The Last Duel 4K UHD

Blu-ray Review

Walt Disney Studios, 06.01.2022
Walt Disney Studios, 06.01.2022

OT: The Last Duel

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Unheilvolles Trio

Ridley Scott lässt mal wieder die Schwerter klingen. Wie steht’s um die Qualität seines jüngsten Historienspektakels?

Inhalt

Jacques LeGris – attraktiv von seiner Erscheinung her

Das Jahr 1370. Auf dem Schlachtfeld von Limoges lernen sich Jean de Carrouges und Jacques Le Gris kennen. Später wird Le Gris sogar der Pate des ersten Sohnes von de Carrouges. Gemeinsam kämpfen die beiden mehrfach an des anderen Seite und sind gute Freunde. Die Verbindung beginnt jedoch zu bröckeln, als der Graf Pierre d’Alençon Le Gris zu bevorzugen beginnt. Für de Carrouges läuft das Fass dann spätestens über, als d’Alençon Le Gris ein hochwertiges Stück Land schenkt, das eigentlich Teil der Mitgift für die Heirat mit Marguerite de Thibouville hätte sein sollen. Zudem erhält Le Gris auch noch den gräflichen Zuschlag, über die Garnison von de Carrouges‘ verstorbenem Vater zu verfügen – Frevel, wie Jean de Carrouges findet. Mehrfach überzieht er den Grafen und Le Gris mit Klagen – erfolglos. Als de Carrouges dann Ende Januar 1386 aus Paris zurückkehrte, offenbarte ihm Marguerite, dass Le Gris sie in seiner Abwesenheit vergewaltigt hätte. Da eine strafrechtliche Verfolgung wenig erfolgversprechend erschien (immerhin war Pierre d’Alençon gleichzeitig Graf UND Richter), blieb Jean de Carrouges nur ein Weg, um den Namen seiner Frau und seinen eigenen reinzuwaschen: Die Aufforderung Le Gris‘ zu einem juristisch angeordneten Duell … 

Jean de Carrouges erweist sich als tapferer Ritter in spe

Jaja, die jungen Leute und ihre Mobiltelefone …
Wenn es nach Ridley Scott geht, sind die Millennials schuld daran, dass sein zwischen Februar und (mit Unterbrechung) Oktober 2020 gedrehter Last Duel beim internationalen Kinoeinspiel sang- und klanglos unterging. 100 Mio. Dollar Produktionskosten stehen einem schauerlichen Einspiel von 30 Mio. Dollar gegenüber. Addiert man Marketingmaßnahmen sowie den Anteil für die Kinos hinzu, dürften die Verluste für Fox/Disney hier in den dreistelligen Millionenbereich gehen. Für den verdienten Regisseur von Kultfilmen wie Alien oder Blade Runner ist das bitter. Immerhin steht er zu seinen Filmen wie kaum ein anderer und sucht vielleicht auch deshalb die Schuld bei anderen. Dass es ausgerechnet die Millennials sein sollen, darf man aber gerne in Frage stellen. Denn das Thema, das The Last Duel zugrunde liegt, ist jetzt auch nicht gerade das, was ein junges (bzw. sogar sehr junges) Publikum anspricht. Dass Scott seinen Film zudem auch noch etwas sperrig (und bisweilen sogar wenig glücklich geschnitten) strukturiert hat, dürfte ebenso zum Misserfolg beigetragen haben wie die Tatsache, dass er auch noch in direkter Konkurrenz zum jüngsten Bond-Abenteuer lief. Weitere Faktoren dürften sein, dass er aufgrund seiner Laufzeit nicht in der großen Masse von Kinos startete und das Hauptzielpublikum der 40+-Generation dem Kino covidbedingt eher noch fern blieb. Es ist aber natürlich leichter, auf die junge Handygeneration zu schimpfen. Schade und in diesem Review vorangestellt ist das deshalb, weil es Scott nicht nötig hat, solche Tiraden loszulassen. Es lässt ihn wie einen schlechten Verlierer einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Begegnung wirken. Und es kratzt ein wenig an seiner Reputation.

JMarguerite de Carrouges ist Jeans zweite Ehefrau

Abgesehen vom finanziellen Misserfolg gibt es aber durchaus positive Seiten an The Last Duel. Die Story, die auf einem Buch von 2004 beruht, das wiederum die verbürgte Geschichte eines der letzten (nicht DES letzten) gerichtlich angeordneten Duells erzählt. Wie der Inhalt es grob darstellt, so fand es tatsächlich statt. Jean de Carrouges sah die einzige Möglichkeit, seine und die Reputation seiner Frau dadurch herzustellen, den vermeintlichen Vergewaltiger Jacques Le Gris vor Gericht zu einem Duell auf Leben und Tod herauszufordern – wohlwissend, dass die Aussage seiner Frau gegen jene von Le Gris stand und Letzterer auf das Wohlwollen des Grafen Pierre d’Alençon und auch auf jenes von König Karl VI. zählen konnte. Die Option eines Duells erschien ihm die einzig mögliche – selbst wenn klar war, dass, verlöre er, auch seine schwangere Frau dem Tod geweiht wäre.
Scott konzentriert sich in seiner Inszenierung auf das Trio der Hauptprotagonisten und splittet den Film in drei Teile auf. Jeder Part erzählt die Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise einer der drei Figuren. Beginnen mit den beiden Duellanten schließt es bei der Schilderung aus Sicht von Marguerite de Carrouges – und damit beim eindeutig stärksten Teil des Films. Denn in den letzten 50 Minuten erweist sich The Last Duel vielleicht als Scotts reifster Film. Es gelingt ihm, die zugrundeliegenden Fakten zu einem Statement früher Emanzipation zu verdichten. Und das, ohne allzu blumig oder dogmatisch zu werden. Scott romantisiert nicht die Figur der Marguerite nicht; er lässt sie nicht zu einer zweiten Johanna von Orleans werden. Aber in den Momenten, in denen sich Marguerite um den heimischen Hof in Abwesenheit ihres Mannes kümmert und auch in den Szenen der Auseinandersetzung mit dessen Mutter entwickelt der Film echte erzählerische Kraft.
Zwar läuft The Last Duel gut zweieinhalb Stunden, doch weil er die gleiche Geschichte gleich dreimal erzählen muss, sind die Schnittfolgen bisweilen hastig und Zeit- wie Inhaltssprünge groß. Oft bleibt nur wenig Zeit für eine echte Charakterentwicklung.

Noch sind die beiden Freunde

Ohnehin ist das letzte Drittel mit Abstand die spannendste und emotionalste Phase des Films. Scott dramatisiert keineswegs, wenn er Marguerite vor Gericht von Le Gris‘ Anwalt „Le Coq“ erniedrigen lässt und es von anderer Seite zudem heißt, dass ihre Schwangerschaft nicht von der Vergewaltigung her rühren könne, da man (medizinischer Ansicht der damaligen Zeit nach) nur schwanger werden könne, wenn man beim Geschlechtsakt als Frau Lust empfände und zum Höhepunkt käme. Auch der Umstand, dass Marguerite bei schwangerem Leib verbrannt worden wäre, verlöre ihr Ehemann das Duell, ist korrekt porträtiert und lässt fassungslos zurück. Ja, wir sind im Mittelalter. Und ja, es waren augenscheinlich ganz andere Zeiten. Dennoch wühlt es auf und lässt umso mehr Respekt zu, dass Marguerite ihrem Mann unter diesen Umständen überhaupt von der Vergewaltigung erzählte und ihre Aussage vor Gericht so mutig beibehielt.
Während The Last Duel in dieser dritten Perspektive auf die Geschehnisse wirklich stark ist, lässt er eine ähnliche Kraft in der Schilderung aus Jean de Carrouges‘ und Jacques Le Gris‘ Sicht leider vermissen. Vor allem die um Matt Damon konzentrierte erste Geschichte wirkt hastig erzählt, weist teils sehr unglückliche (und unlogisch wirkende) Schnittabfolgen auf und vermisst es, de Carrouge persönliche Tiefe zu geben. Matt Damon wirkt dabei auch nicht immer ganz glücklich – mal abgesehen von der furchtbaren (möglicherweise aber natürlich zeitgenössischen) Frisur. Le Gris‘ Version der Ereignisse wird stärker beleuchtet und gibt Adam Driver die Möglichkeit zu offenbaren, dass er sich in den letzten Jahren zu einem hervorragenden Schauspieler gemausert hat. Glücklicherweise begeht Scott auch nicht den (naheliegenden) Fehler, die Vergewaltigung durch ihn so darzustellen, als hätte Marguerite dabei Lust empfunden.
Geht’s dann im Finale in das Duell, weicht der Film ein wenig von der realen Historie ab, um es etwas dramatischer und monströser zu gestalten – und das kann für Zartbesaitete schon mal ein bisschen zu viel des „Guten“ sein. Zumal The Last Duel alles andere als ein Actionfilm ist. Ein paar wenige (kurze) Kampfschilderungen lockern zwar auf, können aber nicht verhindern, dass die drei Erzählperspektiven ihre Zeit fordern. Und zweieinhalb Stunden können auch lang werden. Mein Vorschlag wäre ja gewesen, man hätte alle Szenen mit Ben Affleck gestrichen. Das hätte uns zumindest diese absolut alberne Blondhaarfärbung erspart. Aber ich bin da nicht ganz unparteiisch.

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Format: Blu-ray
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Erscheinungstermin: Thu, 06 Jan 2022
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Bild- und Tonqualität BD

Im Mittelalter war’s finster und grau

Die Blu-ray von Last Duel beginnt mit kühlen blaugrauen Farben im Schneetreiben des dezemberlichen Duells. Kontraste sind sehr gut und vermeiden sowohl Überstrahlungen in hellen als auch Versumpfungen in dunklen Bereichen. Rote Fahnen und beigefarbenes Burggestein bietet ein paar Farbtupfer, während Innenräume später vornehmlich warm gestaltet wurden – gerade, wenn Feuer lodert. Die teils harten Kontraste durch seitlich einfallendes Licht (oftmals die scheinbar einzige Lichtquelle) werden souverän dargestellt. Allerdings dürften selbst Tageslichtaufnahmen etwas heller sein. Insgesamt geht’s hier schon ein bisschen dunkel zu. Was die Bildruhe angeht, so kann man sich nicht beklagen. Selbst in den dunkleren, nur von Kerzenlicht ausgeleuchteten Szenen gibt’s kaum Rauschen zu beklagen, was allerdings gleichzeitig offenbart, dass hier entweder ganz geringfügig gefiltert wurde oder das Encoding nicht ganz sauber war. Denn gerade in den Kerzenlichtszenen (122’46) wird auf Gesichtern und der Bekleidung deutlich, dass das durchaus vorhandene digitale Rauschen nicht ganz homogen ist. Gleichzeitig ist die Schärfe aber gut, wenngleich nicht referenzwürdig.

Ich mag kein Frisuren-Historiker sein. Aber diese Blondfärbung hätte wirklich nicht Not getan

The Last Duel ist trotz seiner historischen Thematik, die auch mit ein paar Kämpfen einhergeht, kein Actionfilm. Auch nicht akustisch. Die Erwartungshaltung sollte dementsprechend etwas angepasst werden Unabhängig davon durfte man gespannt sein, ob der 2020 relativ kurz nach der Übernahme von 21th Century Fox durch Disney gedrehte Film bereits unter der typischen Mauskonzern-Dynamik-Beschneidung leiden würde, oder ob er trotz seiner Kodierung in Dolby Digital Plus noch mit ansprechender Dynamik daherkommt. Denn, das sollte noch einmal betont werden: Dolby Digital Plus ist per se nicht das Problem der laschen Disney-Tonspuren, sondern die Art und Weise, WIE man den Ton mischt. DD+ ist durchaus in der Lage, hervorragend dynamisch zu klingen. Ebenso wie es ein reguläres und stärker komprimiertes DTS kann (siehe Le Mans 66). Hören wir uns das Ganze also mal unvoreingenommen an, beginnt es schon mal mit einem wunderschön räumlichen Chor in der ersten Szene. Die Filmmusik legt sich wirklich sehr angenehm und luftig auf alle Speaker. Die Räumlichkeit bleibt erhalten, wenn in der nächsten Szene der Schwenk auf das große Stadion erfolgt und die Menge skandiert und raunt. Der Score bleibt ebenfalls breit aufgestellt, während die Stimme klar und deutlich aus dem Center kommt. Krähen krächzen entfernt, aber gut hör- und ortbar. Von einer typischen Disney-Dynamik-Beschränkung ist hier erst einmal gar nichts zu hören. Klasse ist auch das Pferdegetrampel kurz darauf und wenn die Lanzen auf die Rüstung krachen, hat das mehr Dynamikumfang als jeder Disney-Output der letzten fünf Jahre. Wenn zu Beginn von Kapitel eins dann mehrere Dutzend Rösser gen Feind trampeln, wird’s gar richtig druckvoll und das Heimkino ist erfüllt vom anschließenden Kampfgeschehen. Noch einmal etwas heftiger wird die gleiche Szene nach 43’25, wenn sie aus Le Gris‘ Sicht erzählt wird. Hier pumpt der Sub wirklich ordentlich ins Heimkino. Wechselt man hier mal auf die englische Fassung, ist das so viel vehementer nicht. Und wenn man nach etwas über 31 Minuten von einer Hundertschaft Pfeile beschossen wird, ist das wirklich sehr schön räumlich.

Preis: 9,99 €
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Bild- und Tonqualität UHD

Das Duell der einstigen Freunde

The Last Duel wurde volldigital aufgezeichnet. Zum Einsatz kamen die ARRI Alexa LF und Mini LF. Mit der am Ausgang anliegenden Auflösung von 4.5K ist man erhaltend umgegangen und hat ein 4K-DI erstellt. Die UHD Blu-ray ist also eine native 4K-Disk und wurde im Nachgang noch um HDR10 und einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum angereichert. In der Praxis gab es selten einen Transfer, der sich von der Blu-ray so geringfügig unterschied wie dieser hier. Im Grading gleichen sich BD und UHD-BD fast komplett. Einzig die orangefarbenen Töne sind etwas intensiver und weniger gelbbetont. Das kommt den Szenen mit Feuer im Kamin zugute. Auch die wenigen roten Farbtupfer sind einen Hauch kräftiger. In puncto Auflösung hingegen wird es sehr schwierig. Man muss schon sehr nahe an den Screen gehen, um bspw. Beschindelung auf Turmdächern als etwas klarer und feiner zu erkennen. Die CGI-Bauten im Hintergrund sind höchstwahrscheinlich in 2K gerendert, sodass dort auch kein Vorsprung zu erkennen ist. HDR kommt verhältnismäßig dezent rüber, ermöglicht den Kerzen aber etwas prägnantere Spitzlichter und gleichzeitig eine bessere Durchzeichnung. Man erkennt bspw. den Docht besser als über die Blu-ray. Außerdem – und das ist sicher der größte Vorteil der 4K-Scheibe – ist das Encoding besser. Im direkten Vergleich erkennt man hier dann deutlich, dass die UHD Blu-ray das leicht vorhandene digitale Rauschen in den dunklen Szenen authentisch wiedergibt, während die Blu-ray hier etwas matschiger/softer/gefilterter wirkt. Insgesamt also das bessere, aber nicht auffällig „andere“ Bild gegenüber der Blu-ray.

Blu-ray (25’59): (Slider ganz nach rechts): Gegenüber der Blu-ray …
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … unterscheidet sich die UHD-BD nicht allzu sehr. Sie wirkt in dieser Szene kontrastdynamischer, ist im Grading aber fast identisch.

Blu-ray (54’23): (Slider ganz nach rechts): Ein weiteres Beispiel.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier zeigen sich nur geringe Unterschiede. Das Papier und die Robe erscheinen aber etwas leuchtender.

Blu-ray (100’17): (Slider ganz nach rechts): In der Folge zwei eher dunklere Bilder.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier nur geringfügige Unterschiede. Die UHD-BD zeichnet aber etwas besser durch.

Blu-ray (139’09): (Slider ganz nach rechts): Und ein letztes Beispiel.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Man kann sagen, dass die UHD-Blu-ray durch die Bank besser ist. Aber sie ist nicht grundlegend anders im Look.

Den Gegner im Visier

Wie von Disney-Titeln bekannt, so gibt’s für die hiesige Fassung kein Upgrade auf der UHD-BD. Sehr wohl aber für die Originalversion, die nun in Dolby Atmos daherkommt. Auf der regulären Ebene kaum unterschiedlich,
Erstmalig aktiv werden die Heights (mal abgesehen vom Fox-Intro) nach 2’15, wenn Fahnen hörbar flattern. Auch das Glockengeläut etwas über eine Minute später wird von oben präsentiert und nochmals durch laut wehende Flaggen ergänzt. Tatsächlich ist deren Geflattere kurz vor dem Duell wirklich äußerst dynamisch für einen 3D-Sound. Bis zur 20. Minute  ist es dann ruhig, bevor Krähen von ihrer Existenz verkünden und ein entferntes Gewitter im Anmarsch ist. Bei 24’46 hört man Regen auf das Gebäude plätschern und bei 31’04 setzt es den ersten Action-3D-Sound, wenn die Feuergeschosse vom Himmel fallen. Das Rascheln im Laub nach 42’43 ist dann der nächste offensivere Höhen-Sound, der erneut von abgefeuerten Pfeilen gefolgt wird. Abgesehen von ein paar Krähen zwischendurch bleibt’s dann aber filmbedingt komplett still, bis nach 128 Minuten der Schwenk zum Beginn des Films gemacht wird und die Flaggen wieder flattern. Bei 132’22 kracht dann das Schild satt in Richtung Kamera. Mehr war’s aber insgesamt nicht.

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Format: Blu-ray
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Bonusmaterial

Bonusmaterial gibt’s lediglich auf der Blu-ray. Dort findet sich ein 34-minütiges und von Ridleys Enkelin Cuba Tornado Scott gedrehtes Making-of, das sehr nahe am Geschehen hinter der Kamera ist und die Dreharbeiten sehr detailliert und ungeschönt schildert. Erstaunlich im Übrigen, wie behände der über 80-jährige Scott durch unwegsames Waldgelände stapft und dabei seinen bevorzugten Blickwinkel der Geschehnisse schildert.

Fazit

Ridley Scott ist ein Guter. Und Last Duel ist wahrlich kein schlechter Film. Er ist aber auch nicht sein bestes Werk. Die Schuld des finanziellen Misserfolgs auf die Handys und deren Besitzer, die Millennials, zu schieben, steht aber weder Scott noch dem Film gut. Es passt einfach nicht als „Ausrede“ und lässt zahlreiche Faktoren, die wesentlich schlüssiger erscheinen würden, außen vor. Wer sich den Film nun im Heimkino anschauen möchte, der darf einen gewissen Hunger auf historisch verbürgte Ereignisse mitbringen und sollte kein historisches Schlachtengemälde erwarten.
Visuell sind BD und UHD-BD auf hohem Niveau, wenngleich die 4K-Scheibe sich vor allem durch das bessere Encoding hervorhebt. Der Sound ist – ganz untypisch für einen Disney-Output – erstaunlich dynamisch und sehr effektvoll.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität BD: 80%
Bildqualität UHD: 80%

Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 85%
Tonqualität BD (Originalversion): 90%

Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 30%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%

Bonusmaterial: 70%
Film: 70%

Anbieter: The Walt Disney Company (Germany)
Land/Jahr: USA 2021
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Matt Damon, Adam Driver, Jodie Comer, Harriet Walter, Marton Csokas, Ben Affleck, Nathaniel Parker
Tonformate BD: dts-HD-Master 7.1: en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital Plus 7.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 153
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: keine Angabe
FSK: 16

(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots: © 2021 20th Century Studios. All Rights Reserved.)
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Trailer zu The Last Duel

THE LAST DUEL – Jetzt auf DVD, Blu-ray™ und 4K UHD Blu-ray™ | 20th Century Studios


So testet Blu-ray-rezensionen.net

Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.

Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:

Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.

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12 Kommentare
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samingruen

Ich habe den Film dieses Wochenende auf Bluray gesehen und fand ihn eigentlich ganz gut, aber auch nicht überragend. Ich benutze den Panasonic UB 824 und der zeigt mir in den Playback-Infos beim Ton DD+ mit 5.1 Kanälen und 0,5 Mbit/sec an.
Meines Wissens sollte DD+ doch 2 mbit/s haben und hier im Review wird er mit 7.1 beschrieben. Hat jemand eine Erklärung dafür?
Grüße

Markus Roesgen

Ich hatte die BR als Leihdisc und war von der Bildqualität total begeistert. Aufgrund der dunklen Abstimmung hatte ich sie fast für eine UHD mit HDR halten können… Auf meinem Philips-OLED mit PNR wurde die weniger gute Durchzeichnung fast egalisiert. Danke für die tollen Rezensionen, die mir oft als Kaufentscheidung (meist bei Amazon) dienen.

muhl.erhard

Disney scheint mit den 20th Century Studios Filmen nicht viel anfangen zu können.
Das Marketing wirkt planlos wenn überhaupt welches stattfindet, und die Veröffentlichungspolitik im Kino ist auch echt unglücklich gewählt.
Aktuelles Beispiel: „The King’s Man“.

Kisi

Moin hatte den Film leider erst bei Disney+ gesehen. Und ich war Überrascht wie gut der ist. ich fand den jetzt nicht so lang und gut erzählt. Stimmt schon das ist kein Film den junge Leute sich anschauen. Und wie immer Timo eine Klasse Review.

Benjamin

Habe gerade nochmal auf den Trailer geklickt. Ich finde schon das ist ein wenig wie bei The Pig. Der Zuschauer erwartet hier doch eher eine Art Bravehaert… 😀

Benjamin

Guckt euch den Film an, er ist gut. Man kann sich ja heute in Zeiten von endlosen Fortsetzungen und Remakes immer fragen ob und was ein Film heute überhaupt noch an Innovation/en leisten kann. Mir fallen da aus den letzten Jahren nicht so viele Filme ein…

Interessant/Innovativ ist die Erzälweise hier meiner Meinung nach insofern, als das es letztlich um ein Gerichtsverfahren betreffend den Tatvorwurf der Vergewaltigung geht und das ganze in einem mittelalterlichen Setting mit entsprechender „Rechtslage“ stattfindet. Die Tat an sich könnte so auch heute stattgefunden haben – nur ist die Verfahrensweise spätestens nach Gina Lisa ein ganz andere wie wir aber auch schon öffenlichkeitswirksam seit Kachelmann wissen und zuletzt bei Mockridge gesehen haben.

Am interessantesten an den jeweiligen Kapiteln ist sicherlich, dass die Schilderungen zeitweise ähnlich bzw. identisch sind und man tlw. das Gefühl hat das sich Szenen schlichtweg 1:1 wiederholen (was glaube ich auch der Fall ist und beabsichtigt ist). Das macht den Film aber letztlich so interessant und spannend, da sich Schilderungen in der derartigen Fällen ja zumeist trotz der komplett gegensätzlichen Standpunkte aus nachvollziehbaren Gründen nicht grundlegend unterscheiden und die Rechtsfindung daher auch heute noch so schwer ist – weshalb man ja letztlich im 13 Jahrhundert auch an das besagte Gottesurteil glaubte. Vielleicht ist mein Interesse an derartigem Stoff als Jurist aber auch etwas ausgeprägter…

Der Film ist defintiv kein Fehlkauf und nicht zu Unrecht tlw. zu den besten Filmen des letzten Jahres gezählt worden. Was sich aktuell an den Kinokassen abspielt ist ja schon lange kein Maßstab mehr. Für mich jedenfalls derzeit ein Anwärter für die Top 10 des Jahres 2022…

Rüdiger Petersen

Wer kein Geld für die Scheibe ausgeben möchte kann den Film bei Disney+ ( Abo vorausgesetzt ) ohne Zusatzkosten Streamen. Aber viele werden das eh schon wissen.

Dennis

Eine Geschichte aus 3 Blickwinkeln zu erzählen ist innovativ? Wirklich?

Kann ich absolut nicht behaupten…

Helmut

Hab den Film noch nicht gesehen, hab aber gelesen, dass die besondere Erzählweise vorwiegend in der Wiederholung der gleichen Geschichte in der Version der 3 Protagonisten besteht und damit quasi ein Mittelalter -Remake von Kurosawas „Rashomon“ (1950) darstellt, also auch nicht mehr ganz so innovativ…

Benjamin

Mal wieder ein schönes Review. Ich teile aber deine Meinung zu der Erzählweise, etc. nicht ganz, da dies den Film doch gerade erst interessant macht. Thematisch fand ich die „Idee“ der „Aufarbeitung“ eines Prozesses im Mittelalter auch recht „frisch“…

Ich gebe dir aber Recht was das Publikum angeht. Ist halt so wenig Braveheart wie The Pig ein John Wick ist…

Die Frise von Ben ist übrigens Hammer! Haben ihn echt erst nach ein paar Minuten erkannt…

k-ulf

Schön, eine ernstzunehmende Tonspur also, geht doch.