The Strangers: Opfernacht

Blu-ray Review

the strangers opfernacht blu-ray review cover
Universum Film, 26.10.2018

OT: The Strangers: Prey at Night

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Wieso nicht?

Fortsetzung des Horrorthrillers von 2008.

Inhalt

indys Tochter Kinsey ist eine pupertierende Zicke und Drama-Queen. Sohn Luke würde auch lieber Baseball spielen – denkbar schlechte Voraussetzungen jedenfalls, um einen gemeinsamen Familienurlaub zu verbringen. Der findet im Urlaubspark von Onkel Marv statt – immerhin sind die finanziellen Mittel der Familie beschränkt, weil man Kinsey auf eine teure Privatschule schicken will. In Trailer #47 kommen die Vier unter und richten sich für die erste Nacht ein.
Dass ihr Urlaub kein Zuckerschlecken werden würde, haben Cindy und Ehemann Mike geahnt: Immerhin sind ihre Kids mittlerweile rebellische Teenager. Dass der Trip aber zum nackten Horror werden würde, wussten sie nicht: Gleich nachdem sie ihre Unterkunft in einem Trailerpark bezogen haben, beginnt mit dem Klopfen an ihrer Tür ein Terror, der die Vier an ihre Grenzen bringt. Drei maskierte Gestalten zwingen sie, gegeneinander ums Leben zu kämpfen.

Zehn Jahre ist es her, dass Liv Tyler und Scott Speedman von völlig Fremden grundlos festgesetzt, tyrannisiert und niedergestochen wurden. Gerade im Heimkino hat sich The Strangers im Nachgang zum Kult-Horrorhit gemausert und es verwunderte beinahe etwas, dass man nicht schon früher an eine Fortsetzung dachte. Jetzt schreiben wir das Jahr 2018 und es ist soweit. Mit The Strangers: Opfernacht tauchten erneut Fremde in einem Pick-up auf und töten wahllos Menschen, die „einfach zu Hause“ und damit „verfügbar“ sind. Eine direkte Verbindung zum Vorgänger gibt’s zwar nicht, aber das muss ja prinzipiell nicht schlecht sein. Erneut nur bedingt Glauben schenken sollte man dem Zusatz „nach wahren Begebenheiten“. Denn das hätte Drehbuchautor Bryan Bertino gerne. Apropos Bertino: Während dieser das 2008er Original noch schrieb UND inszenierte, lieferte er zur Fortsetzung nurmehr die schriftliche Vorlage. Dass er das Schreiben von Horror-Szenarios nicht verlernt hat, zeigt er spätestens nach einer halben Stunde. Denn wenn die „Strangers“ im Dunklen auftauchen, mit ihren Puppenmasken oder Jutesäcken auf dem Kopf, weiß man auch hier, dass Barmherzigkeit wohl kaum zu den Eigenschaften des Films gehören dürfte. Da sich Strangers: Opfernacht im Vorhinein etwas Zeit nimmt, um seine Figuren etwas zu charakterisieren, darf man auch mit ihnen mitfühlen, sobald es zur Sache geht. Und das für einen FSK-16-Film durchaus blutig und überraschend in der Auswahl des Opfers. Da darf man ruhig mal für einen Moment schockiert sein. Nach wie vor schockierend ist auch die Wortlosigkeit der Killer, die völlige Kälte, mit der sie vorgehen. Das ist nach wie vor etwas, das den Film auch in der Fortsetzung vom Allerlei der Horrorthriller abhebt und auch hier funktioniert. Man kann sich eigentlich zu keiner Zeit sicher sein (entgegen der meisten Genrekollegen), dass hier überhaupt jemand übrig bleibt. Dass gerade während der kaltblütigsten Szenen bekannte Pophits der 80er über dem Geschehen liegen, gibt dem Ganzen noch eine etwas perfidere Note und rückt einen Total Eclipse of the Heart plötzlich in ein ganz anderes Licht.

Bild- und Tonqualität

Das Bild von Strangers: Opfernacht ist durchweg ziemlich dunkel. Das fördert sicherlich Atmosphäre und Horror, lässt Details aber schon mal öfter in der Finsternis verschwinden. Zumal der Film von seinen 86 Minuten 75 Minuten in der Dunkelheit verbringt. Die Farben sind dauerhaft warm gefiltert mit hohem Braun-Rot-Anteil. Bei der Aufzeichnung leidet ab und an der untere Bildrand etwas unter Unschärfen und hin und wieder tauchen auch mal leichte Artefakte auf.
Akustisch könnte Strangers: Opfernacht noch etwas mehr aus den dynamischen Sequenzen rausholen. Zwar brüllt der V8-Pick-up anständig auf, aber richtig druckvoll wird das nicht. Auch die Effektlautsprecher könnten mehr einbezogen werden, bekommen meist nur die Filmsongs etwas räumlicher ab. Ganz nett drücken jedoch die Schüsse aus der Schrotflinte in den Magen.

Bonusmaterial

Fünf Interviews mit den Darstellern füllen neben einer unkommentierten B’Roll das Bonusmaterial von Strangers: Opfernacht. Dazu gibt’s noch ein paar weitere Programmtipss von Anbieter Universum Film.

Fazit

Strangers: Opfernacht ist nicht mehr so überraschend und erschütternd wie das Original. Über dem Durchschnitt der üblichen Horror-Produktionen liegt er aber allemal und liefert durchweg spannende Unterhaltung mit hohem Blutzoll.
Timo Wolters


Bewertung

Bildqualität: 60%
Tonqualität (dt. Fassung): 65%
Tonqualität (Originalversion): 65%
Bonusmaterial: 40%
Film: 70%

Anbieter: Universum Film
Land/Jahr: USA 2018
Regie: Johannes Roberts
Darsteller: Christina Hendricks, Martin Henderson, Bailee Madison, Lewis Pullman, Emma Bellomy, Damian Maffei, Lea Enslin, Sunny Dixit
Tonformate: dts HD-Master 5.1: de, en
Bildformat: 2,35:1
Laufzeit: 86
Codec: AVC
FSK: 16

(Copyright der Cover und Szenenbilder liegt bei Anbieter Universum Film)

Trailer zu The Strangers: Opfernacht

The Strangers 2 Opfernacht Trailer Deutsch German (2018) Exklusiv

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