Blu-ray Review
OT: The Many Saints of Newark
Heilig?
Kann das Prequel dem Sopranos-Universum noch etwas Neues hinzufügen?
Inhalt
Das Jahr 1967: Tony Soprano ist noch ein kleiner Junger, als er mit Richard „Dickie“ Moltisanti nach Newark kommt. Moltisanti ist ein zuverlässiger Söldner der DiMeo-Familie. Jener Mafiavereinigung, zu der auch die von Johnny Soprano gegründete Soprano Crew gehört. Doch das eigentlich als Familien-Zusammenführung geplante Event wird gestört, als ein schwarzer Taxifahrer von Polizisten angegriffen wird. Das Resultat sind Unruhen, die sich über die ganze Stadt ergießen. Derweil geht das Mafiabusiness natürlich weiter und fordert seine Opfer. Tonys Vater Johnny wird verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Jungen, der immer größere Schwierigkeiten hat, sich anzupassen. Dickie, der sich immer noch um ihn kümmert, muss sich in der Zwischenzeit damit rumschlagen, dass Harold, einer seiner afroamerikanischen Handlanger, aufgrund der Unruhen seine eigene schwarze Gang gründet und sich gegen Dickie wendet …
Alan Taylor ist so ein bisschen der Regisseur für die undankbaren Filme. Als Game-of-Thrones-Inszenator (insgesamt sieben Episoden) empfahl er sich für Größeres, landete aber immer wieder Schiffbruch. Sein Thor: Dark Kingdom gilt unter Fans als einer der schwächsten MCU-Filme und von Terminator: Genisys brauchen wir gar nicht erst zu sprechen. Im Falle von The Many Saints of Newark lag seine Wahl allerdings nahe. Denn Taylor hat insgesamt neun Episoden von The Sopranos inszeniert und ist somit Kenner des Stoffs.
Für diejenigen, die sich jetzt fragen, was Die Sopranos mit Saints of Newark zu tun haben: Der Film dient als Vorgeschichte (neudeutsch: Prequel) zur Serie und reflektiert die Kindheit und Jugend Anthony Sopranos. Er beginnt also ca. 40 Jahre vor der Serie. Einer Serie, die zunächst keiner wirklich haben wollte, weil die Ausgangsprämisse des Mafiabosses, der unter Panikattacken leidet und zu einer Therapeutin geht, für viele Studios doch zu abwegig klang. Nachdem praktisch alle frei empfängliche US-TV-Sender abwinkten, war es HBO, die am Ende die Idee kauften – eine gute Entscheidung, wie sich rausstellen sollte. Denn Die Sopranos gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Serien der 2000er Jahre, sondern vor allem zu den beliebtesten. Die Writers Guild of America führt die von David Chase ersonnene Show auf Platz 1 der am besten geschriebenen Serien.
Nachdem die als „Pate fürs TV“ erdachten Sopranos mit der sechsten Staffel und einem kontrovers diskutierten Finale zu Ende gingen, hatte Chase früh verkündet, dass er nichts tun würde, was als Fortsetzung angesehen werden könnte – schon alleine, weil James Gandolfini, der Tony-Soprano-Darsteller, 2013 verstarb. Allerdings erinnerte sich Chase immer wieder seiner eigenen Jugend in Newark und an die damaligen Unruhen. Und so entwickelte er das Drehbuch, in dem er die Kindheit und Jugend Tonys mit den Rassenunruhen der 60er kombinierte. Leider war dem covidbedingt lange verschobenen The Many Saints of Newark kein großer Kinoerfolg beschieden. Gerade einmal 12 Mio. Dollar spielte er ein – bei Ausgaben von 50 Mio. Dollar. Immerhin lief er aber parallel auf HBO erfolgreich und gab der Ur-Serie noch einmal einen guten Schub.
Und man tut gut daran, die Serie zu kennen. Denn ohne den Hintergrund fällt’s spontan dann doch etwas schwer, die versammelten Figuren und all ihre Verknüpfungen nachvollziehen zu können. Zumal zu Beginn auch noch ein in der Zukunft durch Tony Umgebrachter (Christopher Moltisanti) den Film erzählerisch einleitet. Man muss hier also auch noch den Zeitsprung mit nachvollziehen und ziemlich um die Ecke denken. Fans der Serie werden das feiern – immerhin kennen sie die Charaktere in- und auswendig. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Film auf der anderen Seite Interesse an der Serie erwecken kann. Denn als Vorgeschichte könnte man dann ja einfach chronologisch in die ganze Sache starten. Und hier muss man The Many Saints of Newark schon ein bisschen vorwerfen dürfen, dass er seine Geschichte nicht gerade schlank gestaltet. Konzentriertes Schauen ist jedenfalls Pflicht. Belohnt wird man dann allerdings mit einer Atmosphäre, die den Zuschauer auch durch die visuellen Stilmittel mitten in die 60er und 70er hineinsaugt. Ausstattung, Kostüme, Make-up- und Produktionsdesign – man fühlt sich, als wäre das alles gestern gewesen.
Allerdings lässt die Optik nicht darüber hinwegsehen, dass das Skript ein bisschen dünn und reichlich klischeehaft geraten ist. Ablesbar vor allem am Verhalten Dickies nach dem Tod seines Vaters. Und wo wir gerade beim „Onkel“ von Tony sind: Das Prequel konzentriert sich auf Richard „Dickie“ Moltesanti und will erklären, warum Tony in der Serie immer wieder ihn als seinen Einfluss nennt. Doch ohne die Serie zu kennen, wird das im Film so richtig nicht klar. Gut, Tonys Dad sitzt ein paar Jahre im Knast. Aber genau diese Zeit wird nur mit einem einzigen Gespräch zwischen dem Jungen und Dickie geschildert, bevor es den Schwenk in die 70er gibt. Also eine Menge Zeit, die einfach weggeblendet wird, in der man das Potenzial gehabt hätte, die Beziehung zwischen Tony und Dickie zu vertiefen. Vielleicht ging’s aber auch darum, möglichst schnell auf Michael Gandolfini (James‘ Sohn) zu wechseln, der den jugendlichen Tony spielt. Das tut er immerhin ziemlich gut – ebenso wie alle anderen Darsteller sehr gut agieren. Unabhängig davon, dass kaum eine Figur wirklich sympathisch erscheint – Identifikationsfiguren sucht man im Film wirklich vergeblich. Ein wenig hängt das auch damit zusammen, dass Many Saints of Newark geradezu episodenhaft erscheint. Teils harte Schnitte, unvollendete Situationen, sprunghafte Themen- und Schauplatzwechsel. Manchmal droht man hier wirklich den Faden zu verlieren. Und da es kein echtes erzählerisches Bindeglied gibt, verliert man auch schon mal das Interesse. Wirklich klasse sind die Situationen mit Dicks-Zwillingsbruder Salvatore. Nicht nur, dass Liotta in zwei vollkommen unterschiedlichen Rollen seine Kunst zeigen darf, lässt er Dickie in dessen devoter Annäherung meist süffisant abblitzen. Ebenso herausragend sind die teils eruptiven Gewalteinlagen, die den Zuschauer aus seiner zwischenzeitlichen Stasis reißen und ziemlich unbequem ausfallen. Sie sind auch Zeuge dessen, was der Film anzureißen versucht, letztlich aber nicht tief genug beschreibt, um wirklich zu fesseln: Die Zeit eines gewissen Umbruchs durch die anfänglich geschilderten Rassenunruhen und das Emporkommen afroamerikanischer Gangs, die den italienischen Banden das Business streitig machten. Da treffen die „Black Saints“ auf die Moltesanti (also die „schwarzen Heiligen“ auf die „vielen Heiligen“) und die Konkurrenz belebt nicht das Geschäft, sondern macht es blutiger. Denn eins dürfte trotz inhaltlicher Mängel des Films klar sein: Heilig geht’s hier nicht zu.
- The Many Saints of Newark Steelbook Blu ray
- KÖRPERFILM
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Bild- und Tonqualität BD
Boah, ist dat grün hier. Man verzeihe mir den kurzen Ausrutscher ins Ruhrpottplatt. Aber wenn man sich einige Außenaufnahmen von The Many Saints of Newark anschaut, hat man das Gefühl, die Luft ist angereichert mit Chlorgas. Andere Szenen wiederum (wie jene beim Familienfest nach zehn Minuten) sind betont neutral bis kühl, Innenräume werden dagegen schon mal in sattes Braun getränkt und die Szenen am Strand bei 95’00 kommen mit intensiver Cyanfärbung – es ist also eine ganze Menge los, beim Bild von Saints of Newark. Dass hier unzweifelhaft die 70er fürs Design und den Look Pate standen, dürfte anhand der Zeit, in der der Film spielt, klar sein. Das muss man subjektiv nicht immer mögen, ist aber definitiv eine bewusste Entscheidung. Dies wohl auch im Hinblick auf eine eher durchschnittliche Schärfe, die nicht selten von leichten Weichzeichnern untergraben wird. Nur selten wird’s knackig, wie beim Close-up auf Liotta bei 39’25. Der leicht ausgewaschene, manchmal fast pastellartige Look wird noch von einer nachträglich zugefügten Körnung begleitet, die das digital gefilmte Bild analoger wirken lässt. Insgesamt ein durch die Bank sehr stilisiertes Bild, das nicht jedem gefallen wird.
Während Warner bei den großen Titeln/Blockbustern stets Dolby Atmos fürs Deutsche und Englische bietet, sind sie bei den vermeintlich kleineren Titeln deutlich knauseriger. Hier gibt’s dann in der Regel lediglich Dolby Digital für die Synchronspur – und das gilt leider auch für The Many Saints of Newark. Demgegenüber steht der Atmos-Ton der englischen Originalfassung. Glücklicherweise schlägt sich die DD-Spur wirklich beachtlich. Sie klingt offen, luftig und keineswegs dumpf oder gedrückt. Die Räumlichkeit in den atmosphärischen Außenszenen ist sehr gut gelungen und Musikstücke sorgen ebenfalls für eine stimmige Atmosphäre. Allerdings muss man damit rechnen, dass die Surroundspeaker in den Szenen mit Musik betonter agieren als sonst gewohnt. Das kann für den einen oder anderen möglicherweise etwas zu viel sein. Da dies aber über alle Tonspuren hinweg auf gleich deutlichem Niveau geschieht, muss man hier wohl Absicht vermuten.
Durchaus fett pumpt der Bass nach 24 Minuten bei Gil Scott-Herons Your Soul and Mine während der Rassenunruhen auf den Straßen. Das hat schon Nachdruck in dieser Szene und wird von Schüssen unterbrochen, die das Geschehen förmlich durchschneiden. Ähnliches gilt für die Gewaltausbrüche, die teils von Bassattacken begleitet werden. Ja, das kann die englische Atmos-Spur mit True-HD-Kern noch besser, noch kräftiger und der elektronische Bass des Songs kommt hier wirklich richtig vehement. Aber für eine DD-Spur ist das schon aller Ehren wert. Hören wir uns die englische Atmos-Tonspur mal genauer an und beziehen wir die Höhenebene mit ein, beginnt es mit etwas Naturatmosphäre wie krächzenden Möwen und anderen Umgebungsgeräuschen am Hafen. Nach etwas über fünf Minuten gesellt sich dann erstmals der Score von oben hinzu. Auch Bernthals Ansage auf dem Fest kommt über die Heights und Jahrmarktgeräusche vernimmt man ebenso wie eine Polizeisirene. Gänsehauterregend ist dann Scott-Herons Stimme im oben bereits beschriebenen Your Soul and Mine, die unglaublich präsent von oben zu hören ist. Warum unbedingt die Autohupe in der Garage aus den Heights kommen muss, wo die Kamera sich auf deren Ebene und nicht unterhalb befindet, ist allerdings eine gute Frage (29’18). Besser ist da schon die Verkündung des Urteils bei 37’40, denn die Lautsprecher hängen vermutlich hoch oben und der Raum hallt ordentlich nach. Ebenso erfahren alle Clubszenen Unterstützung aus den Höhenspeakern – oft Musikstücke. Hier und da regnet es auch auf Autodächer und das splitternde Glas bei 80’45 kommt ebenso vehement, wie die darauf folgenden Schüsse, die die Nacht förmlich zerreißen. Sensationell auch das Rauschen des Meerwassers nach knapp 98 Minuten – auch wenn die Kamera hier nur bedingt unterhalb der Wasseroberfläche ist.
- Los muchos santos de Newark
- Produkttipp: Película física
- Marca: Warner Bros. Universalbilder
Bild- und Tonqualität UHD
The Many Saints of Newark ist – man glaubt es kaum – digital gedreht. Und zwar mit einer ARRI Alexa LF. Was man noch weniger glaubt, ist die Nutzung eines 4K-DI. Doch genau das sagen die verfügbaren Quellen. Dass man es kaum glauben kann, liegt daran, dass auch die UHD Blu-ray nicht schärfer und in der Tiefe nur minimal detailreicher ist, wenn man es mit der Blu-ray vergleicht. Die oben bereits beschriebene, sehr deutliche Stilisierung des Materials hinterlässt auch auf der 4K-Scheibe bleibenden Eindruck. Lediglich einen Hauch mehr Lesbarkeit kann man bei der Schrift von „Fudge, Chocolates, Hard Candy, Coffee, Tea“ auf der runden roten Tafel bei 70’19 ausmachen – und dafür muss man schon sehr nahe an den Bildschirm rücken. Ansonsten unterscheidet sich das Grading praktisch nicht und das per HDR10 gemasterte Bild ist von der Bilddynamik her zudem sehr konservativ kontrastiert – um nicht zu sagen ziemlich düster. Den größten Unterschied findet man deshalb in der Bildhelligkeit, die hier sichtbar schwächer ist. Die digitale Körnung kommt derweil nicht feiner rüber, lediglich das Encoding ist eine Spur besser und die nächtlichen Neonlichter kommen etwas satter und klarer konturiert rüber. In der Summe seiner Eigenschaften ist die UHD-BD allerdings innerhalb ihres eigenen Bezugssystems schwächer als die Blu-ray innerhalb des ihrigen.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die UHD-BD ist vornehmlich dunkler gemastert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier zeigt sich die 4K-Scheibe vornehmlich dunkler. Eine echte Änderung in der Dynamik bleibt aus.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch hier ist die UHD Blu-ray aber maximal dunkler, nicht wirklich dynamischer.
- The Many Saints of Newark Steelbook Blu ray
- KÖRPERFILM
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Bonusmaterial
Drei entfernte Szenen, ein 13-minütiges Making-of sowie das Featurette“ Die Familie Soprano“ füllen das Bonusmaterial. Im Making-of kommt auch Autor Chase zu Wort und wir bekommen Einblicke in die Verbindungen zur Serie. Die Darsteller versuchen außerdem, die gesellschaftlichen und familiären Dynamiken der Geschichte einzuordnen. „Die Familie Soprano“ zieht dann direkte Verbindungen zwischen den jüngeren Figuren des Films und den älteren der Serie. Alles Extras sind dt. untertitelt.
Fazit
The Many Saints of Newark ist für Fans und Freunde der Serie ein Panoptikum aus Orten, Figuren und Begebenheiten. Als Film an sich funktioniert er jedoch lediglich begrenzt und überzeugt vor allem aufgrund der Ausstattung und der tollen Darstellerleistungen. Ansonsten sind die Ereignisse zu bruchstückhaft und ohne große Bindung – zumal die Figur des Tony Soprano deutlich zu kurz kommt. Ein paar Highlights wie das Zusammentreffen von Dickie und Salvatore, die Strandszene nach 95 Minuten oder die komplette Neuinterpretation der Hintergründe des (im Film) letzten Todesfalls sind willkommene Ausnahmen in einem ansonsten ziemlich spröden und nicht glücklich geschriebenen Film. Das Bild der Blu-ray und UHD-Blu-ray unterscheidet sich nur geringfügig. Beide zeigen die farblich stilisierten Aufnahmen authentisch und mit nachträglich zugefügtem Korn. Die 4K-Scheibe ist allerdings kaum detaillierter, profitiert zudem nicht vom implementierten HDR.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD: 75%
Bildqualität UHD: 70%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 80% (im Rahmen einer Dolby-Digital-Wertung)
Tonqualität BD/UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 90%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 70%
Tonqualität BD/UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 80%
Bonusmaterial: 50%
Film: 65%
Anbieter: Warner Home Video
Land/Jahr: USA 2020
Regie: Alan Taylor
Darsteller: Alessandro Nivola, Vera Farmiga, Sofia Boutella, Jon Bernthal, Corey Stoll, Ray Liotta, Michella de Rossi, Michael Gandolfini, Leslie Odom jr.
Tonformate BD/UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): en // Dolby Digital 5.1: de
Bildformat: 2,39:1
Laufzeit: 120
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-66
Real 4K: Ja (4K DI)
High Dynamic Range: HDR10
Maximale Lichtstärke: 258 Nit
FSK: 16
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Warner Home Video)
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Trailer / die ersten acht Minuten zu The Many Saints of Newark
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Also bei deiner Filmbewertung kann ich nicht ganz mitgehen. Ich war schwer begeistert damals schon im Kino und jetzt auch im Heimkino. Bin aber auch großer Fan der Serie und daher vl. schau ich da auch etwas durch die rosarote Brille. 😉
Was die Technik der UHD angeht bin ich aber bei Dir. Der Mehrwert der UHD ist leider wirklich gering (zu gering für den Mehrpreis). Das Bild hat lediglich in der Farbwiedergabe etwas mehr zu bieten ansonsten aber enttäuschend. Soundmäßig ist die dt. Spur, trotz DD, aber herausragend gut. Fast schon ne Spur zuviel des Guten. Selten so ne räumliche Abstimmung bei den Songs im Film erlebt. 🙂
Haben wir beide wirklich die selbe deutsche Tonspur zu diesem Film gehört ? Ich empfand Sie als sehr schlecht. Denn alles was im OT auf den Deckenkanälen lag ist stumpf volles Brett auf die Rears gelegt worden. Jeglicher Musik-Score brüllt einen hier so dermaßen penetrant von hinten an, das es nah an Referenz Pegel echt unangehm weh tat. Desweiteren ist der Score auf der deutschen Spur schlichtweg viel zu laut ( was vermutlich an den Rears liegt ). Tut mir leid, ich würde der deutschen Spur mit viel gut wollen vielleicht 40% einräumen, weil eigentlich ist Sie von der Abmischung her völlig versaut. – Anschliessend habe ich mir noch einige Szenen im OT angeschaut zum Vergleich, die englische Atmos Fassung ist wirklich gelungen und rund. Bei Bild und Film stimme ich dir zu. Als Sopranos Fan der ersten Stunde hatte ich mir ein wenig mehr erhofft.
Ich nehme deine Kritik sehr ernst, kann es bei mir aber nicht nachvollziehen. Ja, die Rears sind präsent. Absolut. Das kann einem eventuell etwas zu viel sein.
Aber ich habe jetzt direkt mal kontrolliert und alle Speaker außer den Rears abgeklemmt. Gelaufen sind also nur die Surround-Lautsprecher.
Dann mit dem Pegelmessgerät auf den Hörplatz gesetzt.
Abgehört habe ich folgende Spuren: Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1 (die ist ja auch noch drauf) und Englisch Atmos.
Bei 5’30 während der Flucht des Jungen: Die Musik ist exakt identisch gleich laut bei DD 5.1 Englisch und Deutsch. Die Atmos-Spur ist auf den Rears sogar 1 dB lauter.
Bei 33’50 ab dem Feuer mit dem folgenden „San Francisco“ von Scott McKenzie: Auch hier absolute Gleichheit der Lautstärke bei DD 5.1 Deutsch und Englisch, der Atmos-Track 1-2 dB lauter.
Das gleiche Bild beim Protestsong nach 56’00 und bei „Living in the USA“ von der Steve Miller Band beim Verteilen der Leckereien aus dem Eiswagen (66’20) sowie beim Song, der begleitet, wenn Dickie und Guiseppina zum Strand fahren (ca Minute 90 oder etwas mehr).
Die deutsche DD-Tonspur ist also exakt gleich wie die englische DD-5.1-Fassung, während die Atmos-Spur im Vergleich auf den Rears sogar noch etwas lauter ist. Kann aber natürlich sein, dass das weniger auffällt, wenn noch die Heights dazu kommen und in diesen Szenen etwas mitspielen. Dann fallen die Rears für sich nicht mehr so auf.
Wie gesagt: In den Musikszenen sind die Surrounds sehr präsent, ich ergänze das gerne im Text. Aber „versaut“ würde ich das nicht nennen. Und wenn dann betrifft es alle Tonspuren.
Hallo Timo, danke für deine ausführliche und schnelle Antwort 😉
Ich schaffe es leider erst am Wochenende , dann werde ich das Ganze ( zu deinen angegeben Zeitpunkten ) bei mir noch mal in Ruhe testen. Werde dann auch mal die anderen Endstufen ausschalten um das mal gegen zu checken. Gebe anschliessend gerne noch mal mein Ergebnis hier Preis, wenn gewünscht 😉