The Curse of Sleeping Beauty – Dornröschens Fluch

Blu-ray Review

Curse of the Sleeping Beauty - Dornröschens Fluch Blu-ray Review Cover
Tiberius Film, 03.08.2017

OT: Curse of Sleeping Beauty

 


Qiyamat

Mal wieder Haunted House – dieses Mal mit Fantasy-Einschlag.

Inhalt

Schon seit einiger Zeit wird Thomas, (Lebens)Künstler, von nächtlichen Alpträumen heimgesucht, in denen er eine gruselige Variante von Dornröschen erlebt. Seine Psychiater tun es als unterbewusste Projektion ab, doch Thomas ist sich da nicht sicher. Eines Tages erhält er eine Nachricht von einer Nachlassverwalterin, die ihm mitteilt, dass ihm sein Onkel ein prächtiges Anwesen vermacht hat – ein Onkel, den er nicht mal kannte. In dessen Testament steht gleichsam eine Bedienungsanleitung für die altherrschaftliche Villa. So ist es, dass Thomas aufgrund seiner Blutslinie den Zugang zu jedem Raum wahrnehmen kann, er jedoch auf keinen Fall die verborgenen Bereiche im Keller betreten soll. Denn scheinbar lastet ein Fluch auf dem Anwesen. Ein Fluch, den Thomas nicht wecken sollte. Weil er aber schlicht zu neugierig ist und das Gefühl hat, dass die Macht in dem Haus etwas mit seinen Träumen zu tun haben könnte, missachtet er des Onkels Hinweise und entfesselt damit etwas wirklich Bösartiges …

Altes Haus, Fluch, Geister … kennt man. Und gewissermaßen gibt’s auch in The Curse of the Sleeping Beauty – Dornröschens Fluch nichts wirklich Neues. Doch die ersten 20 Minuten lassen sich durchaus atmosphärisch und gruselig an. Wenn im Hintergrund eine Schattengestalt durch die Gänge huscht, während Thomas im Vordergrund die Flure des Anwesens beleuchtet, dann funktioniert so ein Effekt trotzdem man ihn schon zigfach gesehen hat, immer noch ziemlich gut. Im Gegensatz dazu stehen, schon mal rein optisch, die Traumsequenzen, in denen eine Fantasy-Variante von Dornröschen auf den erlösenden Kuss wartet. Ein gewisse Faszination geht von dieser Dynamik zwischen den beiden Ebenen durchaus aus – auch wenn nicht immer zusammenpasst, was zusammengehören soll.
Ethan Peck (Eden – Überleben um jeden Preis) darf als Erbe Thomas einigermaßen panisch reagieren, wenn seine Visionen immer stärker werden und gibt dabei ene durchaus gute Figur ab. Die Sympathien hat er durchaus auf seiner Seite, weil er als harmloser Künstler fast schon so etwas wie einen Beschützerinstinkt beim Zuschauer weckt. Neben ihm agiert auch Natalie Hall als Linda durchaus überzeugend und Bruce Davison bringt ein bisschen Star-Ruhm in The Curse of the Sleeping Beauty. Natürlich fällt es auch einem gestandenen Darsteller wie ihm etwas schwer, Sätze über Djinns und Dämonen zu formulieren, ohne dabei ein wenig lächerlich rüberzukommen. Aber das ist eher ein Problem des Drehbuchs und dämonischer Geschichten an sich.

Erstaunlich gut funktioniert aber vor allem die Atmosphäre im Haus. Wenn Schaufensterpuppen alleine schon gruselig wirken, dann hat man bei Ausleuchtung und Kameraführung schon mal vieles richtig gemacht. Ohnehin ist das Haus im Keller und in den verbotenen Räumen reichhaltig ausgestattet (alleine die Apparatur, in der Dornröschen liegt, ist klasse designt) und wirkt ziemlich stimmungsvoll. Das gleiche gilt für die aufwändig gestalteten Fotos, die Linda vom Anwesen und den „Bewohnern“ gemacht hat. Die Attacken der Geisterwesen im Haus ragen in Sachen Schrecken und Gruselfaktor durchaus heraus und wurden effektvoll und schaurig in Szene gesetzt. Dazu passt das Make-up der Schaufensterpuppen. Es soll ja Phobiker geben, die von der Leblosigkeit und dem ausdruckslosen Gesicht solcher Puppen in Angst und Schrecken versetzt werden – für die ist Curse of the Sleeping Beauty durchaus ein Alptraum. Und weil Atmosphäre und Schockeffekte passen, kann man auch mal über die Fülldialoge hinwegsehen, die nicht über ein bekanntes Maß an Durchschnitt hinauskommen. Außerdem gibt’s ja noch India Eisley, die schon als buntperrückte Killerin in Kite – Engel der Rache ein Blickfang war und hier das zu erlösende Dornröschen gibt.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Curse of Sleeping Beauty ist während der Tageslichtszenen sehr ruhig, aber auch sehr hell und kontrastarm. Farben dürfen kräftiger sein und der Dynamikumfang geht auch besser. Sobald es dunkler wird, gesellt sich zum kontrastschwachen Bild deutlich sichtbar auch leichtes Blockrauschen sowie color banding hinzu (12’53). Während der kontrastschwachen Außenaufnahmen wirken Gesichter beispielsweise extrem flach und konturenlos (25’20).
Akustisch ist The Curse of Sleeping Beauty – Dornröschens Fluch zunächst mal großes Kino. Bei Thomas‘ anfänglichem Traum hagelt es Surroundeffekte und direktionale Sounds, die im Heimkino richtig Spaß machen. Auch die Stimmen, die er während der Visionen hört, werden mit weiträumiger Lebhaftigkeit auf den Rears platziert. Die Angriffe der Dämonen und Geister werden teils mit sprunghafter Dynamik und exakt gesetzten Sounds unterstützt. Selbst wenn der Film eher B-Movie-Geister-Status aufweist, der Ton spielt absolut in der A-Klasse.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von The Curse of Sleeping Beauty gibt’s ein paar Programmtipps und die Originaltrailer. Ansonsten herrscht hier Ebbe.

Fazit

Sicher, The Curse of the Sleeping Beauty – Dornröschens Fluch ist nicht sonderlich innovativ und fügt dem Haunted-House-Genre nur wenig Neues hinzu. Doch die Schauspieler geben sich Mühe und die Ausstattung unterstützt die schaurigen Szenen effektvoll. Der Sound tut sein Übriges dazu, dass man sich hier durchaus 80 Minuten angemessen gruseln kann.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 90%
Tonqualität (Originalversion): 90%
Bonusmaterial: 10%
Film: 60%

Anbieter: Tiberius Film
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Pearry Reginald Teo
Darsteller: Ethan Peck, Natalie Hall, India Eisley, James Adam Lim, Bruce Davison, Zack Ward
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 86
Codec: AVC
FSK: 16

Trailer zu Curse of Sleeping Beauty

The Curse of Sleeping Beauty - Dornröschens Fluch (HD Trailer Deutsch)

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