Blu-ray Review
OT: The Lazarus Effect
Mensch 2.0
In The Lazarus Effect treffen Re-Animator und Flatliners aufeinander – eine gute Mischung?
Inhalt
Die Medizinstudenten Zoe, Eva, Clay, Niko und Frank nutzen ihre Mittel, um an einer Möglichkeit zu arbeiten, die Zeitspanne zwischen dem Tod des Körpers und dem Absterben des Hirns zu verlängern. Ein entsprechendes Experiment an einem Hund führt dazu, dass nicht nur dessen Hirn aktiv wird, sondern das Tier tatsächlich wieder zu leben beginnt – noch dazu ohne die vorherige Blindheit des Vierbeiners. Man hat also nicht nur eine Möglichkeit gefunden, Tote wiederzubeleben, sondern sie sogar verbessert im Leben zu begrüßen. Doch schon kurz darauf verhält sich Rocky, so tauft man den Reanimierten, irgendwie seltsam. Schlimmer aber wiegt, dass man der Forschung seitens der Uni einen Riegel vorschieben will. Um dies zu verhindern, wollen die Fünf noch einmal ein Experiment durchlaufen, es komplett filmen, um damit ihren Nutzen zu beweisen. Doch schon die erste Strominjektion verursacht einen Kurzschluss und kostet Zoe das Leben. Frank, in seiner Trauer um die Freundin, legt Zoe auf den Tisch und reanimiert sie trotz vehementen Einspruchs der Anderen. Schon kurz nach ihrer Wiederbelebung kann Zoe Gedanken lesen und hat hypersensible Sinne. Doch in ihr erwacht auch etwas unkontrollierbar Böses …
Junge Studenten experimentieren mit dem Tod – das erinnert nicht nur zufällig an den damals famos besetzten und dennoch nicht gerade zum Kritikerliebling gewordenen Flatliners von Joel Schumacher. 25 Jahre sind vergangen, seit Kiefer Sutherland und Julia Roberts Nahtoderfahrungen machten. In The Lazarus Effect gehen die Protagonisten nun noch einen Schritt weiter und begnügen sich nicht mit dem Nahtod. Eine zünftige Reanimation nach vollkommenem Herzstillstand muss es da schon sein. Kein Wunder, dass dies dann auch viel stärker in die Hose geht und eher zum Horrorfilm gerät. Das gelingt aufgrund der Soundeffekte durchaus effektiv, wenngleich die Geschichte von vorne bis hinten vorhersehbar bleibt und sogar der Schlusstwist (wenn es denn einer ist) kaum jemanden überraschen dürfte. Olivia Wilde, der Blickfang von The Lazarus Effect muss ihre schönen Augen zur Hälfte des Films durch schauerliche schwarze Kontaktlinsen bedecken und wirft ihren Mitstreitern während der entsprechenden Momente die kühlsten Blicke zu, die man(n) sich vorstellen kann. Dass Regisseur David Gelb mit einem geringen Budget umgehen musste, sieht man Lazarus Effect deutlich an. Die meiste Zeit spielt der Film auf begrenztem Raum, der mit einigen Gerätschaften vollgestellt wurde, um dem wissenschaftlichen Aspekt gerecht zu werden. Grusel wird zumeist durch Licht- und Schatteneffekte erzeugt, ein paar digitale Flammen gesellen sich während der (Alb)träume hinzu. In Amerika wollten das immerhin so viele Zuschauer sehen, dass der Film gut 25 Mio. Dollar einspielte – im deutschen Heimkino wird der Film sicher sein Publikum finden.
Bild- und Tonqualität
The Lazarus Effect punktet mit satten Kontrasten und hervorragender Detaildarstellung – gerade in Close-ups. Farben sind kräftig und Schwarz ist richtig satt. Auch die Bildruhe ist extrem hoch, nicht mal ein paar kleine Körnchen trüben das Geschehen. Herausragend ist die Durchzeichnung gerade während der zahlreichen Szenen in Dunkelheit während der letzten halben Stunde.
Auch akustisch setzt The Lazarus Effect Akzente, lebt praktisch von seinen Soundeffekten und den dynamischen Attacken. Sämtliche Gruselschockmomente werden vor allem durch entsprechend wuchtige Subwooferattacken oder eine Fülle an direktionalen Effekten definiert. Während der Sub ein wenig differenzierter zu Werke gehen könnte, sitzen die Sound auf den Rears ziemlich akkurat.
Bonusmaterial
Im Bonusmaterial von The Lazarus Effect wartet ein viertelstündiges Making-of unter dem Titel „Creating Fear“, das vor allem die Story und das Interesse der Darsteller am Film erklärt, sowie ein Featurette, das den Lazarus Effect erklärt, bzw. versucht, Fakten und Fiktion in Einklang zu bringen. Dazu gibt’s drei entfernte Szenen und den Originaltrailer.
Fazit
The Lazarus Effect ist weder sonderlich innovativ, noch herausragend spannend. Für Kurzweil sorgen die glaubwürdigen Darsteller, die erschreckenden Soundeffekte und die kurze Laufzeit, die von allem überflüssigem Balast befreit ist.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität: 80%
Tonqualität (dt. Fassung): 80%
Tonqualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 30%
Film: 60%
Anbieter: EuroVideo
Land/Jahr: USA 2015
Regie: David Gelb
Darsteller: Mark Duplass, Olivia Wilde, Donald Glover, Evan Peters, Sarah Bolger, Bruno Gunn, Emily Kelavos
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 84
Codec: AVC
FSK: 16