen “die” ist. Es ging mir nur um Kritik an platten Klischees, egal wo jetzt Gut und Böse zugeordnet werden. Und der Film will ja schon ambitionierter sein als Transformers. Politisch wollte ich schon gar nicht werden (außerdem löscht mich Timo sonst- berechtigterweise).
Auch hier noch mal an alle:
Trotzdem es hier durchaus unterschiedliche Sichtweisen auf die Darstellung des Gut und Böse im Film gibt und die Diskussion darüber “entbrannt” ist, bleibt ihr alle sehr sachlich, ohne persönlich zu werden. Auf diese Art und Weise kann man (denke ich) vortrefflich darüber diskutieren, ob Edwards das hier zu schablonenhaft macht oder ob’s eben nachvollziehbar ist, die Verhältnisse mal umzukehren.
Bleibt weiter so sachlich wie bisher. Das ist super!
Mit “uns” meinte ich “den Westen” im allgemeinen.
Meine Frage hab ich natürlich bewusst etwas platt gestellt, weil es ja doch viele gibt, die kein Problem damit haben, wenn andere (Russen, Chinesen) pauschal als böse dargestellt werden aber empfindlich reagieren wenn der Spieß mal umgedreht wird.
Damit wollte auch ich nicht politisch werden.
Aber der generellen Kritik an platten Klischees kann ich natürlich nicht wiedersprechen.
Genau bei diesen vielen wollte ich mich halt ungern eingeordnet sehen, deshalb die etwas emotionalere Reaktion. Nichts für ungut!
Helmut, ich glaub du hast da was falsch verstanden. Die entscheidende Information, das die Ami’s die Bombe der KI untergeschoben haben, ist keine allseits bekannte Information. Das heißt die Asiaten haben, obwohl sie davon ausgehen mussten das die KI auch erheblich scheiße bauen kann, billigend in kauf genommen das sie von etwas schlecht kontrollierbarem unterstützt werden. Das macht sie jetzt nicht per Se zur Gewinnerrasse.
So hatte ich es auch nicht verstanden. Mir fehlte es einfach an allen Ecken und Enden an Differenzierung und Motivation. Wer jetzt genau warum in Asien auf das Kind Jagd machte, konnte man auch nur spekulieren, ebenso, warum auch auf dem asiatischen Kontinent die westliche Führung (die ja zumindest in der oberen Etage von der Lüge wusste) mit großem Aufwand Jagd auf AI macht, obwohl sie wussten, dass gar keine Bedrohung von ihnen ausgeht, und einen internationalen Konflikt riskiert. Klar kann man sich da was zusammenreimen, und vielleicht waren ja noch Fortsetzungen geplant, in denen das klarer wird, aber der Film muss ja für sich stehen. Und da hat man erst mal den Eindruck, die sind eben “böse” und haben Spaß dran, kleine Kinder mit dem Erschießen ihres Hündchens zu bedrohen. Das war mir einfach zu platt. Aber vielleicht muss ich es ja wirklich nochmal anschauen und kapier es dann besser, manchmal schalte ich dann auch irgendwann geistig “ab”, vielleicht hab ich wirklich nicht alles verstanden
Aber meine Antwort bezog sich vor allem auf deine Vermutung, dass ich nur auf das einseitige Feindbild sensibel reagiere, weil es jetzt mal gegen den Westen geht, und das wollte ich so nicht stehen lassen und ich hoffe dass ich das richtigstellen konnte. Weiter viel Spaß im Heimkino!
Ups, ich hab jetzt im letzten Absatz inhaltlich auf Chris geantwortet, namentlich aber auf Andreas. Wer lesen kann ist im Vorteil…Sorry Andreas. Muss am Alter liegen. Vielleicht bin ich doch zu blöd für den Film
hey, ich habs gar nicht gemerkt 😉
Und der Film war auch nicht immer gleich eindeutig, das man da mal den Faden verliert ist glaub ich nicht bedenklich. Ich freu mich schon auf die zweite Sichtung, bleibt spannend 🙂 Alles Gute.
Leider hat Hauptdarsteller John David Washington von seinem Vater Denzel zwar den Nachnamen, aber weder Charisma geschweige denn schauspielerisches Talent geerbt. Ansonsten habe ich den Film auch nur als zusammengeklauten, unoriginellen Mischmasch aus Terminator, I Robot, ein bisschen Matrix, Blade Runner und District 9 empfunden. Insofern schade, als dass Gareth Edwards den einzigen guten Star Wars Film der Disney Ära abgeliefert hatte. Ich hatte mir viel mehr versprochen hier, stattdessen ein reichlicher Flop in meinen Augen. Das Box Office sah es übrigens mit 104 Mio. Dollar Gesamteinspiel genauso. Vielleicht doch am falschen Ende gespart…..
Die UHD gehört zu den schlechtesten in meiner Sammlung. Warum Du hier 80% vergibst und Titanic nur 70% erschliesst sich mir beim besten Willen nun wirklich nicht. Detailarm, flach, völlig flau in Kontrast und Schwarzwert, fast “unsichtbares” HDR, plus permanentes, teils einfach störendes Rauschen, das ist alles nicht schön anzusehen. Egal ob das die Intention des Regisseurs war oder nicht. Da nehme ich doch lieber eine AI und peppe Titanic ein wenig auf, so dass das resultierende Bild dann weitgehend ein echter Genuss ist.
Immerhin passt hier der Ton so leidlich….
Während wir beim Schauspiel von Washington einer Meinung sind, gehen wir bei der individuellen Bewertung der Bildqualität auseinander. So ist es wohl. Ich sehe da andere Kriterien als Grundlage. Aber man muss ja auch nicht zwingend in jedem Bereich übereinkommen. Du hast die Scheibe ja bei dir ohnehin schon und bist am Ende auf meine Bewertung in der Form auch nicht angewiesen. Und ich schreibe ja ausdrücklich, dass Menschen, die mit Körnung/Rauschen ein Problem haben, hier wirklich nicht glücklich werden.
Es sollte bei der Beurteilung der Bildqualität eines Mediums doch eher weniger darum gehen, ob einem der Stil gefällt, sondern darum, ob die technische Vorlage sauber reproduziert wurde.
Das ist sicher richtig, aber wenn das Bild so schlecht aussieht wie hier, kann ich die UHD nicht „gut“ nennen. Die Disc kann nichts dafür, aber die Bewertung beginnt schon beim Entstehungsprozess des Films. Mit dem hier gezeigten Bildstil kann ich leider nicht viel anfangen, da er mich nicht in den Film involviert, sondern vielmehr auf Distanz hält.