The Demon Hunter

Blu-ray Review

OT: Don’t Kill It

The Demon Hunter Blu-ray Review Cover
Koch Media, 27.04.2017

 


Bäumchen wechsel dich

Dolph Lundgren auf der Jagd nach einem fiesen Dämon.

Inhalt

Eine Kleinstadt irgendwo in Mississippi wird seit Kurzem von Killern heimgesucht, die zunächst ihrerseits gewalttätige Mörder erschießen und dann die Waffe gegen ihre eigenen Familienmitglieder richten. Evelyn Pierce vom FBI wird mit dem Fall betraut und kann kaum verstehen, warum scheinbar harmlose Menschen plötzlich zu Killern werden und diese „Gabe“ nach ihrem Tod weiterreichen. Vielleicht kann ihr aber Jebediah Woodley helfen. Der kauzige Kerl ist ebenfalls erst seit kurzer Zeit in der Stadt und sitzt gerade im Knast, weil er behauptet hat, ein Dämonenjäger zu sein. Doch die Not erfordert verzweifelte Maßnahmen und so nimmt Pierce Kontakt mit ihm auf. Woodley ist diesem speziellen Dämon, der in die Menschen fährt, schon länger her, weil er ihm entwischt ist. 30 Jahre lang konnte er ihn verschlossen aufbewahren, bis ein Hund ihn zufällig findet und das Gefäß öffnet, in dem er gefangen war. Nun ist guter Rat teuer, denn das erneute Einfangen beinhaltet ein heikles und für irgendjemanden ein ziemlich tödliches Vorgehen …

Auf Mike Mendez ist Verlass. Schon sein 1996er Killers war eine B-Movie-Granate und sein 2013er Big Ass Spider ist schlicht ein grandioses Meisterwerk des „Billigfilms“. Mit The Demon Hunter betätigt er sich nun im Dämonenfach und nimmt die gängige Geschichte zum Anlass, zwei großartig witzige Schauspielleistungen aufeinanderprallen zu lassen. Sein größter Coup dabei: Mendez schafft es tatsächlich, dem Vielfilmer Dolph Lundgren eine coole Rolle auf den hünenhaften Leib zu schneidern. Lundgren, der zuletzt mehr unfreiwillig knallchargend denn schauspielernd unterwegs war, hat sichtlich Spaß daran, wenn ihn zwei Beamte erfolglos aus dem Büro des Sheriffs zu ziehen versuchen. Der Film nimmt sich zu keiner Zeit ernst, was gut so ist. Denn dafür ist das Subgenre einfach viel zu abgegriffen. Erstaunlicherweise zünden vor allem die Dialoge und das Zusammenspiel der Darsteller. Lundgren gegenüber ist Kristina Klebe als seriöse FBI-Agentin äußerst schlagfertig und eine der coolsten Agentinnen der letzten Zeit. Wenn sie Woodley anzickt, ob er unbedingt auch im Auto rauchen müsse und ob er nicht schon genug Fleisch zum Mittag gehabt habe, hat das eine ziemlich charmante Humornote. Die etwas staksigen Nebendarsteller von Demon Hunter sind spätestens dann vergessen, wenn Mendez zum Braindead-mäßigen Rundumschlag während der Gemeindeversammlung ansetzt, dem gefühlt 50 Menschen zum Opfer fallen und in dem er genüsslich mit dem Körperwechsel-Aspekt der Geschichte spielt. Was zu Beginn noch ein bisschen albern wirkte, wird hier zum elefantösen Dauergeschrei mit Funsplatter noch und nöcher. Da kann man sogar drüber hinwegsehen, dass einige praktische (und digitale) Bluteffekte ein bisschen unbeholfen wirken. Immerhin hat die FSK den Funfaktor erkannt und dem durchaus gorigen Streifen ungeschnitten ab 18 freigegeben.

Bild- und Tonqualität

Ruckelig ist’s zu Beginn von The Demon Hunter. Die Schwenks im Wald zeigen deutlich mehr als das übliche 24p-Ruckeln. Dafür ist es schön knackig scharf, vielleicht sogar etwas zu viel des Guten (Stichwort: Überschärfung). Außerdem ist der Kontrastumfang erstaunlich hoch und die Auflösung selbst in dunklen Szenen sehr gut (39’00). Während einiger Innenraumszenen lässt gerade die Bilddynamik ein wenig nach, was sich in leichten Farbverfälschungen äußert.
Akustisch böte sich bei Demon Hunter von Beginn an die Gelegenheit für eine effektvolle und lebhafte Abmischung. Leider bleiben die Sounds zumeist auf die Front beschränkt. Immerhin der verhallende Schuss des Jägers gelangt über die Rearspeaker ins Heimkino. Ein wenig druckvoll wird’s während der technoartigen Filmscore-Einlagen im nächtlichen Wald (42’00). Schade, dass die deutschen Stimmen im Verhältnis etwas zu leise sind, sodass die lauteren Sequenzen im Vergleich ein wenig zu krachig sind.

Bonusmaterial

Im Bonusmaterial von The Demon Hunter gibt’s neben Trailer und Programmtipps ein Question and Answer mit Kristina Klebe und Mike Mendez von einer Vorführung in einem deutschen Kino. Klebe gibt zu Protokoll, dass sie vor dem Filmkuss mit Dolph Lundgren extrem nervös war, weil sie zuvor noch nie einen Filmpartner küssen musste.

Fazit

The Demon Hunter ist nicht ganz so launisch und gelungen wie Big Ass Spider, gibt Dolph Lundgren aber die Bühne für eine seine witzigsten Performances der letzten Jahre. Gore-Fans freuen sich über herumfliegende Arme, Beine, Köpfe und andere Körperteile und das Zusammenspiel zwischen Lundgren und Klebe funktioniert prächtig.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 65%
Tonqualität (dt. Fassung): 60%
Tonqualität (Originalversion): 60%
Bonusmaterial: 30%
Film: 60%

Anbieter: Koch Media
Land/Jahr: USA 2016
Regie: Mike Mendez
Darsteller: Dolph Lundgren, Kristina Klebe, Billy Slaughter, Aaron McPherson, James Chalke
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 83
Codec: AVC
FSK: 18 (ungeschnitten)

Trailer zu The Demon Hunter

The Demon Hunter Trailer Deutsch (Koch Media) HD Dolph Lundgren

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