Blu-ray Review
OT: Serbuan maut
Höhle des Löwen
Der vielleicht beste Actionfilm aus Singapur erhält seine Premiere auf 4K UHD Blu-ray.
Inhalt
Rama ist noch ein ganz junger Polizeibeamter, als er mit einem 20-köpfigen Team unter der Führung von Sergeant Jaka und Leutnant Wahyu loszieht, um einen kompletten Wohnblock einer Razzia zu unterziehen. Das große Gebäude wird von Verbrecher Tama Riyadi kontrolliert, der dort zahlreichen Verbrechern Unterschlupf gewährt. Während das Einsatzteam in den unteren Stockwerken gut vorankommt, werden sie auf dem Weg in den sechsten Stock von zwei jungen Tama-Schützlingen entdeckt. Dieser fordert Verstärkung an und hetzt seine beiden schärfsten Bluthunde Andi und Mad Dog auf die Polizisten. Kurze Zeit später sind nahezu alle Beamten ausgeschaltet. Lediglich Rama, Bowo, Jaka, Dagu und Wahyu bleiben übrig. Letzter hat allerdings noch ein Geheimnis zu offenbaren, das eine polizeiliche Verstärkung oder Rettungsmission maßgeblich verhindert …
Gareth Evans war ein junger walisischer Filmemacher, der soeben seinen ersten eigenen, extrem niedrig budgetierten Film realisiert hatte. Weit entfernt, davon leben zu können, ging er einem regulären Job nach (dem Erstellen von Bildungs-CD-ROMs, scheiterte aber immer wieder daran, einen Fuß in die Tür der Studios zu bekommen. Leidenschaft für das Thema war seit der Kindheit vorhanden, als er sich immer wieder mit Klassenkameraden traf, um im Garten Remakes von Bruce-Lee- oder Jackie-Chan-Filmen zu „drehen“. Zwar war damals noch keine Kamera am Start und Evans musste auch schnell feststellen, dass seine Kampfkunstfähigkeiten noch verbesserungswürdig waren, doch das zarte Pflänzchen des Filmemachers war gesetzt. Evans war seinerzeit bereits mit Partnerin Maya, die indonesisch-japanischer Abstammung ist, verheiratet und so war es ein Stück glückliche Fügung, dass man ihm als freiberuflicher Regisseur für Christine Hakim Films (Christine Hakim gehört zu den prominentesten indonesischen Filmpersönlichkeiten) eine Dokumentation über die indonesische Kampsportart Pencak Silat zu drehen. Für sechs Monate arbeitete Evans dann für diese Doku und zog dafür mit seiner Frau praktisch in deren alte Heimat zurück. Nachdem die Dokumentation abgeschlossen war, entschlossen beide, ihr Glück im asiatischen Land zu versuchen. Gleichzeitig hatte Evans tiefen Einblick in Pencak Silat bekommen und während er einen eher wenig erfüllenden Job bei einer lokalen TV-Anstalt erfüllte, entwickelte er auf Basis seiner Eindrücke in der Kampfsportart das Drehbuch zu Merantau. Während der Arbeiten an dem Dokumentarfilm lernte er auch Iko Uwais kennen, der damals als Auslieferer für eine Telefongesellschaft in Jakarte arbeitete, seit geraumer Zeit aber Silat praktizierte. Und so lag es nahe, Uwais für Merantau zu besetzen. Nachdem sich der Kampfkunstfilm zu einem echten Genrehit verwandelt hatte, begannen Evans und seine Produzenten mit der Arbeit an einem Silat-Filmprojekt namens Berandal, einem groß angelegten Gefängnis-Gangsterfilm. Doch die Komplexität des Ganzen übertraf die Erwartungen.
Evans und seine unabhängigen Produzenten veränderten das Skript und machten eine einfachere, andere Geschichte mit geringerem Budget daraus: The Raid. Wobei das Projekt in Landessprache unter dem Titel Serbuan Maut („Tödliche Razzia“) an den Start ging. Evans hatte sich Kritik der Fans zu Herzen genommen, dass die Actionsequenzen in Merantau zu lange dauerten, so sich der Film doch in der ersten Hälfte eher als Charakterdrama darstellte. The Raid ging deshalb konsequent den Weg, als vollwertiger Actionfilm keine Erklärung dafür zu benötigen, warum Kampfsequenzen ausgiebig ausfallen. Für gerade einmal 1,1 Mio. Dollar realisierte man die Produktion und nahm schon in den Kinos das Neunfache ein. So richtig schlug es dann noch einmal im Heimkino ein, wo die unterschiedlichen Veröffentlichungen alleine in den USA für weitere 10 Mio. Dollar sorgten. Und diese Veröffentlichungen bekommen mit der Ultimate Edition von Plaion Pictures nun noch mal Zuwachs. Erneut darf man sich einen Film in der vielleicht bisher besten Bild-/Tonqualität anschauen, der bis heute kaum gealtert ist und dessen Fightszenen zum Besten, Intensivsten und Gnadenlosesten gehören, was man in Martial-Arts-Actionern bisher zu sehen bekam. Ich erinnere mich gut an meine damalige Begegnung mit dem Film. Daran, dass ich völlig weggepustet war, als sich das Szenario, das in puncto Atmosphäre anmutete, als hätte man Judge Dredd mit einem fiesen, dreckigen Low-Budget-Streifen und einem Horrorfilm gekreuzt, vor meinen Augen entfaltete. Von Iko Uwais war ich bei Merantau bereits angetan gewesen – und das, obwohl ich mit dem Kampfkunstfilm nicht sonderlich verbunden bin. Aber dieser bis dato noch ungesehene Kampfstil und der so authentisch wirkende Darsteller holten mich ab. Dazu kommt die frontale und erstaunlich gnadenlose Brutalität, die The Raid auszeichnet. Bis heute gibt’s für mich keinen wirklich vergleichbaren Actionfilm. Und bis heute halte ich Evans’ Werk für einen der packendsten Actioner des neuen Jahrtausends. Vor allem beim Endkampf zwischen Rama, Andi und Mad Dog bleibt mir auch heute noch die Spucke weg. Natürlich kann man sich bei Fernost-Filmen immer wundern, warum die Jungs so viel aushalten. Oder auch, warum der zweite Kämpfer immer genauso lange auf dem Boden ausruht, bis der erste Kämpfer abgelöst werden muss. Geschenkt. Was sich die Jungs hier an halsbrecherischer Choreografie haben einfallen lassen, um es dann ebenso überzeugend umzusetzen, ist große Kampfkunst-Show.
- Der Top 10 Kinohit - jetzt ungeschnitten auf DVD & Blu-ray
- Kompletter Soundtrack von "Linkin Park"-Frontmann Mike Shinoda
- "Im Action-Genre derzeit das Maß aller Dinge" TV Movie
Bild- und Tonqualität BD
The Raid existierte als Blu-ray in Deutschland seit 2013 und kam damals schon bei Koch Media, die bereits die deutschen Kinoauswertungsrechte hatten. Die 2013er Blu-ray war eine Single-Layer-Scheibe ohne großes Bonusmaterial. Dennoch sah man ihr zum einen den geringen Speicherplatz und zum anderen die betont günstige Produktionsweise an. Vor allem die verwendete Kamera (mehr dazu im Kapitel Bildqualität UHD-Blu-ray) ließ oft nicht mehr zu. Doch wollen wir nicht alles auf die Kamera schieben, denn auch die Blu-ray-Umsetzung war unterirdisch und ihres „Full-HD“-Namens nicht würdig. Das Bild so soft wie ein Babypopo und Gesichter mitunter extrem wachsig. Dazu ein unterirdisch schlechtes Encoding, das durch die starke Komprimierung praktisch keinerlei Digitalrauschen der Kamera (das definitiv vorhanden sein müsste) zulässt. Teils sind Teilbereiche auf Gesichtern noch softer/verwaschener als die Gegend drumherum und in Übergängen von Objekten zeigen sich nicht selten Blockartefakte. Banding sieht man fast auf jeder uniformen Oberfläche (Wände in Zimmern etc.) und Bewegungen der Köpfe werden zu wabernden Artefaktsegmenten. Das war technisch wirklich eine ganz schwache Disk. Offensichtlich war zudem, dass der komplette Film nur zwei Farben kennt: Schwarz und Magenta. Das gesamte Bild weist praktisch keine Farbschattierungen auf. Als läge ein magentafarbener Filter über dem Geschehen, bleiben auch die Kontraste maximal flach. Wenn das wirklich das gewünschte Grading war, dann war’s kein Schönes. Etwas Gutes lässt sich über diese Blu-ray wirklich nicht sagen.
In der 4-Disk-plus-Soundtrack-CD Ultimate Edition ist nun neben der 4K-Disk der indonesischen Uncut-Fassung auch eine Film-Blu-ray mit der gleichen Filmversion enthalten, die das neue Master nutzt. Eine zweite Blu-ray, die noch auf dem bisherigen Master basiert, enthält ebenfalls die Unrated Fassung. Nehmen wir also die Uncut-Fassung mit dem neuen Grading. Denn nichts anderes hat man hier gemacht: vom gleichen Material neu gegradet und encodiert. Der Bildausschnitt ist komplett identisch, die Grundlage also dieselbe. Und dennoch könnte das Bild kaum stärker unterschiedlich sein. War The Raid über die alte Scheibe komplett in Magenta getaucht, gibt’s hier plötzlich ein richtiges Farbspektrum – so mit Braun-, Grün-, Blau- und Rot-Schattierungen. Und mit richtigem Schwarz und nicht aufgehelltem Mittelgrau. Dazu lässt sich jetzt tatsächlich so etwas wie ein Encoding ausmachen. Wo die alte Blu-ray praktisch komplett matschig war, werden nun Oberflächenstrukturen erkennbar. Gesichter erhalten Zeichnung und sehen nicht aus wie glänzende Wachsfiguren. Das Digitalrauschen ist erstmals erkennbar und verleiht dem Film einen erstaunlich analogen Look, der ihm atmosphärisch sehr gut steht. Man hat fast das Gefühl, einen komplett anderen Film zu sehen. Selten war das Grading einer Remastered Blu-ray so stark unterschiedlich zu einer alten Scheibe. Da die Grundlage „nur“ Full-HD-Material bietet, holt die Scheibe zwar nicht sehr viel mehr Auflösung heraus, aufgrund der viel besseren Komprimierung werden nun aber Details sichtbar, die zuvor unerkannt blieben. Kompressionsartefakte gibt’s ebenfalls nicht. Ist das Bild deshalb perfekt? Nein, ist es nicht. Die neue Blu-ray leistet sich auf dunklen Bildanteilen immer wieder leichte Versumpfungen und das Encoding könnte noch etwas feiner sein. Außerdem überstrahlen im Filmmaterial bereits überkontrastierte Flächen und scharf ist der Film auch über die neue Blu-ray nicht. Vor allem Halbtotale oder Vogelperspektiven fallen massiv ab. Doch auch Close-ups sind nicht immer knackig (20’22). Dennoch: Zur alten Blu-ray ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht, der aus dem vorhandenen (wahrlich nicht guten) Material wesentlich mehr herausholt.
In der Folge einige Screenshotvergleiche, die nicht alle kommentiert sind.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … wie unterschiedlich das Grading aussieht.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … zeigt sich, dass die alte Blu-ray nicht sonderlich gut aufgelöst war. Die neue kann das etwas besser. Sie löst die Zahlen und die ganz feinen Striche besser auf.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Viel unterschiedlicher kann ein Grading kaum sein.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … sieht man sehr deutlich, wie matschig und inkonsistent das Encoding der alten Blu-ray war. Die neue Scheibe macht das sichtbar besser.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … Blu-ray ist sichtbar differenziert. Allerdings versumpfen dunkle Bildanteile auch schon mal.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Keine Artefakte mehr, feiner aufgelöstes Rauschen und Farbe an den Wänden.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Auch hier offenbart die neue Blu-ray erstmals Textur.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): … sind über die neue Blu-ray bewusst Cyanfarben.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Auch die neue BD hat hier Probleme, zeigt aber immerhin nicht nur unscharfen Matschbrei.
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links):
Blu-ray neu (Slider ganz nach links): Zwar ist er immer noch unscharf, aber immerhin mit Zeichnung auf dem Gesicht.
Die neue Blu-ray von The Raid kommt mit insgesamt vier DTS-HD-Master-Tonfassungen. Interessant ist hauptsächlich, dass man beide Scores für beide Sprachen abgelegt hat. So gibt es (meines Wissens) erstmals in Deutschland den indonesischen Score für den O-Ton und die deutsche Fassung. Darüber hinaus den internationalen Kinoscore von Linkin-Park-Gitarrist Mike Shinoda – ebenfalls für beide Sprachfassungen. Beide Scores wechseln sich immer mal wieder ab, wenn es darum geht, eher Spannung zu erzeugen oder Actionfilmpacing zu suggerieren. Welche man wählt, dürfte am Ende Geschmacksache sein. Allerdings hat der indonesische Score wesentlich mehr Musikanteil und füttert damit durchweg auch die Rearspeaker, sodass auf diesen über die Länge des Films mehr los ist. Die Darstellung der Stimmen sowie die Grunddynamik unterscheiden sich indes nicht. Lediglich der Subwoofer ist über die indonesische Fassung etwas aktiver und auch ein bisschen druckvoller. Beiden gleich ist eine recht räumliche Vorstellung, die schon das Durchladen der Gewehre im Einsatzwagen nach sieben Minuten sehr präsent abbildet. Wenn nach 24 Minuten ein halbes Dutzend MPs durch die Etage ballert, fehlt’s aber dann doch an Dynamik. Vor allem gegenüber der indonesischen Tonspur, die hier mehr Druck liefert und größere Lautstärkespreizungen hat. Zwar nimmt das nicht die Ausmaße stark dynamikkomprimierter Audiospuren an, wie es bei Disney der Fall ist, aber ein wenig mehr hätt’s für die deutsche Tonspur schon sein dürfen.
- Der Top 10 Kinohit - jetzt ungeschnitten auf DVD & Blu-ray
- Kompletter Soundtrack von "Linkin Park"-Frontmann Mike Shinoda
- "Im Action-Genre derzeit das Maß aller Dinge" TV Movie
Bild- und Tonqualität UHD
Wie oben bereits erwähnt, war The Raid eine Independent-Produktion und Evans war es wichtig, das Pacing von Beginn an hochzuhalten. Um das zu erreichen, setzte man auf eine kompakte Digitalkamera und drehte meist „handheld“. Die Wahl fiel auf die seinerzeit noch recht junge Panasonic AG-AF100. Da diese maximal mit 1080p aufzeichnet, kann die 4K-Fassung selbstverständlich nur als Upscale existieren. 2023 ließ man das ursprüngliche 1080p-Material bei Sony remastern neu graden und zu einem 4K-DI hochskalieren. Das Resultat bringt uns hierzulande nun Plaion Pictures mit Dolby Vision ins Heimkino. Sieht man diesem Ergebnis ins Auge, so sind dem Ausgangsmaterial einfach Grenzen gesetzt. Die AG-AF100 nutzte zudem einen mit 17.3 mm x 13 mm relativ kleinen Sensor (zum Vergleich: Eine ARRI Alexa Mini hat einen Sensor mit 28.25 mm x 18.17 mm und eine Alexa 65 kommt auf 54.12 mm × 25.59 mm – beide freilich bei größerer nativer Auflösung). Im Vergleich zu anderen, 2011 bereits genutzten Digitalkameras war das Auflösungsvermögen der Panasonic aber dennoch begrenzt. Hinzu kommt der Dreh bei verhältnismäßig schlechten Lichtverhältnissen, die, teils aus Kostengründen, auch nicht relevant verbessert werden konnten. Und je schwächer das verfügbare Licht und gleichzeitig das Lichtempfindlichkeitsvermögen einer Digitalkamera sind, desto suboptimaler fallen die Ergebnisse aus. Die Frage würde also sein, ob die 4K UHD Blu-ray der ebenfalls auf dem neuen Master basierenden Blu-ray in Auflösung oder Grading/Kontrastdynamik überlegen sein würde. Und das ist sie. Zumindest in Nuancen. Grundsätzlich ist sie etwas dunkler abgestimmt, was aber nicht allzu stark ins Gewicht fällt. Dafür werden Hauttöne noch etwas natürlicher abgebildet und in hellen Szenen gibt es mehr Kontrastdynamik zu bewundern. Wirklich besser ist die 4K-Disk bei der Auflösung des Digitalrauschens. Wo die Blu-ray im Encoding hier und da noch etwas feiner sein könnte, löst die UHD Blu-ray das Material noch besser auf. Das Rauschen wird feiner und dichter präsentiert, was bei den wenigen, wirklich detailreichen Shots (Uhr bei 0’24) tatsächlich noch mehr Feinheiten in den Schriften und den Minutenmarkierungen erlaubt. Nein, das ist nicht höher aufgelöst, aber feiner abgegrenzt. Ansonsten unterscheiden sich BD und UHD-BD nicht sonderlich voneinander. Die Blu-ray alleine hätte im Prinzip auch schon gereicht, auch wenn die 4K-Disk bei genauem Hinsehen alles noch ein klitzekleines bisschen besser macht.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … als die reguläre neue Blu-ray, da das Originalmaterial nur in 1080p vorliegt.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): … dass die UHD Blu-ray durch die bessere Komprimierung und das feinere Encoding die Details klarer abbildet. Vor allem die ganz feinen Striche in dritter Reihe werden deutlicher differenzierbar.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Auch wenn die Grundlage identisch ist, sieht man deutlich, was man rausholen kann, wenn sauber encodiert und hochwertig komprimiert wird.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe bietet hier mehr kräftiges Braun – erweiterter Farbraum sei Dank.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Gut zu erkennen, dass die UHD Blu-ray das vorhandene Rauschen nochmals feiner abbilden kann.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Im Hintergrund wird die Zeichnung durch die feinere Darstellung des Rauschens klarer und besser konturiert.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Aufgrund der besseren Signalverarbeitung kommt sogar das Muster am Kragen deutlicher rüber.
UHD HDR10 (Slider ganz nach links): Die HDR-Scheibe bekommt das nicht besser hin (Glaskacheln hinten links).
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
UHD HDR10 (Slider ganz nach links):
Während die deutschen Tonspuren bei der UHD Blu-ray weiterhin DTS-HD-Master liefern und identisch zu jenen der Blu-ray sind, offeriert die UHD Blu-ray nun Dolby Atmos für die beiden indonesischen Fassungen. Wenden wir uns zunächst der regulären Ebene zu, so klingt die Atmos-Fassung dort noch etwas knackiger und frischer und wurde ganz dezent lauter eingepegelt. Die Höhenspeaker werden erstmals aktiv, wenn Rama seine morgendlichen Fitnessübungen macht und dabei laut atmend Muskeln kontrahiert (0’42). Das müsste zwar nicht zwingend von oben kommen (zumal man ihn bei den Crunches von oben gefilmt sieht), doch es bietet einen ersten Vorgeschmack auf die Nutzung der Heights. Korrekter ist dann das Regenprasseln auf dem Dach des Einsatzwagens, das sehr authentisch und atmosphärisch rüberkommt (ab Minute 3). Geht die Action im Haus dann los, hört man immer wieder die Keuchgeräusche der Männer. Aufgrund der engen Situation in den Räumen oder auch den etwas hallenden Fluren kann man das als atmosphärisch mitnehmen. Hin und wieder hört man auch einzelne Dialogfetzen von oben. Richtig griffig kommt dann die Lautsprecherdurchsage bei 21’13 aus den Höhenspeakern und sehr gut ortbar sind außerdem die Schritte, die man aus der Wohnung eine Etage höher vernimmt (29’27). Was nach rund 38 Minuten etwas befremdlich ist, sind die sehr aktiven Geräusche von den Heights während der Kampfsequenz auf dem Flur. Zuvor gab es nur mal dezente Sounds, während die Akteure auf den Fluren sind (selbst bei den massiven Schusswechseln war’s oben eher ruhig), doch dann poltert, kracht und säbelt es in der Sequenz, als gäbe es kein Morgen. Das Gleiche gilt auch für die Kampfszene nach etwas über 60 Minuten. Da aber deren Finale OHNE 3D-Sounds auskommt, macht es den Anschein, als habe man vor allem die spektakulären Actionmomente mit nach oben gemischt, um insgesamt mehr akustische Rasanz zu liefern. Ganz seltsam wird’s im finalen Kampf zwischen Rama und der #1 von Tama. Während der Hauptkampfszenen hört man das Stöhnen und Raunen der drei Akteure von oben. Für die letzten 60 Sekunden des Kampfes allerdings nur noch die Sounds, nicht mehr die Geräusche der Akteure. Richtig absurd wird es nach 95 Minuten, wenn man die Dialoge klar und deutlich von oben hört, obwohl die beiden Brüder unter freiem Himmel unterwegs sind und von vorne gefilmt werden.
- Der Top 10 Kinohit - jetzt ungeschnitten auf DVD & Blu-ray
- Kompletter Soundtrack von "Linkin Park"-Frontmann Mike Shinoda
- "Im Action-Genre derzeit das Maß aller Dinge" TV Movie
Bonusmaterial
Die dicke Box, die Plaion hier gepackt hat, kommt natürlich mit einer Menge Bonusmaterial. Da wäre zunächst die Soundtrack-CD mit Songs von Mike Shinoda, dem Mitbegründer und Gitarristen von Linkin Park. Weiterhin liegen ein 124-seitiger Comic zum Film in der deutschen Fassung sowie ein 20-seitiges Booklet, ein doppelseitiges Poster und sechs Artcards in der Packung. Auf der Bonus-Blu-ray finden sich dann insgesamt neun Featurettes (unter anderem Premierenaufnahmen aus Torono und Gespräche nach Premieren-Vorstellungen). Insgesamt läuft das Material gut zweieinhalb Stunden. Außerdem gibt’s noch die beiden Audiokommentare. Einen vom Regisseur alleine und den Zweiten von ihm und Jaka-Darsteller Joe Taslim. Beide sind nicht untertitelbar, die restlichen relevanten Extras und Interviews allerdings durchaus.
Fazit
The Raid kann auch 13 Jahre nach seinem Erscheinen noch vollauf überzeugen. Die Rohheit und Unmittelbarkeit der Fights, die Nähe der Kamera zu den Protagonisten und das frische Szenario lassen viele aktuelle Kampfkunstfilme auch heute noch alt aussehen. Schön, dass man das Ganze nun mit differenzierten Farben erleben darf und nicht mehr im Magenta-Einheitslook ertragen muss. Aufgrund der limitierten Kamera ist das immer noch kein Referenzbild. Aber besser wird’s vermutlich nie mehr aussehen. Das gilt bereits für die Blu-ray der Uncut-Fassung, trifft auf die 4K-Disk aber noch etwas mehr zu, da erst sie das Encoding vollkommen im Griff hat. Der deutsche Ton geht unverändert von der alten Blu-ray in Ordnung, hätte aber mehr Dynamik haben dürfen. Der indonesische Atmos-Sound bietet mehr Atmosphäre von oben, auch wenn die Signale akustisch nicht immer korrekt sind.
Timo Wolters
Bewertung
Bildqualität BD (alt): 30%
Bildqualität BD (neu): 65%
Bildqualität UHD: 60%
Tonqualität BD/UHD (dt. Fassung): 70%
Tonqualität BD (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 2D-Soundebene (Originalversion): 80%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Quantität (Originalversion): 40%
Tonqualität UHD 3D-Soundebene Qualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 90%
Film: 90%
Anbieter: Plaion Pictures
Land/Jahr: Indonesien 2011
Regie: Gareth Evans
Darsteller: Iko Uwais, Ananda George, Ray Sahetapy, Doni Alamsyah, Joe Taslim
Tonformate BD: dts-HD-Master 5.1: de, ind
Tonformate UHD: Dolby Atmos (True-HD-Kern): ind // dts-HD-Master 5.1: de
Untertitel: de
Bildformat: 1,78:1
Laufzeit: 101
Codec BD: AVC
Codec UHD: HEVC
Disk-Kapazität: BD-100
Real 4K: Nein (2K DI)
High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision
Maximale Lichtstärke: 599 Nit
FSK: 18 (ungeschnitten)
(Copyright der Cover, Szenenbilder und vergleichenden Screenshots liegt bei Anbieter: Plaion Pictures)
*Affiliate-Links sind mit * gekennzeichnet. Für Einkäufe über diese Affiliate-Links erhalten wir eine Provision. Für den Käufer entstehen keine Mehrkosten. Infos zum Datenschutz findet ihr hier.
So testet Blu-ray-rezensionen.net
Die Grundlage für die Bild- und Tonbewertung von Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays bildet sich aus der jahrelangen Expertise im Bereich von Rezensionen zu DVDs, Blu-rays und Ultra-HD-Blu-rays sowie Tests im Bereich der Hardware von Unterhaltungselektronik-Komponenten. Gut zehn Jahre lang beschäftigte ich mich professionell mit den technischen Aspekten von Heimkino-Projektoren, Blu-ray-Playern und TVs als Redakteur für die Magazine HEIMKINO, HIFI TEST TV VIDEO, PLAYER oder BLU-RAY-WELT. Während dieser Zeit partizipierte ich an Lehrgängen zum Thema professioneller Bildkalibrierung mit Color Facts und erlangte ein Zertifikat in ISF-Kalibrierung. Wer mehr über meinen Werdegang lesen möchte, kann dies hier tun —> Klick.
Die technische Expertise ist aber lediglich eine Seite der Medaille. Um stets auf der Basis von aktuellem technischen Wiedergabegerät zu bleiben, wird das Testequipment regelmäßig auf dem aktuellen Stand gehalten – sowohl in puncto Hardware (also der Neuanschaffung von TV-Displays, Playern oder ähnlichem, wenn es der technische Fortschritt verlangt) als auch in puncto Firmware-Updates. Dazu werden die Tests stets im komplett verdunkelbaren, dedizierten Heimkino angefertigt. Den Aufbau des Heimkinos könnt ihr hier nachlesen —> Klick.
Dort findet ihr auch das aktuelle Referenz-Gerät für die Bewertung der Tonqualität, das aus folgenden Geräten besteht:
- Mainspeaker: 2 x Canton Reference 5.2 DC
- Center: Canton Vento 858.2
- Surroundspeaker: 2 x Canton Vento 890.2 DC
- Subwoofer: 2 x Canton Sub 12 R
- Heights: 4 x Canton Plus X.3
- AV-Receiver: Denon AVR-X4500H
- AV-Receiver: Pioneer SC-LX59
- Mini-DSP 2x4HD Boxed
Das Referenz-Equipment fürs Bild findet ihr wiederum hier aufgelistet. Dort steht auch, wie die Bildgeräte auf Norm kalibriert wurden. Denn selbstverständlich finden die Bildbewertungen ausschließlich mit möglichst perfekt kalibriertem Gerät statt, um den Eindruck nicht durch falsche Farbtemperaturen, -intensitäten oder irrigerweise aktivierten Bild“verbesserern“ zu verfälschen.
Danke Timo für den „Geheimtipp“. Von alleine wäre ich nie und nimmer auf diesen Titel gekommen.
Servus
Der Atmos ton ist ja um welten besser als der Deutsche ton. Das es so extrem ist hätte ich nach dieser tonbewertung hier nicht erwartet.
Klar, nicht die beste 4K Scheibe (hier merkt man mehr das es 2K DI ist, ist bei den heutigen Filmen im hochskalierten 4K schwerer zu erkennen) aber wenn ich an die alte Blu-ray denke ist das schon ein ziemlicher Unterschied! Die alte Blu-ray kann ich jetzt in Rente schicken!
Ist die normale 4K jetzt komplett Uncut, auch in der deutschen Syncro oder ist nur die Unrated Bluray wenn man sie auf Indonesisch schaut komplett Uncut?
Habe das nicht ganz kapiert.
Moin,
die 4K-Fassung ist grundsätzlich uncut. Die Sprachen ändern daran nichts, da nur eine Filmfassung enthalten ist und keine Wechsel der Filmfassung vorgenommen werden, wenn man die Sprache ändert.
Ist die remastered Bluray in der Box nicht sogar ein Unikat? Ich meine die gab es bei der US-Version nicht dazu, nur die alte! Ein großer Mehrwert finde ich, von HDR/DV kann ja ohnehin nicht wirklich die Rede sein, die Kompression dürfte den wenigsten auffallen…
Hallo Timo,
mal wieder ein super Review, vielen Dank dafür.
Habe mir die Box gekauft und mich dafür entschieden, sie wieder ohne die Remastered Blu Ray zu verkaufen.
Habe zwar nur 40€ für die Box gezahlt, allerdings ist mir das für die recht schwache 4K und deren Inhalte, die ich nicht benötige auch zu viel.
Falls jemand interessiert ist, kann sich gerne melden. Box ist Neuwertig.
Großartiger Film und eine tolle 4K Disk die mal jeden Cent wert ist. Und wer hier nach Teil 2 fragt: Kauft diese Box und signalisiert damit PLAION das ihr mehr wollt. So einfach ist das.
Ob die Box „jeden Cent wert ist“ muss wohl jeder für sich entscheiden, das ist rein subjektiv.
Für mich ist sie das nicht, auch weil andere Label wie z.B. Turbine im selben Preisbereich deutlich mehr fürs Geld bieten (Bsp. die Limited Edition von Pitch Black). 35,- wäre für diese Box hier meiner Meinung nach angemessen gewesen, allerhöchstens 39,-. Wäre Teil 2 und vielleicht die Blu von Merantau als noch Goodie dabei gewesen, hätte es hingegen schon wieder ganz anders ausgesehen.
„Kauft diese Box und signalisiert damit PLAION das ihr mehr wollt. So einfach ist das.“ – In erster Linie signalisiert man damit, dass man bereit ist, sein Geld für mit oft nicht viel mehr als heißer Luft aufgeblasenen und somit i.d.R. überteuerten Sonder-Editionen auszugeben, auch wenn es da natürlich ganz andere Kandidaten gibt als PLAION, deren VÖs ja qualitativ bisher immer top waren. Zugegeben, hier ist der Soundtrack mit dabei, was ich mir schon sehr oft bei vielen solcher Editionen vergeblich gewünscht habe, und dass man den Film mit beiden Scores schauen kann, ist auch ne feine Sache, darüberhinaus gibt es in dieser Box für mich aber nichts, was einen Preis von 45-50,- rechtfertigt. Poster und Sammelkarten sind halt der übliche Tinnef, und einen Comic, der exakt dieselbe Handlung wie im Film erzählt, brauche ich persönlich absolut nicht, auch nicht im schicken Hardcover. Alles bestenfalls nette Dreingaben, mehr nicht.
Hätte man parallel noch ein Steelbook und/oder günstige Amaray ohne die Goodies veröffentlicht, wäre ja alles schick, aber so hat man halt wieder keine Wahl. Und gelohnt hätte es sich für Plaion sicher trotzdem noch. Fans hat der Film ja genug, sodass sich diese Box hier trotzdem gut genug verkauft hätte.
Du verstehst offenbar nicht, warum Filme in solche Sets angeboten werden zum Release und hast offenbar auch noch nicht drüber nachgedacht. Kleiner Tipp: Geht um Kosten.
Noch ein kleiner Tipp: Ältere Filme neu auf 4K zu veröffentlichen lässt sich nicht realisieren wenn du für die Disk nur 19,99€ zahlen willst.
Und warum man parallel nicht mehrere Varianten veröffentlicht kannst du dir dann wohl hoffentlich auch selbst erklären.
Hm, irgendwie vermisse ich bei diesem arrogant-herablassenden, aber niedlich-naiven Belehrungsversuch noch das ultimative Fanboy-Totschlagargument „Niemand wird zum Kauf gezwungen“…
Aber hast wahrscheinlich Recht, Leute wie ich, die sich schon lange mit Filmen, Labels und Medienzensur und gewissen, damit verbundenen Verkaufs- und Veröffentlichungspraktiken beschäftigen, verstehen sowas einfach nicht. Wie immer, wenn wir etwas kritisieren und andere wie du scheinbar nicht mit dieser Majestätsbeleidigung umgehen können.
„Und warum man parallel nicht mehrere Varianten veröffentlicht kannst du dir dann wohl hoffentlich auch selbst erklären.“
–> Also ich hätte da eine ganz wilde, weit hergeholte und völlig abwegige Theorie. Kleiner Tipp: Geht um Gewinnmaximierung.
Was DU offenbar nicht verstehst, ist die Aussage meines Posts (war aber auch sehr lang, ich weiß…). Nämlich die, dass die Wertigkeit subjektiv ist und für jemanden, der die ganzen Extras nicht braucht, diese eben überflüssig sind und damit das Produkt zu teuer ist, wenn man einfach nur den Film haben will. Wenn dir die Box 45,- wert ist, ist doch alles schick und ich wünsche dir viel Spaß damit. Mir ist sie das eben nicht. Wie gesagt, am Ende des Tages ist es subjektiv und im Zweifel im Einzelfall zu betrachten. Für ihre Lieblingsfilme, auf die sie schon ewig warten, würden viele (ich auch) wohl mehr Geld ausgeben als für andere, wo es vielleicht bloß nett ist, sie zu haben, auch wenn objektiv das gleiche oder sogar weniger drin ist.
Hi ihr beiden,
ich denke, wir haben die Argumente von beiden Seiten jetzt relativ deutlich beleuchtet und am Ende darf, wie wir alle wissen und sagen, jeder für sich selbst entscheiden, was einem wie viel wert ist.
Deshalb reichen wir uns jetzt wieder alle die Hände und ziehen am gemeinsamen Strang des „Wir freuen uns, dass es überhaupt noch physische Disks gibt, für die man Geld ausgeben darf“.
eine kleine Anmerkung zur enthaltenen alten Bluray. Diese liegt auch in der Uncut/Unrated Version vor und ist nicht die internationale Kinoversion wie es im Text weiter oben steht. Und auch diese Bluray hat sowohl den indonesischen, als auch den Shinoda Score für beide Sprachfassungen.
Danke für den Hinweis. Ich bin mit den Fassung durcheinander gekommen. Natürlich ist’s auch die Unrated.
Es stellt sich ein bisschen die Frage, warum man diese beigelegt hat … Aber sei’s drum.
Für die Komplettisten wahrscheinlich. Mag ja vielleicht einige geben, die das alte Color-Grading bevorzugen.
In einer Ultimate Edition sollten mmn. auch alle Versionen eines Films enthalten sein.
Hatte mir, ganz naiv, optisch von der 4k-Bluray mehr erhofft, wusste aber natürlich auch nicht, dass das Budget damals so auf Kante genäht war.
Die ausgehenden 2000er und frühen 10er Jahre waren, was die Kameras angeht, eine seltsame Zeit. Man hatte, bei kleineren Produktionen, mittlerweile auf echten Film verzichtet, aber die Digitaltechnik war noch nicht ganz da, wo sie hätte sein müssen. Wann wurden denn die ersten 4k Kameras von Arri oder Red eingeführt? 2011? 2012?
Das muss nicht immer zu schlechten Ergebnissen führen. Drive wurde 2011 auch nur in 2k digital aufgenommen, die 4k von Second Sights auf England sieht aber trotzdem ganz fantastisch aus. Und schon im Kino damals, war ich optisch von dem Streifen sehr eingenommen.
Wo wir jetzt aber wieder zu „The Raid“ kommen. Dolby Vision, Atmos Ton, 100er Scheibe und neues Grading/Encoding, nicht zu vergessen tolles Bonusmaterial, den Film ungeschnitten und eine ansprechender Verpackung.
Ich würde die Veröffentlichung ja gerne unterstützen, warte aber vielleicht auf eine Doppelpackung mit dem zweiten Teil?
Wie liegen da die Rechte in Deutschland? Gibt’s Probleme mit der FSK bez. der Langfassung und hat Plaion/Koch dazu schon was gesagt?
Die Rechte für Teil 2 müssten immer noch bei Plaion liegen. Und ich wäre da vorsichtig optimistisch.
2011 gab es schon erste Digital-ARRIs und vor allem REDs. PIRATES OF THE CARIBBEAN – FREMDE GEZEITEN wurde mit RED-Kameras gedreht. Und auch Teile von THOR. FINAL DESTINATION 5 oder eben Teile von DRIVE wurden mit ARRI Alexa gedreht. Aber es waren halt die Anfänge.
ARRI hat sich sehr lange mit 4K Zeit gelassen. Deren Credo war immer: es kommt nicht auf die Anzahl der Pixel an.
Da die Nachfrage aber so groß war, vor allem durch Netflix, weil die mit 4K Produktionen punkten wollten, hat ARRI Rental und nicht ARRI selbst die Alexa 65 entwickelt. Deswegen kann man die auch nur leihen und nicht kaufen.
Erst ein paar Jahre später hat ARRI ne echte 4K Kamera auf den Weg gebracht.
Unabhängig von der gedrehten Auflösung sind Filme aus dem Zeitraum von ca. 2000 bis ca. 2020 für mich die „ungeeignetsten“ für 4K Discs, da zu dem Zeitpunkt angefangen wurde die Filme komplett digital abzutasten, aber leider nur in 2K.
Erst in den letzten Jahren wurden 4K Abtastungen Gang und Gäbe.
Deswegen freue ich mich immer am meisten über 4K Discs, die 25 Jahre und älter sind.
So wie „True Lies“
Das am Ende sollte ein Witz sein, aber mein Emoji hats nicht in den Kommentar geschafft.
Soll ich einen dazu setzen? 😉
Danke für die Information.
Soweit natürlich noch auf Film gedreht wurde, könnte man ja die zumindest nochmal für 4k neu abtasten, wird aber oft aus Kostengründen wiederum auch nicht gemacht.
Ein unrühmliches Beispiel, welches mich erst kürzlich wieder verärgert hat, ist die UHD-Blu-ray zu „The Departed“. Der wurde damals für die Blu-ray/DVD in 2k digitalisiert und das wurde nun einfach für die neue Scheibe hochskaliert. Das 35 mm Master wäre zwar da, aber…..
Sie könnten natürlich das 35mm neu scannen, aber der Film wurde ja digital farbkorrigiert und hat sicher Dutzende, wenn auch unsichtbare, visuelle Effekte.
Der Film den wir kennen existiert nur am Rechner und nicht auf Filmrolle. Das müsste man dann auf das neue Material übertragen bzw. alles neu machen. Die Frage ist ob man diese alten VFX und Color Grading Projekte nach fast 20 Jahren überhaupt noch öffnen kann. Der Aufwand steht wahrscheinlich in keinem Verhältnis.
„Der Aufwand steht wahrscheinlich in keinem Verhältnis. Der Aufwand steht wahrscheinlich in keinem Verhältnis.“
Wird wohl so sein und auch so bleiben, bis vielleicht technisch möglich wird, dies effizient und kostengünstig zu „adaptieren“
In den 90ern, bevor flächendeckend die Digitalisierung eingezogen ist, wurden die Computereffekte noch auf die Filmrollen „gedruckt“. Ich bin technisch nicht bewandert genug, um zu sagen, ob hier viel mehr möglich wäre.
Die nächste Frage wäre natürlich, ob Filme mit vielen Spezialeffekten nicht weiterhin hinter ihren Möglichkeiten bleiben, solange diese in 2k gerendert werden. Subjektiv bleibt für mich da immer der Eindruck, des Artifiziellen, dass irgendwie nicht zusammenpassen will. Mit entsprechenden weiteren Folgen für die 4k Auswertungen.
Aber wie gesagt, ich bin Laie.
Warum hat denn die UHD bei Bild nur 60% aber die neue Blu-Ray 65%? Das passt irgendwie nicht zum Text
Das passt sogar sehr gut. Aber ich vermute, dass du noch nicht so oft hier gewesen bist?
Ich hab’s schon ein paar Mal erklärt: Die Bewertungen von Blu-ray und UHD Blu-ray finden immer innerhalb des EIGENEN Bezugsrahmens statt.
Das heißt, dass die UHD Blu-ray hier innerhalb der Möglichkeiten von UHD Blu-rays auf 60% dessen kommt, was maximal für UHD Blu-rays möglich wäre.
Die Blu-ray kommt auf 65% innerhalb der Möglichkeiten von Blu-rays, was maximal für Blu-rays möglich wäre.
Würde man es DIREKT miteinander vergleichen, kämen Blu-rays ja insgesamt nur noch auf 70-80%, da sie gar nicht die Möglichkeit haben, solche Werte zu erreichen wie eine UHD Blu-ray.
Konkret heißt das: Eine 60%-Bewertung für eine UHD Blu-ray ist im DIREKTEN Vergleich mit einer Blu-ray, die 65% hat, immer noch in Summe und über alle Parameter besser.
Was mich zu der Frage bringt: wenn wir eine maximal gute UHD mit 100% bewerten, wo läge dann in dieser Skala die maximal gute BD? 80%? 60%? Da es ja auch um den Vergleich BD vs. UHD geht, sind zwei verschiedene Bezugsrahmen schon verwirrend. Daher kommt die Frage von Markus.
70 bis 80% hat Timo doch geschrieben. Er hat auch irgendwann schon mal gesagt, dass er nicht begeistert von Bewertung durch Prozentzahlen ist, aber das wird ja vielfach verlangt und ich denke er macht es ja trotzdem ganz gut und nachvollziehbar.
Verwirrend ist es sicherlich, wenn man damit erstmals in Berührung kommt.
Aber die Alternative wäre ja in der Tat, nachträglich ALLE Blu-rays abzuwerten. Wo lägen dann im Vergleich DVDs? Bei maximal 30%, wenn ich immer vom maximal Möglichen ausgehe und das als Obergrenze ansetze?
Und wie verwirrend wäre es, wenn, sagen wir mal, in ein paar Jahren (ich weiß, ist unwahrscheinlich) noch mal ein neues Format erscheint, das Farben noch treffender, Kontraste noch dynamischer und Details noch mal ein Stückchen originalgetreuer reproduzieren würde? Und ich daraufhin im Nachhinein die dann rund 1000 oder mehr UHD Blu-ray-Bewertungen abwerten müsste – mal ganz abgesehen vom nicht handelbaren Aufwand.
Da es im Prinzip überall so gehandhabt wird (bspw. auch bei den US-Kollegen), dass BDs und UHD-BDs für sich und innerhalb ihres Rahmens bewertet werden, macht das in meinen Augen am meisten Sinn.
Ob und in welchem Maße eine UHD Blu-ray im DIREKTEN Vergleich besser als eine dazugehörige Blu-ray ist, wird man immer aus dem Text rauslesen müssen. Das sind ja am Ende auch subjektive Argumente, die da mit reinspielen und die man dann für sich aus dem Text lesen kann. Dafür ist er ja da.
Und es muss imo möglich sein, eine maximal gute Blu-ray auch mit 100% zu bewerten. Wobei das aufgrund der doch begrenzten Leistung von H.264 sicherlich unter heutigen Gesichtspunkten schwierig wird.
Im Grunde fallen solche Bewertungs-Gratwanderungen ja auch immer nur dann auf, wenn eine UHD Blu-ray trotz besserer Beschreibung im Text mit schlechterer Note dasteht als eine Blu-ray. Bei den zahlreichen GLEICHWERTIGEN Prozentbewertungen von BD und UHD-BD ist das Thema hier in den Kommentaren ja praktisch nicht existent. Und sobald die UHD-BD 5% besser bewertet wurde, fragt erst recht keiner mehr nach.
Die Anzahl der Scheiben, bei denen hier die Blu-ray prozentual besser abgeschnitten hat, als die UHD-BD liegt vermutlich im Bereich von <10.
Nehmen wir aber für einen Moment an, man orientiert sich mit den Bewertungen am maximal Möglichen und die 4K-Disk setzt dafür den Maßstab.
Nehmen wir des Weiteren an, wir haben eine UHD-BD, die alles absolut top macht und bei 100% landet. Nehmen wir noch weiter an, die Blu-ray macht das FÜR SICH GENOMMEN auch perfekt und läge (ohne die Existenz einer 4K-Disk) bei 100%.
Jetzt ist aber die 4K-Disk die Messlatte und deshalb darf die Blu-ray keine 100% bekommen, weil die UHD-BD das mit den Farben im Rahmen eines erweiterten Farbraums noch besser macht als die Blu-ray in ihrem beschränkten SDR-Farbraum. Sie hat prägnantere Spitzlichter, dadurch dynamischere Kontraste und löst Details noch das Quäntchen besser auf, das 3840 Pixel nun mal von 1920 Pixeln unterscheidet.
Wo setzt man an, um Prozente abzuziehen? Wie viel mehr (bzw. weniger) Auflösung gibt 5% oder gar 10% Abzug? Wie tief muss das Rot sein, damit es für die Farben noch mal 5% oder 10% Abzug gibt. Ich denke, DAS würde zu unzähligen Diskussionen führen, weil jeder das Ganze irgendwie anders gewichten würde.
Ich werde die Frage nach den Bewertungen aber noch mal in den FAQ mit aufnehmen, damit das dort nachgelesen werden kann, wie die Bewertungen zustande kommen.
Hey danke für die ganzen Erklärungen und ich verstehe den Punkt. Wenn man – wie ich – die Rezensionen öfters auch mal querliest und dann direkt zum Fazit oder den Prozentwerten springt kann das schon verwirren. Dank deiner Erklärung verstehe ich es besser. Weiter so mit der Seite! Die ist echt super.
Danke dir für die netten Worte. Freut mich, dass ich etwas aufklären konnte.
Die alte Blu Ray habe ich vor Jahren einmal geschaut, aber bei dem Preis für die neue UHD muss ich passen.
Moin egal wie oft man den Film schaut denkt jeder Autsch das muss doch weh tun. Klasse Film obwohl Teil 2 auch Krass ist. Wird gekauft.